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Mopauer« Tageblatt Dar „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Landrat» zu Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt» Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. - Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Rus 7l6 Leitung für die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharsenstein, Schlöhchen/Trzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb„ Weihbach, Wilischthal. Witzschdors. Anz«iaenpr«ise: Di» 46 mm breite Alillimeterzeil« 7 Pf.; die 9Z mm breit« Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr LS Pf. zuzüglich Porto. Das „Zfchopaucr Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk- täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 AM., Zustellgebühr WM MW WM W^ WM I 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, WWW W^ W . I von den Voten, sowie von allen Postanstalten angenommen. V I K«. LS2 DsnirmrstoA, 8. 1948 188- Ial,«sa»»g Kriegshetzer Chamberlain Mckügetreten Zer Hauplschuldige am englischen Krieg lütt ab — Wettere Veränderungen lm Kabinett Churchill Stockholm, 3. Oktober (Funkmeldung). Eine amtliche Londoner Meldung besagt, daß Chamber lain als Lordpräsident des Rates im Churchillkabinett de- missicniert hat. Der König habe de« Rücktritt angenommen, Churchill habe den Schatzkanzler Kingsley Wood zu sich ge rufen und ihn und den Slrbeitsminister Ernest Bevin ein- grladcn, Mitglieder des Kricgskabinetts zn werden. * Mit Chamberlain verschwindet der Hauptschuldige am englische» Krieg. Von der Londoner Hetzbühne, auf der er bis zuletzt als Marionette Churchills im Kriegskabinctt eine klägliche Rolle spielte, geht er nu«. Vor der Geschichte wird er die furchtbare Verantwortung tragen, den gegen wärtigen Krieg i« maßloser Verblendung vom Zaun ge brochen und so zur Zerstörung des Empires beigetragcn zn haben. Er wird sortleben als typisch englischer Heuchler, der mit dem Regenschirm nach Godesberg «nd München kam, um Zeit zu gewinne» für das Schmieden des Dolches, den Eng land den »m ihre Levensrcchte ringenden Völkern in den Rücken stoßen wollte. Es ist anders gekommen, als Cham berlain cs sich in seiner Engstirnigkeit dachte, als er geiferte, daß er «och hoffe, den Tag z« erleben, an dem „Hitler nicht mehr da ist". Die Tatsache, die auch andere Schlüffe über die wahre Lage Englands znläßt, wirft daneben anch die Frage ans, ob Churchill nicht bloß eine« Sündenvock ab schieben wollte, um vor dem betrogene« englischen Volk wenigstens einen Teil seiner «ngehenrc» Verantwortung abzuwälzen. Es ist im übrigen nicht unsere Aufgabe, z« entscheiden, ob gewisse Kreise, die immer «och sicht erkannt habe«, wie es wirklich «m England steht, auch jetzt wieder davon überzeugt sei« werde«, daß der Wechsel im Churchill» kabinett z« diesem Zeitpunkt ei» Zeichen für die „Stärke «Englands ist". * Das Kommnniquee des MinisterpräfibinmS vom Do«» nerstagmorgea gab folgende weitere Veränderungen im Kabinett Churchill bekannt: Chamberlains Nachfolger als Lordpräsident des Mi- nifterrates wird Sir John Anderson, bisher Minister für Lie innere Sicherheit. Herbert Morrison, bisher Nersorgungsminister, wird Minister für die innere Sicherheit. Der neue Versorgungsminifter ist Sir Andrew Duncim, Lessen Nachfolger alS Handelsminister wurde Kapitän Oliver Lyttelton. Visconnt Cranbrene, znletzt Kontrolleur der Zahlungen wnrde Dommionminister anstelle des Viscount Calvecote, letzterer wurde Lordchef der Justiz als Nachfolger vo« Lord Hewart, der zurSSgetrets« ist. Sir Joh« Reith, znletzt Minister für das Transport wesen übernahm das Portefeuille für öffentliche Arbeite«, das ne» errichtet wurde. Er wird dnrch de« Oberstleutnant Brabazon ersetzt. Großer Schaden durch Angriffe der deutschen Luftwaffe auf London und Süd- und Mtketengtand S7M VST. turch U-öoole versenll / Sechs britische Flugzeuge veruichlel Berlin, 3. Oktober (Funkmeldung). Das Oberkomamndo der Wehrmacht gibt bekannt: Angriffe der Lnftwaffe richtete« sich gestern wieder gegen London «nd zahlreiche kriegswichtige Ziele in Süd- «n- Mittelenglaud. I« London fügten Bombenwürfe bei Tage Bahnanlagen im Zentrum der Stadt sowie Docks und Hafcn- anlagcn im Themsebogen große« Schade« z«. I« mehreren Flughäfen Süd- «nd Mitteleuglands gelang es, durch Voll treffer Hallen «nd Unterkünfte z« zerstören «nd eine Reihe vo« Flngzeugen z« vernichten. I« einigen südenglische« Häfen, z. B. Swansea Newquai «nd Weymouth riefen Tref fer