Volltext Seite (XML)
nr-L M«rtki6Ir«»< l». «b»n. nem«iulpr«it »tcrletttdr- »ch »V, dim» dt« Post « Ngr. »tnjitn« Nummern > Ngr. «»fla,«; 24800 »rdl. lltlr die VUIckgab, «tilge- landler Mnnulcriple macht sich die Redactl«» «>cht VelblndUih. Snsentlen-Nnn-dme au«, wart«: u»»»«,,t°t, UN« ),<«>»->» Hamburg, «er- I », Wien, vktp.tg, ISolet. vreiwu, Nraiillur« a, M. — Ituä. Lion,» ttt Ncllltt. Leipzia. Wien. Hamburg, yranrsutt a. M.. Mttn. lhen. — Vaud« L t?o. In ^rankfu-rt a. M. — V» volixl tn Utzenlttttz. — Iln- viu», ltttütts, Kttllisr Oo» in Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung ».Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Eiepsch k Ntichnrdt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Ittlins Ueikhllrdt in Dresden, ynierbtemerdenedird»" > urabc >» aa»n>om««i dibAb.lbUIir.TomE« bt« L>i,ttag» »L Uiir. In NeuUabt: »rode iNo»««- »alt« «dt» Nachm.4 U»r, Der Raum einer et» I«al» iri, Pcttljeile koltel lü Plv Miigetandt dt« »Ngr. Line iriaraulie tiir da« Ni> chjl tägige Lriitiet- n,u der Inserat« wird »lcht gegeben. «uSwiirtige Uuuoueen- Autlcäge ron UN» und«. kauu'.eu Ituacii u. Per« jaiieu ius.rireu wir nur gegen Pränumerando» jtnlil^ng durch Brl'Ie märten oder Poiieiniah. taii! u Litdcn teilen >>i, Ngr. Intel ale ill« die -„-will,rH Ruimiicr «der nach ein.m stelitgg- dic Ljetlc L Rgr. Nr. S63. Neunzehnter Jahrgang. Mitredacteur: MrdaS Feuilleton: vr. L,n«I UtsrSV. lenrlvlgk »«rti»»»». Abonnement. Die geehrten anSwärtige» Leser der „Dresdner Nachrichten" bitte« »vir, das Abonnement für das vierte Quartal 1874 ««gesäumt crueuer« zu wolle«, damit wir im Staude si»d, die Nummer« ohne Nuterbrechuug Wetter zu tiefer«. Siimmtltche Post-Anstalten des deutschen Reiches und gauz Oesterreichs nehme» Bestellungen aus uuscr Blatt an. In Dresden avonnirt man (einschließlich des Bringer- lohnes) vierteljährlich mit SS^Ngr, bei den sächsischen Post-Anstalten mit LS Ngr. Expedition in Dresden, Marienstratze iS. Politisches. Ein Brief des weißen Zaren an Don Carlos macht viel von sich reden. Nach carlistischer Darstellung versichert in dieser Epistel der russische Kaiser dem Don Carlos seiner Sympathie und bedauert, daß Spanien durch chronische Revolutionen und Mißachtung der Lehren der Geschichte seinen gebührenden Nang unter den Nationen Europas verloren habe. Der Zar soll mit dem Wunsche schließen, daß die Spanien heimsuchenden Hebel ihr Ende finden mochten. In anderen Kreisen bezweifelt man jedoch, daß der Zaren-Brief, der in der That vorhanden ist, eine» solchen der carlistischen Sache offenbar Borschub leistenden Inhalt habe, man glaubt, daß die Earlisten den Inhalt tendenziös gefärbt haben. Ja, herrschte in Rußland noch ein Zar NicolauS, der Hort und HeroS der Legitimität, so hätte ein sol cher Brief an Don Carlos nichts Auffälliges; NicolauS unterstützte den spanischen Thronprätendenten mit einer Jahrcspension und wenn diese auch von dem jetzigen Zaren bis vor Kurzem weiter be zahlt wurde, so traue» wir doch dem milden Alexander II. nicht zu, daß er eine blutbefleckte Sache zu der seinigcn mache. Enthielte frei lich die Zaren-Epistcl die crmuthigenden Worte, welche die Earlisten verbreiten, so