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Amts- und Ünzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugsprtisvierteljährl.M.1.50einschliehl. r des „IUustr. Unterhaltungsblatts" und der i k)umoristischenveilage„5eifenblasen"inder » Expedition,beiunserenvotensowiebeiallen j -Ueichspostanstalten. Z isNNeKintt Eibenstock, Larlrseld, hundrhüdel, - Neuheide,Gderftützengrün,Schönheide, !! Schönheiderhammer, Sosa, UnterstUtzengrün, wildenthal usw. r -,>l-3om.nn^ ; Tel.-Kdr.: Krntsblatt. Fernsprecher Nr.llv. Verantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannedohn in Eibenstock. — — sr. z«tz^ga«y. 14S Domterstaz, dm 1. IM ISIS Getreideamkanf. E» lagert trotz der bereit» erfolgten Ankäufe noch Getreide in hiesiger Stadt. Diese Getreidemengrn wären nunmehr zu enteignen. Um jedoch den Landwirten hierselbst zum letzten Male entgegenzukommen, wird ein Beauftragter Vezirksverbandes Arettag, den 2. Juki 1915, nachm. 1:2 Mhr im Kastyof „Stadt Leipzig" eintreffen, um den Roggen- und Weizenankauf zum Preis« von 10 Mk. für -t« Zentner und unter Rückgewährung der Kleie zu bewirken. Alle Besitzer van Brotgetreide werden hiermit zu dieser Ankauf-Verhandlung ein- geladen. Wer im Besitze eme» MahlerlaubntSscheine« ist, hat diesen mitzubringen. Gtadtrat Eibenstock, den 29. Juni 1915. MtWiiMtu am Zug-WM. Französische Stimmen. — Die Verluste der englischen Flotte. Mit der vorgestern gemeldeten Einnahme von Ha litsch und der Ueberjchreitung des Dnjestr durch die Armee Linsingen ist das stärkste Hindernis, das sich in der Verfolgung der Russen in östliä)er Richtung darbot, beseitigt. Nunmehr geht es mit riesiger Eile weiter vorwärts. Nach dem gestrigen Bericht unserer Obersten Heeresleitung ist der Feind bereits über die Gnita-Lipa geworfen; in diesem Abschnitt wird zwar noch gekämpft, doch handelt es sich hierbei offenbar nur um Nachhutkämpfe, die unsere Truppen eiucge Zeit aushalteu sollen, ihr Ausgang kann nicht zweifel haft sein. Die von den Stellungen um Lemberg ent wichenen Feinde haben sich auf den Bug zurückge zogen, doch ist mit Rücksicht auf das Borrücken der Armee Linsingen und auf den Zustand der russischen Truppen kaum ein nachhaltiger Widerstand hinter dein Bug zu erwarten. Weiter östlich rückt die Armee Jo seph Ferdinands mehr und mehr vor und ist bereits bis an und über die russische Grenze gelangt. Dieser weitere Vormarsch in nördlicher Richtung dürfte in erster Linie als Flantenjchutz aufzufajscn sein, wird aber auch weiter eine Bedrohung der russischen Weich- sclstellung zwischen Iwangorod nnd Warsck>au bilden. Der österreichisch-ungarische Gencralstabsbericht meldet: Wien, 29. Juni. Amtlich tvird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In Ostgalizien sind die verbündeten Armeen in der Verfolgung bis an die Gnita-Lipa und den Bug bei Äamionka—Strumilvwa vorgedrungen Die in dieser Linie stehenden russischen Kräfte werden an gegriffen. Burschlyn wurde gestern genommen. Starke feindliche Kräfte, die bei Sielez nordwestlich Kamionta—Strumilvwa) hielten, wurden heute nackst nach heftigem Kampfe unter großen Verlusten auf Krystynopol zurückgeworfen. Nördlich Rawaruska und nördlich Zieschauow drangen die verbündeten Truppen auf russisches Ge biet vor. Tomaschow ist in unserem Besitz. Heute nacht räumte der Feind seine Stellungen am nörd lichen Tanew und nördlichen San-Ufer und begann den Rückzug in nordöstlicher Richtung. Er wird über all verfolgt. In Polen und am Dnjestr ist die Lage unver ändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Am italienischen Kriegsschauplatz hat sich auch gestern nichts von Bedeutung ereignet. Der Feind verschoß wieder viel Artilleriemunitio» gegen den Görzer Brückenkopf. Das italienische Sanitätspersonal befördert un ter Mißbrauch der Genfer Konvention Maschinenge wehre auf seinen Tragbahren. