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Mmer V Grenzbote Postscheck-Konto Leipzig Nr. 373 69 Stadtbank Adorf i. V. 118 ZMbM M AnMtk Gegr. 1834 / Ruf 222 Postschließfach Nr. 5 für Adorf (Dogtl ), Bad Elster, Radiumbad Brambach, Arnsgrün, Bergen, Freiberg, Ober- und Untergettengrün, Hermsgrü», Iugelsburg, Leubetha, Mühlhausen, Rebersreuth, Remtengrün, Schönberg, Siebenbrunn, Sohl, Wohlbach «nd das übrige obere Vogtland. Unterhaltsame Sonntagsbeilage / Landwirtschaftliche Beilage für Hof, Land und Garte«. Der „Adorfer Grenzbote" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz i. V. und des Stadtrates zu Adorf i. V. behördlicher seits bestimmte Blatt; außerdem enthält der „Adorfer Grenzbote" auch amtliche Bekanntmachungen des Finanzamts Adorf i. V., des Amtsgerichts und des Gerichtsvollziehers zu Adorf i. V. und anderer Behörden. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis halbmonatlich 1.20 RM. einschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger irgendwelcher Störungen de, Betriebes oder der Beförderungseinrichtungen hat der Bezieher kein Recht auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rückgabe eingesandter Beitrüge jeder Art keine Verbindlichkeit. Anzeigenpreis: laut aufliegender Preisliste Nr. 5 (Millimeter 6 Pfg.). Anzeigen-Annahme für die jeweils erscheinende Nummer bis vormittag 10 Uhr. Fern mündliche Anzeigcnaufgabe schließt jedes Einspruchsrecht aus. 101. Lahrs Mantag, Kan 23. DazemhLr 194V Are. 301 Neue Schandtat der Churchill-Flieger Britischer UcberfaU auf die Zivilbevölkerung der Ncichs- flauptstadl. — Bombenschäden an Wohnhäusern. — Tote und Berichte. — Dom, Zeughaus und Altes Museum getroffen. 01^8 Berlin, 2l. Dezember. Das besondere Merkmal des in der Nacht zum 21. 12. aus Berlin erfolgten Angriffes britischer Flieger sind die an Wohn häusern angcrichtetrn Bombenschäden Es sind keinerlei wehr- wirtschaftliche oder rüstungsmichligr Ziele getroffen worden Aus de» an Wohnvierteln ungerichteten Schäden geht hervor, »aß der Angriff ausschließlich der Zivilbevöl kerung gegolten hat. Daher komm, es, daß eine Reihe von Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung zu bc Nagen ist und daß nur Wohnhäuser beschädigt und in einigen Fällen zerstört worden sind. Es ist bezeichnend für die Angriffsart der britischen Flieger, daß im historischen Bezirk der Berliner Innenstadt rund um den L u st karten Bomben niedrrgcgannen sind, und daß der D o n> eines der bekanntesten Wahrzeichen der RcichShnuptstadt, n» der Vorder und Rückseite beschädigt wurde Auch das A > i, Museum und das Zeughaus weisen Schäden auf Das bringt eindeutig zum Ausdruck, daß die britischen Flieger ihren Bombenangriff lediglich gegen die Zivitbcvötkc rnng, nicht im geringsten aber gegen irgendwelche wehrwir! ichaftlichcn Ziele angelegt hatten, die weder in der Nachbar ichaf« des Doms noch an irgendeiner anderen Stelle, ans di. sie ihre Bomben abwarfen, zu finden sind AuchjMorischeStiMen Potsdams beWdigr I,<«arische»* e' warf rin englischer Flieger über historischen und städtebaulich wertvollen Vierteln Pots da m s Spreng- und Brandbomben, die in dem Holland! suchen rl aus der Zeit des SoldntenkönigS, in Straßen dm^ Altstadt-und a dem trnditionsrcichen, ebenfalls h I st o r i l " Sch a u sp , elha n s Schaden anrichtcten D,r rntstandenrn Brande konnten jedoch bald gelöscht werden soweit bisher fcstztistcllen ist, sind den« sinnlose» Luftangrifl drei Menschen zum Opfer gefallen. * Diese neue Freveltat der Churchill-Flieger reib, sich würdig den bisherigen gemeinen Verbrechen der britischen "uftpiraten an, die sich nach ihrer Rückkehr stets damit --rüsten, „militärische Ziele" zum