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Deutsche Allgeuicnic Zeitung Wahrheit »ud Recht, Freiheit »ob Sesetz! Lexikon. pf. . 40 Pf. in Leipzig. * Äern, 28. Nov. Die amtliche Prüfung der be- beendigt, die Acten sind dem Generalanwalt heute treffS des Gesetzes über die Subvcntionirung der zur weitern Verfügung zugestellt worden. Der Proceß ine« reiche» m, zunächst Leipzig s32l«I die Levte »Wz» Übereilt iu di« Boote gest alle hMi^MsEMd 17. Ian: 1867, an welchem Tage ich der berliner Akademie der Wissenschaften daS Princip derselben mittheilte, schon durch viele Fabrikanten und Erfinder in Deutschland, England, Frankreich und Amerika zu Stande gebracht. Auch auf die künftige Bedeutung dieses Princip- für Lichlerzeugung, Kraftübertragung und andere technische Zwecke habe ich selbst und viele andere wiederholt hingewicsen, geniale Coustructionen von auf dasselbe basirten Maschinen (wie die von Gremen und von Hefner-Alteneck) sind vielfach be schrieben und in vielen Tausenden von Exemplaren zur Beleuchtung, Kraftübertragung und zu gewissen Zersetzungen im Gebrauche. DaS hilft aber alles nichts. Eiu Amerikaner muß cS neu erfinden und die Alte Welt druckt eS gläubig nach. Auf gleich unsicherm Boden steht das glänzende Bild von der mit amerikanischem thatkräftigen Unter nehmungsgeist geplanten Verwendung der Maschine. ES sind dabei nur zwei Kleinigkeiten außer Betracht gelassen, nämlich einmal daS Gesetz, daß ein Leiter für elektrische Ströme bei doppelter Länge den dop pelten Querschnitt haben muß, und zweitens, daß die Lichtstärke mit den Quadraten des Abstandes vom leuchtenden Punkte abnimmt. Zu der Leitenden Kupfer ¬ stange" zwischen dem Niagara und Neuyork würde da her wol mehr Kupfer erforderlich sein, wie in der Welt und Lsipriz, ^onoacsu ru Von 8 Uhr gegeugenom. e Rabatte g«> s verabfolg«. chten. d iu Magdi- i in Leipzig. ,ig mit Frl. »S Kleiumu- Ur. SSO. Eeipzig. . Preis »innq-yrll- 7«. »Pf. I-»« Nin»»«, »de in Plag' Paul Kahn! Postassisten! - Hru. Ha in Sohn, ine Hehl, u Frieden!! Hr. Advoc-l Hr. Sattln,- n in Ablaß träger ErB Sonnabend, 30. November 187S. Inserate p»v a» die «spediU»» t» M ft-de». I»seett,»»,«bitzr fid- die SP»Ite»,eU« ra »at«, «tn^faadt »» VI. rkowitz in ll. - Hr. lit Frl. Luis! Seidel in ich aus Bad Der Verlust des Dampfers Pommerania. Die Hamburgische Börsen-Halle veröffentlicht fol genden Auszug au« einem Briefe des Kapitäns Schwcnsen: Rotterdam, 27. Nov. Ich mochte mich am 25. Nov. wenige Minuten vor Mitternacht vis-ä-vis von Dover, 7 Meilen westlich von South-Fvreland, bei sehr dunkler Nacht, aber ziemlich ruhiger See, und bei kleinen Regen schauern befinden, als ich den ersten Offizier Franzen, welcher von 8—12 Uhr die Wache auf der Tommandobrücke mit mir zusammen hatte, verließ, um im Kartenhause die von Dnngeneß gelaufene Distanz auf der Karte auSzu- sehen. Vier Minuten waren kaum bei dieser Beschäftigung zahl derselben scheint sich als Humbug herauSzustellen; so auch seine neueste über die unendliche Bertheilung des elektrischen Lichtes. Wie man nämlich aus Paris schreibt, hat sich die pariser GaSgesellfchaft telegraphisch nach Philadelphia gewendet» um die Wahrheit über die behauptete Erfindung zu erfahren. Die Depesche war an daö correspondirende Mitglied der pariser Akademie der Wissenschaften gerichtet, und eö