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Rr 304 Dte«s«a«, LS. Dezemver 1S4L 101. Sahrgang Die Lehre des alten Zahres Bo« militärischen Mitarbeiter 1842 begann mit einer alle Kräfte beanspruchenden Sowjetischen Offensive. Es endet auch damit. Zwischen Leiden Ereignissen aber liegt eine über Monate durch gehalten« deutsche Offensive, die das Donezrevier, di« Kornkammern des kubanischen Raumes, die ersten Oel- selber des nördlichen Kaukasus in unsere Hand brachte, dem Gegner wichtigste und natürlich« Verbindungs- und Nachschubwege abschnitt. Dieser deutschen Opera tion, der die Sowjets in Anlage und Ausführung auch nicht annähernd Ebenbürtiges entgegenstellen konnten, verdanken wir unsere Stellung an Don und Wolga, im Nordhang des Kaukasus und an seinen Paßstraßen. Das einzige, was die feindliche Führung in ihren Gegenmaßnahmen zu erreichen vermochte, war, unter allen Umständen und mit allen Kosten einer Ein kreisung zu entgehen. Verluste und Verschleiße, die in ihrer Gesamtheit an die Vernichtungsziffern von Kes selschlachten sehr wohl heranreichen, konnten aber damit nicht verhindert werden. Es war der starke Widerstand des Gegners an den Punkten, die er selbst für wichtig ansah, der ihn viel« Divisionen und Batterien, Panzer brigaden und Luftgeschwader kostete. Er lieferte aber auch selbst die Ursachen, wenn er als Entlastung seiner angegriffenen Fronten eigene Angriffe ansetzte, um nach wochenlangen Anläufen doch nichts anderes fest stellen zu müssen, als daß di« Front Im Osten bieg sam, aber nicht zerbrechlich ist. Die Aktivität der Sow- jet» ist mit ähnlichen Erscheinungen des Vorjahres nicht zu vergleichen. Sie ist stärker geworden. Die feindlichen Generale haben offenbar Ehrgeiz bekommen. Sie machten Plätze wie Woronesch, Orel, Kaluga, Rschew, Stalingrad und die Landschaften zwischen Don und Wolga, am Terek und vor Tuapse zu Massen gräbern ihrer Kräfte. Auch jetzt tun sie nichts an deres. Sie zwingen dem deutschen Soldaten damit manche Entsagung und Ueberbeanspruchung auf; ihren Willen vermögen sie ihm damit nicht aufzuzwingen. Keine Schlacht haben sie gewonnen, kein operativ wich tiges Gebiet zurückerobert. Ihre Armeen aber wur- den ausgebrannt und stehen heute noch im Fegefeuer. Wie werden sie es überstehen? Das Jahr 1913 wird die Klärung dieser Frage bringen. Es mar kein« zweite Front, die die angelsächsischen Hilssvölker der Sowjetunion zu schaffen vermochten. Unsere U-Boote verbieten es ihnen. Sie sorgen da für, daß der englische Riemen immer enger geschnallt werden muß. Entscheidender ist freilich, daß sie durch jede militärische Rechnung einen dicken Strich zu machen vermochten. Wenn der feindliche Zugriff auf das nordwestliche Afrika im Tempo erheblich nachgelassen hat und so dis Voraussetzungen schuf zum Ausbau einer Achsenstellung in Tunesien, so haben Schiffs schwund und Unsicherheit auf den Meeren daran den größten Anteil. Das englisch« Unternehmen gegen Libyen macht im letzten Teil seines Verlaufes die Urheber recht bedenklich. Der Besitz der kürzesten Nach- schublinie macht sich für uns sehr günstig, der Zwang zu langen Umwegen für den offensiven Teil störend bemerkbar. In London und Washington ver tröstet man sich auf 1943, in dem die angloamerikanische Rüstung auf einem Höchststand angelangt sein soll. Es bleibt abzuwarten, ob die Tonnage zum Transport herbeigezaubert werden kann. Auch Henry Kaiser be sitzt keine magischen Kräfte. Die magnetische Anzie hungskraft der Geleite auf die U-Boote aber wirkt nach unnachgiebigen Gesetzen. Um die Wende 1942/43 wissen wir den Krieg mit seinen Einflüssen richtig und «rnst zu werten. Wir fürchten auch Ueberraschungen nicht. Wir kennen unsere unanfechtbare Stellung. Wir vertrauen auf die Härte und Schlagkraft der Fronten, auf den Glauben und die Arbeit der Heimat. Wir wachsen