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K letzte Zcht mch Tirnienberli anderen N^z. Volkstrauev! Däs sächsische Ministerium des Innern weitzt im An schluß an den Trauererlah der Retchsregierung vom 2.8.34 auf folgendes hin: ' Die Volkstrauer dauert bis einschließlich 18. August 1934. In dieser Zeit gedenkt nach der Bestimmung der Retchsregierung das deutsche Volk des großen Toten mit besonderer Dankbarkeit und Verehrung und bringt dies in würdiger Form im öffentlichen und privaten Leben zum Ausdruck. Es bleibt dem Gefühl und der Beurteilung der Vor-« stände von Vereinen und sonstigen Unternehmern über-« lasten, ob sie in dieser Zeit Festlichkeiten, Umzüge, öffentlichen Tanz oder sonstige Lustbarkeiten veran stalten oder diese Veranstaltungen auf eine spätere Zeit verlegen wollen. Die Polizeibehörden sollen jedoch etwa angeforderle polizeiliche Genehmigungen für derartige Veranstaltun gen nicht versagen. Eine Verlängerung der Polizeistunde für Tanz usw. hat auf jeden Fall zu unterbleiben. men heran der Pialm „Sei getreu bi; in den Tod". Der Freystadter gemischte Chor, der schon oft vor dem Leben den sang, bringt ihm das letzte Lied. Feldbischof Dohrmann spricht das Gebet, dann Helle, jugendliche Stimmen: die Neu decker Schulkinder „Latz mich gehen, laß mich gehen, daß ich Iesum möae sehen": sie singen den letzten Choral. Weiter aus dem dunklen Park schallen dann die Hörner der Guts förster „Jagd vorbei" blaien sie. Die letzte stille Stunde ist vorüber. Nun öffnen sich die Türen des Parkes von Neudeck und die Offiziere tragen den Sarg hinaus aus den Katafalk vor dem Gutshaus, wo nun ein größerer Kreis Zeuge der Stunde ward, da der Gutsherr von Neudeck, der Feldmarschall des aro^en Welt krieges. der Präsident des Deutschen Reiches, sein Haus zum letztenmal verläßt- Dte Trauerseier der Familie Hindenburg Gegen 8 Uhr abends rüstete man in Neudeck zur letzten Stunde der Angehörigen des Feldmarschalls mit ihrem gro ßen Toten zu einer letzten Stunde des Gedenkens, zu einer Stunde des Abschieds. Vom Parktor von Neudeck vis hinauf wm Gutsbau ein einziges Spalier von Reichswehrsoldaten mit Fackeln. Wenn man auf der großen Freitreppe steht, die von zwei Beutegeschützen aus der Tannenbergschlacht flan kiert wird, hat man zwischen den hohen Bäumen hindurch einen wundervollen Blick in die weite ostpreußische Land schaft. In dem verdämmernden Abend und in der Ferne sieht man auf der Straße Truppen heranmarschieren, un wirklich fast erscheinend in der Dämmerung, und es scheint so, als ob das graue Heer der toten Soldaten seinen großen Feldmarschall einholen will. In der Halle des Gutshauses Neudeck steht auf dem Kata falk der Sarg- Die Kriegsflagge deckt ihn, darauf liegen Helm und Säbel, auf einem Tischchen davor aus einem Kissen der Marschallstab und die Kissen mit den Orden. Zwei Hauptleute und zwei Kapitänleutnants halten die Totenwache. Durch das geöffnete Fenster hinter dem Kopf ende des Sarges rauschen die Bäume des Parkes von Neu deck das letzte Lied. Nun wird es dunkel. Die Türen der Halle schließen sich, die Angehörigen kommen und nehmen Platz, die Kinder, die Enkel und Urenkel. Rechts von der Wand leuchtet aus dem goldenen Rahmen das Bild des Generalfeldmarschalls, so wie er in der Tannenbergschlacht stand; an der linken Seite ein Bild stürmender Soldaten in einer der Materialschlachten des großen Krieges; zwei Landschaften zu beiden Seiten des Sarges an der Wand: ein Bild aus