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Dienstag, 11. März 1941 Schriftleitung: Dresden «, Polterstr. 17, Rus 20711 und LI01S; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch druckerei u. Verlag Tb. u. G. Winkel, Polterstr. 17. Rus SIMS: Postscheck: 1025: Sladtbank Dresden 04707. Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs- störungcn hat der Bezieher oder Werbunglieibende keine Ansprüche, salls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint — Ertülliingsor« Dresden Er »eint « mal wöchentlich. Mona«, «rzugsprei, NllMMSr 60 <40 durch Tröger einschl. 80 bzw. 40 Psg. Tragerloh« M W »V. 1,70; durch die Post elnschl. PoslüberweisungsgebUhr, M zuzllgl 88 Psg. Post-Bestellgeld. Elnzel-Nr. 10 Psg., M W Sonnabend- u. Festtago-Rr. 1b Psg. Abbestellungen W Verlaasort Dresden müssen eine Woche vor Ablaus der Bezugs- W W W W W W W W M M ' Dresden zeit schristNch beim Verlag eingegangen sein. Unser« W W W W W W Anzeigenpreise: di- llnaltige SS nun breite Zeile 0 Psg. Lräger kein« Abbestellungen enlgegennehmen. M W >. > > W > W W ^r Platzwllnsche wlr kein- Gewähr Volkszeitung Mssuvla besucht Verlin und Rom Mittwoch Abreise aus Tokio Der japanische Außenminister vom Kaiser in Sonderaudienz empfangen Berlin. 11. Marz. Auf Einladung der Reichsregierung wird der Kaiserlich Japanische Außenminister Uosulie Matsuolia binnen lnirzcm zu einem Besuch in Berlin eintressen. Der Aufenthalt Matsuolias in der Reichshauptstadt dient der persönlichen Besprechung aller Fragen, die sich aus der Zusammenarbeit, wie sie im Dreimächtepakt zwischen Deutschland. Italien und Japan bestimmt worden ist, ergeben. Nach Abschluß seiner Besprechungen in Deutschland wird sich Außenminister Mat- suokia nach Rom begeben. Anläßlich der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Thailand und Indochina sowie seiner bevorstehenden Europareise wurde Außenminister Matsuoka vom Kaiser in einer Sonderaudienz empfange n. Wie verlautet, wird Matsuoka am Mittwoch seine Reise nach Berlin anireten. Portsmouth erneut angegriffen Starke Zerstörungen in La Valetta und Lucca auf Matta Berlin, 11. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwasfe setzte den Kampf gegen Großbri tannien überall erfolgreich fort. Starke Kampffliegeroerbände griffen in der letzten Nacht die Hasen« und Dockanlagen von Portsmouth in mehr- stündigem Einsatz an. Durch heftige Explosionen und Groß feuer entstanden im Hafen und in den Werftanlagen schwere Zerstörungen. Im Seegebiet vor der britischen Slldoslküste und vor dem Bristolkanal bombardierte die Luftwaffe mehrere Handels- schisse und beschädigte zwei Frachtschiff« schwer. Bei einem Angriff auf den Flugplatz Hawkinge wurden Hallen und Unterkünfte zerstört. Mit der Vernichtung mehrerer am Boden befindlicher Flugzeuge ist zu rechnen. Verbände der deutschen Lustwasse griffen auf der Insel Malta den Hafen von La Valetta und den Flugplatz Lucca wiederholt an. Bomben mittleren und schweren Kalibers rich teten starke Zerstörungen an. In Nordafrika wurden bei Agedabia britische Truppen ansammlungen und motorisierte Kolonnen wirkungsvoll mit Bomben und Bordwaffen bekämpft und mehrere Panzerwagen und andere Fahrzeuge zerstört oder beschädigt. Der Feind warf in der letzten Nacht Bomben auf eine Stadt in Westdeutschland. Es