läge darin von Seite des russischen Kaisers eine ver steckte Kriegserklärung zunächst gegen die Politik des deutschen Rei ches in der spanischen Anerkeimungsfrage und in zweiter Reihe gegen alle jene Staaten, welche sich dein Borgehen Bismarck s zu Gunsten Scrrano's angeschlossen haben. Wenn auch Rußland sich in der Anerkennungsfrage von den übrigen Mächten trennte — ohne zwingende Gründe betont Rußland eine solche Gegensätzlichkeit zu dem übrigen Europa nicht, ohne Noth stößt es die anderen Mächte Europas nicht vor den Kopf. Dies wäre aber offenbar der Fall, wenn der Zar einen besonderen Bevollmächtigten mit einem eigen händigen, sehr herzlichen und ungemein sympathischen Brief an de» kronenlüsternen „Räuberhauptmann" gesendet hätte! Hätte der Zar Das geschrieben, was ihm die Carlisten unterlegen, so stünden wir vor einer doppelzüngigen Politik, die für die guten Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland von der ernstesten Gefahr wäre. Nein — der Inhalt des Alexandcr- briefs an Don Carlos kann bei der edlen, humanen Denkart des Herrschers aller Reußen kein-anderer als der Wunsch gewesen sein, den Leiden Spaniens ein Ende gemacht zu sehen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieser Wunsch in der Aufforderung an Don Carlos gegipfelt habe, des grausamen Spiels nnn genug sein zu lassen, wenn er nicht gegründete Ursache besäße, bald und schnell das Ziel seiner blutigen Bestrebungen zu erreichen. Diese Auffas sung des russischen Briefes wird ferner noch bekräftigt durch eine ebenfalls aus carlistischer Quelle eingehende Depesche, welche darauf hinwcist, daß man im Lager des „Königs" fiir die nächsten Tage eine entscheidende Schlacht bei Estella erwarte und daß die Earlisten entschlossen seien, im Falle eines Sieges direct auf Madrid zu marschiren. „Du stolzes England, schäme Dich", möchte man auSrufen, wenn man vernimmt, daß es auf dem Weltpostcongreß mit Frank reich den Nachtrab bildet. Großbritannien, dem die Post ans der ganzen Erde einen der wichtigsten Fortschritte: die Einführung des einheitlichen, billigen Portosatzes verdankt, England, die Geburts und Heimathstätte des unvergeßlichen PostrcformatorS Sir Now land Hill, versieht seinen Vertreter nicht mit genügenden Instruc tionen und verhält sich aus dem Congresse zu Bern nicht fördernd, sondern kalt, passiv. In den Berathungen wurde der Wcltpostver- trag mit wenigen Modificationen angenommen; auch wurde auf Vorschlag des belgischen Deputaten em internationales Postburcau begründet. Die nächsten BerathungSgegenstände werden die Vereins taxen und die Bertheilung derjenigen Entschädigung bilden, die für den Wegfall der Transitgebühren zu zahlen ist. Belgien z. B. erhebt ziemlich hohe Transitgebühren für Briefe, die aus Deutschland via Ostende nach England und Amerika gehen, Es handelt sich nun, nachdem der Weltpostcongreß derartige Tran- sitgcbühren aufgehoben hat, darum, die sich hierdurch finanziell be einträchtigt fühlenden Staaten zu entschädigen. Immer wird der deutschen Reichspost zur Ehre gereichen, daß sie es war, die den Gedanken eines WcltpostcongresseS faßte, großzog und durchAufstel- lung eines realisirbaren Programms