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Dren^ag. AA« 18. 1863. - - V LLWeOerrh-Zertnng. ZL Amts - ««- Anztigt - IW der Königlichen Gerichts-Aemtcr oad Stadträthe Z« L Mppotdislvalde. Mueusttm M Meubitg. " ' sn;L'x-n^ Verantwortlicher Redacteur: Carl Zehne ktt DtpPolViSwalde. < < < TageSgefchichte. Altenberg. Der christliche Sinn für die Gustav - Advlf-Stiftüng ist auch in unser« Zweigverein seit den letzten Jahren in ein regeres Stadium ge treten und unter dem Vorsitze «nsers Hrn. k. Harten stein noch mehr gekräftiget worden, worüber nur eine Stimme im Vereine selbst ist. Daher ließ es sich auch erwarten, daß man die Ehre., welche der Dresdner Hauptverein durch seine am 11. und 12. Aug. hier abzuhaltende Jahresversammlung unserm Orte zugedacht, werde wohl zu würdigen wissen, wozu der Comit<? nach allen Seiten hin zweckmäßige Einrichtungen getroffen hatte. Zu ünd durch die Stadt, die zur Ehre dieser Feier nach allen Seiten hin einen gar festlichen Schmuck ange legt, wozu selbst die kleinste Hütte, ja selbst nur erst aus der Asche hervorgegangene Häuser ihr Scherflein beigetragen, führten mit den Inschriften: „Willkom men!" mehrere größere und kleine Ehrenpforten, nnd die bei der Pfarre trug an der Stirne: „Gehet hin durch die Thore, bereitet de« Volke den Weg" rc. (JesaiaS 62, 10.) Diele Häuser, von denen Flaggen webten, trugen die Buchstaben 6. ä. und die Bildnisse Gustav, Mals'» und Luther-, andere wieder die In schrift: „Eine feste Burg" rc. An der Schule sah man in einem Bilde sämmtliche Reformatoren mit Gustav Adolf, und den Stifter unsers Vereins, den Super, vr. Großmann, bekränzt nnd mit drei Flaggen umgebe». Die, am 11. Aug. mit der Nachtpost angekom mene» Herren Abgeordneten, die (mit Ausnahme von Riesa und Frauenstein) sämmtliche Zweigvereine des Dresdner HauptvereinS vertraten, wurden von dem ComitS freundlich bewillkommnet und von ihren Wirthen, wovon noch Viele ohne Gast mißgestimmt heimkehren mußten, unter da- gastliche Dach geführt. (Die Redaction muß hier vorerst einschalten, daß der Bericht über die,; am 11. Ang. (Dienstag) statt« gefundenen Verhandlungen der Herren Abgeordneten, welchen unser Herr Korrespondent leider nicht beiwohnen konnte, uns von anderer Seite zugehen wird,, daher erst in nächster Nr. d. Bl. veröffentlicht werden kann. — Bezüglich de» Umstandes, daß unser benachbartes Frauensteinbei difser Jahresfeier leider nicht ver treten war, bemerken wir, daß wir Gelegenheit hatten,. von Hier Evosendru Bewohnern genannter Stadt dies lebhaft.bedauern zu hören, sowie daß von dem Vor stände he- brauensteiner VereinS, der an diesen Tagen verreiste, kein Geistlicher der Stadt oder der Umgegend MN die Stellvertretung bei der Jahresfeier gebeten worden »az. Die Bewohner KrauensteinS hegen viel Sympathie für die Zwecke des Verein-, wie uns er« zählt wurde, aber diese müsse mehr gepflegt und ge hoben werden durch zeitweilige Mttthetlungen, wie z. B. in Altenberg. Da- Eincasfiren der Gelder sei Alle-, was in Fr-yenster« geschehe! > D» Red.) Glockengelänte weckte am 12. früh am Morgen zum festlichen Tage. Gleich darayf .yernahm. man Luthers Kernlied: „Eine feste Burg" rc., geblasen von unserm Musischer; später sang die Schuljugend, ange führt von Hry. Cantor Benke, mit den Lehrern und Cboradjuvanteu passende MvMnlievtt. ° Um 8 Uhr versammelte tnait sich zum Festzuge vor dem Gasthofe zum alten Amthause. Nach dem Eintritte der Herren Geistlichen >< d^ ^rch.Me De putation von dcr Pfarre abgevolt. wurden, bewegte sich der unübersehbare Zug der Dresdner Straße entlang, bis vor die Schule , hei weichet die Schüler anS'der obern Knaben- und Mädchenklasse, unter dem Gesänge: „Eine feste Burg" rc., sich anschloffen. Ihnen folgte eine Abtheilung Schützen und eine dergleichen von Bergknappen. Hieran reihten sich zahlreiche Jünglinge und Jungfrauen, Männer und Frauen; ihnen folgte das Muflkchor, dann die Geistlichkeit, den Herrn Vor sitzenden Conststorialrath Super. Ur. Kohlschütter in ihrer Mitte, wovon, mit drei, evangelischen Geistlichen aus Teplitz, RothenhaüS und 'Reichenberg eingeschlossen, 16 im Ornate gingen, Bergleute und Schützen schloffen den Zug. Unter Anführung de- Hrn. Schützenhauptmann Büttner bewegte sich der Zug durch die mit Birken reich bepflanzten und bekränzten Straßen wid trat unter Glockengeläut und und dem Gesänge „Eine feste Burg" ein in die festlich geschmückte Kirche. Auf deck Altarplatze, aus welchem 2 Pyramiden mit den In schriften: „Dem Gustab-Adolph, Verein" und „Eine feste Burg ist unser Gott !" angebracht waren, nahmen die Herren Abgeordneten ihre Plätze ein: die ührigen Räume unserS Gotteshauses waren gedrängt Volk, ja vermochten die gläubige Schaar nicht zu fassen.' Nach einem von Hrn. Cantor Benke geleiteten Hymnus von Haydn bestieg Hr. Pfarrer und i-ic. tdeol. Clauß au- Colmnitz bei Freiberg die Kanzel und predigte über 1. Kor. 3, 4—11- Er schöpfte an» diesem Tert« die Mahnung an den Verein : Gytf, Mehr die Ehre zu geben, und begründete dieselbe, indem er den Anfang de- gesungenen Liedes: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr', und Dank sei seiner Gnade!" zuerst als DankeS- wort für die dem Vereine bereit- wiederfahrene Gnade Gottes und dann al- Losungswort für da» zukünftige Wirken de- Verein- betrachten lehrte. Wie sehr diese Predigt gefallen, dafür spricht der öffentlich dargtlegte Wunsch, sie dem Drucke zu übergeben. Der oben