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Riesaer H Tageblatt Montag, 17. Znli 1888, Mead». SS. Jahr» rrrrd Anzeiger Metlitt md Aytiztt). > Awtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts »nd des StadtrachS z« Rieft. 1VS. »aö Riesen Lagedlatt «schewt ftd« Lag «bad» mV «nbua-me d« Sonn« mrd Festteg». vierteljährlich«: vezugspwt» dal «bholnng t» da «xpautoaa tu «ich» und Strehla ob« durch »riiM ftch in, tzml» 1 M«l Sv Psg., »ei Abholung am «halt« d« laiserl. Postanstalt« 1 «art SV Pfg, durch da vrlchmq« frei lug Haug 1 Mag SS Pft, »agilga «ach», fik di« «um»» hch Uubgadetagch big vormittag 8 Uhr ohne Gewtchr, »a«"md Verlag vaee Langer » »tnterlich »n Mesa. — veschlistgM« Kastantenstraß, 59. — Mk di, «chartla dmmtwortlich: Herma» Schmidt dl «chu Das Baden in der Elbe betreffend. Tie Königliche Amtshauptmannschaft a's Elbstrrmamt findet sich veranlaßt, folgendes zur Nachachtung bekannt zu mache«: 1. DaS Baden in der freien Elte darf nur an besonders »»gedeckten Orten stattfinden. Die Badenden haben ausnahmslos Badehosen zu tragen. 2. Niemand darf ohne Begleitung einer Sonde! über den Elbstrom oder größere Strecken als vom obere» Ende der am rechten Elb« er bei Cölln a. E. und bei Promnitz ausgestellten Schwimm- und Badeanstalten bis an die am untere« Ead« dec letzteren angebrachte«. Leitern schwimmen. Dem Zumfe des Schwimmlehrers oder AufsichtSsührenden ist Seiten der Baden den so'ort Folge zu leisten. 3. Das Abschwimmen der Badenden von den Schwimmanstalten nach der Schiffahrts straße ist nur in einer Entfernung von höchstens 20 Metern von den Schwimmanstalten ab gestattet. 4. DaS Betreten deS U'erS und Hinlaufen an demselben in Badehosen ist nicht gestattet. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder entsprechender Haftflrast geahndet. Die Ortspolizeibehörden der an der Elbe gelegenen Ortschaften deS hiesigen ElbstromamtS- bezirkeS haben nicht nur die Befolgung obiger Anordnungen durch die mit der AussichtSführung beauflraglen Personen überwachen zu lassen, sonder» auch an den ihrer Au sicht unterstehenden Elbbadeplätzen diese Anordnungen mittels TaselanschlagS (Plakat) noch besonders bekannt zu.machen. ttönigl. Amtshauptmannschaft Meißen als Elbstromamt, am LV. Juli 1899. I.«. 0r. Müller. U. Die diesjährigen ObfitttetzmrffW und zwar: in den Gärten an der Jahnabachmündung im früheren Pfarrgarten, an der Poppitzerstraße, am Wege nach Weida und nach Pausitz, an der Straße nach Leutewitz von der Brückenmühle bis zur Leutewitzer Grenze, an der Jahna von der Wasserkunst bis zu Bergers Hause, auf dem sogenannten Anger und auf dem Fahrdamm in GöhliS und an der Straße von GvhliS nach Poppitz sollen Douner-tag, den 20. dieses Monats nachmittags 2 Uhr in der Rathskanzlei hier versteigert werden. Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Die Pachtbedingungen können hier eingesehen werden. Riesa, am 14. Juli 1899. Der Rath der Stadt. * BoetrrS. Sr. DaS der Stadtgemeinde gehörige auf dem Bauplatz für die Pionierkaserne «nd ans de» daneben gelegenen zukünftigen Exerzierplätze anstehende Korn soll Donnerstag, den 20. diese- Monat vormittags 1« Uhr an Ort und Stelle parzellenweise versteigert werden. Treffpunkt: An der Kaserne 4. * Die Bedingungen werden vor Beginn der Versteigerung bekannt gegeben. Riesa, am 14. Juli 1899. Der Rath der Stadt. - lvotterS. Kr. vertltches und Sächsisches. Mesa, 17. Juli 1899. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordnete«- fitzung vo« 18. Juli 1899, Nachmittags 6 Uhr. 1. Rath«, beschließ über Ermäßigung de» Kaufpreise» für da» von der Stadtgemeinde Riesa an Herrn Stadtcass. Eulitz das. ver kaufte Gemeindeland. 2. Mathrbeschlüffe, Ueberuahme von Stellvertretunglkosten für einen erkrankten Lehrer aus di« Schulcaffe und Nachverwilligung vo« 200 M. zu Pos. 1 4 de» SchuihauShaltes für 1899 (S-ite 21 d. H.-Pl.) betr. 3. BortragSerftattung über de« Au»gang de» in Sachen Hering gegen Stadtgemeinde Riesa anhängig gewesenen Rechts streite». 