verwirklichen half. Nach den Berichten eines Augenzeugen empfängt der Marschall Mae Mahon bei seiner Rundreise im nördlichen Frankreich denn doch mehr Zeichen von Sympathie, als man vermuthete. Die Be völkerung erwartet von dem „ruhmvollen Degen des loyalen Sol daten" Schutz für Ordnung und Eigenthum, sie verlangt Ruhe und Frieden, um arbeiten und schaffen zu können. Widersprechendes telegraphirt man über die Racenbewegung in Louisiana und den Südstaatcn Nordamerikas überhaupt. Vor der Hand freilich haben die Weißen in New-Orleans es nicht auf einen Kampf mit den BundcStruppen ankommen lassen, sondern sich unterworfen und der Gouverneur des vor New-Orleans kreuzenden Golsgeschwaderü trug der versöhnlicheren Stimmung durch Ein- KLuna eine« neutralen Gouverneurs Rechnung. Wenn trotzdem eine Depesche einen allgemeinen Ausstand der Weißen gegen die Neger befürchtet, so zeigt dies nur, wie gespannt die Situation ist. Die Schuld hieran tragen, wie es scheint, Weiße und Farbige zu gleichen Theilcn. Elftere tönnen es nicht verschmerzen, welche ma teriellen Verluste an Wohlstand sic erlitten, seitdem ihre Silanen frei erklärt wnrdcn, letztere haben die geschenkte Freiheit oft zur Tcrrorisirung der Weißen gemißbraucht; die Weißen suchten mit telst der verruchten Kuklux-Bewegung indirect die Sklaverei wieder einzusührcn, die Neger errichteten da, wo sie in der Mehrheit waren, ein wüstes Schrcckensregiment, Dem nächsten deutschen Reichstags winkt außer anderen Auf gaben auch die Bewilligung neuer Steuer». Er hat die Auswahl zwischen Petroleum, Tabak oder Spiritus, er kann aber auch alle drei GotteSgaben und Kunstprodukte zugleich besteuern. Denn die 5 Milliarden sind längst verpulvert und für das nächste Jahr braucht der Militär-Etat 12, für's übernächste 14 Millionen, Aber wir wissen wenigstens, daß unser Geld nicht umsonst ausgcgeben ist. Die Artillerie muß mit einer neuen Art von Geschossen versehen werden, deren Wirkung furchtbar sein soll. Es handelt sich um so genannte Doppelrand-Granaten, deren Lieferung in der nächsten Zeit verschiedenen Eisenwerken übertragen wird. Außerdem laßt Krupp in Essen im Aufträge des preußischen Kriegsministeriums jetzt sogenannte Ballon-Granaten von 4 Cm. Durchmesser anfer tigen, für die er eigene Kanonen konftruirt hat, und durch welche es möglich werden soll, die im Kriege zur Verwendung kommenden Luftballons auf große Entfernung in Stücke zu reißen. Nun fehlt blos noch die Kanone, die um die Ecke schießt! Das Volk zahlt Steuern über Steuern und die Kriegsminister der verschiedenen Länder überbieten sich an neuen Massenmordinstrumenten. Das ge schieht im 19. Jahrhundert! Wie reizend! LocakeS und Sächsisches. — Vorgestern Abend trafen aus Berlin hier ein und sind im Victoria-Hotel abgcsticgen: Se. K. H. der Prinz Alfons von Astu rjen, Sohn der Exkönigin Jsabclla von Spanien mit hohem Gefolge. Derselbe reist incognito unter dem Namen Marquis Cosadangojund befinden sich in seiner Begleitung außer dem Herzoge von Albn- querque, der Graf Mirasol und der Oberst VelaSco. — Der neugewählte Dresdner Stadtrath, Herr Adv, Hendel wird sein Amt am 1. Oktober bereits antreten. Er erhält die Ver waltung