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»UL ksininn Ulli r>iX0M ind 8 «kten I. »«INI Berthold ürU von »l«n 2. Kräh . W Straub« iburg- H. Bvhm von Echön- . S. Leichen «n in Echön- knlten «.wotzel , in Schön» «nsteu Paulu» >Ni»t«r der St. Cchaitaanz krdtrettor B. wtldenhaln urg Braunlieln . E. wechler G Banktvan ,Vr>Iht Brauer i un Leid» »i. Walden auiaier . . S. Skraup t,r. Bru». ikno» 10^7 t'hr. Madame - ans. klnr»! - I^n.: 20 pisimlg Annahme auch nimmt lebe« BöNamr BeNeklungen an. S>rr'chi«ltand Leipoa (Ämttgrr. Lrlptlg) VoMcheck-tkt». Leipzig 3004. D«» -ntdiUt »la Ua»M»»t»ach»uar« »«» *«t»»ia ««,«g«vrel-'AM^'LW:ML JAUA 2eipzta. iXodannt-oasse 8 isXernlpr. OrtSaefvr. Sammel-Rr. 70811. -'Nen. Rabatts usw naa> Lank, nür lomb. Rutlr. mit N. L. Sonder- yerngeipr. 170S'>170S2> ebenda u. in aNen Filialen Anzeigen- und ^d .ng"ngen. Platze u^Datrnvorlchril». unverbindl. SriiilIung«or^u. Abonnement-Annahme auch nimmi iede« VoNami BeNellnngen an. . Ai- «», Leipziger SchrUtlettung: riodannlSaalle 8 lFerniprecher 70811» VUl. os Berliner Schrtnieitung Fre«herr-v.»Siein»Ttr.L. ill iei Sirpdan9038 V!en8t«g, 6ea 24 «ttrr 1926 Drei»onrrSchrNllriiung Dresden-«.S»Mnaen«tr.S. Yernlpr.SrSSe Ha »eiche SchriNlei'una Marunlirad» >7'Fernsprecher ^588» Ilie »Llirff. s» Umml»r uvä mit Fräulein ulein Oertruä rin kliisadeth Xoltl, linker itliero.' i ^nnL «vier, iulein Helene Ls 14-16 vkr: ÜV Inxe a, 1,8 vdr »Lvrle l, »ngsliueti r, dteisier Humorist Vortrvgs- äoe« laorpssi Eintritt tret! Lumen »8»- und rseiv. u. Stapalss L, imm im .^Iter in XlrrsLrsre uämesser, mi: ileiv klikriecke ina »tel« >. v Berlin, 17. März. Es gehört zu den ausgeleiertsten Redensarten unserer Zeit, die Abwendung dec politisch organi sierten Menschheit von demokratischen zu mehr oder weniger despotischen Regierungsmeti)vden fcstsustellen, die man. um den in Geschichte und Natur sonst nicht üblichen Rückfall in Der- gangenes ein wenig zu verschleiern, als diktatorial z« bezeichnen pflegt. Das vollständige Fiasko einiger derartiger Bewegungen >n Deutschland selber, deren Helden sich in W.chrheit als höchst unzulängliche und zu Trägern großer historischer Epochen ganz untaugliche Persönucgteiten er wiesen, hat nicht verhindert, daß sich selbst unter grundiaßliclien Anhängern der Demokratie immer wieder Leute finden, die, auch mit Bedauern, die antidemokratische Zeitenwende feststellen zu müssen glauben. Erst dieser Tage hat dies Thomas Mann, den man ungern in absonderlichen Theoremen verirrt sieht, in einem Artikel der „Neuen Freien Presse" getan, in dessen Gedanken gängen ein offenkundiger Irrtum, nämlich die Bezeichnung des der durchaus bürgerlichen „radikalsonalistischen" Partei angehörigen fran- zösischen Ministerpräsidenten als „Soizalift" eine nicht unerhebliche Rolle spielte. In Wirklichkeit sind die zwei einzigen Fälle einer von Erfolg gekrönten diktatorialen Be wegung ohne weiteres als Abnormitäten zu er- kennen, deren Ursachen klar zutage liegen und die übrigens keineswegs so in sich selbst gefestigt erscheinen, daß man im Ernst von einer neuen, die Demokratie ablösenden Entwictlungsform sprechen könnte In Italien wirkte ein zum Ueberfluß stark ins Anarchische schillernder Kommunismus mit einer senilen Staatsleitung unter den Auspizien eines offenbar mehr auf die Erhaltung seines Thrones als seines Ansehens bedachten Monarchen zusammen, um dem Volk nachgerade jede Veränderung als geringeres Uebel erscheinen zu lassen. Äehnlich lagen die Dinge in Spanien, wo der