4. Vereinbarung zwischen der Stadtgemeinde Riesa und de« «ommendator der Genoffenschaft de» Johanuttec- ordeos iar Köaigr. Sachsen, Herrn Kammerherrn von Globiz tu Dresden, eine Schenkung von Grund und Boden zur Erbauung eine» neuen Johanniterkrankeohause» betr. b. Raths- beschloß, Wahl eine« Mitgliedes de« Stadtverordnetem Colle« gium» in ein kiozusetzende» Comitre str Errichtung einer BiSmarcksäule betr. 6. RathSbeschluß, Verfügung über den Nachlaß de» Arbeiter» Johann Friedrich Voigt hier betr. Geheime Sitzung. — Am vorigen Sonnabend hielt da» OfficierScsrps de« 1. Keldartillerte. Regiment« Nr. 12 auf dem Truppen übungsplatz Zeithain ei» Wettrennen ab. S gen 40 Pferde betheiligten sich an den vier verschiedenen Rennen, die ohne jeden Unfall verlies««. Herr Oberst Gäbe leitete da« Sennen, dem der Lsmwandeur de» Truppenübungsplatz-«, Herr Generalmajor z. D. Spalteholz, beiwohnte. — Am Sonnabend Nachmittag wurde hier au« der Elb« der Leichnam eine« jüngeren Knaben gelandet «nd po- ltzeilich aufgehoben. Die Rrcogno«eirung hat inzwischen stattgefvndrn: es ist da» 8jährige Söhnchen der Steinbrecher Göthlich',che« Eheleute in Rottewitz bei Meißen. Der Knabe hat am Mittwoch in der Elbe gebadet und ist dabei ertrunken. — Der Leichnam de» am vorigen Sonnabend Nachmittag hier ertrunkenen 11 jährigen Knaben Bruno Kühne ist trotz eifrigen Sachen« «och nicht gefunden worden. — Neber die diesjährige vauthätigkett in unserer Stadt läßt sich recht Erfreuliches berichten. Es find nicht weniger denn 10 stattlich« Wohngebäude mit größtrntheils herrschaft lichen Wohmmgev, die theils ihrer Bolle«: uog entgegen g-hen und vielfach schon vo» 1. Oktober ab bezogea werden, theils stark tu Angriff grnommen find. Die «eiste« Renbanten erstehen auf der Btsmarckstraße. Hier find allein vier neue große Kronthänser erbaut und mit de« van einer Herr- schaftlichen Billa ist vor Kurze« begonnen worden. Die Btsmarckstraße hat in ihrer jetzigen Ausdehnung trotzdem noch «ine Anzahl schöner Bauplätze aufzuwetse«, deren Bebauung gewiß nicht «ehr lange auf sich warten lasse« wird, hoffent lich läßt auch die geplante Verlängerung dieser Straße in i brr R chtung nach dem Bahnhose zu nicht ea.hr lange auf ! «sich warten. Au der Kastauienstraße ist auf dem Grundstücke - Nr. 56 ein Fronthau» mittlerer Größe errichtet, während an der Paufitzerstraße neben dem neuen Pfarrgebäudr und an dieses anschließend ein großes schönes Fronthau» errichtet ist. Der Kaiser. Wilhelm Platz wird durch einen geschmack vollen großen Wohohru«neubau eine weitere Verschönerung erfahren, «b nso wird eine Lücke an der Bahnhofsstraße theil- wri» durch einen solchen ausgesüllt. Die Elbstraße wurde bereits im vorigen Jahre durch einen stattlichen Wohnhaur- neubau verschönt, in diesem Jahr« erhält letzterer einen rben- bürdigen Nachbar. Im Grundstück Wettineräraße 24 wird eine G.neffrnschLftsmolkcret errichtet, deren nicht unbedeutende Baulichkeiten rüstig vorwärts schreiten. Zu diesen Privat- bauteu kommen noch die b beutenden Bauten des Militär- fi«ku« auf de« Terrain der neuen Pionierkaserne. Zwei große tzeergerätheschuppen find im Bau begriffen, ein Exrr- cierhau« wird nächstens in Angriff genommen werden; der Bau dieser Gebäude muß bi» Ende September vollendet sein. Mit dem Bau de« Artillenedepot« ist ebenfalls be gonnen. Der Bau der Pionierkaserne selbst, ebenso der Armeebäckerei, wird wahrscheinlich erst im Herbst oder i« nächste» Frühjahr beginnen. Rechnet man zu diesen Bauten noch die kleineren Reparatur- und Ergänzung« bauten, wie sie ja in jede« Jahre hier und da Vorkommen, so kann wohl die Bauthätigkett in unserer Stadt in diesem Jahre mit Recht als eine sehr rege bezeichnet werden. Dem eingetre- tenen Mangel an größeren Wohnungen dürfte durch die oben erwähnten Neubauten Abhil e geschaffen werden, wahrscheinlich geschieht dies auch bezüglich des Mangel» an mittleren und kleine» Wohnungen, da, wie verlautet, ein neu gebilvetes Konsortium di, Absicht hat, derartige Wohnhäuser an der verlängerten Friedrich August-Straß-, deren Bau, wie er wähnt, demnächst beginuen soll, zu errichten. — Allerhöchster Bestimmung