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Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unserer Anrtshauptmannschaft mit 15 Pf. diLSpaltzeile oder deren Raum berech- »Weibert-. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Mittwoch den 1. August 1917 abends Nr. 176 net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur non Behörden) die zwei gespaltene Zeile 4S bez. 35 Pf. — Tabellarische ilndkomplizierte2nserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. PS mern 10 Pf. Alle Postan- j M V < V 4- -SL- WM K rII Amtsblatt für die Königliche Amt-Hauptmann,chaft, La- Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtsam Mo dl- Ausnahme eine» Inserat- an bestimmter Stell« an» °n bestimmten Tagen mied ,eine Garantie "bernammem Vemntwortllcher Redakteur: Paul J-Hne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. Enteignung von AlnmininmgegenftSn-en. Aus Grund des 8 1 der Bundesratsveroidnung über die Sicherstellung von Kriegs bedarf vom 24. Juni >915 (Reichsgesetzbl. S. 357) in Verbindung mit den Ergänzungs- bekannlmachungen vom 9.Oktober >9>5 (Reichsgesetzbl. 8. 645), vom 25. November 1915 (Reichsgesetzbl. S. 778) und vom 14. September 1916 (Reichsgesehbl. S. 1019) wird unter Bezugnahme auf die Bekantmachung vom 4. Mai 1917, betreffend „Beschlag- nähme, Bestandserhebung und Enteignung von fertigen, gebrauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Aluminium", das Eigentum an den au« Aluminium bestehenden Gegenständen hiermit von den Besitzern auf den Reichsmilitärfiskus übertragen. Das Eigentum geht auf diesen über, ohne datz den Besitzern noch eine besondere An ordnung zugeht. Die Gegenstände sind bis 16. August 1917 an die zuständigen Sammelstellen gemätz den Ausführungrbestimmungen vom 4. Mai 1917 abzuliefern. Wer nicht recht- , zeitig abliefert, macht sich I,rasbar,- die von dieser Anordnung betrosfenen nicht obge- lieferten Gegenstände au» Aluminium werden autzerdem im Zwangswege auf Kosten de» Besitzers abgeholt werden. Dippoldiswalde, den 25 Juli 1917. Königliche Amtshauptmannschast. Gewerbliche Betriebszählung am 15. August 1917. Auf Grund von § I7 des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst vom 5.De- zember 1916 (RGBl S. 1333) hat da» Kriegsamt für kriegswirtschaftliche Zwecke eine gewerbliche Betriebszählung nach dem Stande vom 15. August d. I- angeordnet. Eie ist in folgender Weise durchzusühren: Jeder Inhaber (oder Leiter) eines gewerblichen Betriebes — eines privaten so wohl wie eines öffentlichen —, der im hiesigen Kommunaloerbande seine Belriebsstätte hat, ist zu befragen. Die Erhebung umfaßt: 2) Handwerk, b) Industrie (auch Hausgewerbe und Heimarbeit), c) Baugewerbe, ck) Handel jeder Art, I trieb e) Bergbau und Hütten, k) Gast- und Schankwirtschaften, Hotels, Pensionen u. dgl., ebenso Sanatorien und ähnliche Einrichtungen, soweit sie vorwiegend Erwerbszwrcken des In habers dienen, nicht aber Krankenhäuser, Lazarette und ähnliche, ganz oder überwiegend Wohlfahrtszwecken dienende Einrichtungen, k) Verkehrs- und Transport-Unternehmungen, jedoch ausschließlich der Eisen bahn-, Post-, Telegraphen, und Fernsprechbetriebe, doch sind die Werkstätten- betriebe dieser Berkehrsanstalten stets zu zählen, i) Theater-, Musik- und Schaustellungsgewerbe, n' Gättnerei, soweit sie gewerblich, nicht ackermäßig, betrieben wird. Zur Durchführung dieser Erhebung dienen Fragebogen, von denen für jeden Be emer bestimmt ist — jeder Filialbetrieb ist dabei als besonderer Betrieb zu zählen, erhält daher einen eigenen Fragebogen. . Die Ausführung der Zählung erfolgt für jeden Gemeinde- und Gmsbezirk durch die Ortsbehörde. Die erforderlichen Zählpapicre werden den Ortsbehörden nebst einem Merkblatte für die Zähler demnächst zugehen. Wer die verlangte Auskunft innerhalb der festgesetzten