Volltext Seite (XML)
Radenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprels einschließlich zwei illustrierter achiseingen ^Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes I,bO Ml. Zkilmig sm' Wmüh, SchMM Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Naum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf' Reklamen 20 Pf. Annahme vonAnzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grohölsa- Oberuauudorf, Huiusberg, Somsdorf, Cohmauusdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikatwuskraft für amtliche Bekanntmachnngen. Nummer 133. K«rnsprecherr «mt D-uve« 114. Dienstag, den 10. November 1M8. Fernsprecher: Amt De»»ben 114. ZI, Jahrgang. 4. der ein Der die auf das Jahr 1908- Erledigung der eingegangeuen Anträge. Ersatzwahl des Vorstandes (I Arbeitgeber u. 2 Kassenmilglieder). Hand der Versunkenen, zog kräftig und rettete so die Kleine. — Bei der Kriminalpolizei in Leipzig wurde gemeldet, daß in dem Wacht- raum einer Postanstalt ein Postunterbeamter erdrosselt worden sei- Sofort angestellte Er örterungen ergaben aber, daß der 27 Jahre alte Beamte Bruno Wagner aus Falken sich selbst entleibt hatte. — Ein 18jährig> s Mäd chen, das in einem Restaurant in Zittau beschäftigt war, sprang in den dortigen Burg teich. Da aber der Wasserstand sehr niedrig ist, erreichte das Mädchen seine Absicht nicht sondern es wurde unversehrt aus dem Schlamme gezogen- Verletztes Ehrgefühl soll der Grund zu dem Schritt gewesen sein- — Aus Bautzen wird gemeldet: Ein erst 21 Jahre alter und schon 114mal vorbestraf ter Tagearbeiter war wieder einmal angeklagt, und zwar wegen Unzucht und wegen Bettelns in Oberneukirch Der Angeklagte wurde zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. — Am Dienstag abend wurde Fleischermeister Max Linke in Crimmitschau auf dem Wege zu einer Versammlung von einem Un wohlsein befallen, so daß man ihn in seine Wohnung zurückbrachte. Auf dem Wege starb er jedoch infolge Herzschlags. — Erschossen hat sich am Freitag der in Langenhessen bei Werdau wohnhafte 18 Jahre alte Appretu- reua> bester Friedrich. gersteig liegen. — In der Dresdner Heide in Nähe des MititärwafferwerkS hat sich Dresdner Eisenbahnbeamter erhängt. Tote zeigte außerdem eine Schußwunde, Rabenau, den 9. November 1908. von R- Wustlich, Voi sitzender. — Die gefürchteten Kinderkrankheiten Diphterheritis und Scharlach grassieren in Bärenwalde epidemisch; bereits sind neun Kinder diesen hcimtücktschen Krankheiten zum Opfer gefallen. Dresden. Wie erst sitzt bekannt wild, ist Vor etwa zwei Wochen ein Dresdner Rechts anwalt flüchtig geworden. Der ungetreue An walt hat vor seiner Flucht ihm von Klienten anvertraute Depots abgehoben und unterschla gen. Der Flüchtige galt als vermögend, weil ihm bei seiner Verheiratung Vor mehreren Jah ren 100 000 Mk. als Mitgift znflassen und auch seine Praxis keine zu kleine war. Dem Vernehmen nach ist er nach Amerika entkommen. — Die alleiusteehende 55 Jahre alte Pij- vata Klara Johanna Wollweber stürzte sich in einem Anfalle von Schwermut aus ihrer in der Schreibergasse in Dresden gelegenen Wohnung drei Stock hoch in den Hof hinab. Sie erlitt so furchtbare Verletzungen, daß der Tod sofort kintrat. — Der 50 Jahre alle Maschinenbauer Sedlag wurde in seiner Wohnung Schönfelder Straße 15 in Dresden im Erdgeschoß tot aufgefnnden. Da sich im Schlafzimmer kein Ofen befindet, so Halle Sedlag in einem Kessel Kohlen augezündel. Die sich entwickelnden Koh» tenoxydgase haben seinen Tod herbeigesührl. — Em auf dem Dache des vierstöckigen Hauses Gioße. Meißner Straße 2 in Dres- d e n mit R paratnrarbeiten beschäftigter Dach decker im Aller von etwa 60 Jahren stürzte