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UN- HlMM Hohenstertt-Evnstihaler ZeMng, Nachrichten und Neueste Nachrichten lktt Nr. 121 I 75. Jahrg Schon seit Wochen war inan darauf ge wu Sch wo ist i Leu« oieder ätsel- rief -'lt ist geh-t «rschktw j«dkv DcrUa, nachmittag». — Ftnisprech« Mr. l». — Postscheckkonto LNPiig iS Temelndeglrokont» 14. — Lant- tonto D«rmstSdtcr Dank Zwelgnlederlassung Ho-enNetn-rrnstthal — Nnvulaagt elngesandte Maniiskript« werden nicht »urilckge. schickt Sliisendangeii ohne Rammkneunung finden keine Lutnahm» !r Dk. ht der vußte irnen, worden! — Stürmische Zurufe rechts.) — Darauf werden die Beratungen abgebrochen. Nach eini gen persönlichen Bemerkungen vertagt sich das Haus auf Mittwoch 2 Uhr nachmittags. n? — ibusen und beabsichtigt auch die Steuervorlagen zum größten Teil abzulehnen. Es war daher reichlich verfrüht, wenn vor einiger Zeit in parlamenta rischen Kreisen die Vermutung ausgesprochen worden ist, daß die parlamentarische Lage im Reiche durch Heranziehung der Sozialdemokratie zur verantwortlichen Mitarbeit an den wichtigen innenpolitischen Aufgaben völlig geklärt werden könnte. Diese Klärung kann nur aus der Linie eintreten, wenn sämtliche bürgerlichen Parteien sich auf mittlerer Linie hinter der Negierung Luther einigen. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen LeS Amtsgericht«, Finanzamts und deS StadtratL zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Migst w — einem eck an selbst s mir i zu 5V—57 55—57 48—52 31—44 22—30 V6—08 50—S3 40-45 über - und mir dem 70—73 70—71 «S-0» ei—sc er-e» kann man im übrigen entnehmen, daß die Linke den Kamp* gegen die Reichswehr mit verschärfter Energie fortsetzen w'll, und daß sie an der For derung festhalten wird, eine Reorganisation der Armee zu verlangen, die nach ihren Wünschen in einen demokratisch-republikanischen Organismus verwandelt werden soll. Die Rcichstagsmehrhcit steht jedoch auf dem Standpunkt, daß die Reichs wehr nicht politisiert werden dürfe, und daß es nach wie vor darauf ankomme, sie einzig und allein für den Staat und die Gesamtheit in An spruch zu nehmen. Debatte ablehnte, aber es braucht unbedingt zur Erledigung der dringenden Etatssragen und zur Behebung der wirtschaftlichen Krisenerscheinun gen eine weitgehende materielle Unterstützung, die ihr auffallender weise nicht so bereitwillig ge währt wird, wie das moralische Vertrauens votum. Wie wir hören, sind die gegenwärtigen Be sprechungen des Reichskanzlers mit den Parteien noch nicht zum Abschluß gelangt. Vielmehr steht eine Entscheidung noch aus. Einige parlamen tarische Kreise wollen wissen, Reichskanzler Dr. Luther wünsche dringend eine Aenderung der parlamentarischen Basis der Re gierung, wenn jetzt nicht die notwendigen Vor aussetzungen für die Erledigung der dringenden Ausgaben geschaffen werden. Das Parlament wird in weiügen Wochen seine Ferien antreten und noch immer ist das Schicksal der Zollvor- lagen völlig ungewiß. Auch der Etat muß schleunigst verabschiedet werden, und es hat den Anschein, als ob die Opposition der Linken tat sächlich den Gang der Verhandlungen verschlep pen könnte, wen nicht unter den bürgerlichen Gruppen eine vollständige Einigung erzielt wird. Soweit das Zentrum in Betracht kommt, scheint es in seiner Mehrheit entschlossen zu sein, die Regierung Luther nachdrücklichst zu unter stützen. Es kann aber der Fall eintreten, daß sich die Mehrheitsverhältnisse verschieben, wenn etwa die deutschnationale Partei, wie das im Han delspolitischen Ausschuß bei derEntscheidung über den deutsch-spanischen Handelsvertrag geschehen ist, nicht einheitlich auftreten sollte. Aus diesem Grunde ist der Vorschlag gemacht worden, auch die Demokraten zur positiven Mitarbeit qeranzuziehen. Die demokratische Fraktion hat vorläufig Verhandlungen über einen Eintritt in die Neichsregierung abgelehnt, aber sie scheint nach den vorliegenden Mitteilungen maßgeben der Kreise bereit