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MKdmfferAgeM Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Wilsdruff-Dresden Freitag den 16. Juni 1939 N-e. 137 — 98. Jahrgang Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Drahtanschrift: „Tageblatt' DaL Wilsdruffer Tageblatt* erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monatl. 2 RM frei Haus, bei RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lo Rps Alle Postanstalt». Postboten, unsere Austräger u ^Geschasttstelle KllNöh7r°rG-wa"de.' Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend t^g -der Kürzung dW Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beilieg, Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr S. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf — VoraeschU»- bene Erscheinungstage und Platzwunsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. - A n , e i g e n-A n n a h m , durch Aernrus übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 testen Anzeigen'llbernc" men wir leine Gewahr. -7 — —— u— — Bei Konkurs m» ZeuWe Schilksalsgemeinschast Zum „Tag des deutschen Volkstums" Am 24. und 25. Junt begeht das deutsche Volk den „Tag des deutschen Volkstums", den der Schirmherr dieses Tages, der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, mit einer Ansprache vom Marktplatz in Eger an alle Deutschen in der Welt einletten wird. Am Tag des deutschen Volkstums wird das nationalsozia listische Deutschland ein starkes Bekenntnis zu den 20 Millionen Volksgenossen jenseits der Grenzen über Land und See ablegen und sich zu der aus Art, Blut und Sprache erwachsenen Schicksalsgemeinschaft aller Deut schen bekennen. Wir Deutsche in der Heimat haben in den letzten Jahren den Segen der deutschen Schicksalsgemeinschaft verspürt. Mit Stolz sehen wir auf unseren Aufstieg unter der Füh rung Adolf Hitlers, und mit Stolz verzeichnen wir die Befreiung von Millionen Volksdeutschen und ihre Heim kehr in die großdeutsche Heimat. Aber wir wollen und dürfen der Millionen Brüder nicht vergessen, die außer halb der Reichsgrenzen stehen und, obwohl sie sich durch Tai und Bekenntnis ebenso wie wir hier als Glieder der deutschen Nation fühlen, doch nicht Bürger des Dritten Reiches, sondern Angehörige eines fremden Staatswesens find. Ueberall aus dem weiten Erdball verstreut, sitzen diese deutschen Volksgenossen. Mögen die Räume, die zwischen ihnen und der Heimat liegen, noch so groß sein, in Gedanken sind sie stets daheim, und mit heißem Herzen verfolgen sie das Werden und Blühen ihrer deutschen Heimat. Rach allen Seiten hat die deutsche Heimat im Laufe eines Jahrtausends und in verstärktem Maße während der letzten Jahrhunderte Millionen seiner Kinder abgegeben, die aus freien Stücken und gerufen von den Fürsten und Großen anderer Staaten binausgezogen sind, um ihr Können und ihre Kraft zur Verfügung zu stellen. Un zählige Dörfer in fremden Staaten erzählen die Geschichte deutscher Kolonisten. Deutsche Bauern haben die Wildnis urbar gemacht und haben aus öden Triften fruchtbare Fluren geschaffen. Und überall, wo sie ansässig geworden sind, da haben sie die deutsche Kultur mitgebracht, die zum Segen anderer Völker sich auswirkte. Treu haben sie ihren Wahlhsrren gedient, haben ihnen Reichtum und Ordnung gebracht. Mögen Jahrhunderte seit ihrem Ein satz vergangen sein, so ist doch der Segen der deutschen Kulturarbeit heute noch überall deutlich sichtbar. Davon wissen vor allen Dingen die Staaten im Osten und Süd osten Europas zu berichten. Gehen