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Diele» vlatt wirb den Leier» von Dresden und Umgebung a« Lag« vorher bereit« alt Ubena.Mzgabe zugestellt, während es di« Post Abonnenten am Morgen in einer Gelamlausgabc erhalten. i»r 54. Jahrgang. ^ir 278. Donnerstag, 7. Oktober IE. K ver»g«g,»übr rterteliährl. für Dre«- de» det täglich zwei maliger Zutraaungtm, Sonn» und Montagen „ur einmal) L btt Mk., durch au-ZwärtigeKom- miisionäre 8,btt Mk. Bei einmaliger Zu stellung durch die Post rtM-lolinePestellgeld). Die den Lesern von Dresden u. Umgebung am Tage vorher zu- gestellten Abend-Au-, gaben erhalten die aus wärtigen Bezieher mit der Morgen Ausgabe zusammen zuaestellt. Nachdruck nu» mit deut licher Quellenangabe l„D,e§d. Nachr ,u« lässig. — Unverlangte Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Trrsdc». Druck und Verlag von kiepsch §c Reichardt in Dresden. HauptgcscbästssteUe: Marienstrasre 58/ZO. Fernsprecher: II . 20i>6 . :t«vi. Anjetgen-Tarif A,»nähme von Attküu- digungeu bis nachm. U Uhr, Sonntags nur Martenstraße 08 von 1l bis >/,1 Uhr Ite einspaltige Lrundzeüe (ca. 8 Silben, 2ü Ps., Familien-Nachiicku» aus Dresdr« Pi tteschaitS'Anzeigen aus der Pnoatsette Zeile 00 Pf.; die zweispaltige Zeile a. Tertseile 60Pf. — In Nummern nach Soun u Urirttagcn ze,le 30Pi , auf Privat seile 10 Pf., Familien« )1iachrichte» a. DreSoen dtettluitdzetle2bPs.^ legblatt kostet 10 Ps. ^ MW vausrdrLllä-Oskvll irisciisr» ur»ci amsrikLmsciisr» Lvstsms, dorvorragencks dlsuhoitea mockvrovo Stile», bsvviilirtv I'adriicittv in beäsutsnäor Kuszvaül ru dilligstou Preisen empüolilt klirlllii crockert'! Nuclikoirer OfrL8OL)bl-^., "I'öpl6k'8t.l'Ll8Se 9, 13 unct 15. is ^rnolct, ZetilosZ-LtrassS. V l-ians Hioms. Der Deutsche Kriegerbund zu 'Newyork überreichte gestern dem Krossadmiral u. Kocstcr ein silbernes Tafelservice für den Kaiser. Prinz Heinrich von Preußen ist heute früh mit „Zeppelin III" aufgestiegcn. In der Dampfkornbrennerei und Preßhescfabrik, A.-E., in Hamburg-Wandsbek verursachte ein umfangreicher Brand grossen Schaden. Der Professor des Kirchenrechts W a h r m u n d - Prag, dessen Vorlesungen verboten wurden, hat seine Pensionie rung erbeten. Der flüchtige französische Schisssleutnant Lair soll sich nach Frankfurt a, M. begeben haben, um seine Erfindung on einen Bankier zu verlausen. Der Schuppen der französischen Luftschiifstation in Pau ist e i n g c st ü r z t. Der ehemalige französische M a r i n e m i n i st c r Pelletan wurde aus Barcelona ausgewiescn. Neuerte vrMmelSungen von, l> Oktober Hudsini-Fnltnn-Fcier. Newyork. Gestern abend gaben die bedeutendsten englischen Vereinigungen Newnorkö zu Ehren des Admi rals Scymvur und der Offiziere dcS englischen Geschwaders ein Festmahl, wozu auch der deutsche Großadmiral v. K ö st e r geladen war. Dieser gab in einer Ansprache der Hochachtung der deutschen Marine für Ad miral Senmonr Ausdruck, erinnerte daran, daß viele deutsche eiameroden während der chinesischen Unruhen im Jahre 1900 unter SenmonrS Kommando gestanden hätten, und gedachte des freundlichen Einpsangeö der deut'chen Flotte in Plymouth im Fahre 1901. ES ist zweifellos, sagte Großadmiral v. Kößer. wo auch immer Deutsche und Engländer sich begegnen, müssen sie alö die Mitglieder zweier gleicherweise aufstrebender Nationen in eifrigen Wettbewerb treten. Nichtsdestoweniger werden die Be mühungen beider Nationen angesichts der gemeinsamen