zu sein, die Regierung zu stützen, wenn in den zollpolitischen Fragen eine Klarstellung der Haltung des Reichskabinetts er folgt. Die vorläufigen kleinen Zollvorlagen stoßen bei den Demokraten weniger auf Bedenken ols die angekündigten weitergehenden Pläne des Reichsernährungsministers und des Neichswirt- sthaftsministers, die nach demokratischer Auffas sung auf den Wirtschaftsverkehr mit dem Aus lande lähmend einwirken könnten. Es wird da her auch über die Zolloorlagen zu einem K o m- promiß kommen müssen, an dem indirekt die Demokraten beteiligt sein werden. Die Sozialdemokratie denkt vorläu fig nicht daran, ihre scharf oppositionelle Haltung gegen die Negierung Luther zu ändern. Sie hält an ihrem Widerstand gegen die Zollvorlage fest Unser Berliner Vertreter bemerkt dazu noch folgendes: In den Politischen Kreisen hat cs großes Aussehen hervorgerufen, daß bei der Debatte über den Reichswehr-Etat von sozial demokratischer Seite aus scharfe An griffe gege' die Reichswehr unternommen Admiral Platz ge- General- Zunächst Der Be- VU «lagen, «onlurien, «Vergleichen »Iw. «oir» «er BruNadetrag « Rechnung gestellt. Im gall« HLHer« Gewalt — «r«, oder sonstiger irgend welcher «tiruog de» vetriede« »er Aettung, »er Lieseranten oder der BesSrderungketnrichtungen — hat der vd peher leinen Anbruch ens Lieferung «der Nachlieferung »er Zeitung «der aus Rückzahlung de» vezus»»rkve«. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch, verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch veiugSpreiS baldmonaMch 80 Goldvtennla« «inttbttttnich riuaerlobn. SL-L7 L0—»4 40—17 SL—Z3 83—8» 70—80 »0-«d 40—4» 30—rs 2»—rs wehrmini^er Dr. Geßler und Zenker haben am Negierungstisch nommen. Dis Redezeit einer debatte ist auf °/» Stunden festgesetzt, haben die Sozialdemokraten das Wort. Zur Haftentlassung Barmats Berliner Blätter veröffentlichen die Be gründung, welche das Kammergericht seinem Beschluß über die Haftentlassung Julius Barmats beigefügt hat. Es Hecht darin: Nach dem vorliegenden Ermittelnngsergebnis besteht dringender Verdacht, daß der verstorben« angcschuldigte Dr. H o e f l e bewußt pflichtwidrig gehandelt hat, als er im Oktober 1924 als Reichs postminister den bisher der „Amexima" von der Deutschen Girozentrale gewährten, von dieser wegen Unsicherheit der Schuldnerin gekündigten Kredit auf die Reichspost gegen ungenügende Deckung übernahm, obwohl auch ihm die damals chon unsicher« Lags des „Amexima"-Konzerns >ekannt war. Der Sachverhalt ergibt ferner Reichswehr" zu eigen zu machen. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Nüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüns, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. faßt, daß die Sozialdemokratie den Neichswchr- E-at ablehncn würde, aber man hatte kaum an genommen, daß die Sozialdemokratie angcsichis der ernsten außenpolitischen Situation es unter nehmen würde, sich die von pazifistischer Seite ge äußerten Beschwerden über die angebliche 5. Mai, Middling l25,86) . Sake- i 43.45 z optische er 31,55 Fortdauer der passiven Handelsbilanz Der deutsche Außenhandel zeigt sür April gegenüber dem Vormat eine Zunahme der Passivität. Die Einfuhr im April be trug 1080 939 000 Reichsmark gegenüber 1 110 531000 Reichsmark im März und 4 680164 000 Reichsmark im ersten Vierteljahr. Die Ausfuhr im April betrug 672 376 000 gegen über 711171000 Reichsmark im März und 2 712 409 000 Reichsmark im ersten Vierteljahr 1925. Die reine Wareneinsuhr zeigt im April gegenüber dem Vormonat wertmäßig eine Ab nahme von rund 30 Millionen Reichsmark. Gleichzeitig ist die reine Warenausfuhr um 38,l Million Reichsmark zurückgegangcn. Die sich aus Grund des Reinwarenverkehcs ergebende Passi vität beträgt im April 3!'7 Millionen gegenüber 328 Millionen Reichsmark im Vormonat. Die Einsuhrverminderung gegenüber dem März ent fällt hauptsächlich auf Rohstoffe (28,7 Millio nen). Der Einfuhrrückgnng verteilt sich auf Lebensmittel