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EMebUolkssrnm- aa vor«. ^I«f»ßa usksst iglicheu und städttfcheu Behörde« i« Aue, Grünhain, Harteußet« Mi-, Neustädtel, Gchueederg, Gchwarzeuverg Md Wildeufett. ratious- Der Rath hp: Gtadt. Zieger. BigrM. L6r Sv Di« Sehnsucht nach dem Besitz Konstantinopel» ist unter I nicht lockt, d«-halb sage ich, wie Chamisso, al» di« Franzos« in Deutschland waren: Für mich hat die Situation keim Schwert." cl Jo tand iS« b«ra. 1T— 4—5 2—S ImMe-- diese» istso ;dM daß sich Peltz. :straße. ea auch Vonn» mW 8«Mae. Pret» vterteljLhrltch 1 Mark 80 Pftmrl »M SI. WahlmLnuern noch ausdrücklich erinnert. Zschocke«, am 1. November 1892. Wittenberg, 1. November. Heute mittag fand die Feier de» 75 jährigen Jubiläum» de» Königl. Predig«» semtnar» hiersrlbst statt: Gegen 100 Geistliche, dir «Hewatt da» Seminar besucht hattm, nahmen an der Feier tyeil. Verl in, 81. Ottov«. Der „ReichSaazeiger" v«- - öffeutUcht «Una Erlaß des Kaiser», «oaach zur Er tu «rang »Bell, amtlicher Gleichzeitig »erden alle Vormünder, ingleichm alle Vertreter von Stiftungen, Aw Dir Wahl eine» ländlichen Abgeordnete» zur Beztrksversammlung für dm 2?. Wahlbezirk, umfassend die Orte Beutha, Lavgenbach, Rau», Stein, Thierfeld, WUdbach und Zschocke«, findet Montag, den 14. November 1892, Nachmittag» S Uhr, im Schützmhause zu Hartenstein statt. Di« Herren Gewtindevorstände und Wahlmänner der genannten Ortschaft« w«r» dm hiermit eingeladen, sich hierzu persönlich etnzufinden. Gemeinden mit über 500 Einwohner« «erden hiermit an rechtzeitige Wahl v« 1.50 10.— 9.— 4.50 —.SO 3.— 1.00 lualt. «t. uch über urst «nb » Gönner abert. efsvielm )bige. Tuge-gefchtchte. Devtschlanb. Berlin, 1. November. In hiesigen maßgebend« Kreisen wird versichert, daß die Nachricht, der Reichskanzler hätte di« Anordnung getroffen, daß alle BuudeSrathSdrnck- sachen al» geheime Aktenstück« zu behandeln seien, von An fang bi» zu Ende erfunden ist- Di« Btr-ffmtltchrmg der MMMdVrlage in der „Köln. ZG* sei nicht vom Staatt- ftkretär v. Bötticher, sondern von einem atchtpreußisch« Bundetbevellmächtigten mit de« Ausdruck lebhaften Bedau ern« über di« Indiskretion zur Sprache gebracht wordmx eine Verhandlung über die Angelegenheit habe gar nicht statt» gefunden. Berlin, 31. Oktober. Dir Verschärfung der Wucher» gefetze hat, soweit bi» jetzt zu übersehen ist, in den wellest« Kreisen lebhafte Zustimmung gesunde«. Wie nachträglich be kannt wird, hat sich di« Regierung b«i ihre« Vorgehm durch» au» auf da» umfangreiche Material gestützt, welche» au» zahlreiche« Eingaben an den B rndeSrath wie an den Reichs tag und au» dm dadurch augeregtm Erhebungen zusammew» getragen worden ist. Wenn man sich auch nicht verhchlt, daß alle Beschwerden über den Wucher durch die Vorlage nicht beseitigt «erden können, so giebt «an sich doch der Hoffnung hin, wenigsten» eine gute Strecke in der Hebung hervorgetretener Uebrlstände weiterzukommen. Man hält es nicht für auSgefchloss n, daß der Reichstag noch «eitere Per« Tageblatt für Schwakenberg und Umgegend. AMtAUütt für die kön Aohanugeorgenstadt» Lö Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten zu Schneeberg Donnerstag, den 3. November 1892, Abends 6 Uhr. Einkounnendeclaratton in Lößnitz betr. Mit Beginn der Au-tragung der Deelaration«auffordeknngm