Volltext Seite (XML)
DerSMscheLrMer Tageöülü firAWoßwerda Aleukirch und Ilmgegenö Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dn Sächsische Erzähler ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- MA Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Bellage machungen der Amtsdauvtmannicbaft zu Bautzen u. der Bürgermeister zu F^u und Heim Zum Sonntag / Landwirtschaftliche Beilage - Druck und LischosKwerdau.Reukirch(L)behördlicherseUsbes>immteBlattu.enthältfelner Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt die Bekanntmachungen de» Finanzamt» zu Dischosswerda u. and. Behörden. Dresden Nr. 1521. GemeindeverbandsgirokasseBischosswerda Konto Nr. 3S4 > ———— —. jkrsch«imnu>»«elser Täglich mit Au»naym« der Sonn- und Feier- oge. Le,ug»pr«i, für die Leit «in«, halben Monate: Frei in» hau» halbmonatlich RM. 1.10, beim Abholen in der Geschäste- i«ll« wächentltch 4ü Rpf. Einzelnummer 10 Rpf. tSonnabend- nummer 1» btpf.) Fernsprecher Am« vischosewerda Ne. <44 und 445 Im Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Bekörderungseinrichtungen durch höhere Gewalt hat der Be zieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenprei»: Die 46 ww breite einspaltige Millimeterzeil« 8 Rpf. Im Textteil die SV wm breit« Millimeterzeile 2S Rpf. Nachlag nach den gesetzlich vorgeschrirbenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 5 Freitag, den 6. Januar 1939 94. Jahrgang Römische Antwort Frankreichs Ministerpräsident hat auch in Tunis wie auf Korsika den Empfang gefunden, der bei einer gut eingespiel- ton Verwaltung, wie «S die französische Kolonialverwaltung an und für sich ist, immer erwartet werden muß. Es hält nicht schwer, in einer tunesischen Hafenstadt einig« tausend, Menschen »usammenzubringen, die dm französischen Regie« öungSchef begrüßen, wie eS auch nicht schwer hält, den Bey Yon skuniS dazu zu bewogen, sich mit nachdrucksvollen War« ten zum vertraglich sestgolegten Protektorat Frankreichs über Tunis zu bekennen. DaS alles wirkt weder überraschend noch Überzeugend, wohl aber stöxt eS die Harmonie- daß mit einem Male das italienische Element in Tunis belästigt wird, denn es weiß doch jedermann, daß die Italiener zahlenmäßig viel stärker und länger in Tunis ansässig sind als die Franzosen. AlS um 1881 herum die französische Regierung sich mühte, in Tunis vertragliche Rechte zu erlangen, um über innerpoliti« sche Schwierigkeiten hinwogzukommen, gab es in Tunis be stimmt mehr Italiener als Franzosen. An das alles erinnert sich heute die öffentliche Meinung in Italien, wenn sie die Meise des französischen Ministerpräsidenten nach Tunis zwar vermerkt, aber nur insofern glossiert, als die Ausschreitungen gegen die Italiener wirklich nicht erfreulich und nach Lage der Sache auch wenig angebracht sind. Darüber können alle offiziellen Reden, die in und um Tunis gehalten werden, Nicht Hinwegtäuschen, wie eS auch wenig oder gar nicht ver« fangt, wenn der Bey Yon Tunis, der nun einmal finanziell stärk von Frankreich abhängig ist- Frankreich Huldigungen daÄringt. Der Bey von Tunis gebietet schließlich über ein Schattenreich, ist ebenso -.mächtig und unabhängig" wie etwa der Sultan von Marokko, der in Fez sitzt und nichts zu sagen hat. Diese Mittelmeerfahrt nach Tunis kann die Entwicklung nicht aufhalten, braucht darum auch kein Hindernis zu sein, daß sich im Rahmen der Lösung aller Mittelmeerproblome auch eine Verständigung über Tunis finden läßt. Tunis wiegt im Kranze der französischen Kolonien Weber gebiets mäßig noch in Hinsicht auf die Volkszahl schwer, ganz abge sehen davon, daß das französische Kolonialreich zu seiner Er schließung Und Entwicklung in der Hauptsache das braucht, waS nun einmal Frankreich will: Menschen. Die italienische Presse macht darauf aufmerksam. Laß sogar französische Zei tungen zugeben, daß es ohne Italiener in Tunis einfach nicht