herab und blieb zerschmettert auf dem Büc- 77,5 rm w. Brennknüppel, 0,5 rm h. u. 71 rin w. Aeste, 13,5 rm Stöcke; Emzelhölzer in Abt. 1 bis 70 (Hiischbachbeide u. Dippoldis- walder Heide) Köuigl. Forstrevierver- waltnng Wendischkarsdorf n. Königl Forstrentamt Tharandt. Nur kad unü fern. Rabenau, den 9. November. — Ueber das Vermögen des Kaufmanns Ernst August Alfred Hugo Krauße in R a b e- nachdrücklich wahren und geeignete Maßregeln für die bleibende einheittiche Wirksamkeit der Kirche und Schule in der religiöse» Volkser ziehung tuffen werden." — In Tharandt plant man die Er richtung eines Gedenksteins für die Gefallenen Konkursforderungen sind bis zum l5. Dezem ber 1908 bei dem Gerichte aiizumelden. — Das Konkursverfahren über das Ver mögen des Kaufmanns Max Beyer in Ra benau wird gemäß § 20,4 K. O- eingestellt, da eine den Kosten des Verfahrens entspre chende Konkursmasse nicht vorhanden ist. — Die Polieren» Elsa Mtda verehel. Fritzsche geb. Pflugbeil zu D i p P o l d is w a l de klagt gegen de» Schweizer Ernst Bruno Fritzsche, früher in Dippoldiswalde, wegen böswilliger Verlassung aus Grund von Z 1567 Ziffer 2 Und auf Grund vo» Z 1568 B. G.-Bs. Die Klägerin ladet den Beklagte» zur mündliche» Verhandlung des Rechtsstreites vor die dritte Zivilkammer des Landgerichts Freiberg auf de» 14. Januar 1909, Vorm. 9 Uhr, mit dec Aufforderung, cine» bei diesem Gerichte zuge- lasseuen Rechtsanwalt zu bestellen. — In Somsdorf, Kreischa, Dippoldis walde und verseh, anderen Orten sind am Freitag zu verschiedenen Zeiten Erdbeben ver spürt worden. — Die Gegcnstinnnmig gegen die Leit sätze der Zwickauer Lehrerversammlung über die Nefoimen des N e l i g i o II s u II t e r ri ch ts in der Volksschule hat sich auch auf der D öcesanversammlung zu Zittau geltend ge macht, bei welcher »ach emem Vortrage des Oberstudienrats R ktvrs Prof. Dr. Schütze über Sheakespeare und küssen Stellung zu Re ligion und Kirche, der Oberamlscichler Oder justizrat Beck in seinem Vorträge über die Rechte der Kirche und christliche Gemeinde auf die religiöse Erziehung der Kruder die Thesen der Zwickauer Lehrerversammlnng besprach, Wobei er die Beseitigung der Aufsicht der Kirche in Südwestafiika, soweit sie Tharandter Söhne sind. Borgt sehen ist eine Poli ate Gramtplatt' 85:60 Z ntimeter, die an den Sockel des vor der Kirche stehenden Denkmals für die 1870 71 Gefallenen anzulehnen wäre. Die auf der Gedenkplalte zu ehrende» Gefallenen sind der Sohn des Sekretärs Sonntag und der des sitz'gen N staucatcucs Schmidt in Kreischa, der m Tharandt geboren rst- — Auf dem Burg- keller zu Tharandt fand, wie ftinerzeit berich tet, Vor längerer Zeit ein Exzeß von Freiber ger Studenten statt, bei dem zwei Studenten den Wachtmeister Dittmann bedenklich verletz ter,. Dittmann, der bisher durchaus gesund war, ha! auf dem rechien Ohre schwer gelitten und ist Zeil seines Lebens derart g> schädigt, daß er sich vorzeitig pensionieren lassen mnß. Es steht jetzt fest, daß die Staatsanwaltschaft öffentliche Anklage erhebt, der sich Dittmann mit einer Nebenklage auf 6000 Mark anschließt. Dec Sladlgemeittderat Tharandt beschloß, Ver lagsweise für ein schriftliches ärztliches Gut achten aufzukommen, das der Strafkammer Aussicht gefordert hat, spricht die Dlöc-sanvec- sammlung die vertrauensvolle Ü berzeugung aus, daß die in dieser Sache maßgebenden Instanzen dergleichen Bestrebungen gegenüber der K-'che überhaupt, sowie die der ,v.