Oberbayern, das Hindenburg darstellt, so wie er lebte, und ein Bild ostpreu- ßischer Landschaft mit knorrigen Kiefern. Um den Sarg herum Kränze, die Kränze der Angehö rigen mit den Schleifen in den blau-weißen hindenburgschen Hausfarben und der Kranz des Führers sowie der Kranz, den Staatssekretär Meißner im Namen der Beamten und Angestellten der Reichskanzlei niederlegte. Außer der Fa milie sind die Angestellten des Hauses Neudeck in der Halle anwesend. Auch der Postbeamte, der den Postverkehr für den Reichspräsidenten versah, nimmt an der Trauerfeier teil. Feldbischof Dohrmann spricht mit gedämpfter Stimme von dem großen Toten. „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden", so beginnt er seine Trauerpredigt. Und dann spricht er von dem guten Kampf, den der Tote gekämpft hat, von feiner Gläubigkeit und von seiner Treue. Noch einmal dankte Feldbischof Dohrmann dem Toten für alles, was er seiner Familie, dem deutschen Volk und darüber hinaus der Welt gegeben und geschenkt habe. Dann sprach er den Segen. Aus dem dunklen Park tönt mehrstimmig durch das Fenster zu Häupten des Sarges fast wie unterirdische Stim- Uebergänge vom oberen Müglitztal nach Dippqldiswalde. Eine von vielen geteilte Ansicht, den, vorletzten Sonntagszug talabwärts als durchgehenden laufen und den letzten auf allen ^Stationen halten zu lasten, wurde dem Vertreter der Reichsbahn unter breitet, wobei darauf hingewiesen wurde, daß die Herren des Dresdner Verkehrsvereins anderer Auftastung seien. Diele hätten aber immer maßgebenden Einfluß auf die Verkehrsregelung und Dresden. Elbeschiffahrt wieberausgenom men. Wie die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrtsaesell- schaft mitteilt, wurde der Personenverkehr auf der sächsischen Elbstrecke am Montag fahrplanmäßig ausgenommen. Ab Dienstag findet der Personendampferverkehr auf der gesam ten Strecke zwischen Leitmeritz und Mühlberg wieder fahr planmäßig statt. Die Frachtschiffahrt ist in oer Lage, ihre Transporte zunächst in beschränktem Maß durchzuführen. Limbach. Mord und Selbstmord wegen Liebe. Wie bereits gemeldet, fand man im Rabensteiner Wald die Leichen eines jugendlichen Liebespaares. Nach den polizeilichen Feststellungen handelt es sich um den 21jäh- vonL^r Aick die 18jährige Gerda Günsel W u nH.Schützenfest verlän - das infolge des Todes des Reichspräsidenten von Hindenburg und der damit verbundenen Landestrauer abgebrochen werben mußte, wird am 8. August wieder beginnen und bis 12. August dauern. Auszug des Generalfel-marschalls Unter einer nächtlichen Trauerparade von erschütternder Größe vollzog sich Montagabend zwischen 21 und 22 Uhr der Auszug des toten Generalfeldmarschalls aus dem Guts haus von Neudeck zum Tannenbergdenkmal. Ueber Neudeck bricht langsam die Dämmerung herein. Die Bäume heben sich dunkel von dem Hellen Sommernachthimmel ab. Nur der Marschtritt der zur Trauerparade anrückeüden Kolonnen und kurze Kommandorufe unterbrechen die feierliche Stille. Ein Bild von düsterer Tragik entwickelt sich, und den noch leuchtet der Abglanz eines gewaltigen Soldatenlebens, stolz, männlich und für jeden, der diese Stunde miterleben durfte, unvergeßlich über diese Stunde. Schweigend stehen die grauen Kolonnen. Mattglänzend, wie eherne Mauern, die Stahlhelme über harten, ernsten Soldatengesichtern. Knirschend fährt die leere Sarglafette vor. Auf dem Rasen platz vor der Freitreppe stehen zwei Mufikkorps des In fanterie-Regiments 3. Links vom