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Es ist oft gerätselt worden über die Sechste Sinfonie (Pathetique) von Peter Tschaikowski, über die Satzfolge mit dem Adagio als Finalsatz, über den Pessimismus des Ganzen. Die tiefen Streichinsrumente bilden die Grundlage für das Fagott, das die ernste Rede hält beim Einleitungs-Adagio. Das Allegro übernimmt das Thema mit leichter Variation als Hauptthema des ersten Satzes; das zweite Thema spricht, besonders in den singenden Gei gen, tröstend und seelisch wärmend. Themen, Durchführung und Reprise sind völlig bei behalten. Im zweiten Satz (Allegro con grazia im Fünfachteltakt), dem man bei seiner Anmut die rhythmische „Schwierigkeit“ gar nicht anmerkt, steht ein heiterer Satz an Stelle des üblichen Adagios — der Zuhörer verzichtet nach den Stürmen des ersten Satzes gern auf tiefe Gedanken und freut sich über die tänzerische Grazie des Quasi-Walzers. Der dritte Satz mischt Scherzo und Marsch im Finalecharakter. Aber das Finale dieser Sinfonie, erstaun licherweise ein Abschluß-Adagio, das Karl Laux einen „Epilog“ nennt, kommt erst als vierter Satz. „Er klingt aus in dem Gedanken: das Leben ist erfüllt, es war schön und reich 1 Die Sinfonie ist ein Werk voll Trauer, aber ohne Bitternis!“ (Laux). Tschaikowski nannte die 6. Sinfonie sein „bestes und aufgeschlossenstes Werk. In diese Sinfonie legte ich, man kann es sagen, ohne zu übertreiben, meine ganze Seele hinein.“ Er war begeistert von dem Einfall seines Bruders Modest, die Sinfonie „Pathetique“ (die pathetische, die aufrührende) zu nennen und fügte diesen Namen der Partitur bei. Die Uraufführung fand am 28. Oktober 1893 statt— wenige Tage darauf, am 6. November, starb Peter Tschaikowski an der Cholera. Prof. Dr. Mlynarczyk LITERATURHINWEISE Karl H. Wörner: Neue Musik in der Entscheidung, Mainz 1956 Karl Laux: Die Musik in Rußland und in der Sowjetunion, Berlin 1958 Friedrich Blume: Musik in Geschichte und Gegenwart, Kassel 1960 Vorankündigung: 2./3. Mai 1961, jeweils 19.30 Uhr 16. Außerordentliches Konzert PEER GYNT Freier Kartenverkauf! AN UNSERE KONZERT-ABONNENTEN der Philharmonischen Konzerte (Anrecht A 1 und A 2) Der Konzertplan-Entwurf 1961/62 der Anrechtsreihe ,,Philharmonische Konzerte“ A 1 und A 2 sieht folgende Konzerttermine vor: 1. Abend 23-/24. 9. 1961 2. Abend 21./22. 10. 1961 3. Abend 11./12. 11. 1961 4. Abend 9./10. 12. 1961 5. Abend 6./ 7. 1. 1962 6. Abend 27-/28. 1. 1962 7. Abend 17./10. 2. 1962 8. Abend 3./ 4.3. 1962 9. Abend 31.3./i. 4. 1962 10. Abend 28-/29.4. 1962 Neben den Werken unserer Klassiker und Romantiker finden bedeutsame Erstaufführungen statt. Als Gastdirigent ist vorgesehen: Takashi Asahina, Osaka (Japan) Als Solisten: Prof. Carl Seemann, Freiburg/Breisgau (Klavier), Gabor Gabos, Budapest (Klavier), Michail Woskressenski, Moskau (Klavier), Prof. Dieter Zechlin, Berlin (Klavier), Natalia Karp, London (Klavier), Manfred Scherzer, Berlin (Violine), Lukas David, Stutt gart (Violine), Prof. Egon Morbitzer, Berlin (Violine), Prof. Bernhard Günther, Berlin (Vio loncello), Ursula Mayer-Reinach, Hamburg (Alt), Wilfried Krug, Dresden (Tenor). — Änderungen vorbehalten — Der Konzertplan erscheint Anfang Juli und ist zum Verkaufspreis von 0,50 DM im Se kretariat der Dresdner Philharmonie, Dresden A 1, Lingnerplatz 1, sowie in allen Vorver kaufsstellen erhältlich. Kassenpreis Abonnementspreis Platzgattung Reihe einschl. Kulturbei trag für 10 Konzerte einschl. Kulturbeitrag Orchestersessel 1—6 6,05 DM 48,50 DM 5,05 dm 40,50 DM Sperrsitz 12 19 4,05 DM 32,50 DM Parkett 20—25 3,05 DM 24,50 DM Parkett 26—32 2,55 DM 20,50 DM Steigender Rang I—14 5,05 dm 40,50 DM Steigender Rang 15—22 4,05 DM 32,50 DM Rang Mitte I 6,05 DM 48,50 DM Rang Mitte 2 5,05 DM 40,50 DM Rang Mitte 3—7 4,05 DM 32,50 dm Für das Konzertjahr 1961/62 werden Anrechtsplätze bis zum 20. Juli 1961 reserviert. Wir bitten um die Übersendung des Anrechtsbetrages, zuzüglich Postgebühren (Ein schreiber 0,60 DM, auswärtig 0,70 DM), auf das Konto der Dresdner Philharmonie, Nr. 5230623 DN Dresden, oder Postanweisung an die Anschrift der Dresdner Philharmo nie, Dresden A 1, Lingnerplatz 1. (Absender nicht vergessen, bisheriges Anrecht angeben.) Überweisungen sind ab sofort möglich. Konzertbesucher, die ihr Anrecht von ihrem Betrieb erhielten, werden gebeten, uns ihre Anrechtserneuerung nur über ihren Betrieb zuzuleiten. Bei Entrichtung des Anrechtsbetrages zuzüglich Portogebühren senden wir die Anrechts karten 1961/62 für die bisherigen Anrechtsplätze zu. Nicht verlängerte Konzertanrechte für die Philharmonischen Konzerte werden ab 25. Juli 1961 weiter vergeben. Betriebsan rechte werden bevorzugt eingereiht. Die Anrechtskarten sind übertragbar und gut aufzubewahren. Alle Konzerte beginnen 19.30 Uhr. Die kostenlosen Einführungsvorträge, die wir auch im Konzertjahr 1961/62 wieder durchführen, beginnen 18.30 Uhr. 6122 Ra III-9-5 461 i>5 It G 009/38/61