wir durch die Dörfer und Städte, die deutscher Gründung sind, dann erfahren wir, daß der deutsche Bür ger, der in fremdes Land zog, neben seinem Können und seiner Leistung das deutsche Recht mitgebracht hat, das Recht, das für Hunderte von Städten, ob am Finni schen Meerbusen oder in Siebenbürgen oder sonst irgend wo auf fremden Boden, die Grundlage des Städtetums geworden ist. Atte Kirchen, Handelshäuser künden von deutscher Art und Arbeit. Der deutsche Kaufmann wurde geachtet, weil er ehrlich war und die Gesetze des Handels streng beachtete. Deutsche Kunst, Wissenschaft und Technik haben überall befruchtend gewirkt. Deutsche Aerzte haben geholfen. Alle haben sie deutsche Leistung in den Dienst der Welt gestellt. Es gibt viele Gaststaaten, die neidlos die Leistungen des Deutschtums anerkennen. Aber seitdem nach dem Gesetz von Versailles das Wort von den zwanzig Millio nen Deutschen, die zuviel sind, geprägt wurde, hat der Kampf des Judentums und des Frei- waurertnms gegen die Volksdeutschen ein- »eietzt. Heute werden sie verfolgt, von Haus und Hof oeriagt. Deutsche Bauernhöfe gehen in Flammen auf, Volksdeutsche Brüder werden gemordet. Man klaat die MMMen zum lag Ser dsAsthen MikKum; «m n. und 75. Zwt W« diese Abzeichen trägt, bekennt sich zur 100-Millionen- Gemeinschaft aller Deutsche». MW ReiWM MgM UW Aufsichts- und Weisungsrecht des Führers — Alleinige Entscheidungsbefugnis des Reichsbankpräsidenten — Neues Reichsbankgesetz Vor Vertretern der deutschen Wirtschaftspresse gab Reichs- wrrtschaftsminister und Reichsbankpräsident Funk Erläuterun gen über das neue Gesetz über die Deutsche Reichsbank, vas mit dem 16. Juni in Kraft tritt und die durch das Gesetz vom 10. Februar 1937 einaeleitete Umgestaltung der Reichsbank nach dem im Erlaß des Führers vom 19. Januar 1939 gegebenen Richtlinien zum Abschluß bringt. lSmingMrimtte Hoheit des Reiches Wie Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Funk n. a. aussührte, unterstellt das Gesetz der Reichsbank un mittelbar dem Führer und stellt mit seinen weiteren Vorschrif ten die uneingeschränkte Hoheit des Reiches über die Deutsche Notenbank wieder her. Entscheidungen, die für die Währung von besonderer Be deutung sind, sind ausschließlich dem Führer vorbehalten, wobei es sich um die Bestimmung der Höhe des von der Reichsbank dem Reich zu gewährenden Betriebskredites sowie um den Höchstbetrag an Reichsschatzwechseln, den die Reichsbank in ihren Händen haben darf, handelt. Allgemein wird mit ihm ferner das Führerprinzip nach den nationalsozialistischen Grundsätzen verwirklicht. Entspre chend diesen Grundsätzen über die Stärkung der Verantwortlich keit ist, unter Beibehaltung des auch weiterhin vom Führer zu berufenden Reichsbahndirektoriums als Vorstand oer Bank, die alleinige Entscheidungsbefugnis dem Präsidenten der Deut schen Reichsbank im Reichsbankdirektorium nach dem neuen Gesetz vorgesehen. Diese alleinige Entscheidungsbefugnis des Präsidenten ist neben dem Aufsichts- und Weisungsrecht des Führers das we sentliche Merkmal des neuen Gesetzes. Auch in der Verwaltung der Bank ist die autoritäre Stel lung des Präsidenten überall durchgeführt, auf dem Gebiete der Personenverwaltung sind die Bestimmungen des Deutschen Veamtengesetzes in das neue Gesetz eingebaut worden. Für die rechtsgeschästliche Vertretung der Deutschen Reichs bank ist an der Vertretung der Bank durch zwei Mitglieder des Reichsbankdirektoriums festgehalten worden, jedoch mit einer bedeutsamen Aenderung, die darin siegt, daß