in das neue Jahr hinein im Bewußtsein, daß das alte uns dem Ende des Krieges um viele« näher brachte, weil es uns ungebrochen und vorwärts- stürmend sah. Spanische Zeitung würdigt die Achsenersolge Im Zähre MS „Tas Jahr 1942 war für die Engländer, Nord- amerikaner und die Sowjets «in Jahr des militärischen Verschleißes" schreibt die Madrider Zeitung „Ho ja del Lun es". England und die USA. seien aus Ost asien hinausgeworfen worden, während die Japaner sich gleichzeitig ein großes Imperium erobert hätten. Deutschland sei durch seine neue Sommeroffensiv« zum Herren der gesamten Ukraine, des Donezbecken», de« Kubangebiet«» und «ine« wichtigen Teiles de» Kau kasus geworden. Di« Resultate d«r sowjetischen Gegen offensiven hätten sich als steril erwiesen, denn sie seien nur «in« Fortsetzung de« Aderlässe«, d«m die Sowjet« seit Juni 1941 ausgesetzt seien und dessen Erfolg« zu gegebener Zeit d«r Streitmacht zufallen würden, die Ar militärische* Potential tn vollem Umfang zu be wahren wußte. „Inzwischen", so schließt da« spanische Blatt, „geht h« U-Boot-Kampf der Achsenmächte weiter, der Som- »wr und Winter kein« Paus« kennt und «in« wahr, «chiNerferfe der Brtt«n und Nordamerikaner darstellt." MaGsende Spannung zwisGen LIGA, und England LLUe LNasyl de« »eretntsle« Glaste« MN Montag abend tn einer Rundfunkrede erneut die Interessen des USA-Imperialismus. Fttr die Bevölkerung der USA., so erklärt« er ein gangs, ist der Krieg in seine grimmigste Phase getreten. Daß er tn diesem Zusammenhang ver suchte, von Roosevelts Kriegschuld so gut er konnte abzulenken, nimmt nicht wunder. Sodann forderte er wieder einmal die völlige Entwaff nung der Dreierpaktmächte. Auch das deutsche und das japanische Schulwesen war dem USA.- Vizepräsidenten ein Dorn im Auge, weshalb es „überprüft" werden solle. Längere Ausfilh- rungen machte Wallace über die Schaffung einer .Organisation" zur Verhinderung der Wirt- schaftSkmegführung und zur Förderung des wirt schaftlichen Friedens, wie er es nannte. Wie er es nannte. Wie ein solcher Wirtschaftsfrieden von Gnaden Roosevelts, WallaeeS und ihrer plutokratischen Drahtzieher in Wirklichkeit auS- sieht, spüren ja gegenwärtig besonders die süd- amerikanischen Länder am eigenen Leibe. Auf Grund sogenannter Verträge, besser gesagt, Er pressungen, wird aus ihnen das letzte zugunsten der USA. herausgeholt, während die reichen Vereinigten Staaten mit ihren ve rsprochenen Gegenleistungen überhaupt nicht aufwarten oder erheblich im Rückstand bleiben. Dem Verrat Darlans verdankten die USA. ihre Landung in Nordafrika Feststellung ein«, Schweizer Blatte« Das Hauptinteresse in den USA. richtet sich gegen wärtig auf Nordafrika, erklärt der Washingtoner Kor respondent der „Neuen Züricher Zeitung". Das Glück, das den USA. in Nordafrila zu Hilfe kam, habe in dem Abkommen, das Eisenhower mit Darlan ab schließen konnte, bestanden. Es stellte „den ersten gro ßen Sieg Amerikas seit Kriegsbeginn" dar, so erklärt« ein amerikanischer Beobachter dem Korrespondenten des Züricher Blattes, der damit zugebcn muß, daß die Nordamerikaner ihre Landung in Nordafrila nicht militärischen Erfolgen, sondern dem Verrat Darlans und „den geheimen und sorgfältigen Vorbereitungen" zu verdanken haben. „Identität des Darlanmörders könnte von der Achse ausgenutzt werden" Bezeichnende Feststellung einer USA.-Agentur Die USA.-Agentur United Preß verbreitet am Mon tag im Zusammenhang mit der Ermordung Darlans die folgende überaus aufschlußreiche Meldung: „Wie United Preß aus dem „alliierten" Haupt- quartier in Nordafrika erfährt, wird wahrscheinlich die Identität des Mörders in der nächsten Zeit noch nicht bekanntgcgeben werden, da diese Bekanntmachung von her Achse zu Propagandazwecken ausgenutzt werden könnte." Waren schon die auffällige Geheimhaltung des Na mens und die übereilte Hinrichtung des Mörders ein deutlicher Beweis für die von der ganzen Welt sofort empfundene Gewißheit, daß diese Kreatur von England gedungen war, so unterstreicht vorstehende Verlaut barung dies einmal mehr. Die USA.