wurden keine mili- Memmen Thailand-ssramösisch-Mochina unterzeichnet Tokio, 11. März. Das Abkommen über die Regelung des Grenzstrettes zwischen Thailand und Französisch-Indochina wurde am Dienstag in Tokio unterzeichnet. Die Unterzeichnung des japanischen Vermittlungsvor schlags zur Regelung des Grenzstreites zwischen Thailand und Französisch-Indochina erfolgte Dienstag um 10 Uhr japanischer Zeit in der Amtswohnung des Außenministers Matsuoka. Im Anschluß wurde zunächst das gemeinsame Kommuniquö ver lesen, worauf Außenminister Matsuoka uud die Delegations sichrer Thailands und Französisch-Indochinas in kurzen An sprachen auf die Bedeutung des Vertragswerkes hinwlcsen. Durch ein gemeinsames Kommunique Japans, Frank reichs und Thailands wurde am Dienstag die Annahme und Unterzeichnung des japanischen Vermittlungsvorschlages zur Beilegung des Grenzstreites zwischen Thailand und Französisch- Indochina bekanntgcgeben. Danach werden von Französisch- Indochina an Thailand abgetreten der Pakley-Bczirk sowie Gebiete im westlichen, nordwestlichen und südwestlichen Cam- bodscha, die ehemals thailändisch waren. Alle diese Gebiete werden entmilitarisiert. Zwei Inseln im Mekong-Fluß, Khong und Khone, kommen zwar unter thailändische Souveränität, werden aber gemeinsam verwaltet. Japan garantiert, wie auch aus dem Schriftwechsel hervorgeht, die Endgültigkeit desUeber- einkommens, während gleichzeitig Frankreich und Thailand die im Interesse der Aufrechterhaltung des Friedens von japa nischer Seite gemachten Anstrengungen sowie Japans korrekte Haltung anerkennen. England gibt teine Ravicerts slir Uruguay- Turbinen Wirtschaftliche Initiative an vielen Stellen lahmgelegt. Montevideo, 11. März. Von den Engländern wurden nie Bemühungen zurückgewiesen, die Uruguay unternommen torischen Ziele getroffen, dagegen Wohngebäude und ein Kran kenhaus schwer beschädigt sowie einige Zivilpersonen getötet oder verletzt. Stadt an der englischen Südküste angegriffen Vier nächtliche Alarm» in London Stockholm, 1t. März. Wie Reuter aus London berichtet, haben das Lustfahrtministerium und das Ministerium für die innere Sicherheit am Dieustagmorgen bekanntgcgeben, daß die Tätigkeit des Feindes im Lause der Nacht zum Dienstag vor allem auf den Siidcn von England gerichtet war, wo ein Küstcnbczirk das Hauptziel gewesen sei. In diesen: Gebiet habe der Angriff kurz nach Einbruch der Nacht begonnen und unge fähr li Stunden gedauert. Gebäude seien besctriidigt und Brände an mehreren Stellen hervargcrufen worden. Auch der britische Nachrichtendienst bestätigt, daß in der vergangenen Nacht wiederum größere Luftangriffe deutscher Kampfflieger gegen das Inselreich statlgesunden haben. Ai.-s London werden vier Alarme in der Diacht gemeldet. Äußerem war eine Stadt an der Südküsle Englands einem konzentrierten Angriff deutscher Kamvistieger ausgesetzt. Die Londoner Korrespondenten der schwedischen Blätter unterstreichen die nachhaltige Wucht der letzten deutschen Flie gerangriffe cuf London. Mieder so wird bervorgehaben, Härten die Londoner das Pfeilen und Dröhnen der Bomber, wieder stürzten Gebäude, in Staubwolken gehüllt, zusammen hat, um Navieerts für den Transport von Turbinen zu er langen, die dringend für die Beendigung des Rio Negro Werkes benötigt werden, und seit