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IS. Jahrgang n». rsi zu Torf, od«r RohbrennkM« bet mehr oder weniger ein geschränktem Betrieb. Sortenmäßig jedoch wird der Ausfall von 900 000 Tonnen guter Kohle Mr die In dustrie, die bischer nur hochwertig« Kohle gebrauchen konnte, bereit» jetzt schon recht fühlbar, denn di« hoch, wertig« Kohl«, die un» di« Entente läßt, muh in erster Linie für die Verkehrsmittels für Eisenbahn und Schiff fahrt, sowie für die Gasanstalten und Elektrizitätswerke verwendet werden. Immerhin zeigen sich auch hier schon deutlich Leichen einer heranrückenden schweren Gefahr. So konnten der Eisenbahn nur mit Müh« ihre tat-, sächlichen Verbrauchsmengen zugeführt werden. Gegen über einem Soll von 1396 000 Tonnen Kohlen konnte die Eisenbahn nur 1191000 Tonnen erhalten Für di« Binnenschiffahrt und für die Seefisch, dampfer reichte die Hochwertige Sorte Kohlen schon im August nicht mehr au». In Hamburg und Geeste- münde liegen bereit» zahlreiche Seesischdampfer aus Mangel an Bunkerkohlen still. Tie Belieferung Her Gasanstalten hat im August nur 75 bis 80 Prozent de» nötigen Solls betragen. Bei einzelnen Gasanstal ten sind di« BelieferungSauoten noch wesentlich ungün stiger ausqesallen. Tas gleiche gilt auch Mr die Elek trizitätswerk«. Wa» die Jnoüstrie anLelangr. so muß darauf hingewiesen werden, daß mit dem sorten mäßigen Rückgang in der Belieferung der Industrie notgedrungen «in Rückgang jn der Leistungsfähigkeit Hand in Hand geht. Ta nun mit der verringerten Lei. pungSfähigkelt notwendigerweise auch die Erzeugung sinkt, so wird auch die Möglichkeit der durch den Frie den von Versailles geforderten Wiedergutmachung stark in Frage gestellt. - Unser« Ernährung im kommenäen Winter. FratnErcichS UeSerflM an Kohle. Tie Deutsch« Allgemein« Leitung veröffentlicht ein« Darstellung, au» d«r hervorgeht, daß di« Pariser Gas anstalten ein« Reserve von 900000 Tonnen und die französischen Eisenbahnen eine solch« von 800000 ToN-j nen Kohlen besitzen, daß also Frankreich Mser« Koh« lenlteferungen im August nicht verbraucht, sondern größtenteils al» R e s» r v « a u f g est a p «l t hat. Tie Pariser Gasanstalten haben demnach allein fast dreimal so viel Vorrat, als sämtliche deut sche Gasanstalten zusammen. -ar auch wohl noch Vorräte au» Vorgang«,»« Mo. und Hilst sich jetzt mit Ersatzstoff«, mit Holz-, Im N»ich»mi»istortstm für Ernährung und Landwirtschaft hat am Freitag «ine Vestwe- chung mit den ErnährungSmtnistern der Länder stattge, Das Neueste vom rag«. DVD sächsisch« awsamtmkniyerstmß hat beschloss««, in B«rNn> «in« -«sonder« S!t«H« M errichten, di« dw »ortrvtstng Per gnt«ross«n d«r sächsi sch«« «rvettorschaft mid der sächsischen Jn- dustrk« übernehmen soll. ES hat mit dieser Aufgabe Vm froher«, MiEniEideUtmtzDr. Gradnauer be- trvM. ' Wie ckck MverlSssig«» Quelle gemeldet wird, be- tchtzM dw Mkudereinnahwen der Reich», lass» ist» Quartal Zvlt—September SV» Mil- Narvua ward. Mo Blr0ss»ler gknantzkonferenz wird am MtStwuch Wieder zu einer öffentlichen Vitzung zu- -«»»«Utreten. Die «uss.chüsjse arbeiten inzwi- Nm» ka geschlossen«» Sitzungen an der AuSarbei- SUU0 v«r Entschltetzunge«. » Mo mit dem Abschluß de» Waffen sti l lsta nd e» betrauten Polnkschen und litauischen Tele- gierten haben bereit» ein Teilabkommen in Bo »W auf da» link« Njemenufer abgeschlossen. Die trostlose Logo Polens. Di« polnischen Leitungen in Oberschlesien versuchen Zwecken des Stimmenfang» eine reg« Propaganda, indem sie den Oberschlesiern wie ein« Fata Morgan« da« polnische Paradie» vorspiegeln und auf die deutsche Hölle verweisen. Gewiß, e» geht un» nicht gerade gut, aber die Zustände in Deutschland sind mit den polnischen in