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»bä». vor- 8. »lr !88 llHÜltlL :cl, Z Z --> Z IIIIIIIZ »» I ^ R ct Z ß I K 8 n SFcksMe voWMmra Redaktton und Veschästastell«: Dresden 1«, fiolvetnstraße 4A »„„»p»««», «tertellLhr»» ftN Hau» ««»«ab. t. mN illustrierter Beilage 1» 7L U». «»»gäbe » 1I.SS «inschlietzitch Pesibestellgeld. Preis »er «inzelnummer so ». »te Etichstsch« B»Ik«»»ituug erichemt «, allen Wechentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion- S bis » Uhr nachm. «NNchhm. don ..'^'2"^ wir di. «eraniwortttchk-i. ,«r die Richtigkeit de, r-pt-, nicht übernehme» Lezbeegevs Mördev Mau schreibt uns: Die Feststellungen über die Persönlich keiten der Mörder 'Erzbergers haben alle, übrigens auf der Hand liegenden Vermutungen bestätigt, die bei Beknnntwerden der Untat an dieser Stelle geäußert wurden. ES steht fest, das; die Mörder den rechtsradikalen Kreisen angeyören, und es siebt weiter fest, daß diese politisch vollständig ungeschnlten, um nicke zu sagen i'gnoranren Persönlichleiten durch cne ücispieistose Hege gewisser Organe der D e u t schn a ti o n a l e n Volks partei Bild und Urteil über Erzbergers Person und Schaffen vermittelt wurde. Die Atmosphäre, aus der dieser Mord erwuchs, kann nicht besser illustriert werden als durch die Kennzeichnung des Fa milienkreises, in dem sich die Mörder aufgehalten haben. Es handelt sich um eine Berliner sogenannte „bessere" Familie, eine reiche Apothekerswitwe mit Sohn und zwei Töchtern. Der zwan zigjährige Sohn war Fähnrich zur See und gehörte der Bri gade Ehrhardt an, die seinerzeit die Kerntruppe des Kapp-Put- sches bildete. Die beiden Mörder Tillesen und S ch u l z waren damals ebenfalls Offiziere dieser Ehrhardt-Brigade, und so kamen sie mit jener erwähnten Familie zusammen. Damals schon bestand innerhalb der Ehrhardt-Brigade der Plan, sich Erzbergers nach dem Einmarsch der Truppen in Berlin zu bemächtigen. Man har Erzberger auch in seiner Wohnung und an sonstigen Stellen gesucht, er wurde aber von einem Freunde in Berlin verborgen gehalten, lieber daS Schicksal, das damals Erzberger bevorstand, hatten die wilden Horden, die sich auf die Suche begaben, ganz zynisch sich ausgesprochen. Damals wurden auch im Potsdamer Offizierskasiuo bestimmte Pläne zur Ermordung ErzbergerS be raten. In jener Familie verkehrten nun die beiden Mörder seit dem Mißlingen des Kapp'schen Staatsstreiches. Der Berliner Fähnrich wurde Medizin-Student, die beiden anderen gingen nach München, wo sie in engster Verbindung mit der dort sich wieder, zunächst politisch, sammelnden Ehrhardt-Brigade standen. Das Hauptquartier dieser Brigade ist auch heute noch in und bei Rosenhelm, und bestimmte Informationell wollen wissen, das; gerade diese Ehrhardt-Brigade auch militärisch vollständig schlag fertig sei. Sie sei dazu bestimmt, einem geplanten Rechtsputsch in Bayern unter dem Namen eines Freikorps Edelweiß die Stühe zu gebe». Das sozialistische „Hamburger Echo" hat schon am ll. September auf eine auffällige Bewegung unter den Ehr hardtleuten hingewiesen. Es wurde dort gesagt, daß dieselben Leute, die damals unter Ehrhardt in Döberitz standen, sich nach und nach zu der Ehrhardt-Brigade nach Bayern begeben. Der Ton ihrer ilntechaltung sei auf folgende Linie abgestimmt: „Wir sehen Rupprecht ein und dann gehts nach der Inden-Hochburg Berlin. Am bayrischen Wesen soll Deutschland genesen. Diesmal wird alles an die Wand gestellt!" Die beiden Erzberger-Mörder