Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt Mnrlag, dm 27. September m» nachmittags «7. Zahrgang «r. 226 De» MUYrer w»a«h- Deutschlands Geduld ist zu Ende Here «eneM kann jetzt wäylen l MIllimctrr HSHr «InNaltlg <— 4« mm t»»U) 8 Bannig, Im Irxttnl i— 72 mm br«Il) Psknnlg. »abovftaffel Nür Slaibwrl« und LermItUuxa Äk Vttnnig E»nd«rg«bühr. ivopschoNoalo: L«U>«!g 2«20l. «rm»t»d«gt»okomo > Fra»I«ii«rg. »aa — Drahtanschrift: ragellatt ftranl,nd«r,s,chl«n. L«»La,r»'att «schein« an tcdrm W-rkw^. Monall-BrzuftSPrrl« - 1.8» >0»., Ha»b»o»a« 1.0« MN. vc! Abholung In den «uigade- P«n, de« Land,«diele« manatNch r «o Mt.. del Zutragung Im Siadl- gedlet r.as MI , Im Landgebiet r.io Rk. »»qenlarte« »« PI.. Einzelnummer 1« Pf., Sonnab-ndnumm-r iS Pfg. Vas isrankenberier raaeblatt Ist dar zur BerSsteittlichmiS d« mittllchen »elannttnachnnaen der Amts-mptmame» zu zw-a md der Ersten Mr,«meist«; d« Stadt zrantend«, de-ördllcherseits desstmmte Matt Sa« de»««- Volts«, arte unwiderruflich verriegelt Tschechisch-Schlesien im Dunkeln Moskau störte vergeblich Die Funküber- tragung im Das ge- völlig im nun versteckt oder offen verantwortungslos zum Kriege hetzten, erkennen andere maßgebende Lon doner und Pariser Blätter die Friedensbemühun gen des Führers an und geben der Hoffnung Aus- druck, daß Prag doch noch in letzter Stunde ein« Haltung einnimmt, die das Schlimmste vermeiden läßt. Daß ausgerechnet die kommunistischen Blät- ter zur „Einigkeit der Demokratien" gegenüber Deutschland aufrufen, ist nicht verwunderlich. Selbstverständlich fehlt es in den heutigen Presse stimmen auch nicht an Verdrehungen und Ent stellungen, über die wir aber zur Tagesordnung übergehen können. Es lohnt sich auch nicht, sich mit den Mrufslügnem auseinanderzuseiM. Unser Sveg ist klar vorgazeichnet. Di« gestrig« Kund- -ebvng war ein einziger Schwur des deutschen Dolles, das der Befehle sei,«» Fükrers harrt fanden. Die Blatter veröffentlichen sie in Ric- senaufmachung und beschäftigen sich in ausführlichen Kommentaren mit ihrem Inhalt. Dabei muh man allerdings die Feststellung machen, dah die selbst verständliche Forderung des Führers nach einer raschen und tatsächlichen Durchführung der bereits von Prag zugestandenen Abtretung des Sudeten landes immer noch wenig Verständnis findet. Mel- nur ein knatterndes Geräusch. Die Sowjetrussen hatten allerdings vergessen, dah auch ausländische Sender die Rede übertrugen. Auf diese Weise war in Riga über Kowno ein guter Empfang gegeben. ruflich verriegelt fei. Die Welt hab« nvH eine Atempause. Die „Daily Mail" meint, dah die Aussich ten sich durch die Rede des Führers nicht ver schlechtert hätten, denn der Führer habe zwar sein« Bedingungen an Prag wiederholt, aber auch dem deutschen Wunsche nach Frieden Ausdruck gegeben. Das Blatt erklärt, dah man die Atempause jetzt dazu benutzen müsse, um die Rede des Führers gründlich zu studieren. -avas wSrdlqt die Bedeutung der Mrer-Aede mehr haben die Zeitungen alle möglichen Einwände zu machen, ohne dabei aber in der Lage zu sein, ihre entgegengesetzte Anschauung irgendwie ver nünftig zu begründen. Nebenbei taucht immer noch die falsche Hoffnung auf, dah Deutschland sich etwa doch noch auf weitere Verhandlungen aber Kompromisse einlassen könnte. Das führende Organ, die „Times", nennt die Führerrede eine „ziemlich offensive Erklä rung" zu der zugegebenermaßen völlig berechtigten Frage, nämlich