Ab stammung und ihrer Handclsiiitercüeii stets auf die Her stellung guter Beziehungen und freundschaftlichen Verkehrs untereinander gerichtet sein. Doppelt muß das in Amerika der Fall sein, ivo sich Deutsche und Engländer unter einem energischen, mit hochentwickelter Intelligenz ausgerüstete» Volke begegnen, um an den weiteren Fortschritten dieses erwählten herrlichen Advptivlandes tcilzunehmen. Wir hoffen, daß Deutsche und Engländer hier, ivie einst die Marinesoldaten unter -Seninonr, Teile an Teile marschie ren und zugleich den Interessen ihrer neuen Heimat bestens dienen. Newyork. In Gegenwart der Admirale Schröder und Woinwright überreichte aestern der Deutsch e K rle ge r b »» d au Bord der „Victoria Luise" dem Großadmiral v. Kößcr ein silbernes T a s e l s e r v i e e f ü r d e n K aiser. Newyork. Aus Anlaß der Geburt des dritten Sohnes des deutsche» K rvnprinzen hatten gestern alle an der Hiidson-Fnlton-Feier teilnehmenden Kriegsschiffe Flagge »schmuck angelegt und feuerten Salut. Luftschisfalirt. Friedrichshafen. Das Luftschiff „2. III" ist heute vormittag 1l>/i Ilhr mit dem Prinzen Heinrich von Preußen a» Bord aufgestiegcn. Köln. (Priv.-Tel.j Mit heute schließt die Kölner Flug woche, die durchweg wenig befriedigte. Der Schlußtag bot schon deshalb wenig Interesse, da Bl-ftiot vormittags seinen Apparat abmoutierte, um rechtzeitig in Franksurt einzutressen. Außer Paulha» haben alle übrigen Flieger, wie de la Grande, Bregi und Dufour durchaus versagt. Neben Bläriot war es nur Paulban, der einigemal durch gelungene Ausflüge befrie digte. Bläriot zeigte bei den Flügen stets stroße Kühnheit, was ihm bei dem gestrige» windige» Wetter beinahe verderblich geworden märe. Sein Apparat wurde durch die Gewalt des Windes aus einer größeren Höhe bis zu 10 Meter nieder gedrückt und geriet fast in die Baumkronen. Paris. Im Kriegsminisierinm hat zwischen dem General Rogers und den Erbauern des » c n c n Lenk- üallonü, den Gebrüdern Lebandn, sowie dem Inge nieur Inliot eine Besprechung stattgesnnden, in der be schlösse» wurde, die Ltahlschranbenslngel der Lnstichissc durch Holzichraubenflngel zu ersetze» und ersordcrlichen- salls die Ballonhülle durch ein Tralftgitter vor Ver letzungen durch etwa abspringendc Schraubenflügel zu schütze». Aus Frankreich Paris, Nach einer Blättermeldniig loll sich der französische S ch i I f s l e n t n a n t Lair nach Franksurt begeben habe», nm seine Erfindung — es handelt sich an geblich »m durch Herzschc Wellen bediente Le ncht türme — an einen Bgnkicr zu verknusen. Lair habe zur Ausbeutung seiner Ersindnng bereits mit einem srgnzösischcn Snndikat in Verbindung gestanden, doch sei cs zwischen ihm und dem Tnndikgt, das seine übermäßigen Geldsordcrnngen nicht befriedigen mvllte, zu einem Zer würfnis gclvmmcii. Von einem Verwandte» seien der Militärbehörde Papiere gnsgehändigt morden, die einen Briefwechsel zwischen dem Flüchtigen und einer englischen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie enthielten. Paris. In Reuil bei Paris sind etwa 1000 aus ständige Bauarbeiter in einen Sandstcinbrnch cin- gcdrunaen, wo sie alle Werkzeuge vernichteten und die Gendarmen, die ihr Zcrstörniigswerk verhindern wollten, mit Steinen bewarfen. Zwei Ruhestörer wurden ver haftet. Paris. Im Hafen von Bordeaux sind von 2000 Schisser,, 740 i» den A u s st a n d getreten. Sie ver langen den iiennstnndigcn Arbeitstag und Abschassung