bringen «ir hier» Murch zur Kmntntß, daß auch denjenigen, «eichen ein« solche Aufforderung nicht zugegaugm Sst, freistrht, bit zum 12 November d. I. ^In« Declaration über ihr Einkommen bei der unterzeichneten Behörde «inzuretchen, von welcher Declarationsformular« auf verlangen unentgeltlich vrrabfolgt «erden. erwerb«» auSgrstatteten Vermög«v»maff«n aufg«ford«rt, für di« von ihnm btvormuudet« P«rfon«n, auch «mu dt«s»lbm nicht am hiesige« Orte wohnen, für die von ihnm ver tret eum Stiftungen, Anstatt« pp. soweit dteselbm ein steuerpflichtige» Einkommen Habets Declarationen bei der Gemeindebehörde auch dann eiuzur«iche«, wenn ihnm deshalb bestem dere Aufforderungen nicht zugehm solltm. ' Lößnitz, am 1. November 1892. Alexander dem Zweiten etwa» zurückgetreten; er fürchtet« eine Schwächung de- Reiches — von Byzanz ist noch Nie mand fett gr«orden — und eine Erschwerung der Verwal tung. di« jetzt schon fast »«übersehbar ist. Für die rein deutschen Jntereffm kann «» im Grunde gleichgiltig sein, ob Kußland eine» Tage» dm Schlüffe! zu dm Dardanellen in die Tasche steckt, dem Sultan sein Serail und seine Sicher heit garantirt und dann abwartet, bi» ihm Europa dm Krieg erklärt. J<b.«elß nicht, ob Frankreich diese Probe bestehen «ürd«, denn i» Orient hat e» doch eigene Ambition«; und «in Bündniß mit den Moha««edan«ru würde in Rußland, «o da» religiöse Empfind« i«m«k"Mh da» stärkste Moden» ist, sicher nicht besonder« populär sei«. Meine Politik ist heut« noch dirselbe «ie i« Krimkrieg; ich würde sagen: Laßt «ich «it euren Geschichten zufrieden, sie gehe« «ich nicht« an und ich will damit nicht» zu thun haben. Ich bi« stet» dafür, sich nicht «inzu«ischm, dann laufe« einem die anderen nach. Aber bei un» möchte man jetzt am liebsten überall die Hand i» Spiel« haben und nur ja nicht allein bleiben. Da» erinnert mich an ein Ha«»«ädchm, da« «einer Frau den Dienst kündigte «it der Motivirung: „An alle« kann ich mir gewöhnen, nur an de« Einsamen nicht." Da« Schlimmste ist, daß die jetzige Regierung da» Rechte zu thun glaubt, weil sie Unterstützung findet. Wer unterstützt ste dmn aber? Doch zunächst die Parteien, die mit den historisch gewordenen Verhältnissen unzufrieden sind. Wir «erden da» bet der MIlttärvorlage vielleicht wieder erleben. Die Conservativen bethenern ihre Unabhängigkeit vor» Centrum, aber sie wer den de« Druck der Regierung nachgebe« und dir Re gierung wird sich vo« Cent,um stimmen lassen, da« «it seinen polnischen und «elfischen Dependkucen gern jede Un- Popularität trägt, wenn diese Unpopularität in erster Reihe die bestehenden ReichSinstitutionen trifft. Die Regierung weiß auch ganz genau, daß st« auf da» Eeutru« arrgewiesm ist; daher in der „Norddeutschen" der Artikel über de« Ka tholikentag, zu dem allerdings Herr Pindter als Katholik und mit der leisen Rancun« gegen Preußen, die auch ich stets zu übemtnden hatte, «och einigen eigenen Honig getha» haben mag. Zur Klärung der Situation, «ie die Zeitungen sagen, «erden ja di« Militär- und Struergeschichttn immer hin «twa» beitragen. Ich werde nur dann t« Parlament erschein«, wenn e» unumgänglich nothwendig ist. Berlin ist Garntsonstadt und ich müßt« al» Einziger in de» König« Rock nach Pflicht und Gewisse« Sr. Majestät Regierung Opposition machen. Da« ist eme fatale Rolle für mich und ich habe