dem Recht der Sudetendeutschen, mit dem Reich vereinigt zu werden. Im Rahmen seiner weiteren Ausführungen betont das Blatt, dah die erste Frage im tschechisch-deutschen Problem gelöst sei. Die beiden Völker, Tschechen und Deutsche, sollten getrennt und die deutsche Bevölke rung mit dem Reiche vereint werden. Die Mei nungsverschiedenheit, die zwischen England und Frankreich auf der einen und Deutschland auf der anderen Seite bestehe, sei eine Meinungs verschiedenheit über die Methode. Die „Times" begrüßt im übrigen, dah die British Legion in den Abstimmungsgebieten die Ordnung aufrecht erhalten solle. Der „Daily Telegraph" meint u. a., dah die Tür zu Verhandlungen noch nicht unwider- Vas letzte Wort des Führers Was unser Führer am gestrigen Montag abend km Berliner Sportpalast mit der großen Meister schaft seiner Rednergabe sagte und was mit dem ganzen deutschen Volke auch die übrige Welt hörte, war das letzte Wort, was er zur sudrten- deutschen Frage gesagt hat. Adolf Hiller sprach in dieser bedeutsamen Stunde als der Sprecher des gesamten deutschen Volkes, das in diesen hinter uns liegenden Wochen mehr als einmal die große Geduld bewundert hat, mit der sein Führer den offensichtlichen Kriegstreilercien der Tschechen und ihrer fow-etrussischen u d jüdischen Hintermänner zugesehen hat. Klar und deutlich hat Adolf Hitler die Front abgezeichnet, mit der sich das Deutsche Reich so oder so auseinandersetzen Muh. Er hat seine fahrelangen Friedensbemülun- * Handgranaten gegen Sudetendentstze, die den SShrer hören wollten Bärenstein, 27. 9. Die tschechischen Trup pen in Weipert beschossen nach einer Meldung des „Freiheitskämpfer" am Montag um 19.45 Uhr di« Strahe nach Bärenstein, um zu verhin- dein, dah sich die Einwohner zu dem G«mein- schaftsempsang der Rede des Führers begaben. Es wurden wiederum Handgranaten geworfen. „ „ . Berliner Sport ¬ palast wurde in Lettland stark gestört und zwar offenkundig durch «inen Moskauer Sender. Don siG unr seinen Führer Am gestrigen Montag abend erlebte da, deutsche BoN in schicksaKschwerer Stunde «iE Appell, der auch die gesamte Welt aufhorchen lieh. Mit den Tausenden, die im Berliner Sport- palast die «rohe Rede de« Führer« unmittelbar HSrten, scharte sich im ganzen deutschen Reich« durch den Rundfunk da« ganz« deutfche Volk um seinen Führer, um in den Tagen höchster poli tischer Spannung den festen Entschluß de« Führer« ,« HSren. Di« ganz« Welt weih e« heute: Deutschland» Geduld gegenüber der Tschecho-Slowakei ist zu Ende! Scharf rech nete der Führer mit Herrn venesch ab, der allein die Schuld an der heutigen Lage trügt, und der jetzt die Wahl zwischen Frieden und Krieg bat. Die deutsche Fri«den«Ilebe ist hundertfältig unter Bewer« gette'lt worden, aber schließlich hat auch sie einmal eine Grenze, wenn die Gegen, seit« all di«fe Bemühung«« in den Wind schläat. Da« deutsche Volk hat le nen Führer gestern verstanden, e« stellt sich wie ein Mann hinter ihn mit dem alten nationalsozialistische« Kampfruf, der gestern abend vieltausendstlmmig durch die Ries«nhalle de« Berliner Sportpaläste» donnert« . »Führer b«fi«hl, wir folaenl" Von tschechischer Seite wurde die Strahe ferner sämtlichen deutschen Sendern war in Riga nicht mehrfach mit einem schweren Maschinengewehr ein einziger einwandfrei zu hören; man vernahm bestrichen. Man ein dreimotoriges Flugzeug versorgen lieh, Muß damit genau so rechnen wie di« übrige W«lt. Li. Jie Angst vor der Wahrheit Rundfunkempfann der Führerrede durch Stromansschaltung sabotiert London, 27. 