ginge, denn die Italiener seien in den wichtigsten Betrieben tätig, vor allem in den Verkehrsunternehmungen. Sehr ernst werden aber Zwischenfälle beurteilt, bei denen es zu Kund gebungen gegen italienische Hoheitszeichen gekommen ist, denn diese Kundgebungen tragen deutlich Provokatorischen Charakter. ES ist weiter kennzeichnend, daß diese Zwischen fälle so gut wie gar nicht von der eingeborenen Bevölkerung hervorgerufen worden sind, wie es auf der anderen Seite fest steht, lmß sich auch dabei wieder Juden hervorgetan haben. Nicht minder kennzeichnend ist es, Laß, als der Bey von Tunis den französischen Ministerpräsidenten verließ, die tunesische Bevölkerung eine Kundgebung veranstaltete, bei der sich die Rufe immer wiederholten: „Es lebe der tunesische Nationalis mus!" Wie wenig die Italiener in Tunis daran denken, .sich durch die Vorgänge und Zwischenfälle bei dem Besuch Dala- diers beeinflussen ober gar «inschüchtern zu lassen, geht dar aus hervor, daß sie dem italienischen Generalkonsulat in Tunis eine Entschließung übermittelt haben, die in schärfster Form die Zwischenfälle verurteilt, aus der anderen Seite aber die unlösbare Verbundenheit der Italiener in Tunis mit dem römischen Imperium energisch unterstreicht. Protestentschließung -er italienischen Organisationen Rom, S. Januar. Die Vertreter sämtlicher italienischer Verbände und Organisationen in Tunis haben dem dortigen italienischen Generalkonsul eine Entschließung überreicht, die an Las italienische Außenministerium weitergeleitet worden ist. Im Namen aller Tunis-Italiener wird darin die U n - antastbarkeit der unanfechtbaren, durch die Verträge und eine Jahrtausende alte Tradition verbrief ten Rechte gefordert. Die Entschließung bringt ferner die Entrüstung wegen der fortgesetzten Gewalttätigkeiten und Provokationen, denen die italienische Bevölkerung ausgesetzt ist, und die Empörung wegen der unerhörten Be- schimpfung der italienischen Fahne zum Aus druck. Wetter wird darin die hinterlistige und künstlich entfachte Hetz- und Verleumdungs kampagne gebrandmarkt, die ein friedliches Zusammen leben der einzelnen Bevölkerungsgruppen störe. Abschließend wird dem König und Kaiser sowie dem Duce, dem Begründer des Imperiums, und Wiederhersteller des italienischen Pre stiges in der Welt, uunvervrüchltche Treue gelobt. * Die jüngsten Zwischenfälle in Tunis werden von der ita lienischen Presse in steigendem Make als Provokation emp funden. Jm.Mittelpunkt steht am Donnerstag der Pro - test der in Tunis lebenden Italiener gegen die unerhörten Ausschreitungen eines in« Solde der französischen Behörden stehnden Pöbels, der als ein „selbstbewußter Pro test gegen die Schändung der Nationalflagge und als ein Be kenntnis zum Vaterland, dem König und Kaiser sowie dem Duce" bezeichnet wird. Der Direktor der „Tribuna" betont, daß man, wenn man dieses Dokument eines leidenschaftlichen Glaubens mit der verwerflichen Sprache der Pariser Presse und mit den auf reizenden Reden verantwortlicher Persönlichkeiten vergleiche, sofort erkenne, daß es sich um em Wohl vorbereitetes und vor ¬ bedachtes Provokationsmanöver handele. Die Hetz- und Ver leumdungskampagne richte sich sowohl gegen Len Wert deS italienischen Soldaten wie gegen die Achse, von der man in Frankreich jeden Tag vergeblich eine Schwächung prophezeie. Diese grotesken Unternehmungen und kläglichen Versuche zeigten am besten, auf welch' tiefem moralischen Niveau die jüdisch-freimaurerische Demokratie im Gegensatz zu der Kul tur- und Gerechtigkeitsmission der sich für ein Ideal einsetzen den Völker stehe. Italienischer Protestschritt in Tunis Empörung über wiederholte Schändung -er italienischen Flagge Rom, 6. Januar. - (Eig. Funkmeldg.) Nach Meldungen der römischen Morgenpreffe hat der italienische Generalkon- fuk kn Tunis am Donnerstag beim französischen Generalresi. deuten