keiner Weise zu vergleichen. Wir können zurückgreifen auf polnisch« Zeugnisse selbst, .und zwar ist Insbesondere ein Kronzeuge für die trostlosen polnischen Zustände ja der polnische yinanzminister Grab Ski, der in Brüssel ein so erschütterndes Bild von der Finanzlage Polen» gegeben hat. Der wichtigste Passus aber, den di« Red? GrabSkt» enthielt, war der, daß Bolen Überhaupt nicht in der Lage ist, zu einem wirtschaftlichen Wiederaufbau zu kommen^ wenn «S nicht Ober- s.chlesien erhält. Lurch dieses offenherzige Einge ständnis wird am besten bewiesen, zu welchen Zwecken di« Pol«n Oberschlesten haben wollen. Aber nicht nur GrabSkt ist Kronzeuge für die verzweifelten Verhältnisse de» polnischen Staate», sondern man braucht nur einen Blick in die polnischen Leitungen zu tun, um zu er kennen, daß e» mit der polnischen Herrlichkeit wirklich! nicht wett her ist. So berichtet der in Warschau er scheinende Robotntk von einer Reise, di« «ine Warschauer Ftnanzdelegation in die befreundeten Staaten unter, nommen hat, um dort ein« Anleihe aufzunehwen. Ueber. all begegneten dies« Delegierten verschlossenen Tü ren und verschlossenen Händen. Selbst jn F rank, reich, do» seine Lieb« zu Polen täglich in so tönenden Worten preist, reichen di« Sympathien nicht so wett, daß sich ein«, dort ausgenommen« Anleihe Mr Polen günstig kalkulier«» würde. Der Robotnik weist al» Erklärung Mr dies« Zustände auf -ie innere Lag« Polen» hin. Er sagt u- «., daß Polen »war die Gleichheit aller Staat», bürg« verkündet -ab«, daß in Wirklichkeit aber Staats bürger »weiter und dritter Klass« dort vorhanden sind. E» wird weiter mitgeteilt, daß im polnischen Staats haushalt nur L Prozent Mr da» Schulwesen bestimmt und da- SO v. H. der Bevölkerung Analphabeten sind. Do» was die Polen in Oberschlesien an Deutschland so verdammen, wie Wucherei und Kettenhandel, gedeiht, nach dem Zeugnis de» Robotnik, in üppigste« Blüte ge rade in Polen selbst. Die Anstrengungen KorfanttzS und seiner Getreuen werden also nicht au»eeichen, um die Obersch lester zu betören, denn die polnischen Selbst« gefländntsse sind zweifellos eindringlicher al» alle vor« sptegelungen polnischer Agitatoren in Oberschlesien. fanden, bei der die gegenwärtig im Vordergründe Men den Frag«n d«r ErnährUUgSwirtschaft «UM besonderen Erörterung unterzogen wurden, namentlich die Brotgetreidewirtf.cholft und die Kartof-< felversorgüug. Die Konferenz war sich klar dar über, daß ein großer Bedarf gn Auslands» g«tr«id« vorhanden fei, daß ein» Steigerung diehM Bedarf» außerordentlich nachteilig fei und im Interesse der ReichWmmzen nach Möglichkeit vermieden werden müsse. Wenn auch fast von allen Seiten berichtet Wur de. daß die Rvggenernt« nicht gut ausgefal len sei, so wurde doch immer Wieder die Notwendigkeit betont, dÄ di« Getreideablieferung möglichst umfangreich sein müsse, um! die Einfuhr zu verrstd- garn. Ter Wunsch nach einer Erhöhu ng per Brot ration wurde al» durchaus verständlich und berechtigt anerkannt, zugleich wurde aber auf di« Schwierigkeit«» hingewiesen, die Erhöhung durchzuMh^en. Aus Wunsch Thüringens wurde die Frage eine» Kuchenbackvarbott» besprochen, wobei darauf Angewiesen wurd«, daß ein Kuchenbackverbot bestehe, daß «S aber nicht angängig ar- schein«, daS Verbot auch auf PrivathauShaltungen zu erstrecken. Mehrfach wurde Klag« darüber geführt, daß vie beruseiren Organe gegen Ausschreitungen und Uevor- tretungen zu wenig etnschreiten. So würden fast über all weiße Brötchen gebacken und offen -um Verkauf an geboren, ohne daß die Polizeiorgane irgendwie vtngrid sm. während die Möglichkeit und die Pflicht zur Be schlagnahme vorlieg«. WS ein Hauptmittel Mr die Si cherung Her Brotversopgung