kam darauf folgende Antwort: „Die Experiment«, die Edison mit dem elektrischen Lichte macht, ergeben bis- jetzt nichts Neues und beweisen nichts in Bezug auf die unendliche Bertheilung deS elektrischen Lichtes." ' H-pfen. amarow. z limktw-e. Glümer. a Postamt, tls! Börse, Nasch- ägrsdienst). ms am Au- >t I), auf dem erl. Postamt hnhofe (Kai- em Eilenbur- rmt VIII) mit euern Räume aterinspector. lung (Kaus' dieser Aussagen auf Anordnung deS HandclSamte« hier zurückgehalten worden. * Ludapest, 28. Nov. mittags. Sitzung der Reichs- rathSdelegation: Der Präsident brachte ein Schrei ben. deS Ministers deS Auswärtigen zur Verlesung, wonach daS gemeinsame Ministerium mit Genehmi gung de- Kaisers beschlossen hat, die Vorlage betref fend die Bewilligung eines NachtragSereditS von 60 Mill, pro 1878 zurückzuziehen. Die Sitzung wurde hierauf geschloffen. — Für Freitag Vormittag ist der Finanzausschuß zu «iner Sitzung einberufen, die Tagesordnung für diese Ausschußsitzung ist noch nicht festgesetzt. *P«rn, 28. Nov. Die Volksabstimmung über die schweizerische Subvention für die Sanct-GotthardS- Bahn ist auf den 19. Ian. 1879 festgesetzt. Erfindungsschwindel. vn Werner Siemens schreibt der berliner Bos- fischen Zeitung zur Kritik des kürzlich in derselben abgedruckten Artikels des Cincinnatier Volksblattes über die Umsetzung von mechanischer Kraft in Elektricität und wiederum von Elektricität in mechanische Kraft. Einem Hrn. Wallace iu Ansouie ist es hiernach ge lungen, das „große wissenschaftliche Princip" zu lösen, mechanische Kraft in Elektricität und diese wieder an andern Stellen in mechanische Kraft zu verwandeln. Die von ihm dafür erfundene Maschine, welcher der hochtönende Name Telemachon gegeben wird, soll nun die Kraft der Wasserfälle und Flüsse den Städten zu- sühren und denselben Kraft, Licht und Wärme bringen. Die nach einer Rechnung meines Bruders Wilhelm in London im Niagarafalle verloren gehende große Arbeitskraft soll zunächst benutzt werden, um die Stadt Neuhork spottbillig zu erleuchten, zu Heizen und mit Kraft zu versehen- Für 1 Doll. 56 Sh. stündlich würde sich vermittels 13 elektrischer Maschinen nach der angestellten genauen Berechnung ganz Neuyork be leuchten lassen. Schließlich muß der welterschüttrrnde Erfinder Edison seinen Segen geben, indem er seine Verwunderung bezeugt, daß ein anderer wie er einen Gedanken, mit dem er sich lange getragen, zur Aus führung gebracht habe! Besieht man dieses glänzende Bild etwas näher, so ist es nichts wie blauer Dunst. Das von Hrn. Wallace erfundene Telemachon selbst ist nichts wie eine dynamo-elektrische Maschine, deren Nachahmung dem Hrn.' Wallace gelungen ist. Dieselbe ist seit Alpenbahnen eingegangenen Referendumsbegehren ergab 36032 Stimmen. *vom, 27. Nov. nachts. In der Deputirten- kämm er zeigte der Minister des Innern, Zanardelli, an, daß der Ministerpräsident Cairoli am nächsten Dienstag in der Kaminer erscheinen werde, und erklärte sich alsdann damit einverstanden, daß die angrkvndig- ten Interpellationen an diesem Tage begründet würden. Die Kammer genehmigte hierauf den Gesetzentwurf betreffend die Aufhebung einiger Ausfuhrzölle. — Im Senat sprach Pepoli seine Zustimmung dazu auS, daß die Interpellation bezüglich des dem Erzbischof von Bologna verweigerten Exequatur vertagt werde. — DaS Gerücht von