Vorgesprächen, um gegen die antiitalienischen Kund gebungen anläßlich der Reise DaladierS Verwahrung einzu legen und -er Empörung der italienischen Bevölkerung von Tunis über die wiederholte Schändung der italienischen Na tionalflagge Ausdruck zu geben. Die Ausschreitungen durch Juden verschärft Lebhafte Unzufriedenheit unter der arabifchen Bevölkerung Rom, 6. ! schrjtt Les italienis, Bevölkerung Januar. (Eig. Funkmeldg.) Zu dem Protest- . italienischen Generalkonsuls beim französischen Generalrefiberitenche« -ie italienische Morgenpreffe mit Ent rüstung die anhaltenden herausfordernden Demonstrationen gegen Italien hervor und unterstreicht die starke Empörung -er italienischen Kolonie in Tunis un- anveren Orten, wo -ie Italiener bis jetzt vergebens auf -ie Bestrafung -er für -ie Schändung italienischer Fahnen Verantwortlichen Rädels- führer warteten. Nach einem Bericht -eS „Popolo -i Roma" aus Tunis fin- bei -er neuen Verschärfung -er antiitalienischen Zwischen, fälle, bei denen in verschiedenen italienischen Geschäften -ie Fenster einaeworfen un- an -er italienisch-französischen Bank die italienischen Fahnen heruntergerissen wur-e«, wiederum die Juden besonders stark vertreten. Nach -em gleichen Be. richt wurden zwei italienisch« Ladenbesttzer in Tunis aufge- fordert, -ie französische Fahne auSzuhängen, falls sie sich nicht Gewalttätigkeiten ausgesetzt sehen wollten. Bei den neuen antiitalienischen Zwischenfällen außerhalb Tunis habe die Polizei, wie weiter berichtet wird, wieder ver sagt. Anderseits herrsche unter der arabischen Bevölkerung lebhafte Unzufriedenheit, weil die zum Besuch Daladiers er wartete Begnadigung von 400 im vergangenen Avril verhaf teten arabischen Nationalisten ausgeblieben sei. Diese Unzu friedenheit habe sich auch deutlich darin gezeigt, daß die große Masse der arabischen Bevölkerung den für Daladier veranstal teten Kundgebungen ferngeblieben sei, ferner bei den Zwi schenfällen der arabischen Nationalisten beim Einzug Dala diers in Tunis. Den in diesem Zusammenhang verhafteten Arabern, 12 Frauen und sechs Männern, sei die von jhrem Rechtsanwalt beantragte vorläufige Freiheit verweigert wor den. Bei dem gestern erfolgten Verhör hätten, wie Las Blatt hinzufügt, sämtliche Verhafteten offen ihre Gefühle für die nationale arabische Bewegung Ausdruck gegeben und gegen die Mißgriffe der Polizei protestiert, die die Uebergabe eines Briefes an Daladier verhindert habe. Wachsende Erregung in Italien „Italien läßt sich nicht elnschüchtern — weder Wffe, noch Gebrüll, noch Drohungen können die Lage andern" Die römisch« Presse verurkeilk auf» schärsste die neuerlichen Zwischenfälle in Tuns», bei denen e» sich, wie sie hervorheb«, um provokatorische Kundgebungen gegen da, faschistische Hallen nnd da, nailonalsozialistisch« Deuischlaud handele. Dl« Beschimpfung der italienischen Fahne wird al» eine unerhörte heraus sorderung de, faschistischen Rallen, bezeichne«. Die norditalienische Presse, die die Reise des französischen Mi- nisterpräsidenten nach Korsika und Nordafrita zunächst mit Gelas senheit beobachtet und auch die Rede in Ajaccio nicht tragisch ge nommen hatte, macht nunmehr aus ihrer Entrüstung über die Vor fälle in Tunis kein hehl. Sie spricht von offenen Heraus forderungen, denen um so schwereres Gewicht zuzuschreiben sei, als das Vorgehen des kommunistisch-jüdischen Pöbels nicht verhindert wurde. „Popolo d'Italia" stellt fest, daß die Reise des fran zösischen Ministerpräsidenten nunmehr den Charakter einer offe nen Kundgebung gegen Italien angenommen habe, die im schärfsten Gegensatz zu der offiziellen Zurückhaltung Italiens stehe. Aus dir italienische Kündigung des Vertrages von 1935 habe Frankreich in dramatischer Weise geantwortet. Man habe geglaubt, mit der Reise Daladiers zwei Ziele er reichen zu können: Einmal sollte Italien durch die Parade einiger