wurde immer wieder auf «in« verstärkte Anlieferung durch einheimischer Landwirte und auf ein« schärfer« Erfassung hingewiesen. Dabetz wurde betont, daß in dieser Richtung Line Besserung nur durch di« Tätigkeit der Landesregierungen «zteüt werden könne, in deren Händen der Vollzug der «iwt schlägigen Vorschriften der Reich-getvvideordnung ltgg». Der Stand der Kartoffelversorgüng wur de von verschiedenen Vertretern dqe Länder wesentlich günstiger beurteilt. .M» da» heute in der Oeffentlichkett gpschichl, und zwar führt« zu einer günstigeren Auf- Mssuny die Tatsache, daß.die Kartoffelernte nach den etwkommenden Nachrichten «ine gut« Mitte lernt« ist, und daß durch den Beschluß vom 29. September «ine Eini gung zwischen den Organisationen der Erzeuger sowie der Städte und Gewerkschaften über Niederhaltung d« Preis« zustande gekommen Ist. E» wurde aber von ver- schiedenenm Seiten die Meinung vertreten, daß der Oeffentttchkett sich eine gewiss« Nervosität bemächtigt Hab«, obwohl die Ernt« jetzt erst recht in Gan- komme, und daß diese Nervosität zu Übereilten Kaufversuchen und damit zu Pretstreibereim führe. Die Mehrzahl der Redner strrachen sich dahin aus, daß ein« Aufhebung der abgeschlossenen Verträge durch da» Reich nicht mög-s lich sei, ohne daß da» Vertrauen in die Verordnungen deÄ Reiches erschüttert und damit Mr die Wirtschaft im nächsten Jähre ein« große Gefahr hieraufbeischworen wür de. Ter Leiter der ReichMwtoffelstell» legte dar, daß dis Verordnung Über die Lieferverträge einschließlich der Preise auf di« Initiative der Städte und Berufs» Vertretungen zurückgehe, nicht auf di« der ReichSbeHüv- dsn, die sich bemüht hätten, die Preise Mr Vertrags- kartofseln durch Erniedrigung der Prämie von ö Mar- zu vermindern. Au» verschiedenen Landesteilen wurde berichtet, daß zwischen Verbrauchern und Erzeugern un ter Führung per Provinzial, und LandeSbehörden ein Ueberetnkommen getroffen sei, wonach pro Hektar eine bestimmt« Anzahl von Zentnern Kartoffeln zu einem Preis« von 20 Mckrkund darunter für schlechter gestellte Familien, namentlich.auch Kriegerwitwen, zur Verfügung gestellt würden. ES wurde aNgeregt, diesem Beispiel« in größerem Umfang« zu folgen. Vor allem aber wurde di« Erwartung ausgesprochen, daß der Preis von 28 Mark nach der Vereinbarung vom 27. September auch wirklich nicht überschritten werd« Bei der Besprechung der Milcherzeugung wur de darauf.hingewiesen, daß der zurzeit Vom Reich« zu gestandene Höchstpreis von 1,25 Mark nicht -«raufgefetzt werden könne. Zur Vermeidung von Ungleichheiten in dar Preisbildung und Belieferung wurde di» Schaffung größerer Wirtschaftsgebiete in Aussicht genommen, wei ter wurd* noch Pie Nährmittelwirtschaft befpro- ch«n, während die Aussprach« Über die Ein- und Aus fuhr wegen der vorgerückten Leit vertagt werden mutzt». Li« nächst» Konferenz der ErnäymngSminister soll An fang November in Weimar stattftnden. » nDW Das Ergebnis von Brüssel. ! ES mag voreilig kling«», aber man kann trotzdem schon -ante sagen, welch«» da» Ergebnis der gegenwär. ttgen Verhandlungen in Brüssel sein wird. Mögen di« SMlreichen eingesetzt«» Kommissionen auch die sinan-tech- ukschem Problem« erörtern und einer au» den Verhält nissen «geb«»«» Lösung zusühren, mag man de» Abbau dar Ausgaben der europäischen Staaten beschließen, mag mau selbst zm» Beschluß Aber international« Kredite kommen und mch man schließlich sogar — wa» allerdings höchst.unwahrscheinlich ist — einen großen und lang fristigen Kredit an Deutschland beschließen, da« eigent lich« Resultat aller Reden und Verhandlungen wird doch da» sein, patz Europa niemal» au» seinen jetzigen steigenden Nöten herauskommt, wenn nicht überall die AirvettSleistung