der Dimission de« Iustizmini- ster- Conforti ist gänzlich unbegründet. — Der Mi- nisterrath hat den Iustizminister und den Minister de« Ackerbaues und der öffentlichen Arbeiten Pessina be auftragt, sich piit einigen hervorragenden Recht-gelehr ten hinsichtlich der Competeuz deS Senat- als oberster Gerichtshof zur Aburtheilung über da- zu Neapel be gangene Attentat, zu besprechen. — Die in Pari« circulirenden Gerüchte von der Ermordung mehrerer Syndici und dem Ausbruche einer Revolution au meh rer» Punkten Italiens werden von der Ageucia Ste fani als pure Erfindungen bezeichnet. * kom, 28. Nov. Die im Verfolg deS AttentaS hier verbreiteten und nach auswärts gemeldeten beun ruhigenden Gerüchte haben zu amtlichen Ermitte lungen geführt und ist durch diese Folgendes consta- tirt worden: Die Nachricht, daß drei Eisenbahnwächter ^wischa^MWel»u«d Sion^bei. Lakerta, ewige Stun den vor der Durchfahrt de» korMrchen Zugt-^eb' mordet worden seien, ist unbegründet. Ein Wächter ist im Streite mit Bauern, welche Vieh über die Bahn treiben wollten, getödtet worden. Ebenso entbehrt dir Nachricht, daß bei Capua Dynamit gelegt worden sei, der Begründung; auch das Gerücht, in Spezzia seien Unruhen ausgebrochen, ist erfunden. In Iesi hat der dortige Barsantiverein bei einem Leichenbegängniß seine Fahne mitgenommen und ist deshalb gerichtlich belangt worden. Was die Ermordung des Municipaladjuncten Scortichini in Osimo angcht, so scheint dieselbe aus Privatrache erfolgt zu sein. — Die Wunde des Mi nisterpräsidenten Cairoli fängt jetzt zu eitern an. Cairoli wird noch einige Tage das Bett hüten. * Neapel, 28. Nov. Die Untersuchung gegen Passanante wegen des Attentat- auf den König ist gegen die verhafteten Mitglieder der Internationale wird hier fortgesetzt; dem Vernehmen nach wurden auch an mehrern andern Orten noch Mitglieder der Internationale verhaftet, auch eine große Anzahl von Schriftstücken mit Beschlag belegt. Einer der in Florenz Verhafteten soll wichtige Geständnisse gemacht haben. * Madrid, 28. Nov. morgens. Der oberste Ge richtshof hat den Attentäter Oliva Mvncasi ebenfall- zum Tode verurtheilt. Der Proceß kommt nunmehr vor den CassationShof. * London, 28. Nov. vormittags. In einem heute veröffentlichten Schreiben de-Herzogs von Argyll wer den die in der Depesche Lord Cranbrooke'S gemachten Angaben, daß der früher» Regierung die Verant wortlichkeit für den jetzigen Krieg mit Afgha nistan zur Last zu legen fei, bestritten. DaS Schrei ben hebt hervor, Gladstone habe nicht ein Bündniß mit dem Emir schließen wollen, weil dieser einSchutz- unv Trutzbündniß gegen innere und äußere Feinde ver langte. Der Emir habe weniger Rußland al« viel mehr seinen Sohn Jakub-Khan gefürchtet. * London, 28. Nov. DaS über daS Verhältniß zu Afghanistan veröffentlichte Blau buch umfaßt sämmtliche hierauf bezügliche Schriftstücke vom Jahre 1863 an, enthält aber bis auf das Schreiben deS EmirS vom 6. Oct. nichts Wesentliches, das nicht be reit- bekannt wäre. DaS Schreiben vom 6. Oct. ist die Antwort deS Emirs in Betreff der beabsichtigten englischen Mission, spricht da- Bedauern des Emir- darüber auS, daß England damit solche Eile habe, und stritt dem da« ungleich bessere Verhalten Rußland- gegcnüber. " Zugleich verklMgr der Emir w^rn seiner Trauer über den Tod seines Sohnes einen Aufschub der