der Nachtarbeit, weil sic zu gefährlich sei. Ha m b n rg. Das F euer in der Dampskornbre»nerei und Preßhcscsabrik in Wandsbek ist heute vormittag ge löscht worden. Der angerichtete Schaden läßt sich „och »ichl übersehen. Ter Betrieb wird im große» und gan zen aufrechtcrhalten. Vermutlich ist das Feuer durch Selbstentzündung getrockneter Vreiinereitrelicr entstan den. IVergl. Vermischtes.! Elbing. Ans einem hiesigen Fabrikncn-ban stürzte heute früh die oberste E i I e n l> e t o n d e ck c ein. Das hcrabstürzende Material durchschlug auch die unteren Decken und verschüttete die am Bau beschäftigten Arbeiter. Wie die „Elbinger Ztg." meldet, sind nach den bisherigen Feststellungen drei Arbeiter getötet und mehrere schwer verletzt worden. Elbing. Bei dem Unglück ans dem Fabrik- n eil bau wurden bisher zwei Tote, fünl schwer und ein leicht Verletzter geborgen. Drei Verunglückte wurden noch nicht gesunden. Wien. (Priv.-TelI Kaiser Wilhelm hat den Erzherzog Franz Ferdinand und die Herzogin Hohenberg zur Standescrhöhung der letzteren telegraphisch be glückwünscht Der Herzogin ist der Titel nur für ihre Per son verliehen: ihre Kinder bleiben weiterhin Fürsten und Für stiiinen von Hohenberg. London. lPriv.-Te!.! Das Pariser Redaltionsburcau der „Daily Mail" cisährt von privater Seite, daß Camille Pelletan, der ehemalige sranzösische Marineminister, aus Barcelona ausgewiescn worden sei. verilicdez uncl ZäcdKttber. Giesse». 6 Oktober —* Herr Gras Dr, Otto Heinrich Vitzthum v. Eckstcidl, Exzellenz, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, wurde, ivie bereits in einen, Teile der Morgenausgabe unieres Blattes gemeldet, durch Verleihung des Eurenbnrgcrrcchts der Stadt Dresden ausgezeichnet. Allen weiteren Ehrungen hat sich der Gras entzogen und sich gestern ans ein paar Tage nach Wölkau begeben. Gleichwohl trasen heute zahl reiche Depeschen und Glückivunichschreiben bei ihm ein und wurden Bliimeiigcbinde in der Wohnung Vietvriastraßc 20 abgegeben. —Herr Gencralseldmarschall Gras Hacsclcr, der zu kurzem Ansenthalic im Hotel „Bellevue" eingeirosscl, war, Hai Dresden gestern wieder verlassen. Gestern suhr der Gras über Meißen nach Löthain, um dem belanntei, Ritter gut des Herrn Ockvnvmierats Steiger einen Besuch abzn stallen n»'d alle Einzelheiten des Mustergutes mit großer Ausmcrksamkeit zu besichtigen. Die Führung hatten die Herren Oekviivmierat Lteiger und dessen Sohn Advli übernommen. Lcbhastes Interesse brachte der Gras der Tteigerschen Merinvichafzüchtcrei entgegen und erwarb mehrere Znchtböck-c sür die eigene besonders gepflegt' Merinvichaszüchterei. Auch die Alürechtsbnrg und die Pvr- zeUanuiaiinsatlur in Meißen wurden besichtig!. Exzellenz Hacsclcr, der »och sehr rüstig ist, trug die Uniform der schlesischen Dragoner. —* Der König hat dem Obcrltnt. -der Res. a. T. Rode im Landw.-Be.z. Döbeln die Erlaubnis zur Anlegung -es Ritterkreuzes l. Klasse des Lachseii-Eriiestinncheii Haus- ordens erteilt. —* Am Montag übernahm Herr Proi'essorDr. B e n c r, bisher Leminardirektor in Pirna, die Leitung des König!. Lehrer-Seminars z» Dresden-Plauen. Noch der Begrüßungsansprache des Herrn Seminaroberlehrers Professors Händler und nach gelobenden Worten des Pri mus omnium Degen führte Herr Tcmiiiardirektvr Dr. Bencr in seiner Rede ans, daß die TemiiiargomeiNschaft unter dem Drcigestir» Licht, Liebe, Leben stehen solle. Orgcl- spicl, gcmeiiischastlicher Gcsana