Kriegsschiffe und Flugzeuge, einiger Kanonen und durch ein paar tausend Mann eingeschüchtert werden, dann aber wollt« man durch künstlich herbeigeführte Kundgebungen den Eindruck er wecken, daß an der gegenwärtigen Mittelmeerpolitik keinerlei Aen- derungen möglich seien. Die Franzosen wollten mit einer Ntacht- geste gegen Italien, die gegenwärtigen innerpolttischen Schwierig keiten in den Hintergrund drängen, mit denen der wirtschaftliche und finanzielle Wiederaufbauplan zu kämpfen habe. Auf jeden Fall sei festzustellen, daß die Reise Daladiers keines der Probleme zur Lösung gebracht habe, sondern die Dinge auf dem Ausgangs punkt belasse. Mit einer Besichtigung der tunesischen Maginot- Linie dürften die Streitpunkte mit Rom gewiß nicht beigelegt werden. Die „Stampa" erklärt, der Lärm der in Scherben gehenden Fensterscheiben von italienischen Einrichtungen habe an die Ohren des französischen Ministerpräsidenten klingen müssen, während er am Schluß des Banketts versicherte, daß die Franzosen Ordnung und Disziplin nach Tunis gebracht hätten. Von der Geste mit dem Dolche in Ajaccio, von den Sippenpredigten der als Funktionäre der Republik tätigen Logenbrüder bis zu der Verbrennung der italienischen Flagge und der Plünderung eines italienischen Geschäftes sei die ganze Atmosphäre, die die Reise des französischen Ministerpräsidenten umgebe, von Dunkelheit und Erregung erfüllt. Aber dies alles sei nicht imstande, das italienische Volk auch nur un: einen Millimeter von seinem Standpunkt zu bringen. Tunis werde Mit feinen 120000 Italienern das bleiben was es sei. Dar Konto bleibe offen und werde weder durch Pfiffe noch durch Sebrüll, noch durch Drohungen zum Abschluß gebracht. Das Mailänder Abendblatt „La Sera" schreibt, die Kund gebungen in Tunis zu Ehren Daladiers hätten sich in einer Atmo- sphäre eisiger Kühle abgespielt, die nur durch den Enthusiasmus von einigen tausend französischen Beamten und von der Masse der Juden übertüncht worden sei. Kein Jtalie- nerund kein Araber hätten bei dem Zug des Ministerpräsi denten und bei der Militärparade Spalier gestanden. Di« Ab wesenheit der arabischen Volksmenge sei symbolisch gewesen. Mit großem Wortschwall soll aber die Weltöffentlichkeit getäuscht wer- den, damit sie den Eindruck erhalte, daß Tunis französisch sei. W.-SeM Mm Wil tzWMsl Gipfelpunkt -es Zynismus; „Warum erschießen, wenn man aushungern kann!" Washington, ö. Januar. Wie nicht anders zu erwarten, ist der sattsam bekannte Senator Pittman von der JahreS- -otschaft Roosevelts ganz begeistert. In seiner Begeisterung ging er so weit, vorauSzusagen, der Kongreß werde mora - lische, wirtschaftliche und finanzielle Sank tionen gegen die „Diktatoren" billigen. Die Bereinigten Staaten müßten den demokratischen Ländern in ihrem Kampf gegen die „Diktatoren" mit allen Mitteln, die nicht unbedingt Krieg bedeuten, helfen. Pittman machte kein Hehl daraus, WaS er unter „nicht unbedingt Krieg be deuten" versteht, indem er hlnzufügte: „Warum einen Mann erschießen, wenn man ihn zu Tode hun- gernkann?" In einem angenehmen Gegensatz zu dieser blutrünstigen Erklärung steht eine Resolution, die der Senator Frazier einbrachte, die die Beteiligung der Vereinigten Staaten an irgendwelchen fremden Kriegen verbieten will. * Im Kongreß wird zweifellos sich eine Mehrheit dafür finden, daß USA. sich aus kriegerischen Verwicklungen in Europa herauShalten soll, denn die Erfahrungen LeS Welt krieges sind noch zu frisch. Darum die jüdische Drohung mit dem Hungerkrieg. Aber auch dies kann unS nicht schrecken, denn wir sind längst so weit, daß wir auf Leben-mittel ans Amerika verzichten können. * Der Führer und daS deutsche Volk haben daS neue Jahr begonnen im Geiste eines friedwilligen Fortschritt- der Be ziehungen zwischen Len Angehörigen der deutschen Nation wie auch -wischen den Völkern. Der Führer schloß seine Nci