schwere» Kalibers in Fabrikanlage«, Speicher» «nd Ocl- lagcrn starke Brandwirkung hervor. Bor der Südwestspitze Irlands griff ei« Kampfflugzeug ei« britisches Frachtschiff an, das mit Volltreffer in der Maschinenanlage «nd bren nender Deckladung liegen blieb. Ein Unterseeboot ««ter Führung des OverlentnantS z. S. Jenisch hat auf einer Unternehmung insgesamt acht bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit 42 644 BRT. ver senkt. Damit hat Oberleutnant z. S. Jenisch allein ans zwei Feindfahrten 82 644 BRT. feindliche« Handelsschiffs- ranmcs vernichtet. Ei« anderes Unterseeboot versenkte das 14172 BRT. große bewaffnete britische Handelsschiff „Highlanb Patriot". Einige feindliche Flugzeuge flogen in das nördliche und westliche Grenzgebiet des Reiches, sowie in die besetzten Ge biete ein «nd warfen Bombe«, ohne militärischen oder wehr- wirtschaftlichen Schaden anznrichten. An einer Steve wurde eine stillgelegte Fabrikanlage getroffen. Einige anf Berlin anfliegende Flugzeuge «mrde« durch das Feuer der Flak artillerie vo« ihrer ursprüngliche« A«grifssricht«ng av- gedrä»gt. Nördlich -er Reichshauptstadt schoß die Flakartil lerie ei« britisches Bombenflugzeug ab, das vre«ne«- ab» stürzte. Die gestrige« Gesamtverluste des Gegners betrage» sechs Flugzeuge. Siebe« eigene Flugzeuge werde» vermißt. Eine Gruppe eines Kampfgeschwaders unter -er Füh rung von Major Petersen, -ie sich schon im Norwegenselb- zng besonders auszeichnete, hat in de» letzte« sechs Wochen anf lange», bei jedei<Wittern«g durchgeführte» Femdflüge« die oft bis weit i« de» Atlantik hineinführten, ruwd 90 666 BRT. feindliche« Ha«delsschiffsranmes versenkt «nd über 46 666 BRT. schwerbeschädigt, ost im Tiefangriff anf stark gesicherte Geleitzüge. Der italienische WchrmachtSbericht. Rom, 3. Oktober (Funkmeldung). Der italienische WchrmachtSbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: I« Ostafrika wurden bei einem feindliche« Luftangriff aus Gura, der weder Opfer «och Schaden znr Folge hatte, zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Weitere Luftangriffe auf El Uak und Buna (Kenyas sowie anf Affab hatten ins gesamt drei Tote «nd ne«» Verwundete znr Folge, die Materialschäden sind unbedeutend. Illusionismus. Englands letzies Miel wie England sich nnd der Well SMe vsrMW Je ernster die Lage für England durch die mit immer grö berer Wirkung burchgeführten deutschen Vcrgeltungsangrifse wird, desto optimistischer gebärden sich die englischen Aaitations- stellcn. Die von ihnen erzeugte künstliche Welle von Optimismus und Illusionismus ist ein Gradmesser für den wirklichen Ernst der Lage. Wie man den englischen Rückzug aus Norwegen als Erfolg in die Welt schrie, wie.man nach der Niederringung Frankreichs betonte, England sei jetzt von einem Ballast befreit und könnte nun besser kämpfen, so erklärt man heute, der Dreimächtepakt habe nur dazu beigetragen, die Niederlage Deutschlands zu be schleunigen. Diese Stimmungsmache, die die innere Haltung Englands stärken soll, ersetzt die erwünschten Erfolge durch ein lautes Geschrei, mit dem man sich und der Welt eine Stärke Vortäu schen will, die durch nichts begründet ist Eine besondere Rolle spielt dabei die systematische Gerüchte- Vilduna um eine „neue Waffe", von der man sich wunder was verspricht. So fabelt der „Evening Standard" geheimnisvoll von einer Erfindung, mit der man den deutschen Nachtangriffen erfolgreich begegnen könne. Er tröstet die Londoner mit einem Verteidiqunassystem, das bald „zur vollsten Entfaltung" gelan gen werde. Immer wieder wirb behauptet, daß neue ungeahnt wirkungsvolle Bombenflugzeuge in den Kampf geschickt werden sollen. Die „Daily Mail" verspricht sogar besondere Sondertypen, die bereits unterwegs seien: vermutlich auf dem Reißbrett. Die abgedroschene Phrase, daß Deutschland bereits sämt liche Typen seiner Kampfmaschinen eingesetzt und große Ver luste erlitten habe, während die britische Luftwaffe noch über movcrne und nicht in den Kampf geworfene Modelle verfüge, kehrt immer wieder. Die „Daily Mail" versteigt sich dabei sogar zu der kühnen Behauptung, daß England „kaum mit der Pro duktion" begonnen habe. Ander«, von hochofsizieller Seite inspi rierte Artikel wollen den t " l«dÄn einreden, daß in ein bis drei Monaten neue Verleid:' Mtzmaßnnhmcn beginnen würden. Was man in Londo^^A solch««, den Optimismus fördern den Nachrichten, und seiM ne auch noch so vage, bezweckt, zeigt eine Meldung der „Associated Preß" aus London, in der es heißt, daß die am