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WM MVEWWWW E» w«d« autzerdem verössenülchlt Bekannimachmtg« der Siadlttll« z« Ana «d Schway«-«-. Nr. V4. Donnerstag, den 21. April 1S32. SS. Iahrg. Berzwerfelle MnanzlÜge -es Beiches» -er LS«-ek «n- Vemei«-en. Was dringl -ie nächste Aolveror-nung? Verlag L. «. Särluer, Aue» Sachfe«. »mlw«»«r» «m « «» «, tt»wtz gmn ««) 44W vch-wee, ««»«Mwr, »1» Vr*tt"i4MK »ttNft««» «WM» Dr. D. Die Kassenlage des Reiches, der Lander und Ge meinden hat sich in der letzten Zeit weiterhin derartig ver- schlechter!, daß man im In- und Auslande nur mit größter Sorge der finanzpolitischen Gesamtentwicklung Deutschlands während der nächsten Monate entgegensieht. Es handelt sich um eine wenn auch verdeckte, so doch längst chronisch gewordene Finanzkrise verhängnisvollster Art. Nach neueren Berechnungen beläuft sich die schwebende Schuld des Reiches auf rund 1,5 Milliarden Mark. In dieser Summe sind unter anderem 401 Millionen Mark enthalten, die im Dezember vorigen, und 387 Millionen Mark, die im Januar dieses Jahres an Schatzanweisungen ausgegeben wur den, .ohne daß der Reichskasse entsprechende Gegenwerte zu« flossen. Das offen ausgewiesene Kaffendefizit des Reiches beträgt allerdings nur 1,2 Milliarden Mark, von denen rund 66 v. H. auf den ordentlichen und 33 v. H. auf den außer ordentlichen Haushalt entfallen. Die nur scheinbar ausge- glichen« Bilanz der Länderhaushalte ergibt ein Defizit von rund 400 Millionen Mark. Setzt man ferner die gesamte kurzfristige Inlandsschuld der Gemeinden über 10 000 Ein- wohner mit 1,6 Milliarden Mark in Rechnung, so ergibt sich alles in allem das riesige Gesamtdefizit der öffentlichen Kassen von mindestens 3,6 Milliarden Mark. Nach dem Institut für Konjunkturforschung muß Deutsch, land an Kapital, und Zinszahlungen in diesem Jahre etwa Augsburg, 20. April. Einer der führenden Industriellen der deutschen Holzindustrie, der 60 Jahre alt« Industrielle Ferdinand Stein beiß von der Firma Steinbeiß L Lo. in Brannenburg, hat sich heute erschossen. Das Motiv zu dem Selbstmord liegt in geschäftlichen Gründen und großen Schwierigkeiten, die vermutlich auch mit der Kreuger« Affäre zusammenhängen dürften. Steinbeiß, dem vor dem Kriege große Wälder in Bosnien gehörten, ist Besitzer einer Reihe großer Holzfirmen des bayrischen' Oberlandes, fernex Besitzer der Wendelsteinbahn und des Wendelsteinhotela. BerN«, 20, April. Minister Treviranus hat in einer öffentlichen Versammlung, zu? Frage des. SA.«Der« botes nochmals Stellung genommen. Gr hat erklärt, daß für die Reichsregierung allein staatspölitische Motive für das Verbot ausschlaggebend gewesen seien (??). Es habe sich weder um eine Option für links noch um irgendwelche wahl technischen oder parteipolitischen Ueberleaungen gehandelt (??). Vielmehr sei allein die Sorg« um die Staatsautorität und die Ueberlegung, daß sich in einem ordentlichen Staatswesen nicht ein Staat im Staate bilden dürfe, ausschlaggebend gewesen. Auch in Zukunft werd« ohne Ansehen der Person und der Partei rücksichtslos gegen jeden vorgegangen werden, der den Bestand des Staates gefährde. Zum Schluß erklärte der Mi nister, „um allen Mißverständnissen vorzubeugen", betone, er, daß er auch heute noch zu seiner Entscheidung im Kabinett stehe. . Im Anschluß an diese recht anfechtbaren Ausführungen, an denen am wenigsten interessiert, daß Herr Treviranus auf seinem Standpunkt stehen bleibt, machte der Minister einen Rückzieher. Er hatte bekanntlich behauptet, die deutschnationalen Minister Gürtner in Bayern und Deh- linger in Württemberg hätten dem SA.