sind nun bei der betreffenden Berliner Familie öfter und zuletzt anfangs August zu Besuch ge wesen. Der Familie selber kann nun nicht nachgewiesen werden, daß sie in die Morbpläue selber eingeweiht war, aber wie es mit dein geistigen Zusammenhang staub, ergibt in einer geradezu ent waffnenden Weise eine Mitteilung über die eigenen Aussagen der verhafteten, aber inzwischen wieder ans freien Fuß gesetzten Kinder der Apothekerswitwe. Der „Vorwärts" berichtet darüber das Folgende: „Im Laufe ihres Verhörs auf dem Polizeipräsidium sprach die eine Tochter (16 Jahre alt!> vom „Schädling Erzber ger". Auf die Frage, wie sie eigentlich zu einer solchen Be zeichnung komme, was sie eigentlich von der Person und der Fähigkeit des Ermordeten wisse, geriet sie sofort in größte Ver legenheit, stotterte einige vage Redensarten zusammen und meinte schließlich: „DaS sagen ja so viele Leute." Der Sohn, früher Fähnrich und jetziger Student, ge brauchte bei seiner Vernehmung in bezug auf Erzüerger eine ähnliche Bezeichnung. Als man ihn ebenfalls befragte, was er denn gegen Erzberger habe, zeigte er sich womöglich noch düm mer als seine Schwester, denn seine Antwort war: „Erz berger, der trägt die Schuld am Reichsnot opfer." lieber das Notopfer selbst aber wußte der Ehrhardt- Fähnrich nichts. Also ein Bild vollständiger politischer Ignoranz und Borniertheit. Dieses Bild wird aber durch folgende Tatsachen vervollständigt und auch erklärlich: Die ganze Familie ist Mitglied der Deutsch na tionalen Volks Partei. Die Kinder gehören alle dem Deutschv ölkischen Schutz- und Trutzbund und der bekannten antisemitischen ,. H a i» m e r Gruppe an. Das sechszehnjährige junge Mäd chen ist Mitglied des Nation alverbandes deutscher Offizier sfrauen, der dem Nationalverband deutscher Offiziere angegliedert ist." Bemerkt sei noch, daß die Familie nur auf das rechtsradi kale „Deutsche Tageblatt" des ReichstagSabg. Wulle abonniert war. Der „Vorwärts" hat weiter erklärt, daß die badischen Be hörden bei ihren Nachforschungen in München auf de» ent schiedenen' Wider st and der baherischen Poli zeibehörden gestoßen seien. Ohne diesen Wider stand wären die Mörder ganz sicher schon ge. faßt. Trotz eines inzwischen erfolgten Dementis hält der „Vorwärts" seine Erklärungen aufrecht. Auffallend ist aller dings die Tatsache, daß die Mörder von München sich auf die Mordreise begaben, dann wieder »ach München znrnckkehrten und dort unbehelligt mit ihren Kreisen in Verbindung bleiben konnten. Die „Frankfurter Zeitung" teilt auf Grund eines Münchner Berichtes mit, daß die Mörder sogar »och bis vor drei Tagen (vor der öffentlichen Feststellung ihrer Täterschaft in München geweilt haben. Jetzt haben sie einen erheblichen Vor. sprung. Man nimmt an, daß sie in die Schweiz entkommen sind. Für dieses Entkommen macht der „Vorwärts" die Münchner Polizei verantwortlich. Erst als der badische Generalstaats- cMwalt Dr. Schlimm mit ausdrücklichen weitgehenden Vollmach ten seiner Regierung ausgestattet, in München erschienen sei, habe di« Mitwirkung der Münchner Polizei eingesetzt. Die Bischofsweihe in Hulda Fulda (Ein. Drahtber. der „S. B.">, 11. Sept. Heute fand hier die Weibe des H o ch w ü r d i« st e u Herrn Bischofs von Meißen D r. C h r i st i a n Schreiber statt. Die Weihe vollzog der .Hochwürdinste Herr Bischof von Fulda D r. Josef Damian Schmitt unter Assistenz der Bischöfe von Limburg, D r. Kilian, und von Paderborn, Dr. Kaspar