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Druck und -tgenthum de« Herausgeber: Ltepfch L Netchardt kn Dresden. verantwortl. Redaeteur: Julius Neichardt. donunS unbckmlntcn Firmen und Personen inseriren wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durcv Bclefmarktn oder Poslelnzakllun-» lOStlbrn kosten IV-Ngr. Auöwärtge können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweiscn. Exp. d. DreSd. Narür. Rr. 127. Sicbeiizehntcr Jahrgang. Mittedacteur: Theodor Drobisch. Dresden, Montag, 6. Mai 1872. DreSdm, den 6. Mai. Mit der einem ächten Künstler stets sem liegenden vÄerheLung hat Herr Hofopernsänger Ferdinand Jäger durch ein „Eingesandt" im „Dresdner Journal" unsere aus der „Nauen freien Presse" entnommene Notiz über sein in Wien total verunglücktes Gastspiel zu entkräftigen versucht. Nur aus RüHsicht für Herrn Jäger nahmen wir Anstand, die durchgängig ungünstigen Urtheile der Wiener Gesammtpresse weiter zu be achten. Weil nun aber Letzterer in seiner Erhabenheit mit so anzüglicher Malice gegen uns auftritt, halten wir es doch für angemessen, dem Publikum etliche Stellen aus WienerZeitungen wiederzugeben, welche klar verkünden, was eigentlich an Herrn Jäger ist, der von der Dresdner Intendanz ferner eine Jahres - Gage von 8500 T Hockern und drei Monate Urlaub verlangte. Also vorwärts! Erstens Nr. 111 des „Wiener Feemdenblattcs", da steht nach einer bitteren Einleitung: „Herr Jäger aus Dres den sang die Nolle des „Lohcngrin". Auf einer weitläuftigen Gestalt sitzt ein kleiner Kops mit einer geringen Tenorstiinme, die so hoch da oben wie um Hilfe ruft. Bon Lohcngrin'S seraphischer Natur besitzt dieser Sänger keinen Zoll. Alles an ihm, Stimme, Lortrag und Spiel, gehört vielmehr der engsten Realität an. Je mehr Herr Jäger in seine Nolle hinein kam, desto derber und unreiner sang er und zuletzt mußte Herr Laöatr für ihn die Nolle zu Ende singen" u. s. w. Zweitens die „Eonstitutionelle Dorstadtzeitung" Nr. 111; da heiß! es: „Zu allem Ueberflusse hatte man die Titelrolle in die Häme eines Gastes, Herrn Ja ger gelegt, den» zu einein Bühnensänger nichts mehr und nichts weniger als Stimme, Gesangskunst und dramatischer Beruf ab zugehen scheinen. Etliche schüchterne BeisaliSversuche rum Schlüsse des zweiten ActeS wurden seitens d.s Publikums in energischer Weise zurückgcwiesen, und zum ersten Male, seit wir de« „Lohcngrin" hören, siel der Vorhang, ohne daß auch nur einer der üblichen vielen Hervorrufe erfolgt wäre. Die Kühnheit, mft einer solchen hohl und reizlos klingenden Stimme und einer dergestalt verschwommenen und falschen Intonation vor ein Wiener Publikum als „Lohcngrin" hinzutreten, veroiente im an dern Fall« eine noch derbere Zurecklweisung." Drittens die ^!ageS-Presse" Nr. 110: „Herr Jäger: Lohcngrin, ein Tenor, dessen Stimme wenig Glanz besitzt urd dessen Intonation nichts weniger als rein ist" u. s. w. Viertms die „Deutsche Zeitung" Rr. 111: „Das Publikum wies ditLeistung des Herrn Jäger als,Lohengrin" ganz entschieden z»rück. Er hatte das Unglück, «ährend seiner ganzen Parthic sich nicht der Stimmung des Sr chasterS unterordnen zu können, des machte einen sehr peinlichen Wäncuck" u. s. w. Ebenso ungMslig berichten: die „Presse", ferner die „Blätter fiir Theater Musik und Kunst" Nr. 33 -leichfall« das „Jllustrirte Wiene-Extrablatt" Nr. 20 rc.