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Di« 84. Jahrgang Montag den 23. September 1818 abends Nr. 222 Bergler, Hermann, Glashütte f. Kaden, Mar, Frauenstein s. Kästuer, Mar Reinhard, Pretzschendorf s. Rabenauer Holzwarenindustrie gehörte, ist am Sonnabend in den Besitz der Firma LI. Janssen übergegangen. Dippoldiswalde. Um die Vermißten Nachforschungen zu erleichtern, ist e, wünschenswert, daß di« Adresse ein« in Gefangenschaft geratenen Angehörigen des Bezirks oder die Veränderung einer solchen Adresse der OrtrsteÜ« vom Roten Kreuz Dippoldiswalde mitgeteklt wird. — Am vergangenen Sonntag nachmittag in der S. Stunde hat der Fabrikarbeiter M. H. Joh. Fiegrrt von hier, Vater von 4 kleinen Kindern, in der Talsperre den Tod gesucht und gefunden. Nach einem hinterlassenen Briefe hat er die Tat au» Schwermut wegen Familien» Verhältnisse getan. — Hilse sür die Baltenländir. Der lutherische Gottes« kästen im Kgr. Sachsen erläßt soeben einen Aufruf, in welchrm er herzlich und dringend um Gaben für die not» leidenden Kirchgemeinden und ihre Geistlichen in den baltischen Ländern bittet. Die Verwüstung, so heißt er in dem Aufruf, die Plünderung, der Raub und die Ver nichtung des Eigentums durch russische Truppen ist unsagbar. In Kurland waren drei Fünftel der Bevölkerung von den Russen vertrieben, 40 v. H. aller kirchlichen Gebäude vernichtet oder schwer beschädigt, von 105 Pastoren nur 65 im Land- verblieben. Bei ihrer Rückkehr finden die Pastoren ihre Heimstätten al» Trümmerhaufen wieder. Die Familien sind zersprengt, die blühenden Gemeinden verarmt oder zerstreut. Die Balten selbst opfern viel, um der Not zu steuern, aber diese übersteigt weit ihr Vermögen. Die Hilfe der deutschen Glaubensgenossen ist dringend nötig. Der Gustav-Adolf Verein hat erhebliche Mittel bereitgestellt. Da will auch der lutherische Gotteskasten nicht fehlen. Er hat schon früher wiederholt mit Gaben in den Balten» ländern Hilfe geleistet und will es auch jetzt tun. Zu diesem Liebe-werk bittet er die lutherischen Glaubensgenossen Sachsens um ihre Unterstützung. Gaben nehmen entgegen der Schatzmeister de» lutherischen Eotteskastens Kaufmann E. Siedel, Dresden, Neumarkt 12 (Postscheckkonto 28187 Leipzig), sowie der Vorsitzende Pastor Or. Ahner, Leipzig, Oststraße 4. Ehrentafel MMeryseMMmt Ar» Ser Verlustliste M. 543 der KöntA Täcks. Armes. Berger V, Erwin, Schmiedeberg, vermißt. Braun, Paul, Burkersdorf, I. v., b. d. Tr. Fleischer, Willy, Utsfz, Burkersdorf, schw. v. u. vermißt. Ganßauge, Arthur, Brösgen, l. v. Grimmer, Mar, Utsfz., Ulberndorf, vermißt. Hänel, Otto, Schönfeld, l. v. Heber, Albert, Spechtritz, schw. v. Heber, Erich, Ltn. d. R. u. Batt.-Off., Höckendorf, vermißt. Heyne, Kark, Gefr., Kipsdorf, k. v. Hillig, Willy, Schönfeld, vrrw. Hofmann l, Arno, Geising, schw. v. u. gestorben. Köhler, Mar Arthur, Frauenstein, vermißt. Lieber, Reinhard, Sergt, Dönschten, schw. o. Lohse, Arthur, Sergt., Dönschten, I. v-, b. d. Tr. Lohse, Richard, Vzfeldw., Reichenau, l. v. Matthes, Pauk, Gefr., Börnchen, schw. v. u. ver mißt. Meffert, Otto, Frauenstein, schw. v. Mende, Kurt, Gefr., Schmiedeberg, k. o. Nitsche, Johannes, Ltn, Frauenstein, schw. v. u. gestorben. Pretzsch, Alfred, Steinbrückmühle, schw. v. Rehme, Kurt, Glashütte, vermißt. Reichel l, Willy, Utsfz., Wendischcarsdorf, ge fallen. Rüdiger, Alfred, Possendorf, vermißt. Schenk, Kurt, Dittersbach, vermißt. Schneider IV, Ewald, Gefr., Reinberg, l. v. Schober, Kurt, Wilmsdorf, vermißt. Sieber, Albert, Altenberg, bish. vermißt, ist ge fallen. Sohr, Franz, Pretzschendorf, vermißt. Sonntag, Richard, Gefr., Theisewitz, vermißt. Thiemer, Adolf, Geising, l. v. Uhlig, Arno, Altenberg, schw. v. Wendler, Mar, Utffz., Dippoldiswalde, l. v., b. d. Tr. Wießner, Martin, Burkersdorf, schw. v. Wolf, Ewald, Utffz., Friedersdorf, schw. v. Zimmermann, Marlin, Pretzschendorf, l. v. Zimmermann