die Mitglieder des Reichsbankdirektoriums an die Entscheidungen des Präsidenten gebunden sind so daß Mehreitsentschei- dungen ausgeschlossen werden und damit auch in dieser Hinsicht das autoritäre Prinzip zur Durchführung gelangt. Um die unmittelbare Verbindung der Reichsbank zu den führenden Per sönlichkeiten der deutschen Wirtschaft. Arbeit und Finanz sicher- zustellen, wird von dem Präsidenten ein Beirat der Deutsche« Reichsbank geschaffen, besten Mitglieder er ernennt. Spekulation ausgeWMn Die Kapitalgrundlage der Reichsban! bleibt in der bis herigen Art erhalten, sie beträgt also 150 Millionen Reichs mark und zerfällt in Anteile. Als Anteilseigner sind jedoch in Zukunft nur noch deutfche Staatsangehörige (Reichsbürgers so wie juristische Personen und Unternehmungen mit dem Sitz in Grotzdeutschland zugelassen. Die Reichsbank-Anteilscheine sind zukünftig jeder Spekulation durch die Bestimmung entzogen, datz sie den Inhabern mit Rückwirkung für das Jahr 1338 und für die Zukunft einen höheren Gewinn als 5 0. H. nicht mehr er bringen werden. Der gesamte darüber hinaus erzielte Gewinn wird nach Vornahme der erforderlichen Abschreibungen dem Reich zugeführt. Da das Grundkapital der Deutschen Reichsbank nach dem neuen Gesetz in Privathand belassen wird, ist auch die Beibe haltung der Hauptversammlung als Organ der Anteilseigner vorgesehen. Die Hauptversammlung wird aber ihres bisheri gen Charakters als beschließendes Organ entkleidet. Sie wird in dieser Eigenschaft letztmalig am 30. Juni zur Festsetzung der Abfindung der Anteilseigner wegen der Abänderung der Gewinnverteilung sowie der Abfindung derjenigen Anteils eigner, deren Anteile für kraftlos erklärt werden, tätig sein. Das Matz der Mhett mMeidend Die Vorschriften über den Geschästskreis der Bank sowie über die Notendeckung sind nach nationalsozialistischer Wirt- schastsauffafiung in dem neuen Gesetz formuliert worden. Jn-s- besondere die Vorschriften über die Gold- und Devifenbestände entsprechen dem mehrfach vom Führer ausgestellten Grundsatz, daß die Stabilität der deutschen Währung nicht auf der vor handenen Menge an Gold und Devisen beruhe, sondern darauf, datz das von der Notenbank ausgegebene Geld in einem ange messenen Verhältnis zu dem Umsatz der mit deutscher Arbeit geschaffenen Lebens- und Verbrauchsgüter gehalten wird. Reichsbankpräsident Funk stellte fest, daß die dargebotene Abfindung auch für die ausländischen Anteilseigner, denen durch die Golddiskontbank ein besonderes Angebot gemacht wird fair ist. Alle Anteilseigner, also auch die, die es künftig nicht mehr gibt, haben zwecks Erlangung der Abfindung binnen einer Ausschlußfrist, die bis zum 39 April 1940 läuft, ihre Anteil scheine bei der Deutschen Reichsbank einzureichen; der Einrei chung wird erst nach dem 15. August 1939 entgegengesehen. Neue polnttcDr HrmusiorüLmng Zwanzig neue polnische „Zollinspektoren" sür Danzig Am 14. Juni sind, wie non amtlicherDanziger Seite mitgeteili wird, auf dem Danziger Hauptbahnhof 2V neue polnische Zollinspektoren eingetrof fen. Unmittelbar nach der feigen Ermordung des Dan zigers Grübnau wurde durch Beamte der diplomatischen Vertretung Polens eine Vermehrung der polnischen Zoll inspektoren auf Danziger Gebiet um 31 weitere Personen angekündigt. Somit ist also deren größter Teil in Danzig eingctroffen, wobei cs besonders ausfällig ist, datz sie in einem geschlossenen Transport und nicht, wie bisher, ein zeln nach Danzig kamen Die Meinung der Danziger Bevölkerung demgegen über geht