Klein. Die Feier lichkeit vollzog sich unter gewaltiger Beteiligung der Bevölkerung von Fulda und der näheren rimgcbnng. AuS Sachsen waren eine Anzahl von Geistliche» erschienen. Der KlcrnS der Diözese Fulda war stark vertreten. Unter de» Ehrengästen sah man den früheren Kronprinzen Georg von Sachsen, den früheren Abg. Gcheiinrat v. Savignh, Baron Bothmer usw. Das Donikapitel von Bautzen hatte den .Hochwürdigsten Herrn Domdekan apostolischen Protonotar Skala und Prälat Kantor Sauer entsandt. Von Dresden war Herr Kanonikus Präses Hartmann, Superior und Pfarrer der katholischen Hoskirche, erschienen. Die kirchliche Feier im hohen Dome wurde verschönt durch Vorträge beS Domchors und des DomorchcsterS mit Orgelbeglcitnng. Wahrend des Pontifikalamtes brachte der Tomchor die Boromnusmcsse von Filke zum Bortrag. Nach der Bischofsweihe im hohen Dome nahm der neue Bischof von Mei. ßen im Priester feminar die Glückwünsche von KleruS und Volk entgegen. Mittags fand ebenfalls im Priesterseminar ein Fest- mahl statt, an dem außer den Kirchcnfürstcn und den offiziellen Vertretern noch tue Angehörige» des neugeweihten Bischofs, so wie Vertreter der Heimatgemcinbe deS Herrn Bischofs tSvmborn bei Gellcnhausen) teilnahmen. Abends fand unter großer Betei ligung eine glanzvolle Fnckclscrenade der katholischen Bcvölke- rung FuldaS statt. Damit hatten die Feierlichkeiten des Tages ihr Ende gefunden. Wie der „Sächsischen Bolkszeitung" Wecker and Fulda berichtet wird, wurde zum ersten Male Im Dom seit KriegS- beginn der berühmte silberne Altar, dieses wertvolle Stück des Fuldaer DomschatzeS, aufgerichtet. Der neue Bischof wurde in feierlicher Prozession von seiner Wohnung zun« Dom geleitet. An diesem Zuge beteiligten sich sämtliche katholischen Vereine Fuldas mit stattlichen Abordnungen. Unter den Ehrengästen befanden sich »och Bikarintsrat Msgr. Dr. K a i s e r - Dresden, Pfarrer und Superior S t r a » z - Leipzig, Vertreter der Zister« zienserinnenabtcien M » r i e n st e r n und Marienthal. De« oben genannte Baron v. Bot hm er ist der langjährige Hof. chef der vor einiger Zeit verstorbenen Landgräfin An,,» von Hessen. Tie ganze Feier gestaltete sich außerordentlich glanzvoll. " . * Wie schon in Nr. 211 mitgcteilt. wird der neue Bischof am Sonnabend früh die Fahrt nach Bautzen antreten und mit dem Abendschnellzng um 9 Uhr dort ankommcn. Am Sonntag wird in allen Kirchen und Kapellen der Diözese Meißen der erste Hirtenbrief des neuen Bischofs ver lesen. Der Hirtenbrief wird in der am Montag erscheinenden Ausgabe der ..Sächsischen Volkszeitung" veröffentlicht werden, Vorher ist eine Veröffentlichung in der Presse unzulässig. Das Programm für die Inthronisation in Bautzen Bautzen, 11. Sept. (Eig. Ber. d. „S. V.") Die Inthronisation unseres neuen Bischofs soll, wie bekannt. Sonntag den 18. September um 9 Uhr in der Domkirche erfolgen. Früh 8 Ubr versammeln sich die Herren Kanoniker und der Klerus im Bil-dersaal der Residenz. Im großen Saale wird darauf die E r n e n n u n g ö b u l l e über- reicht und die dabei vorgeschriebenen Formalitäten erledigt. Dann ist feierlicher Einzug vom Domstift in die Kirche. Die hiesigen Vereine werde» die nötigen Ordner stellen, er- kenntlich an weiß-gelben Schleifen. Nach Besitzergreifung von der Katbedra wird die Terz gesungen, nachher Pontifikat- a m t niit Predigt nach dem ersten Evangelium. Nach dem Amt Tedenni. Zum Ein- und Auszug werden die Glocken der Dom kirche geläutet. Um