-!ulh. im besonderen und die religiös-konfessionelle» Interessen der Geist!. Gemeinde und Familie er sich vorher beigebrachl hatte. Langanbauernde Krankheit hat den Man» in den Tod getrie ben. Der Leichnam wurde von dec R.viervsr- waltung Kiotzsche aufgehoben. — Der deulsche Kronprinz unternahm mit dem Grafen Z ppelin in dessen Luftschiff den geplanten Aufstieg. — I» K l ein r ück e r s w a l d e bei Buch holz traf von einer Geschäststour nach Bäcen- steiir der Kaufman» Atdert Hengst in seiner Wohnung ein. Ec klagte über Schmerzen im Kopfe, im Rücken uno in den Arme»; aus einem Ohre floß Blut; statt ftines Hutes trug er eine alte Chanff urmütze. Ehe er weitere Auskunft geben konnte, verlor er das Bewußt sein, das bis zum Tode nicht wiederkehrte. Die Leiche wurde beschlagnahmt. — Ein Unglücksfalt mit tödlichem Ausgange einer der Schuldigen sehr vermögrnd sei. — In Dittmannsdorf brannten die Nebengebäude der Eberlschcn Bäckerei vollstän dig nieder. Das Wohnhaus war in großer Gefahr, konnte aber gerettet werde». Es dürfte böswillige Brandstiftung vocliegem — Die zweite Deputation der ersten Kam mer hat beschlossen dem Plenum zu empfehlen, die Petition des Gemeindevocstandes LouiS Richter in Niederschöna und Genossen um Erbauung einer schmalspurigen Eisen bahn von Klingenberg nach Dittmannsdorf der Königlichen Slaalsregienmg zur Erwägung zu überweisen. — Kleine Notizen. — Beim Bediene» der Dreschmaschine kam die 16jähcige Tochter des Wirlschaftsbesitzers Ziegenbalg »«Nieder- stein in die Mafchine. Der rechte Arm wur de dem Mädchen vollständig abgerissen. — Der Wlrtjchastsauszüglec uno Hausschlächter Wilhem Säurig in Großdobritz bei Gro ßenhain schlachtete vor einigen Tagen bei Herr» Gutsbesitzer Hugo Stelzner eine Kalbe. Diese halte Milzbrand. Beim Schlachten hatte sich Herr Säurig ei» wenig geritzt, aber die Riß wunde außer acht gelassen. Die Folge war, daß die Hand zusehends anschivoll, so daß sich die Ueberfühnmg ins Kcaiikenhaus notwendig machte. Hier ist der beklagenswerte, allgemein geachtete Mann an Blutvergiftung verstorben. — Mehrere Kinder im Aller bis zu sechs Jahren gingen von Hundshübel über die Wie sen nach dem Grundstücke in Lichlenau, wo Angehörige der Kinder mit Karlofftlausnehmen beschäftigt waren. Dabei kam die Tochter des Grundstückstigenlümers dem Teiche zu nahe und siet hinein. Ans ihr Geschrei ergriffen die Kinder die Flucht; nur der fünfjährige Kurt W.igel ging beherzt an das Wasser, faßte cine — 3000 Mk. Belohnung! 42 000 Mark in Wertpapiere» sind in Leipzig im Monat August i» einer Wohnung in der Braustraße einem Privatmann gestohlen worden. Des Dieb stahls dringend verdächtig ist dec 28 Jahre alte Schlosser Friedrich Louis Arthur Kluge, der wahrscheinlich ins Ausland geflüchtet ist. Auf die Wiedererlangung der Wertpapiere hat der Geschädigte obige Belohnung ausgesetzt. — Am 21 Oklbr. sind bekanntlich in dem Juweliergeschäft von Paul Meschke in Leipzig, Tauchaerstraße, für 9000 Mark Goldwaren gestohlen worden. Der Leipziger Kriminal polizei ist es sitzt gelungen, die Einbrecher fesi- zunehmen. Es sind ein 62 Jahre alter Bild hauer aus Leipzig, der nicht weniger als 24 Jahre seines Lebens in Zuchthäuser» uud Ge fängnisse» verbracht hat und ein'26 jähriger Dachdecker aus Eilenburg, der ebenfalls schon verschiedene Freiheitsstrafen wegen Diebstahls auf dem Kerdholze hat- Als die beiden Ver brecher nachts im Nordvieitel Leipzigs durch Schutzleute, denen sie durch ihr verdächtiges Benehmen ausgefallen waren, festgeiwmmm wurde», leisteten sie heftigen Widerstand. Eure Anzahl der aus dem Einbrüche stammenden Schmucksachen fand man bei ihnen vor, den Rest dürften sie irgendwo versteckt oder in Auf bewahrung gegeben haben. — Zu dem schwindelhaften Rittergutskaufe in Schiedet bei Crimmitschau haben weitere Ermittelungen ergeben, daß der Hanplbcteiligte Rudolf die gleichen Mampulatiouen Ivie hier bereits vor 2 