und Getränke mit 8 Millionen. Rohstoffe und halbfcrtige Waren mit 9 Millio nen und fertige Waren mit 22 Millionen Reichs mark. Die Ein- und Ausfuhr von Gold und Sil ber hat sich gegenüber dem Vormonat nicht wesentlich geändert. Vor -er Annahme des deutsch-spanischen Handelsvertrages Neichsanßenminister Dr. Stresemann hat gestern wieder mit den der Regierung nahe stehenden Parteien verhandelt, um eine mög lichst große Mehrheit für den deutsch-spani schen Handelsvertrag zu gewinnen. Während der vorgestrigen Verhandlungen mit den Fraktionen des Zentrums und der Deutsch- nationalen erläuterte der Reichskanzler und der Außenminister die Einzelheiten des Vertrages und stellte Maßnahmen in Aussicht, die die Schädigungen für den deutschen Weinbau mög lichst mildern oder ausgleichcn sollen. Wie die Telunion erfährt, wird die Mehrheit der Deutschnationalen für den Vertrag stimmen. Den Gegnern des Vertrages hat die Fraktion die Abstimmung frei gelaßen. Eine ähnliche Hal tung dürfte auch das Zentrum und die Wirt schaftliche Vereinigung einnehmen. Die Demo kraten werden wahrscheinlich mit wenigen Aus nahmen dafür stimmen, sodaß heute mit der An nahme des Vertrages gerechnet werden kann. richterstatter, der Sozialdemokrat Stück len, übte eingehende Kritik an den Zuständen und Maßnahmen der Heeresverwaltung und gefiel sich besonders in den allen Klar:« seiner Partei über die sogenannte Schwarze Reichswehr und die Zeitfreiwilligen. Er fiel damit ein wenig aus der Rolle, denn der Berichterstatter soll, wie bekannt nach der Eeschätfsordnung, objektiv über die Ausschußverhandlungcn berichten und keine Kritik üben. Als erster Redner aus dem Hause sprach sein Genosse, der sozialdemokratische Abgeordneten Schö " slin, der die Beschwerden und Anklagen des Vorredners schärfer unter strich und schießlich zu dem Ergebnis kam, daß seine Partei, zwar nicht aus persönlichen, aber aus sachlichen Gründen das Gehalt der Ministers ablehnen müsse. Diese Erklärung rief übri gens weiter keine Sensation hervor da man eine andere Stellungnahme der Sozialdemokraten garnicht erwartet hatte. Der Redner der Deutsch nationalen Schmidt-Hannover legte in tem peramentvoller Weise dar, wie unbegründet die Kritik der Linken an der Heeresverwaltung sei und wies unter Zustimmung der Mehrheit des Hauses auf den schlechten außenpolitischen Ein druck hin, der durch die sozialdemokratischen Re den erweckt werden müsse. In sehr eindrucksvol ler Weise schilderte sodann der Zentrumsabge ordnete Ersing den vorzüglichen Dienst, der im Heer und in der Marine herrsche. Lebhafter Beifall wurde dem Redner zuteil als er nach drücklichst betonte, daß ein gesunder nationaler Wehrmachtsgedanke und republikanische Staats- iorm sich in keiner Weise ansschließcn. — Aög. Brüninghaus (D. Vp.) protestierte da gegen, daß der Vorredner den Wehretat benutzt habe, um den Reichsblock zu bekämpfen. Tat- l auch fili blaeschch -KW t still. sonst pc, e oder in rärk. 22g erste 200 08-21G bk 3025 ie 14,90, c» 22,00 »-25,00, 8,50 bis en 20,t 0 Lupinen >-15,25, >-22,80, -,el »-19,70. wehrmin-sicr als auch die Wortführer der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartci sich energisch gegen die sozialdemokratischen An griffe wandten und dabei durchblicken ließen, welche Schäden der sozialdemokratische Vorstoß in außenpolitischer Hinsicht verursachen müsse. Der Neichswchrminister legt gerade im Hinblick auf die schwerwiegenden Beschuldigungen der interalliierten Beschuldigungen den größten Wert darauf, gegen diejenigen Bestrebungen an- zukämpfcn, die darauf ausgingen, die deutsche Reichswehr als eine Gefahr für den Frieden Eu ropas hinzustcllen. Mit nachdrücklichstem Ernst wies der Neichswehrminister darauf hin, daß Deutschland nicht an Kriegsvorbereitungen den ken dürfe, und daß die Truppe in erster Linie zum Schutze des Staates da sei. Die Debatte verlief teilweise sehr stürmisch, sodaß die innenpolitischen Eegen- ätze eine