der Angelegenheiten des Stadtkrankenhauses, des Unter stützungswohnsitzes und des Waisenhauses. — Vom 10. bis 20. October wird in Dresden der 11. allge meine sächsische Baugewertentag abgehaltcn werden. Auch in diesen-, Jahre wird damit eine Ausstellung verbunden sein, welche Pläne, Zeichnungen, Modelle und sonstige mit dem Baufach in Verbindung stehende Arbeiten, Maschinen und Materialien aller Art um fassen soll. — Wie verlautet, steht die Einführung von Personenwagen IV. Klaffe auf der sächsisch-baierischen Linie der kgl. Staatsbahncn Mitte nächsten Monats zu erwarten. — Die heutige Festlichkeit des Albert-Vcreins im Kgl. Große» Garten wird zuversichtlich, wie in den vorangcgangencnJahren, wieder Tausende von Menschen zusammenführen. Im Interesse Aller ist cs, daß Jedermann die von der Kgl. Polizci-Direction er lassenen Anordnungen str ngstcnS befolgt und somit verhüten Hilst, daß in die festliche Stimmung Mißtöne gerathcn. Vor allen Dingen aber wünschenSwcrth ist die regste Bctheiligung, die diesmal auch nicht unbelohnt bleiben wird, da ja alle möglichen Anstrengungen gemacht worden sind, dem Fest Vielseitigkeit und Glanz zu verleihen, — Durch die preußische Gesandtschaft in Dresden ist dcrVor stand des Kricgervcreins zu Zittau benachrichtigt worden, daß der Kaiscr die Führung des deutschen Reichsadlers in der Fahne des Vereins genehmigt, — Neulich hatten wir erwähnt, in wie üble Lage die Presse dadurch gekommen ist, daß im Rcichspreßgesitze eine Bestimmung vergessen worden war, wonach ein straffälliges Preßcrzeugniß ent weder am Wohnorte des Verlegers oder des Verfassers zu verfolgen ist, nicht aber da, wo sich zufällig ein Exemplar des PreßerzeugnisscS findet. Ein sächsischer Reichstagsabgcordnetcr thcilt uns nnn mit, daß eine solche Bestimmung überflüssig sei, da sie nur den allgeinei-, nen Grundsätzen über den Gerichtsstand in Criminalsachen ent spreche. Zugleich verweist uns jener Abgeordnete auf eine treffliche Schrift des Gencralstaatsanwalt vr. Schwarze, der hervorragenden Antheil an dem Reichsprcßgesetze hatte. Dieselbe heißt: „Das Neichspreßgesetz" und ist in Erlangen bei Palm und Enke erschie nen. Diese Schrift ist für alle, die mit Preßangelegenheiten zu thun haben, unentbehrlich; sie giebt einen lebendig und sehr instructiv geschriebenen Commentar zu dem Preßgesetze. vr. Schwarze sagt über den streitigen Punkt: „Der AuSgabcort eines PreßerzeugnisscS ist der für den Gerichtsstand maßgebende Ort. Wenn das Prcß- erzeugniß bei der Verbreitung an andere Orte gelangt, so kann es daselbst weder vollendet noch fortgesetzt werden. Es folgt hieraus, daß der Gerichtsstand am Orte der Ausgabe, nicht aber am Orte der Bcschlagnahme begründet ist." Einverstanden! Da aber, wie der Gerlach'sche Fall zeigt, preußische Staatsanwälte und Gerichte gerade umgekehrt urtheilen, so richten wir in: Interesse des Leipziger Buchhandels und zum Schutze der deutschen Preßfreiheit das Er suchen an unsere Regierung, im Wege der Verständigung mit Preußen und den übrigen deutschen Regierungen eine Verfügung der obersten Justizbehörden in ganz Deutschland herbeizusühren, wo nach Preßerzengnisse nur am Orte der Ausgabe verfolgt