de» Einzelnen und der Gesamtheit »«steigert wird. Immer wieder ist der Refrain der ausführlichen Reden auf per Konferenz der gewesen, daß nur produktivst« Mehrleistung .auf allen Ge bieten den Mehrgewinn herbeifützren kann, mit dessen Hilf« der allgemeinen Pinanznot abgeholfen werden könnt«. Der japanische Delegiert« Toschikala Ukubo hat da» in di« schönen und eindrucksvollen Worte gekleidet: man müsse die Massen überzeugen, daß Mn kein« Resch- tümer durch Zauberet schaffen könne, sondern daß man nur durch Arbeit in aller Welt den Wohlstand wieder, hierzustellen in der Lag« ist. Ta« ist eine Weisheit, deren wir in Deutschland schon längst inne wurden, ohn« doch ihrer Segnung teilhaftig zu werden. In der Tat, so ist ss»r nur wenn Wir mehr und intensiver al« bisher arbeiten, können wir den Verdienst steigern. Höhere Löhne sind gewiß zu erstreben, aber wir haben gesehen, daß dieses Streben nur die Schraube ohne End« in Bewegung setzt. Dies« Erkenntnis gewinnt allmählich erfreulicherweise auch innerhalb der Arbeiterschaft an Boden- Wenn überhaupt, so muß man in dieser Rich tung Optimistisch sein, und wir wollen uns freuen, wenn «D» den Brüsseler Verhandlungen wenigsten» da» eine herauskpmmt, daß sich di* Ueberzvugung von der al lein rettenden Mehrleistung schließlich durch setzt. Tann wäre Brüssel nicht umsonst gewesen, und dann würde da» gesamt« europäisch« Wirtschaitsproblem um einen immerhin nicht unerheblichen Schritt vorwärt» gebracht werden. , EarPchnW veD «ecktest vqn VMM Wie Hava» au» Brüssel meldet, sei e» jetzt schon fast sicher, daß di« Finanzkonferenz Mr di« Schaffung» «IN«» ständigen internationalen Finanz- organitzmu» sich aüSsprechen werd«, der unter dem Schutz« des Völkerbundes da» Werk der Konferenz von Brüssel fortsttzen werd«.' Da dl« Frage grundsätzlich gut. geheißen werd«, handel* es sich jetzt darum, .zu wissen, ob der Organismus vollständig neugeschaffen werd» oder ob «r etwa» ähnliche» wie da» internationale Kontroll- «nd EmtssionStnstitut, da» dar belgische Ftnanzmtntster Delacroix vorg«schlaa«n -ab», sein solle oder ob, wie di« Engländer vorzuziehen scheinen, man den Organis mus einfach durch den Ausbau und di« Ausdehnung der Vollmachten der beretts bestehenden Finanzabteilun-en d«S Völkerbundes schaffen solle. Man glaub«, da- der letzter* Vorschlag schließlich durchdringen werd«. DieMrkung äesSpa-Abkommens Der August Lat, wi« vorauSzus«h«n war, »in« Klar heit über di« Wirkung des Spa-Mkomnwn» noch nicht gebracht. Ein» aber läßt sich schon jetzt mit Sicherheit festftellen: fortenmätzig wird sich der AuSsvll von 900 000 Tonnen hochwertiger Kohl« in den nächsten Mo naten weit schlimmer auswirken al» mengen mäßig. Sn der gegenwärtigPn Periode wirtschaftlt- Ltte-irst psttttsrhe Mel-rtit-ei». Arzberger Acht iw Ytvanzwtnlsterw». Lu der Meldung, daß der früher« Reich,stnanzmtntst« Srzderger den größten Teil seiner Tättakett dem Reichestnanzmmisterium widm« und sein« angebliche Tätigkeit mit dem Plan einer I«ang«anlethe im Zusammenhang« steh«, wird der Germania von durchaus zuverlässiger, gutunterrtchteter Sette mitgetetlt, daß an der ganzen Meldung kein wahre» Wort sei. Eyberger hab, nicht di« Absicht, au« sein« bisherigen Zurückhaltung herauizutretm. 40» 000 Erwerbslof«. Wie au« dun Retchearbeiwmi» nistertum mitgetetlt wird, dttrug die Kahl der männlichen Erwerb,losen am 15. September S05SSS, der weibltchm Er- ««belosen 07 »SS, also trwaesamt AB SSI gegenüb« 41» 71- am 1. September und 411615 am 15. August. Zu dm eigentlichen Erwerb,losen kommen -7S-S- Familinmnaehö» rig«, du al» Zuschlagsempsäng« unterstützt »erden. Ihre UN» flnz-ig-r für MZÄff /-Utr EtiADVitiH vlanstag, -en 5. Oktober 1-2-