Schloßeingang steht dis Ehrenkompagnie des Infanterie-Regiments 3 aus Deutsch- Eylau, von der Allee bis zum Gutseingang bildet eine zweite Kompanie Spalier. .. Nach Beendigung der Familienfeier im Schloß flammen in rötlich-gelbem Schein in weitem Umkreis Tausende von Fackeln aus. In ihrem flackernden Licht leuchtet die hell gelbe Front des Schlosses hell auf. In diesem Augenblick erscheint in Generalsuniform Ministerpräsident Göring. Er begibt sich in das Schloß und legt einen Herrlichey Kranze mit schwarz-weiß-roter Schleife am Sarge nieder. Dann öffnen fick die Flügel de» Vortal« znm letztenmal für den greisen Gutsherrn von Neudeck. Recht, nnd link» vom Vortal rauschen in flatterndem Scheine der Fackeln die ruhmreichen Fahnen der drei Regimenter, mit denen der Feldmarschall besonder, eng verbunden war. Die ehema ligen Infanterie-Regimenter S1. 147 sowie da« S. Garde- Regiment zu Fuß. Der Kommandeur der Trauerparade. Wetter für mdrgen: eilweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen, llhafte Bewölkung, örtlich Rebel, warm, Gewitter nicht aut- Sertlühes uni» MMes Dippoldiswalde. Zum Mikhören der Ueberlragung der Trauerfeier der Reichsregierung in der Krolloper m Berlin batten sich gestern viele Personen vor dem Gebäude der Krisleilung eingefunden. Ergriffen lauschten sie gleich den vielen, die zu Haus am eignen Apparat oder bei Bekannten oder in Gaststätten saßen, den Worten unseres Führers und Reichskanzlers, die dieser dem großen Deutschen widmete. — Heule fanden Trauerfeiern im Rakhause, in der Amks- hauptmannschaft für die Beamten und Angestellten die er Behörde und denen des Amtsgerichts und in der Kreis leitung statt. Hierüber berichten wir morgen. Dippoldiswalde. Der Sonnenbrücke soll nun doch das letzte Stündlein schlagen. Wie wir erfahren, wird mit dem Abbruch schon in den nächsten Tagen begonnen werden, damit dann auch bald der Neubau erstehen kann. An der Altenberger Straße machen die Arbeiten am Bau der Stütz mauer gute Fortschritte. Dippoldiswalde. Einen recht bösen Unfall erlitt heute früh In der 11. Stunde der bei den Ar-Ni-Lichtsplelen beschäftigte Rudolf Zönnchen. Als er im Schaukasten an der Bahnhofstraße neue Reklamebilder anbringen wollte, rutschte die Leiter ab und Z. stürzte in die Glasscheibe des Kastens, die zersplitterte und ihm Im Gesicht schwere Schnittwunden beibrachte. Mit dem Sanitäts- Kraftfahrzeug wurde er zum Arzte und dann in seine Wohnung gebracht. Festpreise für Futtermittel. Bei der Festsetzung der Preise für Brot- und Futtergetreide ist bereits angekündigt worden, daß sinngemäß auch eine Preisbindung bei den wichtigsten Futtermitteln erfolgen soll. In Verfolg dieser Ankündigung hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft die neu geschaffenen Organe der Getreide wirtschaft angewiesen, unverzüglich Festpreise und Handels zuschläge für Kleie festzusetzen. Der Sinn dieser Regelung ist, die Preise für Kleie in ein angemessenes Verhältnis zu den Festpreisen für das Getreide und zu den Preisen für sonstige Futtermittel zu bringen. In Anwendung dieses Grundsatzes werden ferner in Kurze auch die Preise und Handelszuschläge für zuckerhaltige und andere wichtige Fut termittel gebunden werden. Ankauf volljähriger Truppendienslpferde Herbst 1934. Am 6. September, 9.30 Uhr vormittags, findet in Berlin MW 40 auf dem Moabiter Exerzierplatz, Rathenower Straße 10, ein öffentlicher Markt zum Ankauf volljähriger ^ruppendienstpferde für das Reichsheer