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La-e-lstt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. ««tsblitt W. AWptzpttnannfchast, der Kgl. SchultnspeMon rmd des Kgl. Hauptzollamles zuBautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts ««d des Stadtrates z« Bischofswerda. tzernspvnher Mr. 22. WterwRsts-chzigHer Iahrgemg. Telegr.-Adr.: Amtsblatt. MM HScheMrOe» Vert«ße«: Jeden Mittwoch: Beketristische Beilage; jeden Freitag: Der sSchsifche Landwirt; jeden Sonntag: Illustriertes SomttagStlatt. « det W-gML» chchchch. für den folgend« Lag. Idar Vöestrntliödau , j NepGgckd. A««>«» kotz« is Bestellungen «erd« angenommen: Kür Bischofswerda und Umgegend t« «kram AetttMO»» Hute«, sowie in der SrschSslSfielle, Altmarkt IS, ebmso antd stet allen Postemstalten. Stummer der Zettungsliste 0SS7. Schluß der «eschüslfftelle abends 8 Uhr. Inserate, welch« in dies«, Blatte di« weiteste Verbreitung «Wen. werden bi» vor«. 10 Uhr angenommen, größere und komplizierte Anzeige» tag» vorher. Die viergespaltene Kor- pu^zelle 12 «1, dir «rkLmqrlle so «». «Wingster Ins- ratenbttrag 40 Kür Rückerstattung unverlangt emge- sandter Manuskripte übernehm« wir keine Gewähr. Auf MM 22V der hiesigen Handelsregisters, die Firma F. A. Günther in Oberneukirch betr., ist hente eingetragen worden: ^Per Mtrt Nr. S lGenannte heißt nicht „Friedrich Gustav Günther', sondern „Friedrich August Gunther'. B i s ch o f » w e r d, a , den 14 Juni 1910. SötrialicheS Amtsgericht. ^DaS ^RtWe'»»« Utze. D^ Kchifer M sich eine «eNe Erkrnuknag, eiue K»ieaff»ktio«, zWgrzogeu. Die Erkrankung soll U WN Zusnpi««haug mit deck Mmmehr ge- MÜ« Furunkel stehen. (Sähe Sonderbe^cht.) Ass ' " 7 Di« ,Föl«^ Atg," veröffentlicht einen Aufruf »M HÜfr für die durch da» Hochwaller Gescha- digten im Ahrlase. Insgesamt sind bisher 189-9 ^lil eiugegäuge». Der preußische Landtag ^«^fe^Sit^ug «n Mittwoch einmütist Gestern würden iu Schuld und «Utweiler un. ter Beteiligung der Behörde» und Geistlichkeit st» Opfer der Hochwasserkataftroph« beerdigt. In Offenbach a. M. haheu die Gchuh- und^ Dchästesabriken sämtlichen Arbeitern, etwa 1000 aü der Zahl, zum 2t. Juui gekündigt. (Siche Deutsche.Reich.) - Lus Graz wird berichtet, daß bei eine« Hoch- -eitsmchl in eine« Orte in der östlichen Girier- «ark IS Personen uuter Vergiftungserfchriaun- gen erkrankte». «NH « Ungar», Gerbte» «ad i» der Türkei habe« Überschwemmung« unermeßlich« Scha de» «»gerichtet a»d hvudertr do» Menschenleben vernichtet. (Siche Sonderbericht.) Pa» französische Krieg» budget, da» für da» laufende Jahr 882 MWioaea betrug, soll sür da» Jahr Ml a»s mindest«»» W7 Millioae» Krank» festgesetzt werde«. (Siche Letzte Depeschen.) am-—--W—MWW——MM > ...WM 1, 1 UM auf tzeN Mck^uge. I» unserer gestrigen Nummer haben wir be reit» die Antwort der Kurie aus die Aktion der Berliner Negierung beim Vatikan mitgeteitt. Preußen forderte, indem e» die Urheber der Tn- ichkltka für die Störung de» konfessionell« Frie den-verantwortlich machte un- darum der Kurie die Pflicht zuwie», dieauS ihr sich ergchenden Schilden nach Möglichkeit zu beseitigen, sowohl, daß diese» Machwerk in den deutschen Diözesen Nicht von der Kanzel verkündet, noch daß e» durch bischöfliche Verordnungsblätter veröffentlicht Wer st« stülpe. Glatt hat der Papst beiden Forde» rangen sich unterwarf« und den deutschen Bischö fen Befehl gegeben, eine solche Verkündigung oder Veröffentlichung zu unterlass«. Im übrigen deckt der Vatikan sein« Nuckzug mit Kurier Versiche rung« dessen- daß der Zweck de» päpstlichen — angeblich nup geg« die Mohmmisteu' gerichtet« Rundschreiben» nicht richtig erkannt Word« sei, daß die nach dem Wortlaut freilich ganz allein zulässige Auslegung der di« Quälen der Reforma tion und darum sie selbst verlästernden Enzyklika Lm Absicht« de» Heiligen Vaters völlig fremd sei und er die Nichtkatholiken Deutschlands rin deren Fürsten in keiner Weise habe kränken wollen. Man wird immerhin in der Geschichte des Vatikans weit zurückblättern müss«, um auf einen ähnlich offenkundigen Rückzieher zu stoßen, wie er hier vorliegt. Auf der einen Seite die feierliche Erklärung, jede Absicht der Kränkung lag fern, und auf der anderen die bereitwillige Annahme der von Preußen geforderten Nicht- veröffentlichmig de» päpstlich« Rundschreibens in Wort wie Schrift. Da liegt es denn auf der Hand, daß das Kabinett sich mit den von ihm er zielt« Erfolgen durchaus befriedigt und die An gelegenheit, insoweit sie eine diplomatische war, für