l 1^ Uhr ist Empfang i m D o m stifi. um 4 Uhr P o n ti fi k a l v e sp e r. Vom Tage der Inthroni sation an muß der Stame des Bischofs „et Antistite Nostro Chri« stiano" im Kanon der hl. Messe eingeschaltet werden. Die Tatsache also, daß Erzbergcr von Rechtsradikalen ge meuchelt worden ist, steht jetzt fest. Es verschlägt dabei nichts, daß es sich um politisch unreife Burschen handelt. Ter ganze Lnftkreis, in welchem die Mordplnno erwachsen find, muß un tersucht werden. Gerade nach dieser Richtung hin scheinen Aufklärungen über gewisse Verbindungen und Zusammenhänge b e v o r z u st e h e n, die eine geradezu sensationelle Wirkung haben dürften. .Man ist näm lich durch daS borgefnndcne BelastuugSmaierial. namentlich durch die Korrespondenzen auf die Spur einer weitverzweigten politischen Verschwörung gekommen. In München, Berlin und Frankfurt wurden zahlreiche Verhaftungen, nament lich ans rechtsradikalen studentischen, aber anck politischen Krei sen vorgenoiiimei!. lieber die Einzelheiten wird vorläufig noch strengstes Stillschweigen bewahrt, um die weiteren Aufklärungen nicht zu störe». Immerhin bat es den Anschein, als wenn Fasen einer Bewegung bloßgelcgt werden sollten, die auf eine orga nisierte Zentrale zur Beseitigung unbequemer Persön lichkeiten, ans ihre Hintermänner und auf ihre Geldgnelw.n Hin weise». Man wird lkicht fehl geben in der Annahme, daß der weitere Verlauf dieser Dinge ancb politisch weitragende Folgen und Wirkungen nach sich ziehen wird. Noch in derselben Nummer, in welcher die rechtsradikale Berliner „Deutsche Zeitung" von der Feststellung der Erzbergcr- Mörder Kenntnis geben mußte, brachte sie einen Artikel, in wel chem von neuem die Unterstellung ausgesprochen und „begrün det" wurde, daß der Mord an Erzberger von — „vaterländisch gesinnten Katholiken" oder „anständigen Elementen in, Zen trum" ansgeführr worden sei. In diesen mühsam konstruierten Darlegungen war zum Ausdruck gebracht worden, daß ein „wirkliches Interesse für die Tat" nur beim Zentrum gelegen sei, für welches ErzbergerS Tod ein „Gewinn" war, indem er die Einheit der Partei wieder herstellte. DaS war die taktische Linie, die seit einige» Ta,gen die rechtsradikale Presse mit be sonderer Vorliebe Pflegte. Angesichts der jetzigen Aufklärung hüllen sich diese Kreise zunächst in Schweige». Jetzt auf einmal wolle» sie mit der Ehrhardt-Brigade gar nichts zu tun gehabt haben. Dabei steht fest, daß nicht nur Luden dar ff der erste war, der nach dem Einmarsch der Ehrhardt-Brigade in Berlin sic begrüßte, sondern daß ein-. Reih- dentschnationarer Politiker sofort der Kapp-Regieriing sich zur Verfügung stellten. Einer unter ihnen, der d e >, t s ch n ci t i o » a l e Reichstagsabg. Dr. Traub, wurde Kapps Kultusminister, heute aber ist er der Chefredakteur der deutschnationalen „München-AngSburg-r. Abendzeitung", die zu einem Organ nicht der Bayern, sondern der in Baye.rn sitzenden und dort politische Komploite schütte, dcnde» rechtsradikalen Kreise geworden ist. Das ist überhaupt das Merkwürdige, daß die bayerische Politik seit einiger Zeit gar nicht einmal von den Bayern selber, sondern von preußischen und sonstigen norddeutschen Hintermännern zum mindesten auf das stärkste beeinflußt worden ist. von Elementen, die die gegen- wartige politische Lage in Bayern zur ungestörten Vorbereitung ihr» Plan« benutzen. " Neue Verhaftungen München, 11. Sept. Zur Ermordung Erzberger» wird mit- geteilt: Durch