Jahren in Ostpreußen vorgenom- men halte. Ec hat damals in derselben Weise wie jetzt ein Rittergut gekauft und unter Be zugnahme auf seine Eigenschaft als Ritterguts besitzer Bestellungen auf Vieh vorgenommen. Ec ist dabei unter dem Namen Freiherr von Runkel ausgetreten, jedoch wurde später sein richtiger Name Rudolphi sestgestellt. Wegen der damals verübten Betrügereien wird Rudolf »och von der Staatsanwaltschaft in Köslin steckbrieflich gesucht. — Als die Pfl'.chtfeuerwehr in Tho n- Hausen bei Crimmitschau eine Spritzenprobe vornehmen wollte, mußte sie die unliebsame Wahrnehmung machen, daß die der Feuerwehr gehörige Spritze von ihrem Aufbewahrungsorte weggefahren war. Die Spur führte nach einer ziemlich entfernt gelegenen Feldscheune, wo die Spritze auch unter den aufbewahrten Ackerge räten vorgcfunden wurde. 2. 3. Kasftu-Augelegcuheilen. ^6. Anträge sind bis zum 15. November an den Unterzeichneten abzugeben. Orksstranstenstasss lüi» Usbsnau u. Umg. Vienstsig, 17 Vlovemdsn 1TVS S Uk^ -" OioU^nllivtiv ——— General- Versammlung im Restaurant „zum Sängerheim" in.Nabeiiau- TsgssonUnung r 1. Wahl des Nechnuugspcttfungsansjchusfts ereignete sich vor dem Grundstück Wurzencr Straße 77 i» Leipzig-Sellerhausen. Dec 6 Jahre alte Sohn des Buchdruckers Ber tram umstand mit anderen Kindern einen der Ascheabfuhr dicneudeu Wage». Letzterer wurde Plötzlich zurückgeschoben. Dadurch wurde der 'Knabe zu Fall gebracht. Er fiel so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er einen mehr fachen Schädelbruch davontrug. — Dec Leipziger Doppelraub mord klärt sich immer mehr als ein wohl überlegter Plan zur Beraubung ev. Ermordung eincs, ja zweier Geldbrnsträger auf. Deshalb traft» Ler oder die Mörder Vorbereitungen mit einer Postanweisung. Da die in zwei ver schiedenen Häuser» unternommenen Absichten mißlarigen, wurde das Schrislsitzerehepaar er mordet und beraubt. U bcr eine mutmaßliche Spur wird den Lcipz. N. N. aus Schneeberg gemeldet: Am Freitag abend kehite hier im R staucant „Daheim" einanscheinend vomBahn- hvie kommender junger Mann ei», der ein scheues W s n zur Schau trug. Ec speiste und trank und übergab bann eimn Kailon, den er bei sich führte und entleerte, an die Wirts leute mit dcm Ersuchen, ihn zu verbrennen. Da aber der Karton noch gebrauchsfähig er schien, so unterließ der Wirt die Verbrennung. Als der Wut ein paar Tage später von dem Doppelraubmord in Leipzig las, erinnerte er sich, daß der Karton die Adresse „Leipzig, Wmd- mühlenstraße 21" (in dem Hause wurde der Mord verüvl) trug. Ec übergab infolgedessen den Karton der Polizei. n a u, alleiniger Inhaber der Firma Krauße U. Elßler, Inh. Alfred Hugo Krauße da- schon vor der Verhandlung zugestelll wird, selbst, ist am 5. November 1908 das Kon- Auf eine Anfrage, ob Hoffnung vorhanden sei, kursverfahren ei öffnet worden. Herr Rechts- die Buße zu erhalte», wurde erwidert, daß «»Walt Dr. Alfted Schneider in Tharandt ist zum Konkursverwalter ernannt worden. All 11,1 dm Religionsunterricht als unmöglich »44 darstcllt. Gegen die Stimmen der anwesenden Ksvisn. Lehrer wurde folgende Resolution angenommen: „Gasthof zur Heidemühle" in Wen- „Nachdem die diesjährige Versammlung des dischkarsdorf, Montag, den 16. Nov. Sächsische» Lehrelvcreins zu Zwickau iirbezng 1808, Vorm. 10 Uhr: 10 b. u. 1326 auf eine Reform dcs R-ligioiisunterrichts vom w. Stämme, 10 h. u. 1260 W. Klötzer, 335 Standpunkte evangelisch-lutherischer Grundan- w. Derb- u. 70 W. Neisstaugen, 1,5 rm w.ischauungen aus nicht zu rechtfertigende Beschlüsse Nutzscheite (»»gespalten), 11 rm w. Nutzkuüppel,! gefaßt und völlige Loslösung von der kirchl. 2 rm h. u. 18 rm w. Brennscheite, 6 rm h. '