Gegenstand ihrer Angriffe Zemacht zu haben, in Wirklichkeit aber friedliche Wohnviertel and dem deutschen Volk heilige Kulturstätten als Ziel ihres I ^erstöriingswerkes auswählen. Gerade der neue Augriss au! i >ie Reichshauptstadt und ans Potsdam zeigt die verbreche- i 'icke Anlage der britischen Nachtangriffe. In der Umgegend >es Berliner Donis befindet sich g„ch nicht ein militärisches , wer wehrwirtschaftllchcs Ob,ekt, das die Britenflieger zum Gegenstand ihres Angriffs hatten machen können. Kirchen, Museen und historisch wertvolle Stätten sind eben das be wrzugte Ziel dieser Denkmalsschänder, die damit im Auftrage Churchills ihrer brutalen Nachsucht an dem deutschen Volk -Men Lauf lassen. Auch dieses neue fluchwürdige Verbrechen, »ein Wiederum verschiedene wertvolle Menschenleben zum dpfer gefallen sind, wird tausendfach Vergeltung finden. Der Britenanschlag aus den Berliner Dom. Der beschädigte Altarraum. (Scherl-Wagenborg-M.) Kein Ausweg für Englund Bezeichnende Eingeständnisse Die Stimmung in England, die durch die wuchtigen Schläge der deutschen Luftwaffe gegen die englischen Industrie- und Hafenstädte aus den Nullpunkt gesunken ist, bedars immer wieder der künstlichen Auffrischung, zumal die Lügentaktik nichk mehr zieht, angesichts der allen zur Kenntnis gelangten Schädi gungen und Zerstörungen kriegswichtiger Betriebe in den britischen Industriezentren. Die großen Töne, die man in Eng land wegen der Erfolge an der äavplischen Grenze hinau-.-- posaunte, haben wohl einige Tage der britischen Bevölkerung neue Illusionen vorgezauberi, aber die harte Wirklichkeit zwing! die Briten, selbst wieder Wasser in den Wein zu schütten In den Mtnisterreden der letzten Tage wird ein ofsensichilich war- nender Ton angeschlagen Mit Ausnahme von Eden, der in hohlen Phrasen d-e „Helden" von Dünkirchen als die besten Truppen der Wett bezeichnet, sind die britischen Minister sehr betreten Der Erste Lord der britischen Admiralität. Alerander erklärte in Sheffield: „Der deutsche Lustangrifs mar einer der heftigsten des Krieges. Die Regierung ergreift alte nur erdentliche» Maß nahmen, um der Bevölkerung Hilfe zu bringen Auch bemüh, man sich, die Industrie Sheffields neu zu organisieren, denn gerade diese Industrie ist für England, wen» cs um die Bc hcrrschung der Meere geht, außcrordenilich wichtig, weit von ihr alles hergestcllt wird, was man für die Ausrüstung der Kriegsschiffe benötigt." Mil diesem Eingeständnis können wir sehr zufrieden sem Es bestätigt nur den durchschlag e n den Erfolg unserer dreier britischer Minister Luftwaffe. Wenn dann der Blockadcministcr Erotz noch amerikanischen Journalisten erklärt: „Wenn sie Schiffsvcrsentungcn im gegenwärtigen Tenipo wcUergehcn, ohne daß der Schiffsbau beträchtlich größe ren Umfang annimmt, werden wir unfcrc Kriegsanstrcngungcn nicht aus unbestimmte Zeit sortsetzcn können", dann bedeute! das nichi mehr und nichi weniger, als daß England aus eigener Kraft dem deutschen Handelskrieg nicht mehr aus die Dauer widerstehen kann. Schließlich Hai der britische Innenminister Morrison an die Bevölkerung eine Weihnachtsbotschaft erlassen, in der den Briten folgende bittere Pille zu schlucken gegeben wird: „Das britische Volk wird sehr ernste Weihnachtslage ver bringen müssen Ich muß aber ganz England darauf aufmerk- lam machen, daß wir noch härteren und ernsteren Zeiten rntgegengehcn. Will man diesen Krieg gewinnen, so müssen alle Kräfte der Nation in den Dienst der Sache bis zum äußersten gestellt werden." Drei Mtnisterreden, die bei einer kaum noch äußerlich ge wahrten Haltung die Hilflosigkeit der britischen Staats männer kennzeichnen, die an ihren eigenen Schwindel nicht meh: glauben und uns völlig den Eindruck hinterlassen, daß sie nicht- anderes können, als die Schläge Deutschlands einzustecken, bis der Tag kommt, an dem man den heimlichen Bankerott auch offen eingestehen muß. weil dann eben alles für England aus ist. Mit solchen Reden kann man keine Stimmung mehr bei der britischen Bevölkerung hervorzaubern, weil sie selbst dew kauten Illusionszauber von vorher enthüllen. Ablenkungsmanöver Englische Phantasiebcrichte über den Angriff auf Berlin. Der heimtückische englische Angriff aus die Reichshaupt stadt in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend, bei dem die Luftgangster aus das Schloß, den Dom, das Alter Museum und das Zeughaus zielten und auf ihrem Rückflug wahllos Bomben aus Berliner Wohnviertel abwarsen, wird von der englischen Lügenpropaganda natürlich wieder als ein großer Sieg der britischen Luftwaffe ausgcmünzt. Die Lügenstrntcgcn hüten sich wohlweislich mitzuteilen, daß die englischen Flieger bei Hellem Mondschein die deutschen Kulturstätten in Berlin sicher ausmachen konnten, dafür aber phantasieren sie wieder von schweren „Beschädigungen an militärischen Zielen" Sowohl der englische Rundsunk. wie das amtliche Reuter büro lassen angeblich Piloten, die über Berlin waren, er- ""d wollen dem englischen Volk weismachen, daß offensichtlich ein Berliner „Hanptbaftnhof" getroffen wurde Auch Scheinwerfer- nnd Flakstcllnngen wollen die driiuchc» „Heldenflieqcr" getroffen haben, dazu Fabriken und Waren lager Natürlich haben die Nachtpiraten wie gewöhnlich „riesige Brände" sestgestcllt. Nach anderen Meldungen ist eine Berliner Flugzeügfabrik besonders heftig mit Bomben belegt worden, und eine Eisenbahnstation sei „regelrecht in die Luft geflogen". Die alte Melodie. Wir kennen sie-schon. Eigentlich müßte danach Berlin schon völlig pulverisiert sein, doch kann man immer wieder fcststellen, daß Berlin eigentlich noch genau so aussielst wie früher. Wir fragen uns nur immer: wer lügi eigentlich in London? Ist es das Luftfahrt- oder das In formationsministcrium. oder sind es die britischen Piloten?" Wie dem auch sei, sicher ist, daß alle diese britischen Lügen nichts weiter als Ablenkungsmanöver sind, durch dir das englische Volk über die Katastrophe im Lande hinwen getäuscht werden soll. Brilenbamben aus Suschak Verbrecherischer Angriff auf die italienische Nachbarstadl Fiume. In der Nacht zum Sonntag, 1.10 Uhr Ortszeit, wurde Vic jugoslawische Grenzstadt Snschak von englischen Flug zeugen bombardiert, die gleichzeitig Angriffe auf die benach barte italienische Stadt Finme unternahmen. Zwei Bomben wurden auf die Stadtmitte von Suschak abgeworfen und rich teten Gebäudeschaden an. Todesopfer waren glücklicherweise keine zu beklagen, doch gab es acht Verletzte. Ueber die nächtliche Bombardierung von Suschak durch englische Flieger werden folgende Einzelheiten bekannt: In der angrenzenden italienischen Stadl Fiume wurde von 23.55 bis 0.52 Uhr deutscher Sommerzeit Luftalarm gegeben Kurze Zeit darauf erschienen aus südlicher Richtung drei eng lische Bomber, von denen zwei weiter in Richtung Triest flogen, während der dritte über Suschak zwei Bomben schweren Kalibers abwarf, die auf einen freien Platz in de, Nähe des Rathauses fielen, wo mehrere Neubauten errichtet werden. Die eine Bombe fiel direkt vor einem solchen Neu bau nieder und ritz ein drei Meter tiefes und zwölf Meter durchmessendes Loch. Zahlreiche Steine wurden umhergc- schleudert. Die Fensterscheiben in der ganzen Umgebung zer- sprangen. Acht Personen wurden durch Stein- und Granat- fplitter sowie durch zerbrechende Fenster verletzt. Getötet wurde niemand. Die Bomben fielen auf feuchten Boden und richteten