II, Otto, Börnersdorf, gefallen. Zinke, Willy, Berreuth, schw. v. Zschommler, Otto, Nassau, I. v. u. vermißt. Bekanntmachung. In Abänderung von 11 und III der Verordnung des Ministeriums des Innern über Höchst preise für A-pfel, Birnen und Pflaumen von, 5. August 1918 (Sir. 184 der Süchs. Staatszeitung vom S. August) wird im Auftrag der Reichsstelle für Gemüse und Obst für Zwei schen (Haus- pslaumen, Hauszwetschen, Muspslaumen, Vauernpflaumen, Thüringische Pflaumen) ein Erzeuger- Saal gerechnet werden. So erfreut« sich auch am gestrigen Sonntag die Jugrnddank-Aufsührung eine» sehr zahlreichen Besuchs. In einem Vorspruch führte der Handelsschüler Mahn in den Zweck der Veranstaltung «in, die zum großen Teil unter dem Drckworte: „Das Meer" stand. Lichtbilder des Herrn Koch veranschaulichten Hafen» und Küstenschutz; Deklamation de» Schüler» Bor- mann und Lhorgesünge gaben der Vaterlandsliebe der Seelrute Ausdruck, ein flotter, lebhaft beweglicher Reigen von den Matrosen Mahn, Teichert, Schuber», Jungnückel und den Fischerinnen Skribelka, Fritsch, Geißler, Arnold bot «in r«cht lirblichr» Bild. Außerdem kamen Klavier- vorträg« von Hild« Schiffner und Elisabeth Süß recht hübsch zur Ausführung. Erheiternd wirkt« da« launige Holzsandalrnlted, begleitet von d«m Gellapper mit Holz pantoffeln, vorgetragrn von den Schülerinnen Marschner Kästner, Schönfelder und Heymann, sowl« «in Film: England al» Polyp, bekämpft von Fliegern und U-Booten. In -intt längeren Pause war rege Nachfrage nach d«N Losen einer reichhaltigen Gewinnausstellung, nach den von Herrn Lehrer Götze und von Handel»- und Bürger» schülerinnrn bemalten Postkarten und nach wohlschmecken» i dem Kartossel»Aepsel-Gurk«nsalat. Am Schlüsse der woW- gelungenen Abend» dankte Herr Schuldirektor Ebert für den zahlreichen Besuch und dl« tatkräftig« Unterstützung ' der Jugenddank-Bestrebungen. — Der voraussichtliche ! Reingewinn des Abends beträgt etwa» über 1300 M. i — In der für Dienstag abend angesrtzten MonaH- Versammlung im Stenographtnverein lli«he Inserat) wird Herr Lehrer Götze einen Bortrag über die in Zwickau stattgefundene Hauptversammlung halten. Außerdem sollen verschiedene Fragen über dar Stiftungsfest und Preisschreiben erledigt werden. U — Al» Ertrag der am 4. September in der Stadt» - kirche dargebotenen Geistlichen Musikaufsührung konnten / dem Albertzweigverein 200 Mark überwiesen werden. E» sei allen herzlichst gedankt, welche zu diesem günstigen , Ergebnisse beigetragen haben. — Da» Grundstück am Bahnhofe, da» stütz« der f WtißeritzMuU WWlU Md AWM ßr HMmA, W Amtsblatt M dl« Königliche Amt-hanptmannMft, da- Königliche Amt-g-richt°nd den Stadtrat W Mpv-l.-E» Mit achts-Mg-m „E-ie-t-n llnt-rhaltungsblatt" und Unt-rhalst.ng^ Mr dir Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wirs e Berantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl .«^cherttz-Zeitvng» erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird an, Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr- lich eiMchliehI. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatllch SOPf. Elnzel-Nummern 10Pj. Alle Postanstalten, Inserate werden «N 20 Pf., solche aus unser«« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile SS bez. SO Pf. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dl« Spaltenzelle 50 Pf- Falkenhain. Durch die Kinder hiesiger Schule wurdm § gesammelt 114 Zentner Frischlaub, 31/2 Zentner Laubheu. " 150 Zentner Ebereschenbeeren und eine Menge Pilze, die getrocknet wurden für da» Rote Kreuz. Glashütte. Für die Kolonial-Kriegerspende wurde von hier die Summe von 1000 Mark abgelendet. Dresden. Vielfach ist die Meinung verbreitet, daß von der Kgl. Hofverwaltung kein Kupfer und sonstige« Metall für die Zwecke der Heeresverwaliung abgellefert worden sei. Diese durchaus irrige Annahme findet Haupt» sachlich darin Verbreitung, daß auf den Dächern de» Kgl. Schlosses in Pillnitz große Flächen Kupfer zu frhen sind. , Wie wir nun erfahren, ist diese» Dachkupf« infolge