Frist nicht erteilt, oder bei der Auskunftserteilung wissentlich unwahre oder unvollständige Angaben macht, kann nach 8 >8 des Hilfsdienstgesetzes mit Gefängnis bi» zu einem Jahre und mit Geld- strafe bi« zu 10 000 M. oder mit Haft bestraft werden. Dippoldiswalde, am 30. Juli 1917. Nr. 626 s v Der Kommunaloerband. Knsupen, 100 Gramm auf den Kopf der nlchtlandwirtschaftlichen Beoölke. ung, Verkaufspreis 6 Pf., sind vom 2. August d. I. ab gegen Abschnitt Ei der Lebensmittelkarte erhältlich bei Grahl, Freiberger Straße, Hofmann, Kretzschmar, Mende, Mewand, Herm Richter, Martin Schmidt und Thomschke Stadtrat Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Juli dr. I». 1062 Einzahlungen im Be trage von 200 413 Mork 13 Pf, dagegen wurden 470 Rückzahlungen im Betrage von 132114 Mark 50 Pf. geieisiet. — Zu dem vom hiesigen Rekruten > Depot gestern Dienstag in der „Reichskrone" veranstalteten Aufklärungs- vortrag hatten sich auch einige Domen und Herren aus der Zivilbevölkerung eingesunden. In anschaulicher Weise durch Vergleiche mit dem Zusammenschluß der Tiere er- läuterte der Landsturmmann Kasper-Dresden Wesen und Zweck des Staates als eine Bereinigung Einzelner zur Förderung ihrer gemeinsamen Interessen. Der Staat sei in der Hauptsache eine wirtschaftliche Größe, die als Bor teil die Erstarkung des Einzelnen und die Arbeitsteilung biete. Man denke nur zurück an die Ohnmacht des zer rissenen Deutschland» unter Napoleons Herrichaft. Bis 1870 suchte das deutsche Kapital' gern Anschluß an die mächtige Großsirma England, aber im Deutschen Reiche erwuchs derselben ein gewaltiger Konkurrent, der sie über kurz oder lang auf allen Weltmärkten zu überflügeln drohte. Wie nun jede Bereinigung zur Erreichung ihres Zweckes von einer Borstandschast geleitet werde und dazu finanzielle Beiträge der Mitglieder benötige, so bedürfe auch der Staat der Regierung und der Steuern. Noch begegnete Redner dem Vorwurf-, daß ter Staat die be- güterten Klassen vielfach begünstige mit dem Hinweis auf die Rückwirkung staatlicher Einrichtungen auf alle Wirt schaftskrise und schloß mit der Mahnung zur Einigkeit, damit wir und unsere Kinder und Kindeskinder freie Männer bleiben können. — Am 19., 20. und 21. August findet in Leipzig die Bundestagung der Frauendank 1914 anläßlich der dor tigen Ausstellung für Kriegsbeschädigtenfürsorge statt und jede» Mitglied des Frauendank 1914 kann an der Bundes- tagung mit ihren verschiedenen Veranstaltungen und an der Besichtigung der Ausstellung trilneymen. Es wäre mit Freuden zu begrüßen, wenn recht viele Mitglieder unserer Ortsgruppe Dippoldiswalde und Umgebung sich an der hochinteressanten Tagung beteiligten. Nähere Aus kunft erteilt die Vorsitzende Frau Bürgermeister Jahn, bet welcher auch da» Programm eingesehen werden kann. — Pilzabfälle ein gutwirkendes Hühnersutter. Noch wenig bekannt wird die einträgliche Verwendung der Pilze als Hühnersutter sein. Hierzu dienen nicht nur alle Abfälle der für Menschen genießbaren Pilze einichließlich der von Maden zerfressenen, sondern auch alle im Walde stehenden ungenießbaren Pilze können dazu mit eingesammelt werden, wie auch schon Herr Oberlehrer Michael in seinen rühmlichst bekannten Pilzwerken schreibt. Nur eine Art muß sorgfältig vermieden werden, und zwar der giftigste aller Pilze, der Knollenblälterschwamm in seinen drei Abarten. Er ist nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren sehr schädlich. Es dürfen aber die Pilze, wenn sie von den Hühnern als Futter angenommen werden und den Eierertrag sehr steigern sollen, nicht allein und auch nicht frisch gegeben werden, sondern sie sind erst sehr hart zu trocknen, am besten an der Luft vortrocknen und im Ofen oder Backofen in der Hitze nochtrocknen. Dann werde» sie zu Pilzmehl gemahlen. Dieses Pilz- mehl wird dann im Laufe des