langem in Deutschland ab lie fern ngsbereit lagern. Durch diese englische Haltung wurde ausschließlich Uru guay benachteiligt, weil die benötigten Turbinen bereits bezahlt sind. Die Verzögerung der Fertigstellung des Rie- sciikraflwcrkcs, das ganz Uruguay mit Strom versorgen soll, legt die wirtschaftliche Initiative des Landes an zahlreiche» Stellen lahm. England „verschenkt" Syrien Dunkle Pläne mit dem Berater Abdullah von Transjordanien. Genf, 11. März. Aus Vichy wird gemeldet: Bezüglich der gegenwärtigen englischen Umtriebe im Vorderen Orient hat man Informationen erhalten, wonach die Engländer z. Zt. ihre gegen Syrien und Libanon gerichtete Propaganda besonders intensivieren. Die Engländer bedienen sich dabei in besonderem Maße des von ihnen bezahlten Emirs Ab dullah von T r a u s j o r d a n i e n. Die Answiegelungsvcr- sucl>e Abdullahs sind jedoch schon deswegen wenig gefährlich, weil die arabische Welt Abdullah im Verlaufe der letzten 28 Jahre hinreichend und klar als einen Veräter erkannt hat. Die verräterische Rolle Abdullahs ist jetzt noch durch eine in teressante Tatsache belegt worden. Nach hier eingctroffencn Nachrichten haben die Engländer dem Emir Abdullah das Ver sprechen gegeben, ihn zum Herrscher über Syrien cin- zusehcn, wenn die eng ische Kriegspolitik im Vorderen Orient „neue Verhältnisse" ge chaffen haben würde. d. Pirna. B e r Ke h rs u n fa l l — fünf Verletzte. Im Ortsteil Rottiverndors fuhr auf der Rottwerndorser Straße in einer Kurve ein Persononkrastwagen gegen einen Baum. Die fünf Insassen des Kraftwagens wurden sämtlich erheblich ver letzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Bewährung -er Or-nungsmächie Zum Besuch Matsuokas Zugleich mit dem Prinzip des Rechtes aus ausreichende Lebensräume, ist in die weltanschauliche Ideologie der Begriff der Ordnungsmächte eingesührt worden, der zum erstenmal in dem Wortlaut des Dreimächtepaktes von Berlin am 27. Sep tember 1840 praktischen Niederschlag gesunden hat. Diese Definierung eines neuen, umwälzenden Tatbestandes steht am Beginn eines neuen geschichtlichen Zeitalters, das die Epoche des Imperialismus und seiner Auswüchse angelsächsischer Prä gung beschließt und ablöst. Innerhalb eines halben Jahres hat sich die im Dreimächte pakt niedergelegte Tendenz der künftigen politische» Entwick lung innerhalb des gesamten europäisch-asiatischen Lebenskrei- scs weit durchgesctzt. Die Grundzüge des künftigen Zusammen- jebens der Staaten und Nationen dieser Erde werden von den Völkern instinktiv als die Erlösung und Befreiung von dem unerträglich gewordenen Druck einer Dauerkrise begrüßt wer den. die wie ein zehrendes Fieber auf der Welt gelastet hat. Noch bevor das weltgeschichtliche Dreieck Berlin—Rom — Tokio ins Leben gerufen wurde, hat die Achse an ihrem Teil die Neuordnung in den ihr zugewiesenen Lebensräumen in Gang gesetzt: das Großdeutsche Reich aus dem europäischen Festlande, das faschistische Imperium im MiUelmeerbereich. Ganz abgesehen von der Heransdrängung des raumsremden Angreifers England zunächst aus Westeuropa, Skandinavien und dem Südostcn und demnächst auch aus dem italienischen Lcbenszirkel, hat sich der Ordnungswille der beiden verbün deten Mächte, zugleich im Zusammenspiel mit anderen Fak toren ihres natürlichen Kraftfeldes, an