Volltext Seite (XML)
Großenhainer WnMüW- M AilZttzMM. AmtSvkatt des Kömgl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 58. Donnerstag, den 17. Mai 1868. Bekanntmachung, die hiesigen Sparkasseneinlagen Keir. Bereits in mehreren Zeitungen ist darauf aufmerksam gemacht worden, daß die bei den städtischen Sparkassen sich häufenden Zurückzahlungen nicht gerechtfertigt seien, und daß derjenige, welcher sein Geld selbst im Kriegsfälle sicher verwahrt wissen will, dies nicht besser als in der Sparkasse thun kann, weil für deren Bestand die betreffende Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen einzutreten hat. Zur Beruhigung unserer Sparkaffeneinleger nehmen wir daher Veranlassung, diese Versicherung auch in unserem Amtsblatte öffentlich auszusprechen und darauf hinzuweisen, daß die der hiesigen Sparkasse anvertrauten Gelder auf städtische und ländliche Grundstücke sicher angelegt sind, und daß nach tz 3 des für die Sparkasse bestehenden Regulativs die hiesige Stadtgemeinde für die in derselben regulativmäßig eingelegten Gelder in allen Fallen hinreichende Garantie leistet. Großenhain, am 11. Mai 1866. Der Stadtrath. Heerklotz. verschritten werden muß. Großenhain, am 15. Mai 1866. Der Stadtrath. Heerklotz. Die auf die Grundsteuern des abgelaufenen zweiten Hebetermins von vielen Beitragspflichtigen noch zu leistenden Zahlungen sind nunmehr sofort und spätestens bis zum Schluffe laufende« Monats an die hiesige Stadtsteuer- Einnahme abzuführen, widrigenfalls zu dem gesetzlich vorgeschriebenen Zwangsverfahren unnachsichtlich Bekanntmachung. Nachdem der Schenkwirth Herr Christian Gotthelf Träger hier als Agent der Vater ländischen Feuerversicherungsactiengesellschaft zu Elberfeld für Stadt und Gerichtsamtsbezirk Großen hain in Pflicht genommen worden ist, so wird dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Großenhain, am 14. Mai 1866. Der Stadtrath daselbst. i. v. K. Hesse, Act. Tagesnachrichten. Sachsen. Bei dem gesteigerten Bedürfnisse der Armee an Aerzten werden diejenigen Aerzte 1. und 2. Classe und Apotheker, deren Verhält nisse es gestatten, vom Kriegsministerium aufge fordert, sich zum Dienst in der Armee und in den Hospitälern zu melden. — Das „Dr. I." vom 15. Mai erklärt eine angebliche Dresdner Correspondenz der officiösen „Nordd. Allg. Ztg." in Berlin, welche von amtlichen Weisungen an die Zeitungen über die zu beobachtende Haltung, von abgewiesenen Deputationen und unruhigen Auftritten in Dresden wissen will, von Anfang bis Ende als schamlose Lüge. — Die auf den 18. Mai angesetzte feierliche Enthüllung des Na tionaldenkmals für König Friedrich August II. in Dresden ist auf einen spätem, geeignetem Zeit punkt verschoben worden. — Am 14. Mai hat in Leipzig unter ungeheurem Zudrang die Ge richtsverhandlung gegen den des Mordes an dem Kaufmann Markert verdächtigen Schneidergesellen Künschner aus Hohenossig, welcher die That noch hartnäckig leugnet, begonnen. Man glaubt, daß diese Verhandlung drei bis vier Tage erfordern wird. — Die Bahnstrecke Bohrsdorf - Grimma, durch welche Grimma in directen Verkehr mit Leipzig gekommen, ist am 14. Mai eröffnet wor den. — Wegen anderweiter Inanspruchnahme der Betriebsmittel sind vom 15. Mai ab bis auf Weiteres die Züge 12 Uhr Mittags von Berlin nach Röderau resp. Dresden und 11H Uhr Vor mittags von Dresden resp. Röderau nach Berlin eingezogen worden; auch wird die Lieferzeit der Güter nicht mehr garantirt. Letzteres geschieht vorläufig auch auf der Thüringischen Bahn. Preußen. Die Landwehrbataillone, welche ursprünglich nur 500 Mann zahlen sollten, sind durch Einziehung des zweiten Aufgebots auf je 802 Köpfe gebracht worden. Die Armirungen der Festungen haben weitere Dimensionen ange nommen. Spandau, Magdeburg und Erfurt wer den armirt; für Schweidnitz ist Befehl ergangen, mit Rücksicht auf die gegenwärtige politische Lage die innere Umfassung der Befestigung alsbald ganz einzuebnen und die äußere Umfassung zur Zer störung vorzubereiten. — Beim Einkleiden der Landwehr kommen noch immer unruhige Austritte