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Tageblatt tlltzl. 7 >. Inserat« «»»»,»»» », Sonnt. bSMitt«»» » ». «»«»»« t» h« »r^ttto»: Joheonribalee »ats.«hm.«str^e »- Unterhaltung und Grschäst-verkehr. ^ ^ I .) . Mitred aktenr: ThttdMk Drvbist^ A»onm»««»q»hcktch»» »»Wtneldl. Kttser«»« tat Durch bl» k. Vach »iertel rr Agr. N«. -> !rÄ! Rr. 2S5. Dienstag den 22. October Dresde«^ den 2L. Oktober. — Eine bedeutsame Feier fand am 18. d. M. statt: et galt di« Eröffnung de« neuen Vitzthum'schen Gymnasium». Um 11 Uhr vorittag versammelten sich «ine große Anzahl der Mitglie- d«r de» vitzthum'schen «»schlecht», so wie die Lehrer und Zöglinge der Anstalt, um in «emeinschaft mit-vielen hochgestellten Personen so wi« den meisten Mitgliedern de» Ministerium» de« Cultu» und de» Lande-covfistorium-, den Angehörigen de» Lehrerkollegium» und der Zögling« und andern Freunden und Gönnern der Schöpf« ung, dersrlben die Weih« zu geben. Nachdem dir «länge de» Cho ral»: „Ach bleib mit deiner Gnade re.*, gesungen von dem Sän- gerchor der Kreuzschule, verklungen waren, erhob sich zuerst der ge genwärtige Administrator der Anstalt, der Herr Kammerhrrr Graf Vitzthum v. Eckstädt. Besonder« Diejenigen, welch« das rastlos« energische, umsichtige Wirken desselben sür di« Herstellung der neuen Anstalt zu würdigen im «taube sind, mußten auf« Liefst« ergrif. fen «erden durch dir einfache, würdig« Weise, mit welcher er, un ter Anführung svon verschiedenen Stellen au» der Stiftunglur« kund« und in Hinblick auf die erhabene Lhetlnahme vr. Majestät unser» allergnädtgsteu König« und auf di« Förderung durch da« hohe Gesammtmintstrrium und da» de» Cultu« und öffentlichen Unterricht» dir Hoffnungen begründete, welch« sich an Liese Feier anknüpfen. Nach ihm erörtert« der Rector de» neuen Gymnasium» Prof 0. «cheibe, in gediegener lateinischer Rede dir Vorzüge, welchr geschloffene Anstalten — und «ine solche ist da« Ditzthum'« sch« Gymnasium im Wesentlichen, ohne Tageöschüler arttzuschließen — vor andern voran» hätten in Bezug auf da» Betreiben der Wissenschaften. Der geh. Ktrchenrath 0. v. Zobel, k Lommiffar der Anstalt, wandte sich gleicherweise in klassischem Latein an Leh rer und Schüler — wie auch der vorige Redner bereit» gethan —, um sie auf di« ernsten Pflichten aufmerksam zu machen, dir ihm« der heutig« Log auterleg«. Mit eine« ergreifenden «ebete weudrte sich endlich der erste Reltgionölehrer, Herr Pastor Michael, an Gott, den Allerhöchsten, um i« Namen der Ansammlung den Gegen deffelben sür dir neu« Pflanzung zu erflehen. Gewiß Nie mand hat diese einfache Feier verlassen, ohne dir tiefsten Eindrücke mit htvwtgzunehmen. — Schon am r». September 1688 unter» zeichnet« der edle Rudolph Vitzthum v. Apolda seine Stiftunqsur- kundr. Erft vor SS Jahren trat die Anstalt wirtlich in« Leben, i« Anschluß an da« Blochmann'ich«, später vezjenberger'scht In- stttud Wer da» Ganz« überschaut, kann sich der Meinung nicht verschließen,! welche auch der Rector in seiner Rede autsprach. daß der gegenwärtig« Administrator al» der zweit« Stifter derselben be- trachtet werden könne. Möge sie, wie der ehrwürdig« Stifter «» ««»spricht, gedeihen.zu Sott«» Ehr« und der Kirchen und gerne!- -1 i ' > ' t L! ? V ' i neu vaterlande« Ausnehmend. St« zählt bereit» über 10 Zög^ linge. (Dr.J) — * Oeffentliche «ericht«verhan»l,»gen. Dl« neulich wegen Nichterscheinen» de» Angellagten unterbliebene Haupt- vrrhandlung wider Karl Friedrich Ernst Thoma» fand am sSl. Ortober statt. Genannter Thoma», 18H Jahr alt, war bisher Schreiber bei einem hiesigen Rrchtiavwall und nahm von diesem, welcher in seiner Eigenschaft al« Comitv - Mitglied einer Stiftung gedruckte Quitiung-formular« derselben besitzt, heim» lich rin solche» Formular hinweg, unterfertigte r» mit dem nur au» der Erinnerung de» einst geschrieben gefundenen Namen» nachgesälschten Namen eiur» der Vorsteher dieser Stiftung und schrieb sich selbst somit SV Thlr. zu gut«. Um den Betrag zu erheben, wendet Thoma« sich brieflich an «inen Eollegrn, «ine« Schreiber bei Henn Advocat Scheele hier, und dieser Schreiber wiederum giebt bi« Quittung dem »kleinen Schreiber* Karl Au gust vellmann, welcher sich zum hiefigen Banquier Haas« verfügt, in der guten Meinung, jene» Schriftstück sei wirklich ächt, den Betrag von SV Thlr zu erheben. Der Commi« de« Hrn. Van» quler Hasse schickt jedoch, um sicher zu gehen, erst den Markt» deifer Friedrich August Haase an erstgenannten R«cht»anwalt zur Er» kundiguog au». Der «arkthrlfer trifft aber den Advokaten zu fällig nicht avwesend, kommt mit Thoma» selbst in'» Gespräch und nimmt schlüßlich in der Meinung, die Aechtheit der Quittung bestätigt gefunden zu haben, letztere wieder mit Hier sagt nun der Angeklagte au-, er Hab« unter dem Borwand«, seine» Prin zipal di« Quittung erst zur Prüfung vorlegen zu wollen, dies« zurückbehaltrn und sein ganze» Lerörechen noch womöglich rück gängig wachen wollen, der Markthelser sei jedoch mit dem Be merken, «» werde schon ächt sein, sofort mit dem Falsifikat wie der hinweggegange«. Darnach hat Thoma» die SO Thlr. wirk lich erhoben und in seine» Nutzen verwendet, indem er sich Hut, Mütze, Schlip«, Kleider, Glacehandschuhe, Borhemdchea, Busen nadel und andere Gegenständ« gekauft, auch viel Geld in R-stau- rationeu verthan, beziehentlich mit der Droschke verfahren hat. Einig« Thaler hat er auch dadurch verbraucht, daß er Gelder, welche ihm sein Principal früher zum Behuf« »er Ablieferung an Andere (oder Ander, zur Ablteferung an diesen) anvrrtraut, nicht abgeliefert, v!el»«hr j.tzt erst berichtigt batte. Zur Zeit der Ent« dtckung de» verbrechen» waren die SO Thlr vollständig aufge braucht. E« haben jedoch verwandt« de« Angeklagten nachträg» lich di« ganze Summ« an dir, Stiftung abgezahlt, wo denn a'» selbstverständlich anzunehmen ist, daß der eigentlich« verletzt«, Herr Banquier Haase, seinen Verlust ersetzt erhalten hat. Sei- uem Prinzipal gegenüber hat der jugendlicht Verbrecher übri ge»» ein reumüthige» Geständniß abgelegt, ein doch einigermaßen