einer ganzen Reihe von Beispielen praktisch erwiesen. Die Mosaikstaaten Versailler Herkunft — die ehemalige Tschecho-Slowakei und das frühere Polen — wurden beseitigt, nachdem sie sich als Herde der Un ruhe erwiesen hatten. Die Probleme des Donau- und Balkan raumes wurden im engsten Einvernehmen mit den unmittelbar interessierten Staaten in Angriff genommen und, soweit sie zur Debatte standen, bereinigt: die Wiener Schiedssprüche schälten die Reibungsslächen zwischen Ungarn einerseits und der Slo wakei bzw. Rumänien andererseits ans dem politischen Inven- tarium des Südostens heraus, das Abkommen von Eraiova besiegelte die Rückgliederung der Süddobrudscha an Bulgarien und stellte auch an der unteren Donau einen Zustand stabiler Verhältnisse her. der die Bildung einer neuen internntionalen Donaukommisiion unter Ausschluß der lediglich machtpolitisch interessierten Westmächte als ganz selbstverständlich erscheinen ließ. Der Beitritt Ungarns, Rumäniens, der Slowakei und soeben auch Bulgariens zum Dreimächtepakt stellte die de sacto- und de jure-Anerkcnnung des neuen Ordnungsprinzips durch alle diese Völker dar. Inzwischen hat nun auch Japan, dem im Dreimächtepakt die Neuordnung des großasiatischen Raumes zugewiesen wor den ist, gegen die Widerstände genau der gleichen angelsäch sisch imperialistischen Störensriede mit der Herbeisiibrung eines Verständigungsfriedens zwischen Französisch Indochina und Thailand einen bedeutsamen Beitrag zur Bewährungsprobe der neuen Ordnung beigesteuert. Auch im Fernen Osten sträu ben sich die Herren der Welt von gestern mit Händen und Füßen gegen die neue Zeit. Mit den altbekannten Requisiten politischen Terrors, Sabotage, lügnerischer Nachrichlenmache, mit Kriegsmateriallieferungen und drohenden militärischen Demonstrationen suchen sie den Gang der Dinge auszuholten. Es ist ihnen nicht gelungen. In Festlandeuropa, im Mittel meerraum und in Fernost marschiert die Ordnung von m o r ge n. Konferenz des japanischen Kabinetts Aus Anlaß der politischen Ereignisse Tokio, 11. März. Aus Anlaß der politischen Ereignisse dieser Tage, dem Abschluß der Friedenskonferenz uud der be vorstehenden Reise Matsuokas, fand am Dieustagmorgen eine sogenannte Verbindungskonserenz des gesamten Kabinetts mit den Gcnewlstäben der Marine lend der Armee statt. Drittes Reichstreffen der deutschen Volksgesundheitsverbände Weimar, II. März. Die deutschen Botksgesundheitsver- bände hielten in Weimar ihr drittes Reichstressen ab. zu dem allein fast 1Ü00 Amtswalter der Verbände aus allen Gonen des Reiches erschienen waren. Im Mittelpunkt stand eine Großkundgebung in der Wei- marhalle, auf der u. a. Gauleiter Sauckel und Reichsgesund- hcitsfiihrer Staatssekretär Dr. Conti sprachen. Gauleiter Sauckel wandte sich gegen den Mißbrauch der Genußgifte und forderte das Bekenntnis zum Kinderreichtum. Dr. Conti warnte besonders vor dem Mißbrauch von Genußgiften und anderen chemischen Präparaten, die nur aus finanziellen Interessen vertrieben werden. Die Erweiterung der Rezeptpflicht habe hierbei schon eine wesentliche Besserung gebracht. Besonderen Beifall fand die Mitteilung des Reichsgesundheitssührers, wo nach nunmehr endgültig fcststeht, daß im Jahre 194» die Ge burtenziffer des deutschen 'Volkes die Zahl des Jahres 198S übertroffen hat.