keinen weiteren Schaden an. Jugoslawische Militärkreise vermuten, daß die Bomben der jugoslawisch-italienischen Eisenbahnbrücke über den Flutz Rfteks gegolten haben. Ein Rege« von Bomben USA -Korrespondenten über die Bombardierung Liverpools Selbst der englische Nachrichtendienst spricht im Zusammen Hang mit dem wiederholten Bombardement von Liverpool von einem „umfassenden Angriff" und hebt hervor, datz „eine Stadl im Merseygebiet" besonders unter den deutschen Angriffen ge litten habe. Die deutschen Flieger seien mit heftigem Flakseuer empfangen worden, der britische Nachrichtendienst „sei jedoch nicht in der Lage, deutsche Verluste zu melden". Während diese Darstellung des britischen Nachrichtendien stes bereits unschwer einen grotzangelcgten und wirkungs vollen deutschen Angriss aus die wichtige Hafenstadt Liver- vool erkennen lätzt, verrät das amtliche Reuterbüro, daß „der Angriff des Feindes in der Nacht zum Sonnabend auf Liver pool und die Gegend des Mersey einige Stunden dauerte Eine Verberei und ein Speicher wurden in Brand gesteckt. Eine veträchtlichc Anzahl von Gebäuden wurde zerstört oder schwer beschädigt." Die alle Londoner Lügenküche gibt also von den im OKW.-Berichc genannten und von unseren Fliegern beobachte- cn Großbrändcn wenigstens ein Fabrikgebäude und einen Speicher zu <!>, überläßi es allerdings aleichzeitig dem Schars inn der Weltöffentlichkeit, zu raten, was für „Gebäude" cs varcn, die in „beträchtlicher Anzahl" zerstört und schwer be- chädigi wurden. Die amerikanischen Nachrichtenbüros sind in der Lage, irotz der scharfen englischen Zensurvorschriften etwas mehr iber die gewaltige Wirkung der deutschen Grotzangriffe gegen Siverpool zu melden. So spricht die Nachrichtenagentur „Asso- stated Pretz" davon, datz die große Hafenstadt seit Kriegs «usbruch noch nicht einen so schweren Angrifs vurchgemachl habe. Welle auf Welle deutscher Flugzeuge habe Liverpool stun scnlang bombardiert. Zugleich sei auch das gesamte Gebiet im Mcrseyfluß angegriffen worden, wobei die deutschen Flie- zer wieder ihre „Blitzkricgtcchnil" angcwendet hätten. Die An- zriffe hätten gewaltige Zerstörungen und ausgedehnte Brände zur Folge gehabt. Zu gleicher Zeit seien auch deutsche Lustangrisse aus elf verschiedenen Gebieten Englands gemeldet worden Man be fürchte in London, daß die deutsche Luftwaffe im Gebiet des Merseyflusses den Versuch machen werde, alle wichtigen Hafen- anlagen vollständig zu zerstören. In Liverpool seien, so be richtete „Associated Preß" weiter, viele Docks zerstör« worden und auf die Geschäftshäuser in der Nähe des Hafens sei ein Regen hochexplosiver Bomben niedergegangen. London crbcbtc INS. meldet, London habe am Sonnabend bereits kurz nach 15 Uhr Lustalarm gehabt. Später meldete der INS.- Berichterstatter Lait, London sei in der Nacht zum Sonntag in Massen angegriffen worden. Die ganze Stadt habe durch daS Krepieren schwerer Bomben gebebt. Weitere Einzelheiten stün den aber noch aus. Es ist sehr zu bezweifeln, daß die britische Zensur Nach richten über weitere Einzelheiten zulassen wird. Diese Einzel heiten kann man sich eher rekonstruieren z. B. aus einer Mel- düng des Londoner Korrespondenten von „Nva Dagligt Allehanda", wonach die englischen Masonit-Fabriken ohne Unterbrechung weiterarbeiten müssen. In diesen Fabriken wür den nämlich aus Zuckerrohr Ersatzscheiben für die un- zähligen durch deutsche Bomben zerstörten Fensterscheiben her- gestellt. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, um nm einigermaßen ein gleiches Tempo mit den deutschen Bomben halten zu können, die unaufhörlich die Fensterscheiben der dri- tischen Hauptstadt und anderer Städte zertrümmerten. — Und