—In: Uebrigen ersehen wir aus Wienc Blättern, daß Herr Schafs ganz bei seinem gleichzeitigen G-stspiel in Wien weit mehr Glück gehabt hat und man namentlch dessen reine Intonation und deutlich« Textauösprache rühmt — Privatim erfahren wir noch über Herrn Jäger, daß KapellneistwHerbeck schon in derProbe pch über besten Zutiefsingen iellazte und am Abend der Bor steüung, einen Mißerfolg voravssyend, Herrn Labatt bat, sich im Kostüm bereit zu halten, lim n die Jäger iche Rolle cinzu treten, was diesen bewog, schon vor ersten Aet an un Lohcngrin Kostüm der Dinge zu harren, die d wirklich kamen. — Ein in Straßburg leender Dresdner schreibt uns Iber die am 1. und 2. d. M. stagefundcncn Feierlichkeiten bei Einweihung der neu gegründete:Universität^ „Die gutenStraß- huvger, «ebche sich noch immer rcht an den Gedanken gewöhnen können, ihre Söhne nun bald eie Pickelhaube tragen sehen zu «Me», hoffen hier und da wy immer aus die Wiederkehr na volwnischer Herrlichkeiten und ißt sic in Folge dessen jede deutsche Entich-ung, sie mag noch so ortheilhaft für sie sein, kalt. So ist e« auch -«kommen, daß zuEinweihung der Straßburger Uni versttat von den Straßburger selbst gar nichts geschah, ivaS von Kntenffe für dies» große naonale Feier gezeugt hätte. Dafür Hab«» «deß die vielen hierebenden Deutsche», aus sächsischen, preußischen >c Provinzen, ->r Berherrlichung dieser Tage nach Möglichkeit beigetragen; s ist davon des von dem vor wenigen Wochen hier auf Anregun des Herrn Eisenbahn-Secrctär Götz aegründür» deutschen Mnergesangvercins, welcher gcgcnivär- üg gegen 300 Mitgliederählt, veranstalteten FackelzugcS rühm- ktchst z« gedenken; dieser herein trug auf den: Münslerplahe vor d«« kaiserlichen Schlosserei Piecen zum allgemeinen Beifall des Publikum« vor. Ferne-vurde an demselben Abende von dem hft» -amisonirenden Pmcren zu Ehren der anwesenden Stu dent«« dem Publikum>aö herrliche Schauspiel der Beleuchtung d« Münster« geboten Die anwesenden Festgäste verbrachten beide Lag« hauptsäckch unter Bersannnlungen unter sich und am zweiten Tage bes>derS l>ei einer nach dem mittelst ExtrazugcS einige Stunden >u hier entfernten Ottilicnberge unter- «ommrnen Parthie Zu bedauern ist nur, daß der erste Tag nicht ohne erhebch« Streitigkeiten zwischen Studenten und Straßburgern, an welchen Letztere die Schuld daran trugen, ver-! lief, welche in einer der größten Restaurationen entstanden und schließlich die Schließung gedachter Restauration von Militär er forderte. Von unbekannter Hand war das hiesige Gutenberg- Denkmal mit Guirlanden und einem Gedicht geschmückt worden, welches folgendermaßen lautete: Gott hat erschaffen taö Licht den Weisen zu leuchten im Leben; Gutenberg schuf durch taS Buch selbst auch daö Licht für den Geist! Freue dich Stadt, die der Kunst Zuflucht und Stütze ge geben, Denn auö dir blitzte der Strahl, welcher verdränget die Nacht. (I'elüi-.) — Feronia. Die diesmalige Monatsausstcllung war ganz der jetzigen Zeit entsprechend, indem nebst blühenden Pflanzen, altz: Einerarien, Azaleen, Rhododendron, Lack, Winterlevkoy rc., besonders Pflanzen zu den jetzt so beliebten Teppichgruppen, also! nieist Pflanzen mit bunter Blattzeichnung ausgestellt waren. Es! hatten sich 12 Gärtner daran betheiligt und wurden die