9. (Funkspruch.) Di« groß« Rede des Führers im Sportpalast hat mit ihrer klaren, eindeutigen Sprache in der gesamten eng lischen Oesfentlichkeit einen ungeheuer starken Ein druck hinterlassen. Weitesten Kreisen des englischen Volkes hat die mit schonungsloser Offenheit durch geführte Abrechnung mit dem System des Herm Benesch die Augen geöffnet und man erkennt all mählich, dah hier ein Problem vorliegt, das rasch und endgültig gelöst werden muh. Auch in der englischen Presse hat wohl noch Was unser Führer in seinem Godesberger Me- i orandum fordert, ist weiter nichts als die Er- , . - , . llung der von Benesch bereits gegebenen Zu- ^me Fuhrerrede ein ähnlich starkes Interesse ge- ' ge über die Abtretung des sudetendeu'schen Ee- """"" l-etes. Jetzt muh dieser Mann, vielleicht zum ersten Male in seinem Leben, ein Versprechen auch wirklich halten. In der Form, in der diese Zu sage erfüllt werden soll, zeigt der Führer das größte Entgegenkommen. Tas wird heut« auch von dem Teil der Presse der Westmächte an erkannt, die nicht der infamen jüdischen Lügen hetze gegen Deutschland zum Opfer gefallen ist Und sich das Recht einer eigenen Meinung bewahrt hat. Im allgemeinen ist sowohl in England wie in Frankreich die Aufnahme der Rede des Führers sehr unterschiedlich. Mährend die sturen Ver treter einer „Demokratie", die gerade von ihnen täglich mit Füßen getreten wird, über die „unglückliche Tschecho-Slowakei" jammern und gen erneuert. Wenn man andererseits vermerke, dah der deutsche Kanzler keine neuen Forderungen vorgebracht habe, und wenn man seine Versiche rung verzeichne, daß hier zwei Männer, nämlich Benesch und er selbst einander gegenüberständen, so gelange man zu der Schlußfolgerung, dah der Führer sich bemüht habe, den Streitfall auf das Reich und die Tschecho-Slowakei zu beschränken und der außenpolitischen Doktrin des National sozialismus entsprechend den Konflikt zu lokali sieren, der sich in Anbetracht des Widerstandes der Prager Regierung die Gesamtheit der Forderun gen des deutschen Memorandums zu erfüllen, er geben könnte. Unter diesen Umständen könne man sagen, daß die Rede die ge genwärtige internationale Lage nicht verschärft habe. EindrlngWe Warnuna Alandlns „Frankreich würde sich verbluten — Lie französische Armee kann nicht an drei Fronten kämpfen Paris, 27. S. (Fnulspr.) Der „Temps" veröffentlicht eine Zuschrift des ehemaligen Mi nisterpräsidenten Flandin, der die Änsmcrk- samkeit der Leserschaft auf die Kehrseite eines et waigen militärischen Eingreifens Frankreichs in den Konflikt zwischen den Sndetendcutschcn und der Tschecho-Slowakei lenken soll. Aus allen möglichen Gründen, die Flandin vor der Kammer darznlege» beabsichtige, lehne er per sönlich jede Intervention ab. Er wolle hoffen, daß Frankreich nicht der vollendeten Tatsache eines Krieges gegenübergcstellt werde, bevor die Volks vertreter sich hätten äußern können. Wenn die Regierung aber Vorschläge, dah Frankreich dem tschecho-slowakischen Staat «ine militärische Unter stützung bring«, so st- klar, daß diese Hilfe nur nnter der Bedingung zugestanden werden könne, daß Frankreich eine äquivalent« militärische ttn» Itrstützung durch Anwendung d«s Artikels 18 des Genfer Pattes von den anderen Unterzeichner» staaten gewährt werde, sowrit sie noch di« Gül» tigkkit di«se» Paktes anerkennt«», und zwar b«» sonder« durch das britisch« Imperium. Es ver» st«h« sich von selbst, daß die französische Regie rung «in« allgemeine Mobilmachung nicht an« ordnen könne, solange nicht von England «in« Paris, 27. 