-Derbot zugestimmt. Die rote und rötliche Presse, die jetzt vor der Preußenwahl be sonders auf Pikanterien erpicht ist, hatte diese ministerielle Mitteilung sofort in ihrem Sinne ausgeschlachtet. NüUmehr muß Herr Treviranus zugeben,, daß er sich „geirrt", daß er also den Marxisten falsches Agitationsmaterial in die Hand gegeben habe. Natürlich denkt er nicht daran, sich irgendwie zu entschuldigen, sondern er hat lediglich „Kenntnis genom men, daß die beideft Minister sich nicht für das Verbot aus gesprochen ha^en". Trotz dieser ungewöhnlichen Form des Verkehrs eines nationalen Reichsministers mit nationalen Landerministern dürfte in der Oeffentlichkeit der Eindruck vor herrschen, daß die ganze Angelegenheit für Herrn Treviranus, den Freund Brünings, recht fatal ist. A 1,75 Milliarden an das Ausland zurückzahlen. Davon entfallen rund 276 Millionen auf die Tilgung von Schuldverschreibun gen, 475 Millionen auf deren Verzinsung, 330 Millionen auf sonstige Verpflichtungen und 650 Millionen Mark auf den . Dienst der kurzfristigen Verschuldung. Diesen Betrag durch Ausfuhrüberschüsse abzutragen, ist bei den gegenwärtigen Verhältnissen auf dem Weltmarkt unmöglich. Durch eine wei tere Verschärfung der Devisenbewirtschaftung sowie durch schematisch durchgeführte Einfuhrbeschränkungen läßt sich auch kein Wandel schaffen, und die Verminderung der Zinslast für die vom Ausland« stillgehaltenen Beträge schafft auch keine genügende Erleichterung. Als seiner Zeit das sog. „Deutsche Kreditabkommen 1932" unterzeichnet wurde, versicherte man seitens der Auslandsgläubiger wiederholt, daß unter normalen Verhältnissen eine fortdauernde Verlängerung' der Kredite selbstverständlich gewesen wäre, aber wir lebten leider in einer völlig anormalen Zeit, die eine Beachtung vernUnfttger Wirt- schaftsgrundsähe nicht immer ermöglichte! Mit anderen Worten: Ein jeder ist sich selbst der Nächste! Dabei hatte doch kurz zuvor der Vorsitzende der Berliner Stillhaltekonferenz, der Amers- kaner Wiggin, unzweideutig zu verstehen gegeben, daß Deutsch, land seinen Auslanbsverpflichtungen pur nachkommen könne, wenn «s durch ausreichende Warenausfuhr den erforderlichen Exportüberschuß zu erzielen vermag. Warum also zögert die Reichsregierung noch immer, die Frage des Auslands. Moratorium- öffentlich anzuschnei^n? Erblickt sie darin einen Prestigeverlust, ober hofft st«, diese Moratoriums«!«», runa als letztes Druckmittel bei den kommend«; Reparation«. veHandlungeu io Lausann« anwenden zu können? Frankreich wie man hör!, entsprechend gekürzt und die Unternehmer ver- anlaht werden, Kurzarbeiter «inzustellen. Komtnt diese Reu- regehrng, so würde di,« bedeuten, daß die Reichsregierung dem Drängen der freien Gewerkschaften erneut nachgegeben und, eine« staatssozialisttschen Vernich unternimmt, der schwerlich geeignet sein k^m, di« Arbeittlosrnftage so zu lösen, wie er wartet nur auf den Augenblick, in dem das Reich angesichts der völligen Leere der öffentlichen Kassen vor einem neuen französischen Reparationsdiktat kapituliert. Diise Leere der Kassen wirkt, soweit sie das Reich betrifft, um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, daß d«m Reiche in den Jahren 1929 und 1930 verschiedene