drei ^ auSgesetzlen Preise wie folgt vcrtheilt: Eine silberne Medaille Herr E. Petzold auf Azaleen, eine broncenc Medaille Herr N. Krüger, Vorsteher der Gartenbauschule, auf eine Collection bunt blätteriger Pflanzen und neuer getriebener Kartoffeln. — Spät kommt Ihr — doch Ihr kommt — so möchte man sagen, als wir von der Eonstituirung eines Dresdener Drognisien - Vereins hörten. Aul Veranlassung der Herren Droauisten Jnnghäkmcl und Rothe versammelten 'ich Freitag Abend ea. :u> diesige Drognisien, um über die Sellritte zu bcratben, welche gcthan werden müssen, sieh vor denjenigen Verordnungen oder Gesetze» zu schützen, die ohne Hinzuziehung von Sachverständigen gegeben werten könnten. Vcraniasnmg, entlieh mit Wort und Schrift herauszutretcn, gab in erster Oinic die Nr. 11 des Deutsch. Reichs-Gesetzblattes, laut welchem eine sonderbare Beschränkung des VcrkäwS von Drogncn und Präparaten hervorgeht, die genügend darthut. daß Fachleute wohl wenig dazu gcthan haben mögen — denn z. B. Süß holz. Manna, Myrrhen rc. sollen nur i» den Apotheken ver kauft werde::!! — Arniea sigurirt auch dabei und dock' kann siw diese Blumen bei den Maiktträuterweibcrn holen, wer da will. Nach einer kurzen Begrüßung der zalltteick'Anwesenden seiten Herrn Junghähnclö, bedauerte derselbe, daß mau nicht schon seit Jahren sich vereinigt und dahtn gestrebt habe. an maßgebenden Orten vertreten zu sein, mit aller Energie möge man also daS Versäumte uachholen, sich rühren, um auch den Schutz zu erhalten, den man zum Fortkommen haoci: müste -mit ten daS Gewerbegeictz garaittire. Herr Rotte sprach dann in längerer, mit Bestall aulgenomiiiencr Rede über die Hin fälligkeiten früherer Bestimmungen, weist au: daö Freigcbcn ärztlicher und wundärztlichcr Praris hj», bcwg sich an: die Herstellung oder den Entwurf eines deutschen Apotheker ! geleaeö, welches ohne Hinzuziehung tüchtiger Droguistcn nicht! vermut werten möge, befürwortet war»: eine dec-iaUsige Ein gabe an den Reichstag — das amlüuni- «st alliwa pa>-8 dem ^ Gerechtigkeitssinne des Reichskanzlers empfehlend und geißelte ^ das monopolisirte Abgcbcn pon Geheimmitteln und sogenannter Spcciaiitätcn seiten einiger anscheinend besonders protcgirtcr Drogncnhändlcr. Nachdem Redner noch auf das Vorgehens der College» in anderen großen Städten in gleichem Sinuc hingcwicicii, constituirlcn süt die 'Anwesenden zu einem Droguisten-Vcreii:, wählten auS ihrer Mitte 7 Personen als' diejenige Eoimniston, welche sofort mit den zu lintcriiellmcn- dcn Schritten Vorgehen müssc. einigte sich für die Etnbermling eines sächsischen Drognisteittags und so schloß t-cscr 'Anfang! mit einer Mitgiicterzahl von >Ai Personen. 'Austausch gc-Z mackster Erfahrungen hielt den jungen Verein noch lange bei-! sammcn; möge mm Wöhle des Pulsticuins taö Gedeihen ein erfreuliches bleiben. — Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft ist mit dein fest gestern in Kraft getretenen Sommer-Fahrplan den weitgehendsten Wünschen des Publikums entgcgcngeloimncn. Die Fahrten sind gegen das Vorjahr beinahe um das Doppelte vermehrt, indem nunmehr täglich 14 Schiffe von Dresden strom- aufwärts — und zwar allstündlich 1 Schiff von früh halb «i Uhr ^Mittags 12 Uhr ausgenommen bis Abends halb 8 Uhr — und eine gleiche Anzahl Schiffe stromabwärts nach hier