Scheinparlamen- tarismus des „Rotationssystcms" nicht zum erstenmal das landesübliche „Pronungiamiento" ausgelöst hat. ein Vorgang, der somit mit dem Schicksal des Parlamentarismus oder der Demo- kratie überhaupt nicht das geringste zu tun hat. Indessen dürfte die Herrschaft der Diktatur in Spanien die längste Zeit gedauert haben. Die Tatsache, daß sich dieser Tage in der Stadt Vitoria, gelegentlich einer Gedächtnisfeier für den ermordeten Ministerpräsidenten Dato, zum erstenmal wieder, die durch den Staatsstreich außer Dienst gesetzten Parteiführer versammelt haben, läßt darauf schließen, daß das Ende der durch die Mißerfolge in Marokko diskreditierten Militärdiktatur zu nahen scheint. Der König, der seinerzeit, um seinen Thron zu retten, mit den Putschisten ging, hat vermutlich mit der Absicht einer Rückversicherung an der Veranstaltung teil genommen. Den Romanones, Sanchez Gu"rra usw., die in Vitoria zusammenkamen, fehlt frei lich das Vertrauen des Volkes womocstich noch mehr als dem Diktator und seinem Anhang, so daß die weitere Entwicklung in ein ziemlich un- durchdringlichcs Dunkel gehüllt bleibt. Eine für die Geschichte der Demokratie viel leicht wichtigere Episode trägt sich gegenwärtig in den Vereinigten Staaten zu, deren Regime bisweilen für eine Art von legaler Dik tatur ausgegeben und als De.'eo für die Vorzüge dieser Regierungssorm angeführt wird. Das Schicksal des Präsidenten Wilson, hat gezeigt, daß die Wirklichkeit ganz anders aussieht und gerade auch in Amerika der parlamentarische Faktor im Staatsbetriebe keineswegs im Rückgang, viel eher im Ausstieg seiner Geltung erscheint. In die gleiche Richtung deutet der für den Beobachter der verfassungsgeschichtlichen Vorgänge unserer Zeit sehr interessante Konflikt der jetzt zwischen CooIidge und dem Senat über die Besetzung des Justizministeriums ausgebrochen ist. In die'em Falle wird dem Staatsoberhaupt sogar ein durch jahrzehntelanaen Gebrauch geheiligtes Vorrecht streitig gemacht. Die parlamentarische Zustimmung zur Ernennung der Minister, die, obzwar in der Verfassung vorgesehen, zur bloßen Formalität geworden war, wird nunmehr vom Senat wieder alles Ernstes beansprucht. Es ist gut, zumal in die-en durch die Präsi dentenwahl politisch belebten Tagen, sich gegen über der Suggestivw'rkung, die mit dem angeb. lichen Zerfall von Demokratie und Parlamentaris nms zu erreichen versucht wird, die wirklichen Sachve^h's^e n, vergegenwärtigen, die eine aanz andere Sp m reden. Ärlöusiges NaWen der JeiiWitimleii LOn greift ein — Die MeiWlitik M iorlgesetzl mlMM mir »sm men MEmMeinen? Berlin, 23. März. Der Vorstoß der Deutschnationalen gegen die Führung der deutschen Außenpolitik hat den Reichskanzler zum schnellen Eingrei fen veranlaßt. Schon während des ganzen Sonn tags haben zwischen den führenden Mitgliedern des Reichskabinetts und den Führern der Deutschnatio nalen Besprechungen stattgefunden. Die Deutsch nationalen trugen noch einmal ihre Bedenken gegen den Geist vor, in dem die Außenpolitik ge führt werde, insbesondere gegen di« Verhandlungen über den Sicherhcitspakt. Reichskanzler Dr. Luther machte indessen den Deutschnationalcn gegen über kein Hehl daraus, daß er mit den Richtlinien der Außenpolitik durchaus einverstanden sei und alle in der jüngsten Zeit von Berlin unter nommenen Schritte billige. Das Ergebnis dieser Besprechungen scheint ein Einlenken der Deutsch, nationalen gewesen zu sein. Auf jeden Fall sollen die Verhandlungen über den Eintritt in den Pol- kerbund und den Si