gemäß »erden künftig die Offiziere, Sanitätsosfiziere und Beamten der sächsischen Armee im Felde und im Manöver braune Handschuhe anlrgen. Das Tragen derartiger Handschuhe soll auch in der Reitbahn gestattet sein. — Aus Bad Wtlduogeo liegt die Mitt Heilung vor, daß daselbst plötzlich und unerwartet der Landtags-Abgeordnete Oeconomierath Kökert verschieden ist. Seit über eine« vier- trljahrhnndert gehört« der verblichene der sächsischen Zweiten Stäadekammer an, 1« der er sich der allgemeinsten Eympathiern erfreute. Im Jahre 1885 trat er tu das Direktorium des Landwirthschaftlichen Lreditvereins i« Königreich Sachsen ein «nd hat in seltener Treue und Stwiffeuhaftigkeit seine« Amte« gewaltet bi« in di« ltzten Tage des Juni, in denen er sich, wie schon t» den letzten Jahren, zu« Badeanfrnthrlt «ach WUdanzen begab, — Eine Anzahl Mufikdirrctoren hat durch de« Stadt- «ufikdirector Eilhardt in Glauchau sich um Ausdehnung der öffentlichen Tanzvergnügungeo an das Ministerin» bis Inner« gewendet, ist aber jetzt dahin brschteden worden, daß dasselbe keine Veranlassung gefunden habe, zu Gunsten der Beschwerde führer etwas zu verfügen, da die wettere Ausdehnung der artiger Tanzvergnügen im allgemeinen Juterrffe durch»«» nicht erwünscht ist. ! — Im Königreiche Sachsen find in»g«sammt 162 Zwangttnnungen entstanden, während sich 707 Innungen al« freie organifirt haben. Unter den 162 Zwang»tnnungeu be- finden sich 28 Neubildungen von Innungen. Die Zahl der reinen Fachinnungrn beläuft sich auf 128, während 34 Innungen verwandt« Handwerkszweige umfassen. Die meisten Zwangs sachinnungen b>fiiden sich im Bäckerrigewerbe (37), da» folgen die Schneider (21), Schuhmacher (18), Tischler (12), ! Schlosser (7), Klempner und Schmiede (je 5). Die übrige« Gewerbe find nur vereinzelt vertreten. Aufgelöst haben sich ! nach dem Inkrafttreten de» Rrichsgesetze» vom 26. Juli insgesammt 69 Innungen. j — Die Zahl der Rechtsanwälte betrug in Deutschland i nach dem Statistischen Jahrbuch für da» Deutsch« Reich am 1. Januar 1899 6602 gegen 6149 am 1. Januar 1897, 5795 am 1. Januar 1895, 5542 im Jahre 1893, 5317 im , Jahre 1891 und 5097 im Jahr« 1889. Die Zunahme war hiernach in den letzten beiden Jahren weit erheblicher al« in den früheren zwe jäh igrn Periode», von 1889 zu 1891 stieg die Zahl der Rechtsanwälte um 220, von 1891 zu 1893 um 225, von 1893 zu 1895 um 253, von 1895 zu 1897 um 354 und von 1897 zu 1899 um 453. Wird , man auch die starke Zunahme in den beiden letzte» Jahre« ' zum Thell mit auf die gut« Lage von Handel und Industrie, ! die vielfach eine erhöhte Inanspruchnahme der Anwälte, be- ' sonders in der beratenden Praxis, zur Folge gehabt haben dürfte, zurückführen können, so wird doch den Hauptgrund für die Zunahme, die in den meisten deutschen Staaten überaus ungünstige Ausficht bilden, in der Richterlaufbahn augrstellt zu werd ». — Unechte Fünswarischtine courfiren seit einiger Zeit und find solche u. A. auch in Leipzig in verschiedenen Fällen «»gehalten worden. Die Falsifikate unterscheide« sich hanpt- süchltch von den echten Scheine« dadurch, daß die Schrift „Fünf Mark", die ursprünglich zu bleich ausgefallen, mit Tinte «achgrzogra ist. Ebenso ist die Unterschrift: .Michelly" auf gleiche Weise »achgrbeffert und die in der Figur befind- tichen Punkte find gleichfalls mit Tinte hergestellt. Di» Strafandrohung ist verschwommen «nd fast «alesrrltch. Oschatz. Bei den Gewittern am Freitag vormittag schlug der Blitz auch in da» Wohnhaus de» Straßenwärter» Schulz« in Borna, demolirte da» Dach, Fenster und Thüreu, zertrümmerte die Oefen und richtete dadurch ganz beträcht lichen Schaden an. In Saalhausen schlug der Blitz in das Armenhaus, Dach und Mauern leicht beschädigend. In Sornzig schlug der Blitz in da» Brauerrigrundstück von Robert Fischer und beschädigte da» Dach und da» Holzwerk. Döbeln. Ganz raffinirt gestohlen hat »in hiefizrs Schulmädchen, rat bei einer Famlir als Aufwartung beschäf tigt «ar. Da» Mädchen hat mittels Nachschlüssel» dir Käst« geöffnet und daraus rach und nach vier goldene Ringe, «in«