zurückfahrcn. Zur Kenntnißnahme aller Abfahrtszeiten werden leicht übersicht liche Falnpläne gratis in den Billet Expeditionen der Gesellschaft verabreicht. Hierorts sei nur noch erwähnt, daß außer der be tautsten Fahrt früh 6 Uhr nach Außig und Leitmeritz noch eine zimite Fahrt bis Außig früh 8 Uhr eingelegt worden, das 10 Uhr Schiff hingegen nicht mehr, wie die Jahre vorher, bis Außig, sondern nur bis Herrnskretschen fährt. Es ist diese Einrichtung deshalb getroffen worden, um auch dem mit dem zweiten Schiffe bis Außig fahrenden Publiium, selbst bei ungünstigem Wasscr- stande, noch sicheren Anschluß an die Züge nach Teplitz, Prag und Wien bieten zu können. — In einer am Freitag abgehaltcmn Versammlung hiesi ger Maurer, Zimmerlcute und Handarbeiter ist der Termin zur Einführnng der am 26. April gefaßten Beschlüsse Lohnerhöhung auf 30 und 25 Pfennige bei 10 Stunde» Arbeit per Tag) auf den 20. Mai festgesetzt worden. Die vielsten Redner waren für gütliche Vereinigung mit den Meistern und wurde namentlich erwähnt, daß im Falle eines StrikcS der häusliche Kampf! schlimmer sei, als der mit den'Meistern, da die Frauen sich jeden falls über wochmlangcs Bummeln ihrer Männer energisch! moguiren würden. Im Uebrigen will man sich namentlich noch mit den ungeprüften Vaugewerken und Scharwerkern über die Lohnverhältnisse ins Vernehmen setzen. — Vorgestern Nachmittag hat im Schooner Grunde bek Gorbitz ein Naubanfall stattgefunden. Zwei Kerle im Alter von einigen 20 Jahren hatten sich aus dem Wege von Gorbitz in de» Grund einen, hiesigen 14 Jahre alten Realschüler unaufgefordert als Begleiter angeschlossen. An einer geeigneten einsamen Stelle frug einer der beiden Kerle den Schicker nach der Zeit und griff, als dieser seine goldene Taschenuhr hcrauslangte, nach der Kette, an der dieselbe befestigt war. Der Schüler aber hielt seine Uh» und Kette fest und ergriff schleunigst die Flucht, nur ein Stückchen der zerrissenen Kette in den Händen des Räubers zurücklassend. Dieser verfolgte zwar unter Ausstoßung von Drohreden den jungen Menschen ein Stück Weges, ließ aber davon ab, als er die ' Erfolglosigkeit cimah. — Ter nach unserer gestrigen Mittheilung bei Uebigau an- geschwonunene männliche Leichnam ist als derjenige jenes jung« Mannes recognoscirt worden, welcher seit dem Sylvesterabend vor. I. vermißt worden ist und auf dessen Ermittelung di« Sei» nigcn eine Belohnung von 100 Thlrn. ausgesetzt hatten. Ter junge Mann, welcher aus Trübsinn über körperliche Leiden sei- ! nein Leben ein Ende gemacht zu haben scheint, war Studirender an der Universität zu Leipzig. — Pon heute an werden bei Frau Knall in der Nähe der ^ Post schon reife, im saftigen Roth schimmernde Kirschen zu haben l fcin, die allerdings unseren: Klima noch nicht entsprossen, ! sondern aus den ENsilden Jtcckias in:Eilzuge hier angckommen sind. — Das schon seit Jahren gehegte Project einer directcn , Eisenbahn zwischen Dresden und Magdeburg, das eine Zeitlang , in den Hintergrund getreten war, beginnt wieder Leben zu ge- > winncn. Es waren dieser Tage Vertreter aus mehreren durch ! die neue Eisenbahn zu berührenden Städten in Berlin, um mit ^ de»: Handelsmiiüstcr und anderen maßgebenden Persönlichkeiten, namentlich auch de»: als Mitglied des Bundcsrathes jetzt dort ^ anwesenden sächsischen