dahin, daß angesichts der provokatorischen Ab sicht dieses Auftretens von Beauftragten des polnischen Heeres auf Danziger Boden vor aller Welt die Verant wortlichkeit klar liegt. Es wird von zuständiger Danziger Seite festgestellt, daß die Polen ganz bewußtdie Span nung zwischen Danzig und Polen durch die Ansammlung neuen Zündstoffes absichtlich und herausfordernd erhöhen Deutschen, die als Kulturträger und Pioniere ins Land geholt wurden, heute des Landraubs an. Sie werden die Opfer der infernalischen Hasses, den das Judentum gegen das Reich hegt. Sollen wir diese Menschen unseres Blutes schutzlos der Haßwelle des Judentums preisgeben? Mit dem gleichen Recht, mit dem andere Völker sich um ihre Volksbürger kümmern und sich für sie einsetzen, verlangen auch wir die Anerkennung dieser Lebensgrundsätze und rufen alle Volksgenossen auf zum Einsatz für die Kame raden und Kameradinnen des deutschen Blutes in aller Wett. Der „Tag des deutschen Volkstums" soll ein eindring licher Appell an das Binnenvolk, gleichzeitig aber eine ernste Mahnung sein, das deutsche Volk in seiner Gesamtheit zu sehen und sich dafür einzusetzen. Das Verständnis für die große gesamtdeutsche Schicksalsgemein' schäft lebendig zn erhalten und immer wieder von neuem zu beleben, dazu soll der „Tag des deutschen Volkstums" mit seinen Veranstaltungen und Sammlungen Helsen. Das gläserne Trachtenabzeichen, das wir an diesem Tage tragen, soll das Zeichen des Bekenntnisses sein zur 100-Millionen-Gemeinschast der Deutschen. und durch die Entsendung getarnten Militärs nach Danzig den Stams quo einseitig verletzten. Wenn die Danziger Bevölkerung sich auch durch die abermalige Herausforde rung nicht provozieren läßt, so bleibt die Tatsache der pol nischen Herausforderung bestehen. ^Wir diktieren den Frieden in Berlin" Bei einer „Feierstunde" in Bielitz hielt der dortige polnische Regimentskommandeur General Kustron, durch seine Deutschfeindlichkeit als zweiter Vorsitzender des berüchtigten Westverbandes bekannt, eine Rede, die zeigt, daß auch unter den höheren Offizieren der polnischen Armee der Größenwahnsinn bereits seine Opfer gefordert hat. Der General machte vor versammelter Mannschaft in heftigem Kriegsgeschrei und faselte etwas von einem „heili gen Krieg". „Unsere polnische Armee", so schmetterte der mutige Pole, „wird uns nicht enttäuschen, und nach dem siegreichen Krieae werden wir den Frieden in Deutschland, und zwar in Berlin, diktieren." Es konnte nicht festgestellt werden, ob er sich nach der Rede in ärztliche Behandlung begeben hat. * Die polnischen Uebergriffe auf die Rechte der deutschen Volksgruppe und aus deutsches Eigentum, die systematische Formen angenommen haben, werden durch einen neuen bezeichnenden Fall vermehrt. Der 1. FC. Kat 10 witz, der einzige deutsche Fußballverein in Polen, wurde von einem Zivilgericht verurteilt, das von ihm im Jahre 1932 mit großen finanziellen Opfern errichtete deutsche Stadion an die Grundstücksbesitzerin, eine staat lich kontrollierte polnische Interessengemeinschaft, abzu- trelen. fleberall DeutscheiwersvlgmWN in Polen Verbot des Männergesangvereins Lodz — Vorwand „illoyales Verhalten" Die polnischen Behörden schränken den Besitzstand der deutschen Volksgruppe unter den verschiedensten Vor wänden aus allen Gebieten immer mehr ein. So wurde in Lodz das Haus des dortigen deutschen Män nergesangvereins versiegelt und dem Verein jede weitere Betätigung untersagt. Davon werden auch zahlreiche andere deutsche Oraanisationen betrofsen.