finanziell« Vergünsti gungen zuteil wurden, die keineswegs gering geschätzt werden sollten: Der Anteil der Youngplan-Anleihe in Höhe von rund 500 Millionen Mark, die — heute schon fast sagenhaft an- mutende — Kreugeranleibe in Höhe von 525 Millionen Mark und die Ersparnisse aus dem Hooverjahr mit rund 1710 Ml- lionen Mark ergaben immerhin den sehr stattlichen Gesamt- betrag von 2735 Millionen Mark, mit dem schon allerlei hätte „saniert" und „angekurbelt" werden können. Statt dessen floß dieser Riesenbetrag in das Sieb einer ungeheuren Defizit. Wirtschaft! Auch der Hinweis auf die „zusammengebrochenen Steuereinnahmen" entschuldigt eine solche Wirtschaftsführung nicht. Die steuerlichen Eingänge waren zum mindesten im vorigen Haushaltjahr für Reich, Länder und Gemeinden nicht so katastrophal zurückgegangen, wie es gelegentlich dargestellt wurde. Die Sach- und Personalausgaben wurden in den Haushalten des Reiches und der Länder nicht unwesentlich verringert, die Haushalte der gemeindlichen Selbstverwaltungs, körper zu Beginn des Ende Math abgelaufenen Rechnungs jahres durchschnittlich um 25 Prozent zusammengestrichen. Dann aber kam der große Entlastungsvorstoß des Reiches, der sich für die Gemeinden so verhängnisvoll auswirkte: die Uebertragunq der Erwerbslosen- und Wohlfahrtsfürsorge auf die Gemeinden. Was einsichtige Kommunalpolitiker voraussagten, ist ein- getreten: ein katastrophales Anwachsen der kommunalen Aus- gaben, für die keine Deckungsmöglichkeiten geschaffen werden konnten. Die Vorstandssttzungen des Deutschen und des Preu- ßischen Städtetages ergaben ein erschütterndes Gesamtbild von der Wnanznot zahlreicher Gemeinden. In vielen Industrie« städten decken die Steuereinnahmen kaum noch die Hälfte d«r Wohlfahrtslasten. Die Zahl der von de« Gemeinden betreuten Wohlfahrtserwerbslosen stieg in den letzten sechs Monaten um mehr als sechzig Prozent und führte damit zu einer Aus gabenvermehrung, die auch nicht annähernd durch noch so rück- sichtslose Abbau- und Einsparungsmaßnrchmen wettgemacht werden kann. Was aber unternimmt die Reichsregierung? Sie bereitet, nachdem man an maßgeblicher Stelle des Reichsarbeitsmini- steriums eingesehen hat, daß der mit so großen Erwartungen in Angriff genommene Arbeitsbeschaffungsplan Infolge fehlen- der Mittel gescheitert ist, eine neu« — Notverordnung vor. Ob dies« Notverordnung, die Ende April oder ANfana Mai das Licht der Welt erblicken dürft«, weiter« Gehalts- senkungen der Beamten- und Angestellten neben einer wetteren Herabsetzung der sozialen Leistungen bringt, bleibt abzuwarten. Al» sicher kann aber schon jetzt angesehen werden, daßdi« Rotverorduuna ein« allgemeine Herabsetzung der AH«1tsz«it von acht auf sechs Stunden täglich varsicht. Di« Löhn« sollen, Gesamtprokura ist erteilt: ») dxm Kaufmann Walter Fritzsch in Neustadt«!, d) dem Kaufmann Gustav Bauer in Raschau. Sie können die Gesellschaft gemeinschaftlich oder jeder von ihnen mit einem anderen Prokuristen und, falls mehrere Geschäftsführer bestellt sind, auch gemeinschaftlich mit einem Geschäftsführer vertreten. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichsanzeiger. Am S. April 1932 . ») Auf dem Blatte 888, die Firma Kurt Heinze, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz« in Schwarzenberg. Der Gesellschofksverrrag ist am 23. Juli 1931 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Mehl, Futtermitteln, Landesprodukten und Kolonialwaren. Das Stammkapital beträgt 20 000 — zwanzigtausend — Reichsmark. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Kurt Heinze in Schwarzenberg-Wildenau. d) Auf dem Blatte 837, die Firma Willy Freitag in Lauter betreffend: Die Gesellschaft ist aufgelöst und der Fabrikant Ottomar Willy Freitag in Schwarzenberg als Inhaber aus- geschieden. Der Kaufmann Max Paul Merkel in Lauter führt das Handelsgeschäft unverändert als Einzelfirma weiter. Am 7. April 1932 auf dem Blatte 576, di« Firma Kurt Heinze in Wildenau be treffend: Die Firma ist erloschen. , Amtsgericht Schwarzenberg, am 20. April 1932. Ueber das Vermögen des Händlers Johann Günther in Rittersgrün, Unter Nr. 28, Textilwarenhandlung, wird heute, am 20. April 1932, vormittags 7.15 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Amtliche Anzeigen. Das Konkursverfahren über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Gebr. Zippel, Gvanitsteinbruch und Stein- metzbetrieb in Aue-Auerhammer wird mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Masse gemäß 8 204 der Konkursovdnung eiugestellt. K18/31 Amtsgericht Aue, am 19. April 1932. In das Handelsregister des unterzeichneten Gerichts ist eingetragen worden: Am 4. April 1932 aus dem Blatte 887, die Firma I. Schwerdtner, Gesellschaft mir beschränkter Haftung in Schneeberg-Neustädtel, Aweignie- derlossung Raschau. Das Handelsgeschäft ist von der I. Schwerdtner Gesell- schaff mit beschränkter Haftung in Schneeberg-Neustädtel er- worben worden. Me Erwerberin hastet nicht für die im Betriebe des Ge schäfts begründeten Verbindlichkeiten des früheren Inhabers der Firma I. Schwerdtner, ebenso sind die im Betriebe dieser Firma begründeten Forderungen nicht auf die I. Schwerdtner Gesellschaft mit beschränkter Haftung übergegangen. Der Gesellschaftsvertrag der Erwerberin ist am 26. No vember 1929 festgestellt worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Korken und Korkwaren sowie der Handel hiermit. Das Stammkapital beträgt fünfundsiebzigtausend Reichs- mark. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Max Köhler in Schneeberg. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die'Ver tretung der Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen. Der Lokalrichter Otto Ulbrich in Schwarzenberg wird -um Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind Lis »um 20. Mai 1932 Lei dem Gericht« anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowis über die Bestellung eine» Gläubigerausschusse» und «intreten« denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichnete« Gegenstände auf den 18. Mai 1982, vormittag, 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderung auf bet» 1. Juni 1S82, vormittag» 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis -um 10. Mot 1932 anzeigen. K14/W - Da» Amtsgericht zu Schwarzenberg. Freitag, den 22 April 1932, vorm. 10 Uhr sollen in Bernsbach 2 Klarinetten und 1 Pano öffentlich meistbietend gogen sofortige Barzahlung versteigert werden. O 29/33 Sammelort der Bieter: Gasthof zum Lamm. Der Gerlchtsvollzieber de» Amtsgericht, Schwarzenberg Schwarzenberger Stadium». Derfteiger»mg»»«Stochplgtze«. Sonnabend, den 23. April 1S3S, nachmittags 3 Uhr ollen die im Kahlschlag Abt. 14 lSchloßwald) anttehenden Slöcke an 0rl und Stelle zur Selbstrodukg niembittend versteigett werden. Schwarzenberg, den 12. April 1332. Der «at »er Stadt. — Forstverwallung