Finanzminister v. Friesen z« verhandeln. — Die Bethciligung bei der Aktien-Zeichnung für die j Scilcrwaaren Fabrik Wunen soll namentlich in Leipzig ein« sehr ^ rege fein, so daß voraussichtlich eine Ucberzcichnungeintretcn dürfte. — Einen seist etnlavenkcn P r o lp c c t veröffentlichst die A ctien gcieI l s ell u l t .ck c r > a d r i k G I a uz i g. dessen « Inpalt alicedingo dazu ang tvan i't. mick'in gegenwärtiger -gesck'äsisflaiier ZM ans die icge Fpeilnabme deS größeren Publikums bei der Aciieiizciä'iwng icck'iicn zu kennen. Die I gemaelsten Verlage» lauten auncrendcntlich günstig für die ! Bonität und Rentabilittt in Rede stellenden, ziemlich um fangreichen und in Bezug aui scnic Leislungssälligkeit und die ! BeUelllllcit der ancll llier v>cl llegcllrtei: Fabrikate rkchmlichst llckannien und genannten IlntcrnellmcnS. Alle Vorbeding ungen einer gcdemlichcn und gen innbringcndcn Thätigkcit sind in der Glanziacr Fabrik vereinigt u. d linden in den scitbeEgen Ge'el'äitöerg 'pnincn rechnerisch il rc Bestätigung. Unter Ver weis aiü den, nädcrcr Einsicht locrtllcn Prospekt, welcher die biollcrigcn Beiriebs undBci'itzpelllältuinc und die projeetirten Erweiterungen, w ie auch die sonnige::, nir einen späteren höhe ren Gewinn günsuge» Eh me» eingehend darlegt, sei noch »'ikgcillcilt, tan das der Bedeutung der zweitgrößten Zuckcr- rüllcnlabnkMitteldeutschlands lwlllgaw em sicncAetleneapitak aus l.ätto.OM Mstr. scslgcictzt ist. Die aui den <i. und 7. Mai anderauime Zeichnung aut 7ä»l> auf 2«»» Lhlr. lautende Anien findet außcr an verschiedenen anderen größeren brut sche» Ha> dcisplätzci: in DreStci: bei der Sächsischen Credit- bank statt. — Subhastationcn. Morgen, den 7. Mai, werden subhifftirt: in .stönigsbrück Friedrich Schumann'« Häuser-und Gartengrundstücke, 050, 1200, 216, 216, 700 Thlr. taxirt; >n Radebera GottEich Mißbach's Mühlengrundstück mit Feld und Wwst'i, 1ü!5 Dblr. taxirt; in Burgstädt Wilhelm Granz'S Hausgrundsti ck in Mühlau. 1 Thlr. laxirt; in Lommatzsch Traugolt Blauerl sHaus, Garten, Felder in Trogen, 2415 Thlr. taxirt ; in Werdau Bruno Ehrlcr's Rittergut Weißenbrunn nebst Zubehörungen, 5:;,0«>5 Th!'-, taxirt freiwillige Versteigerung). — Dcffentliche Gerichtssitzung am 26. April. Drei Strolche, in den zwanziger Jahren stehend, Ernst Albi» Goldammer, Gustav 'Adolph Priebii'ch, Beide von hier, und Lud wig 'Mann aus Nollendorf, säinmtlich Dachdecker, welche im Lauf« des vergangenen Winters sich des Tages arbeitslos umhertrieben und des'Nachts aus Beute auszogen, erwarten heute wohlverdiente Strafe. Polizeilich sind dieselben schon bestraft und außerdem hat wegen Diebstahls der Erstgenannte ein Mal und Priebisch zwei Rial Gefängnißstrase verbüßt. Sieben Fälle liegen vo». Ter 21jährige Goldammer nimmt die hervorragendste Rolle ei». Uhrcnlager hiesiger Stadt zu plündern, scheint ihr Liebling-fach gewesen zu sein. Am 4. Januar hatte Goldammer, durch die Straßen schlendernd, als günstige Gelegenheit für nächst« Nacht das Geschäftslocal des Uhrmachers Naumann auf dem Georgplatz auScrschen. Er machte seinen Genossen Mittheilung darüber und kehrte alsdann zu geeigneter Stunde zur Stelle zurück, setzte, sich auf die Schultern des Priebisch. drückte oberhalb d«S geschE'' scncn Fensterladens das kleine Fenster und innen di« Gla«^