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Sountag, den 18. Mai. Wildenfels mrd Zwönitz. (5455-57) Kühn. (5488) Scheunen Verkauf. Die in der Nähe des hiesige» Schlosses befindliche Scheune, welch« 34 Meter lang und 12 Meter tief ist, soll Mittwoch, -en SL Mai L8VS, Nachmittags T Nhv, unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend auf -en Abbruch verkauft werden. Kaufliebhaber wollen sich gedachten Tages an Ort und Stelle einfinden. Fürstliches Rentamt Stein, am 16. Mai 1873. Der Begüterte Friedrich LouiS Meyer in Griesbach beabsichtigt auf der zu feinem Gute gehörigen, in der Nahe des sogenannten ZiegelteicheS gelegenen Parzelle Nr. 386 des Flurbuchs von Griesbach eine Ziegelei, bestehend aus einem Ziegelbrennofen nebst Trockenschuppen und Einheizraum zu errichten. Man bringt Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß mit der an Jedermann gerichteten Aufforderung, binnen 4 Wochen und längstens den 21. Juni 1873 etwaige Einwendungen hier anzubringen, widrigenfalls die nicht auf Privatrechtötiteln beruhenden Einsprüche keinerlei Beachtung findet! werden. Schneeberg, am 14. Mai 1873. Das König!. Gerichtsamt daselbst. Dreßler. Herrmann. Nächstfolgenden Dienstag, den 27. Mmds. Js., sechssitziger Post-Courswagen meistbietend v-rkauft werden. (5481—82) ErstehungSlustige wollen sich gefälligst bei dem erwähnten Remisengcbäude einfinden. Schneeberg, den 16. Mai 1873.Spranger, Postdirector. Naupkrt. Wetten g el. Die zwischen der Straße und Frölich'S Garten gelegene Parzelle deS hiesigen PfarrlehnS ist für den Kaufpreis von 100 Thlr. — - — - zu einer Bau stelle verlangt worden. Sollte ein Glied der Kirchfahrt mehr dafür geben wollen, so möge cs sich bis zum 14. Juni bei dem OrtSpfarrer melien. Beierfeld, am 14. Mai 1873.Der Kirchenvorstand. den Berkans des alten Forstgehöftes in Hartmannsdorf betreffend. Auf Anordnung des Königlichen Finanzministeriums soll von den unterzeichneten Behörden am 6. Juni dieses Jahres, Vormittags 9^ Uhr, das dem Königlich Sächsischen EtaatSfiScuS gehörige, unter Nr. 93 im Brandcataster verzeichnete alte Forstgehöfte zu Hartmannsdorf nebst dazu gehörigen Mitten an den Meistbietenden unter Vorbehalt der Benutzung dieser Grundstücke bis End« October dieses Jahres und unter den weiter noch im Termine selbst bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle verkauft werden. Kaufliebhaber haben sich daher zur angegebenen Zeit in dem gedachten Forsthause einzufinden, anzugeben, über ihre Zahlungsfähigkeit genügend auSzu» weifen Md sodann der Licitation zu gewärtigen. Das zu verkaufende Forstgehöste besteht aus einem Wohnhaus«, einem WirthschaftSgcbäude mit Stallung, Wagenremise und Scheune und einem Wasch- beziehendlich Wasserhause. Es umfaßt im Ganzen einen Flächenraum von 39,3 Ar (2l3 Qu.-Ruthen), wovon 3,3 Ar auf die Gebäude, 12,- Ar auf d/n Hof raum und 23,8 Ar auf die Gärten kommen. DaS vorhandene Röhrwasser dagegen ist nicht Eigenthum des StaatS und gelangt daher nicht mit zur Ver steigerung. Uebrigenö wird noch bemerkt, daß Herr Oberförster Hildebrand angewiesen ist, die zu verkaufenden Grundstücke an den Tagen des 3l. Mai und des 3. Juni von Vormittags 8 bis 12 Uhr Mittags zur Ansicht zu zeigen. Obkrforstmcisteret Eibenstock, Gerichtsamt Kirchberg und Forstrentamt Eibenstock, den 12. Mai 1873. 1873. ErlLeutt tagltchmttMSnahcEick - r z«. — wrer» vrerreuii» tick 1L Ngr. — Inte» , , wM tionSaebühren die gespa». tene Zeile t 0 Pfennige.— 2nk«ra»enannahne für dir U W 8 8 am Abende erscheinend, Nummer bis Bormiltir 11 Uhr. TageSgeschichte. Die Suspension -er österreichischen Bankaete. Als wir vor wenig Tagen an dieser Stelle die finanzielle Sündfluth be sprachen, die über die Wiener Börse hereingebrochen ist, hatte der Wogengang «och nicht seine höchste Höhe erreicht. Mehrere Tage hindurch sind die Wellen gestiegen und drohten, nicht allein das ganze Land zu überschwemmen, sondern auch fremde Börsen und Nachbarländer in die empfindlichste Mitleidenschaft 1« ziehen Auch in der Berliner Bö.fenhalle herrschte am letzten Dienstag «in wahrer Herensabath. ES schien, als ob in Wirklichkeit der Weltuntergang bevorstände. Ein cholera-artige- Ab- und Zurückwetchen der Eourse trat ein, und Papier-, die