ch e r h e i t s p a k t nach den bisher maßgebend gewesenen Gesichtspunkten fort- gesetzt werden. Zur Beurteilung des ganzen Vorganges und der weiteren Aussichten für die Beständigkeit des Kabinetts Luther, darf man nicht außer acht lassen, daß das schnelle Einlenken der Deutschnationalen auf die vor der Tür stehenden Reichspräsidenten, wählen zurückzuführen ist; eine Krise dieser Regierung aus Deutschnationalen und Volks- Partei hätte naturgemäß die katastrophalsten Folgen für den Reichspräsidentschaftskandidaten dieser Parteien gehabt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Deutschnationalen mit Stresemann abfinden werden, wenn der Druck der Reichspräsidentenwahlen vorüber ist. Der Berliner Rundfunk hatte gestern abend die Erklärung der Deutschnationalen verbreitet, die sich gegen di« Meldungen über die Differenzen zwischen Stresemann und den deutschnationalen Kabinetts- Mitgliedern wendet. Di« Tatsache, daß der Rundfunk eine solche Parteierklärung verbreitet wird erst da- durch richtig beleuchtet, daß der Rundfunk serr jeher parteipolitische Aeußcrungcn ablehnt und sich auch für Reden der Präsidentschaftskandi daten gesperrt hatte, obgleich der Vorschlag gemacht worden war, daß die Kandidaten jeder Partei zu Worte kommen sollten. Es steht jedenfalls fest, daß Dr. Hellpach eine Rundfunkrede verweigert worden ist. Die Schuld an diesem parteiischen Vor- gehen des Berliner Rundfunks ist nicht dem deutsch nationalcn Innenminister Schiele zuzuschreiben, der sich zweifellos bisher bemüht hat, keine Partei- gehässigkeit ins Amt zu tragen; es scheint vielmehr, als ob der Rundfunkdezernent im Reichsamt des Innern, der Reichskommissar für öffentliche Ordnung Künz er, seit seinem Austritt aus «dem Demo- kratisckien Partei, durch deren Empfehlung er einst ins Amt gekommen ist, sich bemüht, den deutsch nationalen Reichsminister des Innern zu Partei- politischer Amtsbetätgung mindestens gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten zu „er- ziehen". Volksparieiliche Beruhigungs- akitorr Berlin, 23. März. . Zu der Erklärung der deutschnationalen Reichs tagsfraktion, die die Meldung von einem angeblichen Konflikt mit Dr. Stresemann richtigzustellen be müht ist, bemerkt die volksparteiliu;e „Zett", sie könne aufs bestimmteste versichern, daß von einer auch nur teilweisen Regierungskrise nicht im geringsten die Rede sein könne. Auch von einer Gefährdung der Reichsblockfront könne keine Rede sein. Sie deutschen MschWe werden WkW Die Rheinlanvfrage macht Schwierig keiten London, 23. März. Ueber die Besprechungen Chamberlains mit dem deutschen Botschaf er Sthamer am Donnerstag werden folgende Einzelheiten bekannt: Chamberlain hat S Hamer mitgcteilt, daß die deutschen Vorschläge in Erwägung gezogen werden, jedoch dürfte eine Lösung der Frage in absehbarer Zeit kaum erfolgen können, da die alliierten Regierungen wahrscheinlich noch um Einzelheiten und Ergänzungen zu dem Angebot er suchen werden. Die politischen Kreise Londons weisen mit Befriedigung darauf hin, daß die deutsche Re gierung die Räumung des Rheinlandes nicht alg Vorbedingung zu einem Sicherheit»- pakt gefordert hat. Man hofft, daß Deutschland auch den letzten seiner Eiwände gegen seinen Eintritt in den Völkerbund, gege«i den Artikel 16 des Völker- bundspaktcs zurückziehen werde. Obwohl jetzt auch Herriot den britischen Stand- punkt angenommen hat, daß Deutschlands Zulassung zum Völkerbund und der Abschluß des Sicherheits- abkommens gleichzeitig garantiert werden, und