-Agentur hat — beabsichtigt oder unbeabsichtigt — den Briten einen schlechten Dienst erwiesen, denn wenn es überhaupt noch einer Achsenpropaganda um den Mord an Darlan bedurft hätte, so böte diese Meldung di« fundierteste Grundlage: Die Identität des Mörders muß geheim- gehalten werden, weil sie gegen England spricht! De Gaulle frühstückte mit Churchill Die Londoner „News Lhronicle" beanstandet die Ei« Mord und seine Folgen D«r Mord als Instrument der Machtpolitlk hat in der Geschichte noch nirmal« die Erfolge gebracht, die sein« Urheber von ihrer verbrecherischen Tat er wartet haben. Fast immer stellen sich Begleiterschei nungen «in, die «in« Art Vergeltung in Gestalt neuer schwerer Nachteile für die Mörder bedeuten. Auch bei der gewaltsamen Beseitigung des früheren französischen Admirals Darlan durch den englischen Intelligence Service ist diese Erscheinung zu beobachten. Darlan war bekanntlich der französisch« Vertrauensmann und Statthalter Roosevelts in den nordafrikanischen Ge bieten» welche die Amerikaner besetzt haben. Er war der Gegenspieler des Generals de Gaulle, der seinerseits als Vertrauensmann der Engländer auftrat. Ta nun di« Stellung der Amerikaner zu Ungunsten der Eng länder sich in Nordafrika als stärker erwies und die Lage infolgedessen immer verwickelter wurde, hat man in London anscheinend geglaubt, man könne den Kno ten durchhauen, indem man Tarlan beseitigte. Es hat sich aber sehr schnell gezeigt, daß die englisch-ameri- kanische Spannung in Nordafrika dadurch nicht behoben, sondern nur noch verschärft npurde. Seitdem am ö: November der frühere Admiral Dar lan, der in der Zeit seiner Zusammenarbeit mit Pe- tain sich als Gegner der Engländer und vor allem de Gaulles betätigt hatte, auch seinerseits genau wie de Gaulle zum Verräter wurde und zu den Amerikaner» überging, die die französischen Besitzungen kn Nord afrika überfielen, hat sich zwischen ihm und de Gaulle, oder eigentlich zwischen ihren Auftraggebern Roosevelt und Churchill, ein Tauziehen um Nordafrika ent wickelt, in welchem die Engländer stark in Nach teil gerieten. Tarlan ließ sich von Roosevelt und von dem amerikanischen General Eisenhower zu einer Art Staatschef in Nordafrika machen, und er arbeitete seinen amerikanischen Auftrag gebern in jeder Weise in di« Hände. Churchill hat sich fchUeßlich nicht anders zn Heizen gewußt, als daß er den britischen Geheimdienst mit der Ermordung Dar lans beauftragte. Am Weihnachtsabend wurde dieser Mord in Algier von einem jungen Mann verübt, über dessen Person noch nichts Genaues bekannt ist. Der Mörder wurde mit verdächtiger Eile hingerichtet, aber die Folgen seiner Tat waren damit nicht beseitigt. Auf die Person Darlans kommt es hierbei weniger an als auf die politischen Spannungen zwischen London und Washington, die der Hintergrund dieses blutigen Vorganges waren. Ter englische Nachrichtendienst hat in unbegreiflichem Leichtsinn sofort ausgeplaadert, wie groß das Interesse Englands an diesem Mord war. Es wurde erklärt, die Kugel des Mörders habe ein Problem gelöst, und dann wurde wieder die Erwartung ausgesprochen, daß nun die verschiedenen französischen Gruppen in Afrika zusammengefaßt werden könnten. Roosevelt widersprach sofort aufs schärfste und erklärte das Attentat auf Darlan als einen „Mord ersten Grades". Die ameri kanische Presse aber stellte fest, daß durch diesen Mord keineswegs ein Hindernis beseitigt worden sei. Die Hoffnung der Engländer, daß nun de Gaulle die al- leinige und gemeinsame Leitung derjenigen französischen Streitkräfte tn Afrika erhalten würde, die dem Mar- schall Petain die Treue gebrochen haben, hat sich nicht erfüllt. Vielmehr ist der wortbrüchige General Giraud, der schon vorher mit Darlan zusammengearbeitet hatte, nunmehr im amerikanischen Aufkag sein Nachfolger geworden. Die Spannung zwischen London und Wa shington aber hat durch diese Entwicklung noch weiter zugenommen. Bizepräsideut Wallacer Weltherrschastspläne Der Vizepräsident d«r USA., Wallace, vertrat Italiens „Tag der Treue" Lcherl Bilderdienst tLucel Am 18. Dezember, dem „Tag der Treue", überreichle der Duce im Palazzo Venezia den Angehörigen PK.