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für «rfch. tägl. Mora ».4paüBl»rA IW und 7U Znsnat«, .,W»W« b.«d.7 WtMaltzrng und Geschäftsverkehr. Miftedaeteur: Theodor Arobisch. Rr. »kenn. vtekteljährltch »a Ng». d«i mentgeldl. Liestmag in'« -an«. L»rch vieKal. Post vkrtchährtt« « Ngr. «in»»« «»««er» ,! l Hg,. Sonntag, den 1V. März Dresden, den 10. Mär,. — He. Maj. der! KöUig und He. k! Hoh. der Prinz «Mg Wen gestern Vormittag den Bürgermeister I). Koch aus Leipzig (Mitglied der ersten Kammer) ln'besonderer Audienz zü empfangen und die Eondolenzadtessm de« Rathe« dtt Stadt Lejpzig bezüglich de« Ableben- A k. Hoch. der Prinzesstn Marie huldvqftst, entgegen zu üehmm gemht. ' > ^ — Se. Maj. der König hat dir vom Leutnant Starke vom Jns.-Pat. wtgm überkömmener Untüchttgkeit zum Mi- litairdienste erbetene Entlassung au« der Armee genrhM-t. — Sr. r. Hob- der Prinz Eatl vöst Bayern ist gestern Mittag 1 Uhr nach Berlin abgerrist. - ' -- vrsfentlichr Serichtöverhundlunge«: Dir erst« der vprarstrigen Einsprnchchrerhandlungm betraf ein« zwischen zwei zärtlichen Geschwistern au«gebrochene Privatstreitigkrit. Der Bergarbeiter F W. Noack in Drüben war vor einiger Zeit zu seiner Schwester, Am. Aug. verehel. Nicolai zu Neu- coschütz, gekommen uNd hatte sie in höchst unbrüderlicher Wtise behandelt, indem er fit in« Gesicht geschlagen und rin .schlech te« Mausel. ..rc. genännt haben sollte. Auf deshalb von fir wieder in- Portemonnaie greifen, doch welch' ein Schreck! dk fämmtliche Inhalt von 1 Thlr. 18 Ngr. ist heran«! Sie besteht e« genauer, und fieh« da, „r< ist ja ganz mit Fett beschmiert". JeUt befinnt sie sich, daß fie in dem Korbe der fremden Kran rin« Partie Fett gesehen, auch daß fie, al« jene noch da war, während fie einmal den Rücken gewendet, Geld Aimpern gehört, so, als ob Armand mehre'« Münzen durch bie Hünd taufen lasse. Ans dies« Verdachtsmomente hin erstat tete fie Anzeige, und e« ward al« jene l angebliche Händlerin dir brteit« wiederholt mit Sefängniß-, Arbeit«- und Auchthau«. strafe belegte berüchtigte Diebin Anna Ros. Adam'au« Dorf hain ermittelt. Obgleich dieselbe die Thal beharrlich läugnete und kein weitere« Judicium gegen fie vorlag, al« die brschwo- «ne Aussage der Kühn, so erachtete da« Gerichttamt Tharand fie dennoch für überführt UNd verurthrilte fie Nach Art. 300 zu 1 Jahr Arbeitthau«, wogegen fie jedoch Einspruch erhob. Herr Staatsanwalt Held beantragte Bestätigung, da hier eine ganz unbescholtene Person -einem Subject« gegenüberstehe, wel che- im Leumundszeugniß al« ein unehrliches, verleumderische« und unverbesserliche« bezeichnet werde und Nur mit Beschämung ihr erhobene Klage gab er blo« zu, ihr einen Stoß an die' auf sein vergangene- Leben zurückblicken könne, auch die Ber- Schulter versetzt zu haben, behauptet« dagegen, von ihr mit' hältnisse so feien, daß die That entweder gar nicht verübt sein einem „schlechten Kerl" regalirt worden zu sein. Eine Zeugin,' könne — eine falsche Angabe aber sei bei der Rechtschaffenheit die Pergatdeiter Schreiber, hatte letztere« bestätigt. Da die Klä- ^ der Kühn gar nicht denkbar — oder daß fie eben Niemand gen»' auf solche Weise Selbsthilfe gebraucht und ihr in Folge' ander« al« die Adam verübt habe. Ueberdem sprach fich hierbei dessen ein Klagrecht nicht zustand. so sprach da- GerichtSamt' der Herr Staatsanwalt in gewohnter scharfsinniger Weise noch Dohlen Noacken straffrei, verurtheilte aber dessen Schwester zu'de« Weiteren über ein« Streitfrage in Bettest der von dem de» Kosten. Sie erhob nun sowohl gegen die Klagsrtisprech-' ung, al« gegen die ihr auserlegten Kosten Einspruch. Beide waren in der Verhandlung erschienen und tischten dem Gericht«^ Hof ihre Privat.Fämjlienstreitigkeiten auf, die gar nicht zur Sache gehörten, wobei in PoackS geläufig abgehaltener Rede namentlich ein Wattrock «ine große Rolle spielte. Da« Gericht bestätigte den Entscheid der ersten Jüstanz und belastete zudem die Klägerin mit den neueieN Kosten für da« in »«begründ« Bertheidigtr der Adam behaupteten Verjährung eine« im Jahre 1841 von ihr begangenen Felddiebstahl- au«, welchen Gegen stand wir jedoch hier, da er mehr rin «in juristische- Blatt gehört, nicht ausführlicher deduciren wollen. Da« Gericht ent schied, wegen der streitigen Verjährung«frage -die Entscheidung für heute au-setzen und indeß die betr. Acten herbeiziehen las sen zu wollen. — Laut de« dritten Einspruchs war der b«. Veit« viermal, darunter mit Arbeit-Hau« -bestraft» Handarbeiter E. H. R.' Inner - au« Tharand de-wegen mit 1 Jahr Arbeit«, hau« bestraft worden, weil er ein Paar Holzpantoffeln ge stohlen und für >8 Ngr. verkauft hatte. Er hatte sich eine Vertheidigung machen lassen, in welcher dedncirt werdrn sollte, daß man den Angeschuldigten nach Art. 300 nur mit 6 Mo- naten Arbett-hau« hätte bestrafen können. Herr Staatsanwalt Held bezeichnet« die Behauptung al« auf einem Jrrthum be- ruhend, wwhakb er Bestätigung beantrage, welch« auch er folgte. --- Der viert« Einspruch war von der Wäscherin I. E, . . , ^ . .. M».- -Wag«« dv-LhaMrdt «-oh«»' '---Sie, im I. 1849 «egen lcht lang« darauf, nachdem^ sich die'Fräu"rNkfttnt hat, willDKbfiahlh' bereit«' wiit -8 PagSn Gefängniß bestraft, war von ter Meise «inürwendete Rechtrniittel. — Im zweiten Einspruch stgurirte wieder einmal «ine räffinirte Schwindlerin. Am Li. Aug. v. I. erscheint in der Wohnung der verehel. Kühn an« Großdorfhain «iUt Iran, welche Blechzeug zum KaNf anbicht. Nachdem da« Geschäft abgethan, begkünt di« Fremd« ein län gere« Gespräch.' so daß sie ^m Ganzen gegen fieben Viertel- stunden, bei der Frau Kühn bleibt. Wähvind der Zeit- hat Letztere Dttanlaffnng, ihr Portemonnaie herbeihoken zu müsstN^ und legt dasselbe nach gemachtem Gebrauch einstweilen in den H«N yft». steck r«-stb^>ch reinstzkrVett wieder zu sich. I1..Ä ( , Mi