man früher für „superfein" gehalten und zur Klaffe deS „befestigten Besitzes" gerechnet hatte, wie die „DiSconto-Eommandit", fielen in wenigen Stunden um 59 Prokent. Die Eourse vieler Unternehmungen, wie Nordende, Südcnde, Ostende u. s. w. warm überhaupt zu „Ende", die Aktien der Geftllschaften „Vorwärts" gingen gleichfalls gewaltig rückwärts, und eS gewann den Anschein, als sollte ein allgemeines souve yui-peut, rette sich, wer da kann, die Losung werden. Was der Finanz-Tragödie am Schottenringe in Wien ein besonderes häß liches Gepräge verleiht, ist der Umstand, daß dieselbe von den ersten Bank- Md Gründer-Firmen, di« auf den üppig aufschießendm jungen Nachwuchs eifer süchtig waren, in gewinnsüchttger Absicht emgestellt worden ist. Da die Hauffe an der Rückenmarkdarre litt und sich nicht mehr fortbewegen konnte, so wollte man, wie dt-S bereits im vorigen Jahre mit Erfolg geschehen war, wieder ein mal eine gründlichste Baisse in Scene fetzen. Man wollte die Papiere „herunter" haben, um wieder ein flotteS Geschäft pt haben. Die großen Vörsen-Matadore, die »aS Wetter an der Börse „machen", wteSchnee, Springer, TydeSco, Königswärter, Rothschild, Md wie die Finanzbarone sonst heißen mögen, entledigten sich in aller Stille ihres EffectenbefitzeS, kündigten ihren zahlreichen Kostgängern" die Depots, schnitten de« GW der Spekulanten den Eredit ab, und daS massenhafte Angebot aller Acti«n m Folge des ZwangSverkausS that das Uebrig«. Man beabsichtigte allerdings nicht emen Brand von dem Umfange pterpugen, wie er sich gegenwärtig der papiernen Luftschlösser bemächtigt hat; man wollte dem Gegner nur ein Bein stellen, übersah aber, daß man bet dem Sicchthum desselben Gefahr lief, ihm alle Rippen im L-ibe zu brechen. Ma» warf eine Lunte aus und bedachte nicht, wie groß die Menge des Zündstoffs war, die sich inzwischen angesammclt hatte. Der Schaden, der hierdurch angerichtct worden, beträgt eine Milliarde und darüber; die Insolvenzen belaufen sich auf mehr als 800, und die vollständig ruinirten Existenzen dürften das Zehnfache betragen. Bei dieser Sachlache hat die österreichische Regierung geglaubt, zu dem letzten Mittel ihre Zuflucht nehmen zu müssen, daS man sonst Mr in den höchsten Bedrängnissen deS StaatcS angewendet hat. Nach 8. 14 der österrtichisch«» Bankakte müssen mit Ausnahme von zweihundert Millionen Gulden alle von der Bank ausgegebenen Banknoten durch Metallvorräthe gedeckt sein. Diese beschränkende Bestimmung ist suSpmdirt, und die Bank hat damit die Lefttgniß, die Notenpreffe je nach Bedarf und libitum in Thätigkeit zu setzen. DaS Opfer, daß der österreichische Staat zu Gunsten der Börse auf sich genommen, ist wahrlich kein kleines. Nicht mit Unrecht weist man darauf hin, daß «S langer Jahre und schwerer wirchschaftlicher Arbeit bedurft hat, um die österreichische Valuta dem Paricourse nahe zu bringen, und daß diese werthvolle und mühsame Errungenschaft jetzt mit einem Schlage preiSgegtben wird. In einem Lande, welches wie Oesterreich die Papier-Valuta har, und wo die CourS- Schwankunaen derselben die Preisentwickelung aller Lebensbedürfnisse beeinflussen, heißt eine Vermehrung deS uneinlööbaren Papiergeldes nichts anderes als eine Steigerung der Preise aller Lebensbedürfnisse. Und dennoch — bei der Größe des ParoriSmuS, und wenn die Börsen- krisis nicht in eine allgemeine Handelökrisis auSanen sollte, war kaum ein anderer Ausweg übrig. Bei den schweren Krisen, von denen England im Laufe dieses Jahrhunderts mit eincr gewissen Periodicität heimgesucht worden ist, hat die Suspension der dortigen Bankacte und die Erweiterung der Noten ausgabe jederzeit die Folge gehabt, daß der Deroute Einhalt geschehen, daß da- Vertröst«» allgemach zurückgekehrt ist, und die Börse wieder ihr WpokratifcheS Gesicht verloren hat. Leider hat dieselbe ein kurzes Gedächtu ß. Owm ist der Sturm vorüber und die Wirkungen der Seekrankheit habe» «nigermaß»» «ach- gclaffen, so beginnt die Ueberfittterung von Neuem und daS alte Uebelbefinden stellt sich wieder ein. Zudem ist die vesorgniß nicht Mbe-rüstdet, da- dieJn- AmtSdrc.tt kn «e- H 114 «nrünha n. Jo- "V," daMaeeroenktad«, »chnee- Mm deufel« uns der Stadträthe c Aue, Elterlein, Grünhain, Mg G-MG Hartenstein, Johanngeor- I