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Tageblatt - ZULL Sährg. 9l. . Freitag, den 26. August lSSL Nr. lSS Neuyork, 26. Aug. Die Morgenzeitungen widmen der Berliner Parade ausführliche Bericht " - -- -- - id K««,I «,>>upg aus irbrichvngm d«, S« Die Paradeaufstellung der 16 000 Mann in der Wilhelmstraße, die vom Führer und feinem ungarischen Aast Lim ersten Ants lirM abgenommen wurde. LScherl-Bilderdiensj-W I jte. Das Erscheinen der " m Range« «lotUaxk . sfu« !. 4<r Verlag L. M. Gürluer, Aue. Gachsey. Sauptgeschästsstell«: Au«, Fernruf Sammel-Nr. 2S41. Drahtanschriftr Dotb-freund Auesachsen- Seschüstsstellen: Lößnitz tAmt Aue) LS40, .Schneeberg SIS und, Schwarzenberg N24. Dir »Urz,«tlr,>lch« «IchrUiI lü,U» «über Son», und g«sllaq». B»z»g»pr«I, («Inschl. der «nilorechenden LezUK» bellaa«: Auer UnlerhaUungsblaU, Schneeberg,I Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, Lkbnjkei Sladl- anzeiger) frei Kau» «InM. Lolenlohn und Tran»«rl- d»li«n nionalllch 1^0 AM, boldmonoUIch e.w AM, durch di« Poli einichi. aller Beilagen monailich r.14AM ausschi.ZuileUgedühr. Einzelnummer IVPIg. !«ür Rückgabe unuerlangi eingereichler Schriitsillcke usw. übernimm« die SchrNNeUung keine Veraniworiung. Lhirago, 26. Aug. l Hier herrscht seit Wochen ein wilder Bandenkrieg. Das 10. Todesopfer dieser Auseinander- setzungen zwischen Gangstern wurde gestern abend im West- viertel aufgefunden. Der Chicagoer Kirchenverband richtete einen offenen Brief an den Gouverneur, in dem unter Hin weis darauf, daß Polizei und Stadtverwaltung von Korup- tion durchdrungen seien, die Ernennung eines unbestechlichen Sonderstaatsanwaltes verlangt wird. „Schneid und Exaktheit." Starker Eindruck der Berliner Parade auf die Auslandspresse. London, 26. Aug. Die große Truppenparade in Berlin wird von der Londoner Presse eingehend geschildert. Die Berichte geben den äußerst nachhaltigen Eindruck des militäri schen Schauspiels wieder. Das besondere Interesse haben die schweren Geschütze erregt. Der Berliner Berichterstatter der „Times" schreibt, die Parade sei ein eindrucksvoller Ausschnitt aus der Armee gewesen, die Deutschland in weniger al» vier Jahren aufgebaut habe. Die straffe Haltung, der Schneid und die Exaktheit der an der Parade teilnehmenden Truvven stünden nicht hinter der alten kaiserlichen Armee zurück.' Diese Tatsache sei umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, daß die Truppen nicht mehr als zwei Jahre hinter sich hätten, viele von ihnen sogar noch weniger. Die Artilleriewafsen hätten Ueberraschungen hervorgerufen. Der Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt ebenfalls, die Präzision und die Disziplin der Truppen seien in Anbetracht ihrer kurzen Dienstzeit einfach erstaunlich. Die großen Geschütze hätte» die Helle Begeisterung der Zuschauer hervorgerufen. „Daily Herold" spricht von der größten militärischen Sensation seit Jahren. Hitler habe sämtliche Militärattaches in Berlin in Erstaunen versetzt. „Daily Expreß" berichtet, sie hätten den schwereu Geschütze wird als eine Sensation erster herausgestellt. Gerald Tribune" schreibt, die Berliner Parade sei zweifellos die großartigste Entfaltung einer Wehrmacht in der gesamte» Waffenaeschichte gewesen. Alle Blätter sprechen von einem verblüffenden Eindruck der deutschen Artillerie aus die ausländischen Militärattaches. Am heutigen Tage hat' dle' deutsche -Märiüe -die große Ehre,--in