Mission. * London, 28. Nov. Nach einer vom indischen Kriegsschauplätze eingegangenen amtlichen Meldung ist daS Gerücht verbreitet, daß der Emir infolge von Bewegungen der persischen Truppen an der Persisch afghanischen Grenze die nach Kandahar geschickten Trup pen nach Herat zurückberufcn habe. Man glaubt, daß die Afghanen sich von Pciwar bis nach Hurrlab zurück gezogen haben. * Lahore, 28. Nov. Der Maharadscha von Scindia hat den lebhaften Wunsch zu erkennen ge geben» sich hierher zu einer persönlichen Unterredung mit dem Vicekönig zu begeben. Man glaubt, daß Lord Lytton diesem Wunsche des Maharadscha zustimmen werde. Telegraphische Depeschen. Serbin, 28. Nov. In Cenirumskreisen wurde heute bestimmt versichert, daß die Curie und das Reich nunmehr eine Verständigung erzielt hätten. * Serbin, 28. Nov. Der kaiserliche Generalconsul v. BojanowSki in London berichtet an da- Auswär tige Amt unttnn 28. Nov., 12 Uhr 25 Miu.: ,Aei Hastings sind ferner 2 6 Leichen angeschwemmt. Ge richtliche Todtenschau dort beginnt heute Nachmittag. Der Kanzler de« GeneralconsulatS ist zur Biiwohnung bei Verhandlungen, Jdentificirung und Bestattung der Leichen entsendet." * Lündon , 28. Nov. Nach der neuesten Aufstel lung über den Menschenverlust beim Untergange der Pommerania sind von der Mannschaft, welchem Köpfe zählte, 94 und von den 109 Passagieren, die sich an Bord befanden, 72 gerettet und es sind sonach 54 Personen als ertrunken zu bettachten. Heute sollen die Masten der Pommerania geborgen werden, ob das Wrack des Schiffes jemal-gehoben wird, ist zweifel haft. Die Time« veröffentlicht die vor den Brr- gungSbeamten in Dover abgegebene Aussage eines englischen HandrlSmarinekapitäuS, Namens Thomas Blight, der sich in Plymouth auf der Pommerania für Hamburg eingeschifft hatte. Derselbe sagte auS, daS Wetter sei nicht nebelig, die See sei ruhig ge wesen, ein Offizier der Pommerania habe ihm erzählt, die Thüren der wasserdichten Abteilungen seien offen getyeftn. Seiner Meinung nach würden, wenn- sich , —I verstrichen, als ich plötzlich einen furchtbaren Krach Hörle, zu haben ist, und die Beleuchtung der Stadt Neuyork ich stürzte aus dem Kartenhause und schon im selben würde sogar in der Nähe der BeleuchtungSthürme be- Augenblicke kam mir Hr. Franzen von der Brücke entgegen, denklich wenig von voller Finsterniß verschieden sein! indem er rief: Ein Schiff hat uns quer in die Seite ge- E« m d-r TH-, auch nn. d.n Edlson'S, welche dieser fruchtbare Mann täglich dutzend- § was auch mit Pünktlichkeit geschah, bis auf drei, die durch weise macht, seinen Haken zu haben. Eine große An- die Eollision zertrümmert waren. hätten; NachabonuementS für den Monat December werden von allen Postämtern des Deutschen Reiche- und der Oesterreichisch-Ungarichsea Monarchie sowie sür Leipzig von der Expedition der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig (Querstraße Nr. 29) zum Preise von 2 Mart 50 Pf. angenommen. Von anSwärtS können Nachabonnements sür diese Zeit auch drrcct bei der Expedition erfolgen zum Preise von 3 Mark und ist dieser Betrag franko einzuschicken, worauf die Zusendung jeder Nummer unter frankirtem Kreuzband geschieht. AngtsichtS der in diesen Monat fallenden Verhandlungen des preußischen Landtages wird zu zahlreicher Betheiligung an diesem Nach- abommemtnt aufgefordert.