seine« hohen Alter» für die Heeresverwaltung überhaupt nicht s- KEaLL 7 - M i- Zentner festgesetzt. Diese Verordnung tritt am 24. September in Kraft. . -inner» Dresden, den 21. September 1918. MimsterMM de« — Die neunte Kriegsanleihe steht vor der Tür! Wieder ergeht an jeden Deutschen, ob reich oder arm, ob alt oder jung, der Ruf des Vaterlandes, einzutreten für Deutschlands w«it«e Rüstung und damit sür seinen Sieg und für sein Fortbestehen. Denn darum handelt «» sich. Winn der Deutsche unter dem Eindruck der jüngsten Rückschläge, die im Verhältnis zu unsern bis herigen Leistungen wahrlich wenig zu besagen haben, jetzt kleinmütig wird und die Taschen zuhält, haben unser« Feinde einen Sieg errungen, dem an Größe und ge fährlicher Wirkung keiner ihrer bescheidenen Erfolge zu vergleichen ist. Dann «rst können sie mit Recht jubeln, dann erst wird das Ziel ihrer Hoffnungen, auf deutschem Boden uns einen entehrenden Frieden diktieren zu können, ihnen in greisbarere Nähe gerückt. Denn wenn die Hei- matfront in ibrem Glauben und in ihren Leistungen wankt, wo soll unser Heer weiterhin die Munition, die Waffen und den Mut zum Standhalten hernrhmen? Aus Nichts wird Nichts! Mit jeder Mark, die wir zeichnen, stähle» wir die Zuversicht unserer Verteidiger; mit jeder Mark, die wir nicht zeichnen, reißen wir einen Stein aus der lebendigen Mauer, die den Boden des Vaterlandes bisher vor den Qualen und dem Jammer de« Krieges geschont hat! Daran denke, Deutscher! Und dar, ach handle! Große, Hauptquartier, 22. September 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Westlich von Fleurbak und südlich von Havrincourt wurden englische Teilangrisfe, nördlich der Scarpe starke Vorstöße des Feinde» abgewiesen. Eigene Unternehmungen bei Moeuvres brachten 45 Gefangene ein. Heeresgruppe Genera! von Boehn. Nach den vergeblichen TetlangrWn der beide« letzten Tage holte der Engländen gestern wieder zu großen, ein heitlichen Angriffen aus. Sein Ziel war der Durchbruch südlich von Lambrai. Nach Vorbereitung durch Feuer wirkung trat die engliche Infanterie, von Panzerwagen und Flammenwerfern begleitet, zwischen dem Walde von Gouzeaucourt und Hargicourt am frühen Morgen um Angriff an. Wir hatten in Erwartung de» feind lichen Angriffes in der Nacht vom 19. zum 20.9. die Verteidigung von dem Kampfgelände östlich von Epehy in die alten englischen Stellungen zwischen Billers-Guis- lain und Bellincourt verlegt. Als der zum Angriff tief gegliederte Feind die Höhen hervb gegen unsre Linien anstürmte, empfing ihn das vorbereitete Abwehrfeuer unserer Artillerie, Infanterie und Maschinengewehre. Der Angriff blieb vor unseren Linien liegen. Nach stärkster Feuerwirkung setzte der Feind zu erneutem Angriffe an. Auch dieser zweite Ansturm scheitert« völlig. In dem südwestlich von Btllrr»-Gui»Iain gelegenen Gehöft Quenne- mont drang der Engländer vorübergehend ein. Hier warf ihn sofortiger Gegenstoß wieder zurück. Am Abend und während der Nacht folgten stärkstem Artilleriefeuer nochmal« h«ftige Angriffe, die abgewiesen wurden. Der gestrige Kampftag war in dem schwere« Ringen Nn der Westfront «in besonders erfolgreicher Tag. Deutsche Jäger und Kavallerie-Echützen-Regimenler, ost- und west- preußische, posensche, schlesische, westfälische, rheinische, bayerische Regimenter und Gardetruppen haben dem Eng- länder gestern «in« schwer« Nirderlag« zugesügt. An der ganzen Angriffsfront hat er schwerst« Verlust« erlitten. Unsrer Artillerie fällt ein Hauptanteil an dem vollen Erfolge zu. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Ailette und Ai,ne blieb die Arttllerietätigkeit in mäßigen Grenzen. Sie l«bt« am Abend in Verbin dung mit h«stigen Teilangriffen östlich von Vavraillon, am Gehöft Vaurain« und nordwestlich von Vaily auf. Der Erft« General-Ouartiermeister. Ludendorff. vertNche» «nd Sächsischem Dippoldiswalde. Wenn bei irgend einer Aufführung die Jugend beteiligt ist, dann kann auf einen vollbesetzten