Jahres dem anderen Futter beigegeben und am besten mit diesem vermischt mil gekocht. Ein Versuch wird sich bei richtiger Anwendung sicher lohnen. Schmiedeberg. Der Försterkandidat Dähnel, Renier- gehilfe auf Schmiedeberger Siaatssorstrevier, erhielt da» Eiserne Kreuz 2. Klasse. Geising Der umfangreiche Schlackenbetrleb der Stadt Geising ist seit einiger Zeit käuflich in den Besitz der „Ge sellschaft für Grubenbetrieb im Erzgebirge m. b. H." über- gegangen, welche auch die privaten Aufbereitungen sowie dieMutungen derBachanlieger in hiesigerStadtangekaust hat. Postendorf. Am vergangenen Sonntag abend 8 Uhr versammelte sich unsre Gemeinde im Gotteshause zu einer Glockenabschiedsfeier, die sich durch die eindrucksvolle An sprache des Herrn Pastor Schneider und einen sich azr. reihenden Sologesang mit Orgelbegleitung — „Das Bater Unser", von Krebs — überaus schön vorgetragen von einer jungen Dame, zu einer recht erhebenden gestaltete. Nach Schluß des Abendgotlesdienstes ließen unsre Glocken zum letzten Male im Dreiklang ihren ehernen Mund er- tönen und am Montag wurden die mittlere und kleine von einem Abbaukommando herabgenommrn, während uns die große Glocke verbleibt. Dresden. General der Infanterie von Carlowitz, Führer eines Reservekorps, hat vom Kaiser den Orden pour le merite erhalten. — Zusammenlegung getrennter Eisenbahn-Wartesäle Für den kommenden Winter ist Infolge der Kohienknapp- hrit eine Zusammenlegung getrennter Wartesäle auf allen Bahnhöfen in Aussicht genommen, um Fenerungsmaterial zu sparen. Die Ermittlungen hierzu werden, wo das angängig is', setzt vo-genommen. — Sächsisches Staatsschuldbuch. Eingetragen wäre-, Ende Juli 1917: 3196 Konten im Gesamtbetrag« 00^ 216 927 200 Mark. Leipzig. Die Zehnpfennigscheine, die der Nat der Stadt Leipzig hat drucken lassen, sind fertiggestellt und werden nun an den öffentlichen Kassen ausgegeben. Sie werden der Zehnpfennignot schnell und gründlich ab helfen, denn der Rat hat nicht weniger als eine Million Stück davon Herstellen lassen. Die Scheine sind absichtlich sehr klein gehalten, damit sie nicht gebrochen werden. Chemnitz. Ein furchtbares Unwetter brach in den Nachmittagrstunden des Montag über Chemnitz herein. Ein woltenbruchortiger Regen, der von starkem Sturm ge peitscht wurde, verwandelte die Straßen alsbald in Bäche, mehrfach vermochten die Schleusen die Wassermassen kaum ouszunehmen, und an der Zwickauer Straße, in die da« Wasser von mehreren berganführenden Straßen sich ergoß, hatte der Walserstand minutenlang eine Höhe von fast einem halben Meter. Zwicka«. Wegen verbotswidrigen Verkehrs mit fran zösischen Kriegsgefangenen verurteilte das Kgl. Landgericht Zwickau vier Frauen aus Aue i Lrzg. zu empfindlichen Freiheitsstrafen, nämlich die Geschirrfübrerrehefrau Josefa Samisch zu 8 Monaten Gefängnis, die Sprachlehrerin Johanna Galamand aus Mülhausen tm Elsaß zu sechs Monaten, die Kriegerswitwe Anna Schmiedel und die Schlossersehefrau Möckel zu je 5 Monaten Gefängnis. Hohenstein-Ernstthal. Für die hiesige Bevölkerung hat der Rat 3600 Paar Holzschuhe bestellt und der Stadt gemeinderot 32000 M. bewilligt. Neichenbach i. V. Hier gaben junge Leute einem wertvollen Hunde, um dessen Besitzer zu schädigen, einen großen, mit Fett getränkten und durch Braten zusammen- geschmorten Schwamm zu fressen, der sich dann im Magen wieder zu seiner früheren Größe entfaltete und den Tod des Tiere» herbciltihrle Neustadt. Eine „eierlegcnde Frau" war auf unserem Bahnhofe zu beobachten. be führte Eier versteckt bei sich, die plötzlich eins nach dem anderen auf den Bahnsteig kollerten. Da- unfreiwillig dargebotrne Kunststück rief große Heiterkeit hervor. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 2. August 1917. kiMorf. Abends 8 Uhr Krieg,betstunde: Silfsgeistlich-r Clauß. („Drei Jahre Krieg.")