Morgen aus den kalten Schutzräumen kom mende Londoner Bevölkerung durch diese Berichte sichtlich be ruhigt werde. Tas ilt aber der wahr» Sinn dieses illusionistischen Ge- Englische Wunschlrüume Die Berichte der neutralen Presse aus London geben von Tag zu Tag ein immer eindringlicheres Bild von den schweren Schäden, die in der englischen Hauptstadt durch die deutschen Bombenangriffe hervorgerufen werden, und die Wirkung der deutschen Waffen — sowohl der Flieger bomben wie der Ferngeschütze — ist so verheerend und nervenzermürbenö, daß die englische Widerstandsfähig keit von den neutralen Beobachtern immer geringer eingeschätzt wird. Amsomehr bemüht sich die englische Propaganda, das Gegenteil zu beweisen, und je weiter sie sich kN die Enge getrieben sieht, umso krampfhafter bläst sie zum Angriff. Dabei kommt (immer deutlicher der wirkliche Charakter der englischen Kriegführung zum Borschein, und aus den WunsHträumen, die in dieser Hinsicht in den englischen Blättern erörtert werden, erkennt man, wie weit entfernt die britische Auffassung von den internationalen Anschauungen über eine an ständige und humane Kriegführung ist. Schon wiederholt ist gemeldet worden, daß das englische Kriegsziel nicht yur darin besteht, das Großdeutsch« Reich militärisch und politisch zu zerschlagen, sondern daß auch das deutsche Volk mit allen Mitteln dezimiert und vernichtet werden soll. Die Aufforderungen zum planmäßigen Bombar dement deutscher Städte und Dörfer ist seit Monaten von den verschiedensten Seiten iu England verbreitet worden, und jetzt nimmt sich die englische Presse auch ihre Leserschaft zu Hilfe, um aus ihren Zuschriften die Quelle des Hasses und der Brutalität immer von neuem zu verstärken. Besonders widerlich wirkt es, wenn derartige Aufforde rungen zum Mord mit einem religiösen Mäntelchen ver brämt werden. So geschieht es in einer von der „Daily Mail" verbreiteten Aeuherung eines besonders bibelfesten Engländers, der sich auf ein Zitat aus dem alten Te stament beruft, um dazu aufzufvrdern, daß man nicht nur Männer, Frauen und Kinder, sondern auch das Vieh totschlagen solle. Der Don des englischen Rachegeschreis nähert sich also immer mehr der bekannten altjüdischen Denkweise, und es ist daher nicht weiter verwunderlich, wenn «in amerikanisches Blatt jetzt zu berichten weiß, die englische Regierung habe den amerikanischen Huden für den Fall eines Sieges über Deutschland allerlei weit gehende Versprechungen gemacht. Diesen Fall des Sie ges versuch: die Londoner Propaganda als möglichst wahrscheinlich hmzustellen, und die Ankündigung der Londoner Blätter, das; England in Zukunft eine große Zahl hervorragender Flugzeuge besitze« werde, und daß es damit den Sieg über Adolf Hitler erringen werde, gestaltet sich immer phantastischer. Man versucht nach zuweisen, daß diese künftig« britische Luftwaffe allen deutschen Flugzeugen weit überlegen sein werde, aber man gesteht dabei gleichzeitig «in, daß die Herstellung dieser sagenhaften Luftwaffe bisher „kaum begonnen" habe. Von dieser Zukunftsmusik, mit der die englische O«f- fentlichkeit über die hatte Gegenwart hinweggetäuscht werden soll, stechen dis Bekenntnisse der erlittenen Ver luste recht merkwürdig ab. Von halbamtlicher englischer Seite tst jetzt zugegeben worden, daß England an jedem Tag 32 Flugzeuge verliere, und daß die versenkte Han delstonnage längst die Tonnenzahl überschritten hat, die die Engländer früher einmal als notwendig bezeichneten, wenn der deutsche A-Boottrieg wirksam sein solle. Es ist daher verständlich, wenn die englische Presse jetzt zu nehmende Kritik an der britischen Kriegführung übt, und daß der frühere Wunsch nach einem möglichst langen Kriege immer mehr verstummt. schrei», -uch dadurch leine neuen Kampfmittel schafft uno neue Stärke gibt, daß es tausendfältig ertzobcn wird und hinter dem in Wirklichkeit nichts steht als die bleiche Furcht vor der deutschen Vergeltung. SecrMo Smur Sei Seal Kias» Der spanische Jnnenminffter Serrano Suner beyab sich am Mittwochnachmittag in den Palazzo Chigi, wo er mit dem ita- licnischen Außenminister Graf Ciano eine längere Besprechung hatte. Esse» »» Ehre» Suners in Nom. Der spanische Botschafter in Rom gab am Mittwoch abend zu Ehren des spanischen Innenministers Suner ein Essen, an dem der italienische Außenminister Graf Ciano, der Sekretär der Faschistischen Partei Minister Muti, der Minister für Voliskullur Pavollni, der deutsch« Botschafter in Rom und der Gouverneur von Rom teil nahmen.