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Kriegspresscquartier, 29. Juni. Nach hef tigen, heldenmütigen Kämpfen gelang es, wie gemeldet, unseren unvergleichlichen Truppen, Ha litsch zu neh men. Mit diesem Erfolge bemäckstigten wir uns des wichtigsten Stützpunktes des russischen Zentrums im Dnjestr-Gebiet. Erfreulich ist auch das siegreiche Vordringen der Joseph-Ferdinand-Armee östlich der Tanew Region. In diesem Abschnitt: scheint die russische Armee gleichfalls in vollem Rück zugc zu sein, wie auch auf allen Punkten nordöstlich und östlich Lemberg. An der montenegrinischen Grenze sollen sich auch wieder Kämpfe entwickelt haben: Paris, 29 Juni. Aus Cetinje hi-r eingr- troffene Berichte besagen, daß von österreichischer Seite ein heftiges Artilleriefeuer gegen die gan zen montenegrinischen Stellungen eröffnet wurde. Am Wutschewo kam es zu In sänke rie- kämpfen, die nach den vorliegenden Meldungen sehr lebhaft waren. Lie Montenegriner hatten bedeutende Verluste. Wie man in Frankreich über die gegenwärtige Kriegslage urteilt, und welche Befürchtungen man hegt, verraten die beide» folgenden Auslassungen: Paris, 29. Juni. Der militärische Mitarbeiter des „Matin", Civrieux erläutert die Folgen, die die Wiederein nähme Lembergs für den weite ren Fortgang der Operationen im Osten nach sich ziehen werde. Er erklärt, daß die deutsche Offensive gegen die Dnjestrlinie gerichtet sei, um die dortigen russischen Stellungen durch Umfassung zu nehmen und glaubt, daß das linke Dnjestrnfer trotz aller Anstrengungen der Russen, bald von ihnen ge räum» werden müsse Der Feind sei im Begriff sein wirkliches Ziel zu erreichen, die strategisclw Wiederbe setzuug Lembergs. Die russischen Armeen seien nicht vernichtet, aber sie seien bis zu den Grenzen des De partements Dublin und die Nähe von Podolien zurück getreten. Diese unbestreitbare Tatsache gebe Anlaß, die dadurch entstandenen Folgen ins Auge zu fassen nnd zwar ist zu erwarten, daß die österreickstsch-deut- schcn Armeen, die in einem ununterbrochenen Schlack) tensturm 250 Kilometer zurückgelegt haben, den Rus sen bis in das Innere folgen werden Das nächste Ziel der Deutschen sei Warschau. Civrieux hofft, daß die russische Armee den Angreifer verhindern werde, seine großzügigen Operationen durchzuführen. Paris, 29. Juni. „Gucrrc Sociale" stellt die Frage „Und jetzt" u. schreibt: Zu Anfang des Früh jahres wurden unsere Hoffnungen von 4 im Laufen be findlichen Operationen getragen: Die Blockade Deutsch lands, die Karpatenschlacht, die Dardanellenaktion und die Wiederaufnahme unserer großen Offensive auf der Westfront. Wenn wir uns jedoch nicht selbst täuschen wollen, so müssen wir leider eingestehen, daß diese Un ternehmungen nicht die Resultate hatten, oie wir von ihnen erwarteten. Die Blockade mißlang. Die Russen, anstatt Ungarn zu erobern, wurden gezwungen, Ga lizien zu räumen. Die Dardanellen )ind noch immer nicht forciert und trotz unserer heldenmütigen Tapfer keit und großen Verluste konnten unsere Armeen die feindlichen Linien nicht durchbrechen. Das Blatt prüft alsdann, welches die Ursachen dieser Mißerfolge seien und erklärt, man müsse sic zum Teil den Verdiensten der Zentralmächte zuschreiben. Die Hilfsquellen Deutschlands und seine Energie haben die Erwartungen seiner Feinde getäuscht. Andererseits hätten die. Ver bündcten zahlreiche Irrtümer und Nachlässigkeiten be gangen, über deren Natur zu sprechen, von der Zensur und der „Heiligen Eintracht" verboten sei. Der ge samte Frühjahrsfeldzug sei von der gewaltigen deut scheu Offensive i» Galizien beherrscht worden. Alle anderen militärischen Operationen seien nur als Ge genangriffe dieser Operationen anzusehen. Wenn die Verbündeten nicht auf der Hut seien, bestehe die Mög lichkeit, daß eine neue deutsche Offensive auch den Sommerfeldzng bestimmte. Die wiederholten Versuche, Japan zur Beteiligung an: Kriege in Europa zu bewegen, erfahren von dort stets entschiedene Ablehnung: Wien, 29. Juni. Das „Deutsche Volksblatt" cr- fährl indirekt aus Petersburg, daß die neuerlichen Versucht: des Vierverbandes, Japan zur Teilnahme am Kriege in Europa zu bestimmen, von der ja panischen Regierung endgültig zn r ü ck q c w i e s e n wur den. Die