statt. — Die LanöeSfachstelle Sachsen für Lands mannschaften und Trachtenpslege im Reichsbund Volkstum und Heimat veranstaltete in den Tagen vom 4. bis 6. August In Eisenach und auf der Wartburg eine eindrucksvolle Saarlandkundaebung, mit der zugleich die Fahnenweihe der ver einigten Sachsen aus Saarbrücken verbunden war. Am Sonn abend land Im Hotel „Fürstenhof" In Eisenach ein „Heimatabend" statt, bei dem Vaterlands- und Heimatlieder gesungen und zün dende Ansprachen gehalten wurden. Nach Stadtrat Eckel, Eise nach, Landschaftsführer ». Wilsdorf, Dresden, und Reichsleiter Kaplanek, Berlin, sprachen die Vertreter der Gaue Saarbrücken, Oldenburg, Jena, Frankfurt, Danzig, Schneidemühl, Elberfeld, Dresden, Leipzig. An der am-Sonniaa vormittag auf der voll- besehten Waldbühne der Wartburg abgehaltenen Fahnenweihe beteiligten sich etwa SV Fahnen und Banner. Die ergreifende Meiherede des Pfarrers Dr. Holbein wurde umrahmt von Luther- °°" der Saar. Zahlreich« Bänder, Schleifen und Nägel schenkte man der neuen Fahne, wofür Gautübrer Sauer, ^ardrücken herzliche Wort« des D°nk-7 zum Ausdruck bracht«. Dte eindrucksvolle Kundgebung schloß mit einem Siea- S-'l" °uf Deutschlands Hi^ Äm Gesang -eS Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes. » , , Glashütte. Kl einer am Moittag nachmittag 1m Hotel „Statt' Dresden" stattgefundenen Verkehrslagung waren alle auf die' örtliche Verkehrsregelung einsluhreichen Persönlichkeiten er schienen. Ls galt die Anschlüsse der verschiedensten VerkehrS- wittel im kommenden Wintersahrplan aller Linien (Eisenbahn, KVG. und Kraflpost) in Erfahrung zu bringen und örtliche wünlche den maßgebenden Herren mit auf den Meg zu geben. Vonseiten des Betriebsleiters Eckert kam zum Ausdruck, daß der kommende Winterfahrplan der KVG. im wesentlichen dem d«S Winters 1933/34 gleicht. Ebenso wurde von ihm die Bereitwillig- «< ^Aundet, die Abgangszeit des am Mittag Richtung Dresden- Glashütte laufenden Kraftwagens auf etwa 10 Minuten früher zu verlegen, wenn andrerseits die Reichsbahn gewillt Ist, den Mittagszug um diofelbe Zeit später laufen zu lassen. Der Anschluß Heidenau aus Frauendorf, Luchau usw. gewährleistet. Eine andere ungünstige Anschluß- durch vom Tagungsleiter Sommer bekannt- Einstellung der Fahrten 2 und 11 der Kraflpost. Dadurch nirKÄta^? "^ ^oberen Müglitztal kommenden nach der De- oelo?^ Personen nicht möglich, rechtzeitig dorthin zu. Ua°stkk°l ^n^Sl°Hatte zu sein. Der zweite aus dem oberen Wn müllen Wagen der Kraflpost wird also zeitiger BerelkmMink»,'« nden Herren zeigten auch hier ihre nereilwilligkeit zur Schaffung einer günstigeren Gestaltung der Glashütte. Durch die in der letzten Zeit eingetrekenen Nieder- chläge ist es ermöglicht worden, auch unser neues Stadkbad zu allen. Die stattliche Wasserfläche gibt dem Tai noch einen be- Ueber. die Wxjhe „und Inbetriebnahme der Anlage ck^^^ÄxzMHerhMilsungek Mit den einzelnen an der Sache Wasserstand weist teilweise Dienstag, am 7. August 1934 100. Jahrgang Nr. 182 Netteste Zeitung des Bezirks MeseS Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des SladlrakS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 4« Millimeter breite Milltmekerzeile 6 Rpfg.; Im Tertteil die SS Millimeter breit« MIllimekerzelle 18 T Anzrigenschluß 1ü Uhr vorm. Bezugspreis: Für einen Monat 2.-RM. ^GEwde^ Nn 3 :: Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung m» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeber, u. II.