und ein Vortrag des Semi- nar-Ehores verschönten die Feier. Nachmittags unter nahmen die einzelnen Klassen Wanderungen in Dresdens nähere Umgebung. —* Der Königl. Gcivcrbcliispektor, Herr Oberregie rungsrat g. D. Aemilins Otto Sicbdrat ist in der ver gangenen Nacht i», 77. Lebensjahre hier gestorben. Der Entschlafene, der seit einer Reihe von Jahren im Ruhestand lebte, erfreute sich in weiten Kreisen hoher Wertschätzung und war weqen seines prächtigen Humors geschätzt. Ter Königl. Musikdirektor Sicbdrat in Meißen ist ein Bruder des Heimgegangenen. —* In einer Versammlung des Natiouallibcralcn NeichSvcreins, die gestern abend im „Fiirstcnhof" abgchal- tcn wurde, sprach der nationalliberale Landtagskandidai für den 2. Dresdner Wahlkreis Landacrichtsbircktor Hctt- „ e r über das Thema: ,FWa s i st n a t i o n a l c P o l i t i k ?" Redner wandte sich in seine» Ausführungen zunächst gegen die Sozialdemokratie, die stets gegen -die segensreichen Arbeitersürsorgegesetze gestimmt und so gut wie nichts inr die ärmeren KIgssen geleistet hatte. Bei ihr ieien nur par- teitaktischc Gesichtspunkte maßgebend. Sodann -beschäftigte -8 s > .'KD .tG- Kim» «na AmeimiM. f* Mitteilung ans de», Bureau der Königl. Hosthcater. Der Wvchenspiekplan des Schanspielhauics wird dahin ab- gcändert, daß Sonntaa, den 10. Oktober, die Ppsse »N vbcrt und Bertram" mit den -Herren Fischer und Wicrth in de» .Hauptrollen ansgefiihrt und Montag, den 11. d. M„ die neue -Komödie „Des Pfarrers Tochter von Streladorf" von Max kDreycr zum vierten Male wiederholt wird. -s* Im Anschluß a» die literarische Gedenkfeier sür Detlev v. Lilie nero n sindct Sonntag, den 10. d. M„ mittags 12 Uhr, eine Lieder-Matince im Künstlerhause statt, bei welcher L u i s c -O t t e r m a n n, Paul Toedten und EmilKlingcr Mitwirken werden. Berliner Leben. L. Berlin, 5. Oktober. „Wenn schon — denn schon!" sagt der moderne Ber liner. Alles Neue muß, wenn es seine Aufmerksamkeit erregen svll, im großartigsten Stile angelegt sein. Mit Kleinigkeiten gibt er sich nicht mehr ab. Deshalb nehmen alle austiiiichciiden Pläne gleich Riescndimciisionen an. Je uferloser sic erscheinen, desto mehr Aussicht auf Verwirk lichung haben sie in dieser sich mehr und mehr amerikani sierenden deutschen Millionenstadt. Deshalb schreiben wir auch der mit einem Grundkapital von 1 Millionen Mark zu gründenden Gesellschaft, die Berlin ein großartiges Ver gnügungslokal bescheren will, die beste» Aussichten zu. Die Unternehmer, deren kühne Einbildungskraft und Tatkraft jedenfalls Achtung einslößen, habe» sich das Vorkaufsrecht aus zwei am Bahnhof Friedrichstraße gelogene Grundstücke gesichert, in denen sich bisher das Admiralsgarten-Bad uird das Terminus-Hotel befinden. Sie bedecken eine Gesamt fläche von ctiva 295 Ouadratrnten und bilden nach der Fricdrichstraßc eine Front von etwa 33 Meter und nach der dohiuterliegenden parallelen Prinz Louis- Fcrdliiand-Straßc eine solche von etwa 80 Metern. Ihre Lage inmitten des stärksten Fremden- und Passanten- Vcrkehrs, in unmittelbarer Nähe der Straße Unter den Linden, der ersten Berliner Theater, der Stadtbahn, einer künftigen Haltestelle der bereits genehmigten städtischen Untergrundbahn Nord-Süd »nd zahlreicher Straßcnbahn- und Omnibus-Linien ist unstreitig hervorragend günstig. Auf diesem bevorzugten Grund und Boden svll aber nicht etwa ein gewaltiges Bergiiügungölolal — das märe gar zu gewöhnlich