-Kriegsberichter W. Scholz (Sch.) Dar Auge einer Flakbatterte im großen Don-Bogen Sorgfältig sucht der Fluameldeposten den Himmel nach feindlichen Flugzeugen ab, um im Augenblick der Ge fahr die Batterie sofort alarmirren zu können. Tatsache der Ernennung Girauds durch den von Darlan geschaffenen sogenannten französischen Nationalrat in Nordafrika. „Daily Herold" vertritt demgegenüber die Ansicht, daß dies „eine provisorische Regierung dar stellt, die für die Zukunft nicht bindend ist". Wie weiter aus London gemeldet wird, hatte Chur chill am Sonntag de Gaulle und General de la Vigeri« zum Frühstück eingeladen. Hull ist mit dem neuen ASA.-Werkzeug Giraud zufrieden Außenminister Hull erklärte am Montag, daß er die Genugtuung General Eisenhowers über die Er nennung Girauds zum Nachfolger Darlans als Ober- kommissar für Französisch-Nordasrika teile. Hull er klärte, er möchte sich den Ausführungen Eisenhower» mit Nachdruck anschliehen und außerdem seine eigene Zufriedenheit bekunden. England, das mit dem Mord an Darlan eigentlich seinen Verräter d« Gaulle in Nordafrika ans Ruder bringen wollte, wird diese Zufriedenheit gewiß nicht teilen. Das Deutsche Rote Kreuz wird vom 1. Januar 1943 ab alle deutschen Kriegs gefangenen und Zivilinternierten in Feindesland gleichmäßig mit der Menge Tabak und Zigaretten versorgen, die der deutsche Soldat an der Front er hält. Die Tabalsendungen der Angehörigen werden damit entbehrlich. Zwischen Wolga und Dou standen die deutschen Truppen am Sonntag erneut in harten Abwehrkämpfen. Auch im großen Ton bogen gingen die Verteidigungs- und Angriffskämpf« weiter. Der Kommandeur d«, Ettnadlerregiment« „Feldherrnhalle" überbrachte dem Stabschef der SA. eine Spende von 187 556,10 RM. für das Kriegswknrerhilsswerk. Di« spanisch« Blaue Freiwill g ndioision hat eine Spende von 25 000 RM. für das deutsch« Wintcrhilsswcrk überreicht. Die Stadt Turin wurde am Montag angesichts des tapferen Verhal tens der gesamten Turiner Bevölkerung zur Ehrung ihrer tapferen Bürger als Mitglied des faschistischen . Kriegsbeschädigtenverbandes ausgenommen. In Oran sind wiederum zwölf Franzose» durch die amerika nischen Militärbehörden zum Tode verurteilt und erschossen worden. Wie au« Tanger gern ldet wird. ist in Algier eine Gesellschaft zur Ausbeutung der natürlichen Reichtümer des Landes unter Kontrolle des nordamerikanischen Oberkommandos gegründet worden. Der arabische Rundfunk In Tunt« gibt bekannt, daß den Juden Tunesiens eine Buß« von 20 Millionen französischen Franken auferlegt worden ist. Der finnischen Staat«poU,tt faschistischer Frauenverbänb« der Hauptstadt für 10jährige Zugehörigkeit zu den Frauenverbänden und Jugendorganisationen Auszeichnungen und Urkunden. Der 18. Dezember ist der Tag der italienischen Frau. Bor sieben Jahren, am 18. Dezember 1935, versammelten sich di« Italienischen Frauen aus allen Plätzen de« Lande», um dem «aterland, da« in Abessinien mlltärisch und In Europa diplomatisch um sein Dasein kämpft«, Ihr« gold«n«n Ehkringe darzubringeu. gelang es, einen langgesuchten kommunistischen Agi tator unschädlich zu machen. Englischer Uebtrfall ans FranzSslich-Somaliland Britische Truppen und Streitträft« de Gaulles sind nach einer Reutermeldung in Französisch-Somaliland einmorschiert.