eiue Scheu davor, «ie früher, al« ich noch in offe- »e« Wasser badete, wenn ich auf de« Sprungbrett stand, «uch «ürde di« Presse ja doch Alle« entstellen, «a« ich sage. E« ist ja so leicht, ohne Fälschungen, nur durch Weglassun gen und Striche den Sin« einer Rede vollkommen zu ändern. Ich habe mich selbst einmal in diese« Fach« versucht, al« Redacteur der Emser Depesche, «it der die Soctaldrmokraten seit zwanzig Jahren krebsen gehen: Der König schickte st« mir «it dir Weisung, sie ganz oder nur thellwerse zu veröffent lichen und al» ich sie nun durch Striche und Zusammenzieh ungen rrdtgirt hatte, rief Moltke, der bei mir »ar, an»: „vorhin «ar'« eine Ehamade, jetzt ist'« eilte Fanfare." vor allen Dingen aber erschwert ein« Wahrnehmung »ir da« Hervortret«» i« Pariatum». Di« Persönlichkeit«« d«r jetzigen Minister sind so dü»n, Vie deckend« Scheib«, dir st« biete«, ist so durchsichtig, daß di« Person di« Monarchen i«m«r hiudurchschetut. Ich sehe für die Zukunft de« monarchischen Gedanke»« eine Gefahr darin, wenn et« Herrsch«», selbst in der besten Absicht, allzu häufig vor der OeffeUtlichkrtt sich ohne ministeriell« BeNridungSstück« zeigt. Und well mir dies« Herbst-Jahrmarkt in Eibenstock am 7. und 8. November 1892. Kürst BiSmarck über die politische Lage. Einem Berichte der „Zukunft" zufolge soll der Altreichs kanzler sich neuerdings über die politische Lage folgendermaßen geäußert haben: „Da schreibe« die Zeitungen jetzt, e« wär« mreine Pflicht ge«esm, ein offizielles Beiletdschreibrn an dm Hamburger Senat zu richte». Dm Leuten kann ich nur antworten, »aS der alte Wrangel zu« Sultan sagte, al» der «ihn nicht in» Serail lassen wollte: „Masestät überschätzen »ir!" Ich bin heut« nicht» al» mr xartioulisr äs M>- MLvLmr und ,» wäre eine lächerliche Wichtigmacheret von mir, «mn ich da offen« Briefe lo-ließe, Da» können und sollen offiziell« Persönlichkeiten thun; ich habe »Ich damit begnügt, dem mir kefreundetessMeMbgümetster Mb andere» Bekannten privatim mein« Theilnahme auszusprechen. . . ." Zur polnischen Frage soll der Fürst u. A. geäußert haben: ^Schließlich «olle» «ir doch All«, glaube ich, nicht einen Krieg mit Rußland führen, nur um die Republik Polen un- feligen Angedenken» wieder herzuflellm. Darauf läuft die Hanze Geschichte aber hinaus: di« Polen betrachten Posen und Westpreuß«« nur al« et« UebuugSterrain, «o sie ihr« natio nalen Besonderheiten bewahren können, um sie dann, wenn -wir, wie sie hoffen, Rußland geschlagen haben, in aller Ruhe in «ine« slavischm Staat mit antigermanischer und autipro- testantischer Spitze «eiter zu pflegen. Darum «acht unser« neueste polnisch« Wirthschaft auch in Rußland so vi«l böse« Blut, »eil «an da gleich de» Glauben verbreitet, wir specu- Arten auf die Revolu.ion der russischen Polen. Bei uns scheint «an von alledem gar nicht« zu merken. Man hält e« «it dem Hofmeister de«Ca»dide und glaubt, daß wir in der besten aller Welten leben. E» fehlt an Rückgrat und auch «an Detailkenutniß. Leute, die ich al« wandelnde Reper torien benutzt«, juristisch sattelfest« Menschen, die man nach- schlagt« konnte, wcrdm jetzt al« Repräsentanten der ger- manischm Vormacht in die Welt geschickt und sollen «It ihren beschränkten Mittcln «omöglich wilden Völkern impcnire«. And«« wieder werden durch die Rücksicht aus ein« große -Familie und dergleichen zu einer besonder« starken Klebung -gezwungen und «ollen um keinen Prei» von de» Poste« «eiche«, der sie nährt. Außerdem ist die Sorte zahlreich ver- -trete«, von der Friedrich der Große zu sagen pflegt«: ^Amüsant bei Tische, dann rau»sch«etßml" Jetzt «erden sie nicht immer rauSgeschmissen. Und au» diese» Kreisen rührt zu« Theil auch di« Verstimmung mit Rußland her, deren Gründe ganz Lhxlich de«M find, die zu« fiebmjährigm Kriege führten: Klatschereien, angeblich« odrr wirklich« Bonmot- Friedrich'« über die Kaiserin Elisabeth und die Pompadour. Ma« läßt sich jetzt durch die Ruhe täuschen. Aber in solchen Situationen muß ich im««r an di« Geschichte von dem Ba taillon denke«, da» 48 »it den Barrlkadenleutm fratrrnistrt«. Große» Erstaun«. Plötzlich wurde de« Commandrur «ine Meldung gebracht und sofort hieß «»: „So, Kinder, »un hab«« «ir «irrer Patronen, «u» geht'» lo»!" Auch Rußlaud kann nicht «her an «in« aetive Politik i» großen Stil denken, ul» bi» e» Geld und di« richtige Waffe hat. Aber die Ver stimmung ist da, und doch wäre sie gerade jetzt sehr leicht gu vermeiden gmvesen. Rußland hat da» natürliche Bedürf- «iß, sich durch Lt«rm»»ürdtgk«tlm über hie Schwierigkeiten ä« Inner« hinweg zu helfen. Wir geben ihm krtam Anlaß dazu, dr«halb ist r» lteben»«üldtg «it Italien, «it Oester reich, mit de« Papst, vielleicht allzu sehr «it Rumänien, und e» tändelt «it Frankreich, wie Do« Juan »it einer neue» Schönest. Ein aggressive« Borgehest in Europa oder in Asien mtspricht wohl bestimmt nicht dm Absicht» de« Zaren, der ei« ruhiger, besrnnmer und t» familiären Glück behaglicher Herr ist; »«»« et aber auf deutsch« Seit« ein« unfreundliche Gesina- *ng und «in« Stärkung d«« Pvlmthu»« zu erkenn«» glaubt, schirfungen gegen den Wucher annehmen wirv. An einer Zustimmung de» Reichstage» zu dem angekündtgten Gesetze ist in keiner Weise zu zweife n. > Berlin, 31. Oktober. Entgegen der „N. Fr. Pr.* meldet man den „M. N. N.", daß der russische Finanz» Minister Witte durch Rotstein mit Rothschild auf Schloß Ferriöre» verhandel« ließ, und daß die Anleihe lediglich mm Widerstreben Rothschild'» «ndgiltig (?) scheitert,. Auch die anfänglich angegebenen Gründ- des Fehlschlag» sinv und blei» ben zutreffend: Einmal, daß Witte über die von Wyschue» grad«kl zurückgenomwenen meh^ al» 200 Millionen Frank« Schuldverschreibungen keine genügende Auskunft geben könnt«, sodann daß er außer S and« «ar, di« »rrlangle Aenderuug in der Behandlung der russischen Juden zuzugestthtu. — Die „Nordd. Allg. Ztg." .chretbt: Eine Pet«r»burg«r Nachricht der „Köln. Ztg." stgnalistite dieser Tag« einige Veränderungen in der Zusammensetzung der Person««, «eiche dir Unterhandlungen über «in« Zollüb«r«inkunft mit Deutsch- land zu führen haben Zn dtesrr Meldung sowt« vitlfach t» audrrrn Blättern stad jene Angab n al» «in Symptom be trachtet worden, daß die erwähnten Unterhandlung«« nunmehr bald in rasch«r«n Fluß kommen dürsten. An rm hier in erster Reihe inkresflkten Stellen ist jedoch bisher s nicht» bekannt geworden, «a« eine sangui nischer« Auffassung drr Sachlag« recht- f«rtig«n konnte. In d«r Sache selbst ist nicht» «ah« znnehmen, wodurch die bescheidenen Erwartungen, ««lche an di« Angeteg«nh«it von vornherein g«kaüpst waren, ein« «mde- rung hätten erfahren können.