9. (Funkspruch.) In einer Aus« lassung der Havas-Agentur über die Rede Adolf Hitlers heiht es, die Rede des Reichskanzlers habe die gegenwärtige Spannung nicht ver schärf 1. Das sei der erste Eindruck, der am Montag abend in diplomatischen französischen Kreisen mitgeteilt wurde. Man müsse zunächst fest- stellen, dah der Führer di« Forderungen seines Den Morita«« der Mldrerrede. die in der aan»e« Wett nrLtzt« Beachtung gefunden hat, ver- vwll und < sozialistische Reich nicht im gffentlichen wir in der Beilage «nsers« heutigen Tageblattes, kt. irgend «kn fremdes Volk " ganz aufrecht erhalten Er habe erklärt, daß dieses Dokument die „absolut einzig mögliche Lösung" des sude- tendeiitfchen Problems sei, und er habe bestä igt, daß Deutschland, wenn die Prager Regierung am 1. Oktober dieses Gebiet Deutschland nicht über lassen habe, es mit Gewalt nehmen werde. Deutsch land lehne zwar jedes weitere Zugeständnis ab, doch könne man gleichzeitig die Versicherung des Führers verzeichnen, daß der Anschluß der sude lendeutschen Gebiete an das Reich „die letzte ge bietsmäßige Forderung darstelle, die Deutschland in Europa geltend machen werde". Hitler habe den von Chamberlain angestellten Bemühungen Anerkennung gezollt und Frankreich gegenüber Ha x er die friedlichen Erklärungen, die in seiner Nürn berger Rede enthalten waren, noch unterstrichen und seine Versicherungen bezüglich Elsaß-Äothrin- gen aufgezählt, hat alle seine Vorschläge auf dem Gebiete der Rüstungsfrage genannt, die keinerlei Gegenliebe fanden, hat die Ziele der deutschen Außenpolitik erneut offen dargelegt u d hat de- tont, daß das nationalsozialistische Reich nicht im entferntesten daran denkt, irgend ein fremdes Volk gu unterdrücken. Der Führer hat zum wiederhol ten Male erklärt, daß Deutschland mit Frankreich — nach Rückgabe des Saargebietes nicht die gering- KIEKE TV kUUk» sten territorialen Streitfragen mehr zu erledigen — - — L WSÄ der Auyrerrebe ,m Ausland dü Press tomm-ntar- immer Wenin verständnisvoll mau«rt« Außenpolitik des Dritten Reiches geführt Hayas unterstreicht die friedlichen Erklärungen gegenüber Frankreich hat, um sich dann dem letzten Hmderms für die ' " " " «, endgültig« Befriedigung Europas zuzuwenden, M zy BekhaMUNgeN lwH Mt Dieses letzte Hindernis ist m Wirklichkeit nicht das tschechische Volk, es ist in erster Linie sein falscher Prophet, Herr Benesch, der allein die Schuld an der heutigen Lage trägt. Er war es, der in Versailles der Lüge von einer tschecho slowakischen Nation zum Siege verhalf, er war es, der im Laufe von 20 Jahren jedes gegebene Versprechen zur Lösung der Nationalitätenfrage fn seinem Staate schnöde brach und er ist es, der heute die Entscheidung über Krieg oder Frieden in der Hand hat. Kotto witz, 27. 9. Nach einer Meldung aus Teschen wurde am Montag in der Zeit von 19 bis 22 Uhr auf Anordnung der Behörden in ganz Tschechisch-Schlesien der ejektrische Strom ausge schaltet, um, da di« Beschlagnahme der Rund funkgeräte noch nicht restlos durchgeführt werden konnte, den Empfang der Rede des Führers auch auf diese Weise unmöglich zu machen. samt« Gebiet lag während dieser Zeit Dunkeln.