Gegenwart des'! kriegsbewährten ehemaligen Flottenchefs dpr Kaiserlich-- und Koniglich-Oesterreichisch. Ungarischen Marine eines ihrer Schiffe mit-dem, ruhmvollen Namen eines.'der besten'Schiffe der-österreichisch-ungarischen Marine geschmückt zu'sehen? - - ! ' - Ich möchte Euer Durchlaucht , die Versicherung aus- sprechen, daß die Kriegsmarine stolz ist aus die ihr nun übertragene Aufgabe, in gukünft die große Aeberlieserung auch der österreichisch-ungarische» Marine zu wahren und fortzusetzen. Ich kann Euer Durchlaucht versichern, daß sie allezeit und mit allen Kräften bestrebt'fein wird) diese hohe Aufgabe zu erfüllen im Geiste unserer gefallenen, Kameraden und Mitkämpfer von der österreichisch-ungarischen Marine, sie aber auch zu erfüllen im Sinne Euer Durchlaucht, der Sie den deutschen Marineoffizieren stets als leuchtendes Vorbild eines wagemutigen Kreuzerführers, eines im Kriege erprobten und aufs höchste bewährten Flottenführers vor Augen stehen werden." ganzen Abend von nichts anderem gesprochen. Horthy habe mit aufmerksamem Interesse besonders der Parade der Artil lerie zugesehen. „Daily Mail" schreibt, die ganze Parade sei mit tadelloser Präzision «nd Geschicklichkeit durchgeführt wor. den. Auch die Tanks haben einen großen Eindruck auf die Berichterstatter gemacht. Admiral v. Horthy über „Flotte und H ?r müchttger den« je!„ Nach Beendigung der Uebungen der Kriegsmarine hielt Reichsverweser v. Horthy als ehem. Flottenchef der öster- reichisch-ungarischen Kriegsmarine in Anwesenheit des Führers in der Admiralsmesse des Aviso „Grille" eine Ansprache, in der er sich an seine Kameraden von der deut schen Kriegsmarine wandte. Admiral v. Horthy gab seinen Eindrücken von den Vor führungen der deutschen Wehr zur See und den kameradschaft lichen Gefühlen, die den bewährten Flottenführer und See helden mit der deutschen Kriegsmarine verbinden, mit folgenden Worten Ausdruck: „Herr Führer und Reichskanzler! Kameraden zur Seel Vor allem möchte ich herzlichst für die zwei schönen Tage danken, die ich wieder einmal zur See und diesmal im Kreise der einstigen Kameraden und Kampfgenossen erleben durfte. Das Walten eine» seltsamen Schicksals offenbart sich mir bei der neu erstandenen deutschen Kriegsmarine. Gleich der ehem. österreichisch-ungarischen Flotte, deren im Kampf nie bestrittene Flagge unbesiegt von den Meeren verschwunden ist, erfüllte sich auch an der ruhmreichen deutschen Flotte ein bitteres Schicksal. Von Coronel bfs Skagerrak, von den Falklandsinseln bis Seapa Flow, wieviel Heldentum und namenlos treues Bekennen zur Pflicht liegen zwischen diesen Marksteinen der deutschen Seekriegsführung, die wie ein großes „L" über dem Atlantischen Ozean liegen. In dem ehrlichen Ringen gegen einen seegewohnten tapferen Gegner reihen sich auf den Meeren sagenhafte Heldentaten aneinander, wie sie so zahlreich die Welt noch nie gesehen. Da eine ganze Welt gegen uns war, zerbrach endlich das Schwert der Mittelmächte, die stolzen Schiffe des Reiches mußten versinken und jeder Hoffnung bar schien der Horizont. Wie vieles hat sich in zwei Jahrzehnten geändert! Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Deutschland hat sie wieder! Im Kielwasser unvergänglichen Ruhmes und reicher Ersah- rung befahren deutsche Kriegsschiffe wieder die See, jeoer- zeit bereit zur Tat, und mit Freude sehe ich, wie dieser geistige Nachlaß der Hochseeflotte sorgsam verwertet worden ist. Mächtiger denn je sind ein schlagfertiges Heer «nd eine Luftwaffe wieder erstanden, fest verwurzelt in den Ueber- lieferungen jener großen Armee, deren Wiedererstehung in gleicher Vollkommenheit man mit Recht für unmöglich gehalten hatte. Und der Seist, der diese mächtige Wehr erfüllt, verleiht ihr, durch ihre innere Volksverbundenheit, die höchsten moralischen Kräfte, die jemals ihre Krieger ausgezeichnet haben. Deutschland hat aber auch sein Segel wieder! Ich sehe darin mehr als die Hoffnung auf gute Fahrt, die es versinnbildlicht. Ich sehe im Segel vielmehr die treibende Kraft der Vorsehung und das Vertrauen m seine Lenkung. Vielleicht ist das der Sinn jener Vision, die Ihr heldi- scher Dichter Gorch Fock in den drei Worten festgehalten hat: Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Und der großartige Wandel, den die Geschichte des deutschen Volkes genommen hat, läßt den Kurs auf eine glückliche Zukunft erhoffen. Dies ist vielleicht die Antwort der Vorsehung' auf das große „R", von dem ich gesprochen hatte. In der Welt sehen wir endlich die Läuterung der Anschauungen und die Uöberprüfung der Auffassungen sicher vorwärtsschreiten. In den alten Kurs schwenkt man aber durch die Verschleierung der klaren Tatsachen immer noch gern zurück. So werden heute Schlachten geschlagen und doch ist dies kein Krieg; das zweite Jahr blutet Spanien schon im Bürgerkrieg, und doch gibt es dort keine Kriegführenden. Wenn man einem heranziehenden Taifun dadurch begegnen wollte, daß man ihn nicht als solchen, sondern nur als eine abnorme atmo- sphärische Depression anerkennt, der Wirbelsturm wird wohl seine alles verheerende Bahn dahinziehen, gleichgültig wie man ihn bezeichnet. Will die Welt den Frieden, so mutz sie der Gerechtigkeit offen in» Auge sehen und die freie Bahn der Aufrichtigkeit beschreiten können. Sie mutz bekennen, daß es unter den Völkern auf dem Gebiete des Rechtes keine Bevorzugten geben kann. Für die Liebe und Aufmerksamkeit, daß ich im Kreise so vieler lieber Kameraden die neu erstandene stolze deutsche Marine besuchen konnte, danke ich nochmals auf das herz lichste. Ich erhebe mein Gla» auf das Wohl Ihrers Führers und Reichskanzlers und das Gedeihen der Kriegsmarine mit dem aus alter Waffenbrüderschaft kommenden innigen Wunsch, daß der prächtigen deutschen Flotte auf allen ihren Fahrten stetes Seemannsglück beschießen sei." MiWaWWM > . < .... . - . - - , Deutschlands neue Wehr. Der Oberbefehlshaber-der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, antwortete wie folgt: „Mit Genehmigung des Führers und Obersten Befehls- Habers der Wehrmacht bitte ich, Euer Durchlaucht im Namen der' Kriegsmarine herzlichen und aufrichtigen Dank sagen zu dürfen für die gütigen anerkennenden, von so kamerad schaftlichem Geist getragenen Worte, die Sie an uns gerichtet haben. „Am Kielwasser unvergSuglichen Ruhmes «nd reicher Erfahrung . . mthaltend die a»«tcho» Bekanntmach,«,«» des Amtshauplmanns undtzw ^7 Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu «rünhain. Lößnitz, NeustäM und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. -' . r>« PL i°r z«. r, mm-dn«i^M.a«m^l. - » M,4^.tL'd,»»0mmHr«UmchÄMWne«err0H, Es werden außerdem veröfsenllicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schrparzenberg, Johanngeorgenstadt, des vberdürgermeist«, zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. ' , . _