somit die Lage in großen Zügen geklärt ist, bleiben doch noch sehr viele und wichtige Einzelheiten ungewiß. Großbritannien könne, so wird in politi schen Kreisen betont, aus Gründen der Loyalität der französischen Ansicht nicht »ustimmen, daß zu künftige Untersuchungen über die deutsche Entwaff- nung mit der Entmilitarisierung der Rheinlande verknüpft werden können. Es ergeben sich hier viele Schwierigkeiten, weil man nicht klar sieht, inwiefern eine solche Untersuchung durchzufllhren wäre, ohne daß jede der beteiligten Regierungen zu entscheiden hatte, daß ein Verstoß in dieser Richtung besteht. Als im Jahre 1920 Reichswchrabteilungen in das entmilitarisierte Gebiet einmarschierten um im Ruhr- gebiet die Ruhe wieder herzustellen, weigerte sich Großbritannien, die» als feindlichen Akt anzu- sehen, während Frankreich und Belgien der gegen teiligen Ansicht waren und trotz britischen Protestes, der nachträglich von Italien unterstützt wurde, f Frankfurt bejechten. Man ist der Ansicht, daß ent ¬ weder da» Haager Schiedsgericht oder der Dölkerbundsrat über solche Fragen zu ent- scheiden hätte. Das letztere würde aber voraussetzen, daß alle Staaten sich damit einverstanden erklären, da diese Lösung die Staaten ihrer Souveräni tät über die Entscheidung von Krieg und Frieden beraube. Abgesehen davon wäre der Schlüssel zum entmilitarisierten Rheinland dem Dölker bundsrat zu übergeben, während bei einem Kon- flikt im Osten mit den Verbündeten Frankreichs, Polen und der Tschechoslowakei, die Lage überaus verwickelt würde. Frankreich ist der Ansicht, daß im Falle eines solchen Konfliktes der Dölkerbundsrat durch Mehrheitsbeschluß das Recht hätte, in das N h e i n l a n d g e b i e t c i n z u m a r s ch i e r e n, wobei England freigestellt würde, neutral zu bleiben. Wenn aber Großbritannien hierzu Einstimmigkeit fordern würde würde sich Frankreich nicht einver standen erklären. Dieser mögliche Fall, der von der Presse sehr eifrig besprochen wird, zeigt alle Schwie- rigkeiten dieser Frage. „Daily Herald" will wissen, daß angesichts der großen Schwierigkeiten in dem ganzen jetzt zwischen Frankreich und England zur Verhandlung stehenden Fragenkomplex Herriot die Absicht Hot, Cyamberlain in London zu besuchen, besonders deshalb, um die Räumung der Kölner gone nach Mög- lichkeit hinauszuschieben. Ein deutsches Angebot an Polen besteht nicht London, 23. März. Die „Times" veröffentlicht heute eine Zuschrift des deutschen Botschafters, die sich auf eine am 1V. März in diesem Blatte erschienene Mitteilung be zieht, wonach die deutsche Regierung der polnischen Regierung unmittelbar ein Angebot über direkte Verhandlungen wegen der Grenzabänderungen gemacht und die polnische Regierung dieses strikt« abgelehnt hätte. Botschafter Sthamer erklärt, daß die deutsche Regierung keinerlei Schritte dieser Art unternommen habe, daß das von Deutsch land vorgeschlagene Abkommen die deutsch-pol nsche Grenze nicht nennt, daß die deutsche Regierung von der polnischen über diese Angelegenheit kei,e Mit- teilung erhalten und daß daßer jener Teil der .Times"-Mitteilungen, der von der dmtsch-polnischcn Grenze handelt, vollständig unrichtig ist. Zur Sicherung Balfours und seiner Truppen bei seinem Besuch in Palästina sind noch acht Panzer wagen von Kairo nach Jerusalem gesandt worden. Don bl an» v rlososi, Leipzig. Lin deutscher Reichspräsident muß fünf Bc- dingungen erfüllen, wenn sein« Wirksamkeit dem Deutschen Reiche zum Heile gereichen soll. Er muß überzeugter Republikaner