und würde kein Aussehen erregen — sollen vielmehr gleich acht bis nenn verschiedenartige Unterhal- tungs- und Erholungsstätten untergcbracht werden. Der nach der 'Fricdrichstraßc gelegene Teil der Grundstücke soll in einem monumentalen Ban enthalten: im Erdgeschoß und 1. Stockwerk ei» Konzert-Cass mit Billard- und Spiel sälen. für etwa 900 Personen Platz bietend, sowie einen großen Sommergarten, in dem Konzerte »nd andere Auf führungen veranstaltet werden sollen. Im Seitenflügel des Erdgeschosses würde sich eine Bar vornehmen Gepräges, ebenfalls mit musikalischen Genüssen, befinden. Das 2. Stockwerk soll einen für ei» Kinematographen-Theater oder Kabarett bestimmten Rann, mit etwa 500 Sitzplätzen enthalten. Der 3. und 4. Stock bleiben für Klub- und Ge schäftsräume reserviert. Auf dem nach der Prinz Louis- Fcrdinand-Straße gelegenen größeren Teil soll eine Eis- lanfhalle angelegt »nd durch hervorragende Ausstattung wie technische Einrichtungc» ganz besonders sehenswert ge macht werden. Die etwa 000 Läufern Platz bietende Eis fläche würde nicht ausschließlich dem Eissport dienen, son derst auch einen glänzenden äußeren Rahmen für beson dere Vorführungen und Beranstaltuiigen, insbesondere für eine vorzügliche Variotö-Bühne. bieten. Der Boden der Eishalle würde durch technische Vorrichtungen leicht so um- zugcstalten sein, daß die Halle in den Sommermonaten zu Aufführungen, Konzerten, Ausstellungen und ähnlichen Zwecken verwendet werden kan». Die Anordnung der Eishalle ist so gedacht, daß entsprechend der eleganten und thcatermaßigcn Art des Ranmes außer den breiten Wan- delgünge» im Erdgeschoß noch zwei Ränge errichtet wer den, von denen der erste in Logen cingeteilt, der andere amphitheatcrmüstig hergcstellt sein würde. Die erforderlichen Maschinciikrüftc sollen gleichzeitig einem über der Eislaufhalle mit allen erdenklichen Be quemlichkeiten zu errichtenden russisch-römischen Bade Heiß- und Dampflust, warmes Wasser, elektrisches Licht und Heizung liefern. Weiterhin wird ein Saal für schwedische Heilgymnastik eingerichtet werde». Mit Rücksicht aus das gerade in der Friedrichstraße lebhaft pulsierende Nachtleben soll die Badeanstalt bis in die Nacht hinein in Betrieb sein. Zur weiteren vorteilhaften Ansnütziina des wertvollen Ge ländes und der sür die Herstellung der Eisfläche erforder lichen Kälteanlage sollen die unter der Eishalle liegenden Kellerränme, die eine Flache von mehr als 1000 Quadrat meter bedecken, als Kühkhallei, dienen. Natürlich würde es auch nicht an einer mit allen technischen Neuerungen versehene» eigenen Wäscherei für die Bade- -und Restanra- tionswäsche fehlen. Das sind zunächst die Pläne, denen man die heute be liebte Bezeichnung großzügig" nicht vorcnthalten wird. Sie stehen ja freilich zunächst mir ans dem Papier. Doch wird versichert, daß die zu ihrer Ausführung erforderlichen Millionen Mark bereits z»m größten Teile vorhanden seien. Die Unternehmer haben auch eine Berechnung aus gestellt, a»S der sich natürlich, wie stets vorher, eine glän zende Rentabilität dcS Unternehmens ergibt. Die spätere Erfahrung steht oft in grausamem Widerspruch zu solcher Zukunftsmusik. Aber interessant ist es immerhin, mit welchen Ziffern hierbei gerechnet wird, zumal schon von potenten Leuten feste Pachtangcbotc norliegen. So rechnet man allein auS Untcrverpachtungen im Eispalast sür Garderoben, Toiletten, Schlittschnh-Vcrkcnls und -Ver-