da» tatkräftige Zugreifen der badischen, württ-m« bergischen und bayrischen Kriminalbeamte» ist e» gelungen, siebe» Personen, meist aktive oder Reserveofsizizicre, die größtenteils der Marine angehörteii. und teil» seit Wochen, teil» kürzere Zelt sich in München anaeblich zu Studi-nzweckcn aushielte», zu verhaften, die nach dem birherigen Ergebnis der Untersuch»»» in Beziehungen zu der Tat standen- E» sind die» Manfred v. Killinger, Eduard Kauttcr, Adolf Hofsmanii, Herbert Müller, Fritz Otto Henrich, Karl Schilder und Johann Lene. Manfred v. Killinger wird beschuldigt, vor der Ermordung ErzbergerS die Tat mit Schulz und Tftlesse» besprochen zu haben. Ferner hat er. um de» Mördern die Flucht z» erleichtern, deren Gepäck bei sich aiifbewahrt. Die übriae» Verhafteten sind verdächtig, in den Pta» der beiden Täcr eingcweiht gewesen zu sein, aber trotzdem keine Anzeige erstattet zu habe», so daß Schulz und Tillcsssn den Mord n,-gestört ausfiihren konnten. Weiter sind zwei Pcrionc» fest, genommen worden, denen Mitwisserschaft zur Last gelegt wird. Gegen diese ist aber kein Haftbefehl erlassen worden- Bi» jetzt ergibt sich nicht der geringste Verdacht, daß bodenständige Münchener oder Bayern an der Vorbereitung und Ausführung der Tat sowie an dei Hilfe zur Flucht der Mörder beteiligt waren. München, 11. Sept Bi» zum Mittwoch abend sind in de, Mo:dafiäre Erzbergcr im ganzen zehn Personen verhaftet worden, und zwar nenn in München und eine ans der Fahrt von Augsburg nach München. Gegen sämtliche zehn Personen ist Haft befehl erlasse» worden. Außer den bereit» aulgeführten sieben Ver hafteten befinden sich jetzt noch in Haft der Student Ullrich Klintzjch. der Student Wilhelm Boltinger und der Student Karl Siebcl. Sämtliche Verhafteten werden demnächst nach Offenbnrg gebracht, um dort dem Untersuchungsrichter vorgeführt zu werden. Die Polizei hatte Kenntnis erhallen, daß Kt ntzsch de» Boltinger am Münchner Bahnhof ettvartcn wollte, um ihn zu warne». Sie nahm den Klintzsch am Bahnhofe fest, um jede Verbindung mit Boltinger zn verhindern- Boltinger besaß unter der Finna eine» HolzverwertungSgejchästs in der Trantcnwotsstraße eine Wohnung von drei Zimmern. Die Mitteilung, daß von a»ßeiiba»rischerZ)oIizei bei Dr. Heim Haussuchung abgchalten worden sei, „m ih» in die Angelegenheit hineiuzuziehcn, ist, wir der badische GeneralstaatSanwalt mitteüt, völlig au« der Luit gegriffen. Die Haussuchung galt nicht Dr. Heim, sondern Schultz und Tillesscn, die in RcgenSbnrg bei Dr. Heim studierten. ES wurde lediglich da» Zimmer durchsucht, t„ dem die beiden gewohnt hatten. Daß Tillessen dem Schultz zur Flucht vcr- holfen hat, ist dadurch erwiesen, daß er ihn im Auto zur Bahn brachte. Die badische Polizei ist zurzeit mit der Durchsuchung dc» beschlagnahmten Gepäck» der Verhafteten beschäftigt. Bei den Hau«- suchungen wurde auch ein Revolver gesunde». Heute abend traf bei der GcneralstaatSanwaltschast ei» Schreiben aus Italien ein, da» in italienischer Sprache die kurze Mitteilung enthält: »Halten nn» in Mailand aus'. Der Brief hat kein» Unterschrift- E» muß erst unter sucht werde», ob e» sich um eine Mystifikation handelt. L Rrich»wehr«In1sterium teilt mit, daß lein« der »er« hafteten Personen sich im aktiven Dienst ber Reich»marine be>' findet. Sollten einzelne von ihnen tatsächlich früher der Marine angehort Haben, so sind sie jedenfall» seit längerer gelt bereits ans dem aktiven Dienste „«»geschieben. " ' « , i!