werden dürfen. — Vorgestern Abend sah man mehrere preußische Dragoner in der Neustadt herumspazioren. Es waren dies in die Reserve übergetretene Mannschaften des 1b. schlesischenDragoner-RcgimentS, welche bisher in Hagenau im Elsaß gestanden haben und nun in ibre Leimatb zurückgehen, Dieselben, ca. 240 Mann, waren Abends Dresse», Sonntag, 2b. September 1874. gegen 0 Ilhr mit der Eisenbahn hur angAommen und fuhren Abends 8 Uhr nach Breslau weiter. — Es ist ausfallend, daß trotz der großen Trockenheit auf vielen Feldern und Wiesen um Dresden doch auch Heu- r wieder so viele Champignons gesunden werden, nur sind sic viel kleiner, wenn mich zarter, als voriges Jahr. In der Nähe von Strehlen hat ein Herr während 1*/., Stunden am Mittwoch nicht weniger als 128 Stück eingeheimst, nat-ür!ich auch die Keinen, von FingeApit-Größs zugerechnet. Tie beste Art, diese Pilze zu verwende», ist die, daß man sie nach der Reinigung von Erde, Gras re., zerschneidet und abtrocknet. Vor den: Genuß werde:«-sie im Mörser Nein gestoßen und auf Reis, Graupen re. aufgestrent und mit diesen genossen. Der abgetrocknete Pilz kömmt in seinem Nührgehalt dem Fleisch nahe und ist auch leicht verdaulich. — Meteorologische Notizen und Andeutung des WitterungsgangcS. Hygroskope -Feuchtigkeitszeiger- sind seit langer Zeit besannt; Hygrometer (Feuchtigteiismosser- wur den erst in der zweiten Hälfte des lctztvergangenen Jahrhunderts er funden. (Deine, Soussure.) Als Hygroskope dienten diejenigen Körper, welche in feuchter Lust sich verändern. Trockenes Koch - s alz wird in feuchter Lust schwerer; die Schnelligkeit und Größe der Gewichtszunahme giebt die Menge der Luftfeuchtigkeit annähernd zu erkennen. (Von salzigem Wasser durchzogenes Holz trocknet nie an feuchtem Orte.) Gedrohte Seile verkürzen sich durch Feuchtigkeit. Thierische H aut zieht sich in trockener Lust zusammen. Anstatt der Glaskugel einer Thermometer,ehre wird ein Säckchen von Tyicrhaut angebracht und mit Quecksilber gefüllt. Bei Feuchtigkcitszunahme fällt das Quecksilber in der Röhre. Aus fein geädertem Elfenbein wird ein eiförmiger hohler Körper (etwa 4 Eentimeter lang mit möglichst dünner Wand gefertigt, mit Quecksilber gefüllt und an einem Ende mit Glasröhre versehen. Das Elfenbein dehnt sich aus durch Feuchtigkeit. Man stellt das Instrument in reines Lasser, um die grüßte Ausdehnung zu markircn. Mit diesen: Instrument kann man auch die Feuchtigkeit in Gctrcidehausen, Papierballcn:c. erkennen, man muß es aber mehrere Siundcn darin liegen lassen, Buchsbaumholz dehnt sich bei starker Feuchtigkeit ebenfalls be deutend aus. (Ausgelegte Holzarbeit wird durch Wechsel der Feuch- iigkeiiszustände in kurzer Zeit schadhaft,) IleAr die Hygrometer mit Anwendung von Fijchbein, Darmsaiten, Haaren und über andere Hygrometer - Arten neuerer Zeit findet man Beschreibungen nebst Abbildungen in einem bei Weber in Leipzig erschienenen Büchlein, welches den Titel: „DaS Wetterglas" hat. In diesem Büchlein sind die meisten meteorologischen Instrumente überhaupt abgebitdrt und beschrieben. — In dieser Woche wird zunächst angenehmes Wetter stalthabcn, dann wird eine stärkere Luftströmung entstehen und dichtere