erhebliche Verschärfung erfuh ren. Da die Linke das Reichswehrproblem vom innenpolitischen Standpunkt aus behandelt und den Eindruck zu erwecken sucht, als sei die Reichs wehr gegen die Demokratie und gegen die Repu blik orientiert hat es den Anschein, als stehe man vor einer Wiederholung der heftigen Mili- tardebatten, die es vor dem Kriege in den dent- chen Parlamenccn gab. Demonstrativ hat die Sozialdemokratie erklärt, den Reichswehr-Etat ans prinzipiellen Gründen fache sei, daß im besetzten Gebiet dem Volksblock öffentliche Umzüge gestattet wurden, während man s-e dem Reichsblock verboten habe. Es sei sehr beoaucrlich, daß ein großer Teil der rcichs- hauptstcidtischen Presse die Hilfe des Aus landes gegen die Wahl des jetzigen Reichspräsidenten angerufen habe. (Lärm und Unruhe links.) Der Redner spricht der Reichswehr Dank aus für ihr tapferes Vor gehen gegen die reichszerstö'rcnden Elemente in Sachien. Deutschlands Abrüstung müsse jetzt endlich als abgeschl o s s e n gelten Redner wendet sich dann gegen die sozialdemo kratische Kritik über das Tragen schwarz-wciß- roter Abzeichen und weist darauf hin, daß chwc"z-wciß-rot unsere Marine- »nd Handels- lagge seien. Im Glauben an die schwarz-weiß- wten Farben seien Millionen unserer Brüder n den Tod gegangen. (Zuruf links: ermordet I Mittwoch, Sen 27. Mai 1923 Nicht nur der Neichswehrminister, sondern au die ganze Neichsregierung war überrascht, als der ozialdemokratische Redner schwerwiegcndc Vor würfe wegen d.r ^ stände in der Reichswehr er hob. Nach Auffassung der Regieruugskreise muß das Vorgehen der Sozialdemokratie vom außenpoliti^ hen Standpunkt aus die -rn- testen Bedenken Hervorrufen, sodaß die Anliegenheit vorläufig noch -icht erledigt ist und N h weitere Ercterungen über den Rahmen der Reichst.'gsdebatte durchaus notwendig er scheinen. Weder das Zentrum noch die Demokraten haben sich veranlaßt gesehen, der Sozialdemokra tie zu Hilfe zu kommen, als sowohl der Neichs- Vou « n I e r r m B c r l I >. c r V r r t r e t e r Reichskanzler Dr. Luther und Außenmini ster Dr. Stresemann, die am Montag abend mit der Zentrumsfraktion des Reichstages über die wichtigen politischen und wirtschaftspolitischen Fragen konferierten, werden auch mit den ande ren Parteien eingehende Besprechungen haben. Namentlich mit der deutschnationalen Fraktion stehen noch bedeutsame Erörterungen bevor, da sich herausgestellt hat, daß von deutsch- nationaler Seite noch starke Bedenken gegen die van der Reichsregierung in Aussicht genommenen wirtschaftspolitischen Lösungen bestehen. Nach dem man die A u f w e r t u n g s f r a g e durch ein Kompromiß unter den Parteien gelöst hat, hofft man jetzt auch durch gütliche Verein barungen unter den beteiligten parlamentari schen Gruppen die noch bestehenden parlamenta rischen Schwierigkeiten zu beseitigen. Das Kabi nett Luther hat zwar ein moralisches Ver trauensvotum von der Reichstagsmchrheit er halten, die den sozialdemokratischen Mißtrauens- üntrag nach Beendigung der großen politischen Vo» unlcrkm varlamentartlÄcn Mitarbeiter Berlin, 26. Mai. Im Reichstag begann heute die Bcra rung über den R e ichswehr - Et a t. Reichs abzu lehne«. Damit ist die sozialdemokra tische Opposition in eine Position geraten, die sie in den schärfsten Gegensatz nicht nur zur Reichs wehr, sondern überhaupt zur Regierung treiben muß. Wenn noch vor wenigen Tagen die Frage erörtert worden ist, ob es zweckmäßig sei, die So zialdemokratie direkt zur Mitverantwortung heranzuziehen und auf eine Milderung der Ge gensätze zwischen rechts und links hinzuarbeiten, so besteht heute der Eindruck, als sei diese Frage nicht mehr diskutabel. Der sozialdemokratische Vorstoß bedeutet eine Kampfansage an den Neichswehrminister Geßler, der damit als Mitglied der demokratischen Partei in die At mosphäre der innenpolitischen Auseinander setzungen hineingczogen worden ist. Aus den Er klärungen sozialdemokratischer Pnrlamentarier