japanischen Diplomaten in Petersburg mach tcn keinen Hehl daraus, daß Japan keine rolitischen Interessen in Europa habe. Die Franzosen haben nach längerer Pause wieder einmal einen mißglückten Flugzeugangriff auf Frie drichshafen gemacht: Stuttgart, 29. Juni. Das württembergische Kriegsministerium teilt mit: Am Sonntag, den 27. Juni, um 10'/, Uhr vormittags näherte sich ein fran zösischer Doppeldecker von Konstanz her Frie drichshafen. Schon beim Anzug heftig vvu Artil lerie beschossen, setzte er den Flug nicht dicht über Frie drichshafen fort, sondern machte eine Schleife über dem Sceufer westlich der Stadt, ivobei er drei Bomben, die keinerlei Schaden anrichteten, abwarf. Eine Bombe siel in den See bei Manzell, die andere in das Gelände zwischen Schnetzenhausen Waggershausen u. dem Seeuser. Nach Abwurf der letzten Bombe entzog sich der Flieger dem Artilleriefeuer durch Wegslug in der Richtung Konstanz. Wie aus Schweizer Zeitungen zu entnehmen ist, mußte er später auf Schweizer Boden landen, wo er festgenommen wurde Ueber die Ereignisse zur See ist zunächst von neuen l' Boots Erfolgen zu meiden: London, 29. Juni. Wie das Reulersche Bureau meldet, ist gestern nachmittag bei Tuatar in der Jrisck;en See der große englische Dampfer „Jndraur" tor pediert worden. Die Besatzung wurde gerettet Londo n, 29. Juui. Lloyds melden aus Milford Haven: Die britische Bark „D n m fri e Shore" ist am Montag morgen 25 Meilen südwestlich von Smalls torpediert worden. Die Besatzung wurde mittags in Milsordhaven gelandet. Weiter wird über Verluste der englischen Florte von neutraler Seite folgende Nachricht verbreitet: Stockholm, 29. Juni. Ein Beruhter statter schreibt dem „Aftonbladet", daß er aus wohlmsocmstr- tcn Kreisen Angaben erhalten habe, »ach oeneu die Verluste an englischen Kriegsschiffen von einem solchen Umfange sind, daß die jetzige lleöerle genheit der englischen Flotte der deutschen gegenüber im Beginne des Krieges erheblich ver mindert ist. Die Zahl der englischen Schlachtschiffe erster Linie beim Beginne des Krieges betrug etwa 60, ist aber jetzt durch die systematische Torpedierung durch die deutschen Unterseeboote auf einige >0 gesunken, während Deutschland noch kein Schiff dieser Klasse ver loren hat. Wenn diese Taktik der deutschen Untersee boote mit derselben Ausdauer wie bisher durchgeführt werd, kaun die Lage sich dermaßen umgestalten, daß die deutsche Schlachtflotte sich mit der englischen in einem Kampfe auf offener See messe» ta»». Diese Möglich keit könnte auch ein rascheres Ende des Krieges herbei führen. Von Zeppelinangrisfc» soll in Zukunft nichts »lehr ins Ausland gemeldet werden: Rotterdam, 29. Juni. Die englische Heeres verwaltung gibt bekannt, daß Briefe aus England nichts über Zeppclinangriffe enthalten dürfen, auch keine Angaben darüber, wo solche statt gefunden haben. Dunkle Gerüchte über russische Marineverluste kein »reit abermals aus Petersburg: Von der russischen Grenze, 29. Juni. Jii den letzten Tagen haben Petersburger Tage sau zeiger wieder eine Anzahl von Todesanzeigen russi scher Marineoffiziere veröffentlicht In Petersburg er regen diese Veröffentlichungen erhebliches Aufsehen. Es kursieren Gerüchte, daß vier russischc M inen- leger in der Ostsee auf Mnen gestoßen und gesun ken sind, und daß die plötzlich verstorbene» Marine ofsizicre von diese» Fahrzeuge» stamme» Boni türkischen Kriegsschauplatz liegt u. a. eine Privatmelduug über die Vernichtung eines ganzen englischen Regimentes vor, sowie der übliche Tagesbericht: Konstantinopel, 29. Juni. Das Große Hauptquartier teilt mit: An der Darda- ncllcn front gab cs in der Nacht vom 26. znm 27. Juni schwache» Austausch vo» Jnfanteriefener und Bomben Am 27. Juni morgens .ichteie» wir mit günstigem Erfolg heftiges Infanterie und Ar tilleriefeuer gegen die Stellungen des Feindes, zer störten einige seiner Unterstände und erzeugten Be stürzung in seinem Lager, wo eine dichte Rauckhäule und andere Anzeichen eines Brandes sestgest llt wur den Bei Ari Burnu dauert das Jnfanteriefeuer