beendigt erklärt. Die Frage ist nur die, ob die von Berlin aus gestellt« Forderungen der Größe der von der Kurie der deutsch-evangelischen Christenheit zuge- fügten Beschimpfung und der Verderblichkeit der dadurch herbeigeführt« Störung des konfessio nellen Friedens entsprachen. Und da müssen wir sagen, wir würden eS für ungleich richtiger gehal ten haben, hätte die preußische Staatsregierung nach dem Grundsatz, auf einen groben Klotz ge hört ein grober Keil, zunächst ohne Federlesens ihren Gesandten vom Vatikan abgerufen. Wenn Harden jüngst meinte, das Reich braucht den Va tikan, so ganz gewiß der Vatikan bei der heutigen Weltlage das Deutsche Reich erst recht. Wir Hal- tm die preußische Gesandtschaft rm Vatikan, den kein Kirchenfürst mit weltlichem Besitz mehr be wohnt, überhaupt für herzlich überflüssig. WaS hat sie denn z. B. in Sach« der Wiederbesetzung des Posmer Erzbistums oder dagegen erreicht, daß der vom Vatikan gegängelte Klerus, ob auch untek'der Hand, so doch systematisch die FranzöS- linge im Westen wie die Polen im Osten deS Reichst in ihr« antideutsch« Bestrebung« nach wie vor unterstützt? Aber selbst eingeräumt, Preußen könne im Interesse deS konfessionellen Frieden», den wir alle wollen, eines solchen Ge- sandten nicht entbehren: würden die Zurückberu fung und unsertwegen auch spätere Neusendung de» Her« v. Mühlberg nach Rom die Niederlage deS Vatikans im Kampf um die Lästerung« der Enzyklika nicht vor aller Welt ganz anders ge kennzeichnet hab«, al» dies die bloße Kundgebung der „Nordd. Allg. vermag? Eise «eoe Vrkroiilkmst des Soifers. AuS dem Neu« Palais bei Potsdam wird dem Wolffschen Telegraphen-Bureau eine amtlich« Meldung mitgeteilt, nach welcher der Kaiser an einer Knieaffektion erkrankt ist. DaS Allgemein» befinden soll in keiner Weise gestört sein und die neu« Erkrankung auch in keinem ursächlichem Zu sammenhang mit dem bereits acheiltm Furunkel steh«. Di« un» zu gegangene Meldung lautet: „Der Kaiser hat sich ein« anscheinend durch die ersten nach der Genesung unternommenen Ritte veranlaßten Erguß ins rechte Kniegelenk zugezogen und muß auf die Teilnahme an der für den 16. d. M. in Döberitz in Aussicht ge nommenen Übung und die Reise nach Hannover und Hamburg verschieben. DaS Allgemeinbefinden ist in keiner Weise gestört, die Körpertemperatur ist nicht erhöht. Schmerz ist so gut wie gar nicht vorhanden. Um Mißdeutungen vorzubeugen wird ärztlicher seits Wert darauf gelegt, auszufprechen, daß ein Zusammenhang der Knieaffektion und dem nunmehr geheilten Furunkel nicht besteht." Der Sprach des Dresdner Schiedsgerichts. Das Schiedsgericht im Baugewerbe hat, wie wir gestern schon meldeten, seinen Spruch gefällt, nach dem von Donnerstag ab die gesamte Aus sperrung aufgehoben ist. Der Spruch lautet: „Die gegenwärtigen tariflichen Löhne werden während der Vertragsdauer im allgemeinen um fünf Pfennige erhöht. In Orten, die nach der letzten Volkszählung weniger als 5000 Einwohner hatten, wird der tarifliche Lohn um vier Pfennige erhöht. Gehören solche Orte nach dem letzten Tarifvertrag zum Vertragsgebiet eines größeren Ortes, so tritt auch hier eine Lohnerhöhung um fünf Pfennige ein. Die Anrechnung bisher ge währter Lohnerhöhungen ist technisch schwer mög lich, würde zu Ungerechtigkeiten führen und den Abschluß der Bewegung stark verzögern, und mußte daher abgelehnt werden. Die Lohnerhöh ung« haben in folgender Weise stattzufinden: 1) wo fünf Pfennige gewährt werden, sofort einen Pfennig, am 1. April 1911 zwei Pfennige und am 1. April 1912 wieder zwei Pfennige; 2) wo vier Pfennige gewährt werden, sofort einen Pfennig, am 1. April 1911 §wei Pfennige und am 1. April 1912 einen Pfennig. Vollzogen von den Un parteiischen Oberbürgermeister Beutler, Geh. Re gierungsrat Wiedfeldt und Gewerbegerichtsdirektor Dr. Premier. Die Beschlüsse über die Verkürzung der Arbeits zeit werd« weiteren Verhandlungen überlassen, ebenso verschiedene andere Punkte, wie die Frage der Teuerungszuschüsse usw. Politische Uebersicht. Dewtfche» Welch. KriegSmiaister, Jugenderziehung und Mili- tardieust. Immer und immer wieder hat der Feld- Marschall Graf Häseker seit Jahr« von milftäri- schen Gesichtspunkten au» auf die Notwendigkeit einer den Interessen des Staate» entsprechenden Weitererziehung -er männliche» Jugend in der Zeit von ihrer Entlassung aufi der Schule bis zur Ableistung ihres Militärdienste« hingewiesen. Diese Frage ist nunmehr in ein neue« Stadium getreten, dessen Ergebnis aller Voraussicht nach