Bewölkung mit Regen verursachen. vurometrius. — Nicht selten wird von socialdcmokratischen Agitatoren, um die Massen des Volks leichter gegen die irdischen Autoritäten ge brauchen zu können, der Begriff eines Gottes und die Unsterblichkeit geleugnet. Ter Atheismus ist die beste Vorschule für die Social demokratie. An Stelle der Religion pflegen sic die Naturwissen schaften, an Stelle eines lebendigen EötteS die Tarwin'schc Schöpfungslehre zu setzen. Das; diese jedoch nicht die Religion er setzen und das Gemüth dos Menschen mit Trost und Hoffnungen erfüllen kann, welcher fühlende Mensch wüßte das nicht? Aber auch der denkende Mensch widerspricht jener socialdemokratischcn An schauung. Wir veröffentlichen unter „Vcllswirlhschasttiches" in der heutigcn Sonntagsbeilage einen Artikel des freireligiösen Predigers Hieronimyi, der ein ganzes Arsenal von Gründen gegen diese Lehre bietet. — Repertoire der Königlichen Hoftheatcr. Altstadt: Sonntag: Robert der Teufel Anfang Uhr, — Mon tag: Ein Sommernachtstraum, — Dienstag: Die' Entführung aus dem Serail, — Mittwoch: Die Räuber, Anfang ^ ^7 Uhr, Ermä ßigte Preise. — Donnerstag: Tis Follungcr.— Freitag: Zum Vesten des UnterslützungsfcndS für die Wittwcn und Waisen der Mitglieder des Kgl. Hostheaters: Teil, -.Schauspiel.- A. c. Anfang 1/2'i Uhr, — Sonnabend: Der Troubadour, — Neustadt: Diens tag: z. e. M.: Vorüber, Drama in 1 Akt von Coppre, deutsch von W. Grasen Baudissiu, Z e. M.: Tie Versuchen». Lustspiel in 1 Akt von G. von Moser. Die Liebe im Eckhause. — Donnerstag: Ultimo. — Sonnabend: Vorüber. Die Versuchen». Die einzige Tochter. — Auf der Wilsdruffc rstraße 18 hat die Firma: Rich. Chem nitzer einen großartig cingerichletenÄianusaclurivaarenladen eröffnet, besten wirklich elegantes Aeußere wohl der Erwähnung wcrth ist. Das Fenster zeigt eine der größten Spiegelscheiben Dresdens. — Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr ist in einer Niederlage deS DroguengeschästS von Köberlin, WaiscnhauSstraße 24, ein Ballon mit Ligroinc crplodirt und deshalb Feueralarm entstanden. In der betreffenden Niederlage sind nicht allein sämmtliche Fenster hinausacdrückt, sondern cs ist auch Alles, was sich darin befunden hat, theils zerstört, theils beschädigt worden. Der Inhaber des Geschäfts stürzte brennend auf die Straße hinaus und mußten ihm hier fast sämmtliche Kleidungsstücke vom Leibe gerissen werde», um der schrecklichsten Verbrennung vorzubeugcn. Tie im daneben be findlichen Laden des Parfuineriehändlcrs Herrmann anwesenden Personen könnten sich nur durch ihre Geistesgegenwart, indem die selben die nach den: cxplodirtcn Raum führende Thürc schloffen, vor dem Erstickungstod rotten. Ein in der ersten Etage befindliches Kind wurde durch Anlegen einer Leiter von außen durchs Fenster herabgeholt. Die Feuerwehr sorgte dafür, daß die Flammen bald erstickt wurden und der Schäden zumeist auf das Innere der Nieder lage beschränkt blieb. — Bezüglich der in unserer Donnerstags-Nummer enthaltenen Mitthcilung über den durch einen auf der Waldgasse wohnenden Zimmergcsellen in der kracht vom 15. bis 16. dss veranlaßtcn Erceß bittet uns heute, EM rwandter desselben. Nachstehendes auf-