sein, denn die Republik ist die dem heutigen Geistes- zustande der Menschheit allein angemessene Form des Staates. Di« Monarchie gehört einer ver- gangenen Geistcsepoche an; sie mag konserviert werden, wo sie noch besteht und nicht zum Unheil geführt hat; sie neu zu begründen, ist geradezu eine Unehrlichkeit denn keiner, auch der Monarch selbst nicht, würde an das „Gottesgnadentum" glauben, welcher Glaube unbedingt zu einer ehrlichen Mon- archie gehört. Er muß überzeugter Demokrat sein; denn Dcmokrakie ist heute die allein sittlich gerecht fertigte Staatsform-, sie ist ferner die einzige, welche Herrschaft der geistig Besten, also echte „Aristo kratie, wenigstens einigermaßen gewährleistet. Er muß im Inneren Gegner des Klassen kampfes sein, muß alle Klassen des Volkes gleich achten und zumal für die Bedrückten ein warmes Herz haben. Da» heißt: er muß sozial gesinnt sein und darf auf keinen Fall gegen die Arbeiterparteien regieren wollen. Er muß nach außen Deutschlands Rechte auf dem Wege der Vernunft, nicht auf dem der Gewalt, zu wahren suchen. Das heißt: er muß auf das Ziel dcr Völkerverständigung hinarbeiten und das Deutsche Reich stets im Nahmen dcr Menschheit sehen. Er muß geistig in jeder Beziehung ganz „klar" sein, also sittlich makellos, und dazu klug, gebildet und gewandt, auch ein Meister der freien Rede. Don allen, die für das Amt des Reichspräsidenten ernsthaft in Frage kommen, besitzen die genannten fünf Eigenschaften in höchstem Maße zwei Männer: dcr Reichsgerichtspräsident Dr. Simons und der badische Staatsminister Professor Dr. Hellpach. Dr. Simons ist von der Kandidatur zurückgelrcten. Wer das Wohl der Deutschen und damit da» Wohl und den Frieden der Welt will, der wähle also am 29. März Dr. Hellpach zum Reichs. Präsidenten. Eine mißglückte Rechtsblockvel fammlung Frankfurt a. M., 23. März. Der Reckstsblock hatte für seine hiesige Werbever- sammlung das große Schumann-Theater für den Sonntag vormittag gemietet und auf eine Riesen versammlung sich gerüstet, um die Parteiredner der Deu schnationalen. der D'"'l" Vo ksn-rtei und der Wirtschastspartei für die Kandidatur Jarres au^marschiercn zu lassen. Die Zuhörerschaft hätte aber kaum ausgereicht, um einen der kleineren Der- samml'mqssäle der S adt zu füllen. Der Kund gebung blieb darum äußerlich schon jede Wirkung versag'. Dafür hörten die Teilnehmer ein buntes Gemisch politischer Anschauungen. Es sprach der Wir schaflsparteiler Professor Bredt -Marburg, dcx Abgeordnete von Dryander und Pfarrer Deidt. Der letztere Redner glaubte übrigens versichern zu können, daß sich Ludcndorff mit seinen An- hängern beim zweiten Wahlgange hinter Jarres stellen wird. Auch Thälmann hat in Frankfurt gesprochen. In seiner Parteirede firl folgendes auf: Dieser jedes Bürgertum unversöhnl ch bekämpfende Kommunist mußte zngrben, daß unter 'Nen anderen KaiO ten Hellpach weitaus am meisten Beach ung und Achtung verdiene. Begrüßenswerte Entschiedenheit Br«»lau, 23. März. Die vier»ehnjährige Tochter Waltraud de» Majors und Stahlhclmfüyrcrs Boldt in Sprottau hatte an die Tafel eines Klassen zimmers in der Höheren Mädchenschule die Wocte geschrieben: „Der Sattlerlehrling Fritz Ebert ist am Sonnadend krepiert. Gotte segne die Stunde." Die Schulkonferenz beschloß darauf, im Hinblick auf die in dieser Handlungsweise zutagetretende Roheit in Verbindung mit dem Mißbrauch des Namens Gottes den sofortigen Ausschluß der Boldt au» der Schule, da die Tat dem Geist und Erziehungsziel der Schul« zuwider sei.