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WaöenauerAnzeiger Zkitullg fir Tharilndt Skifersdors, Wa, Gberuamidorf, Klbau, Spechtritz nsw. Amtsblatt für den Stadtral zn Aavenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag umhin. Abvuueineutspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Rainn 15 Pf., für auswärtige onsercnten 20 Pf., Reklamen 30 Pf., im amtlichen Teil 35 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogeu werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Kummer 49. Fernsprecher: Amt Deuben 212V Sonnabend, den 22. April 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Marbeck in Rabenau. — Druck und Verlag vou Hermann Mardeek in Rabenau. Ai Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, !9. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Östlich der Maas nahmen unsere Truppen in Ver- vülständigung des vorgestrigen Erfolges heute nacht den Lteinbruch südlich des Gehöftes Haudremont. Ein gkvßer Teil seiner Besatzung fiel in erbittertem Bajonett- Dampfe. Neber 100 Mann wurden gefangengenommen, mehrere Maschinengewehre erbeutet. Ein französischer Gegenangriff gegen die neuen deutschen Linien nordwest lich des Gehöftes Thiaumont scheiterte. Kleinere feindliche Infaüterieabteilungen, die sich an verschiedenen Stellen der Front unseren Gräben zu nähern versuchten, wurden durch Infanterie- und Handgranaten feuer abgewiesen. Deutsche Patrouillen drangen auf der Combres-Höhe in die feindliche Stellung vor und brachten einen Offizier, 76 Mann gefangen ein. Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf dem nördlichen Teile der Front lebhafte Artillerie- und Patrouillentütigkeit. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Großes Hauptquartier, .70. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Ppernbogen gelang es deutschen Patrouillen, an mehreren Stellen in die englischen Gräben eiuzu- dringen, so an der Straße Langemarck—Ppern, wo sie etwa 600 Meter der feindlichen Stellung besetzt und gegen mehrere Handgranatenangriffe fest in der Hand behalten haben. Hier sowie bei Wjeltje und südlich von Vpern wur den Gefangene gemacht, deren Gesamtzahl l Offizier, l08 Mann betragt; zwei Maschinengewehre wurden erbeutet. Östlich von Tracy-le-Mont hat sieh gestern abend gegen unsere Linien abgeblasenes Gas nur in den eige nen Gräben der Franzosen verbreitet. Im Maasgebict richtete der Feind heftiges Feuer gegen die ihm auf dem Ostufer entrissenen Stellungen. Jin Cailette-Walde entwickelte sich aus seinem Vorberei tungsfeuer gegen Abend ein sehr starker Angriff. Er ge langte an einer vorspringenden Ecke in unseren Graben. Im übrigen wurde er unter für die Franzosen schweren blutigen Verlusten und einigen an Gefangenen abge wiesen. In der Woevre-Ebene und auf der Eote südöstlich von Verdun wird der Artilleriekampf mit großer Leb haftigkeit von beiden Seiten fortgesetzt. Infanterietätig keit gab es dort nicht. Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Großes Hauptquartier, 2l. April 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. ... Im Maasgebiete kam es im Zusammenhänge mit grosserer Kraftentfaltung beider Artillerien zu heftigen Infanteriekämpfen. Westlich des Flusses griffen die Franzosen mit erheblichen Kräften gegen „Toter Mann" und östlich davon an. Der Angriff ist im allgemeinen blutig abgewiesen. Um ein kleines Grabenstück in der Gegend des Waldes Les-Caurettes, in das die Fran zosen eingedrungen waren, wird noch gekämpft. Rechts der Maas blieben Bemühungen des Feindes, den Steinbruch südlich des Gehöftes Haudremont wieder zunehmen, völlig ergebnislos. Südlich der Feste Dou- > aumont sind Nahkämpfe, die sich im Laufe der Nacht an Einigen französischen Gräben entwickelten, nach nicht zum Stillstand gekommen. Unser zusammengefaßtes starkes F xEbrieseuec brachte eine Wiederholung des feindlichen -'"'"Erieangriffes gegen die deutschen Linien im Cai- lette-Walde bereits im Entstehen zum Scheitern. Im Abschnitte von Vaür, in der Woevre-Ebene und aus den Höhen südöstlich von Verdun nlie bisher sehr lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit. Ern feindliches Flugzeug stürzte brennend in den Fumin-Wald südwestlich von Vaux) ab. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Garbunowka, nordwestlich von Dünaburg, er litten die Russen bei einem abermaligen vergeblichen An griffe etwa eines Regiments beträchtliche Verluste. Balkan-Kriegsschauplatz. Unsere Flieger griffen mit französischen Truppen be legte Orte im Wardar-Tale und westlich davon an. Ostermorgen. (Nachdruck verboten.) Die Liebe überwand den Tod! Der Heiland steigt zum Licht empor, Es tut beim ersten Morgenrot Von selbst sich auf des Grabes Tvr. Und wo sonst Finsternis und Grau'n, Da sprießen Lilien, zart und licht, Anbetungsvoll die Engel schau'n Des Überwinders Angesicht. Und Segen ist sein erstes Wort, Und Liebe strahlt sein Antlitz mild, Geweiht, geheiligt ist der Ort, Den solch' Mysterium erfüllt! O Herr! Der du die Liebe bist! Heut ist die Welt voll Haß und Streit, Am Baum der Liebe aber frißt Ein gist'ger Wurm die Wurzeln: „Neid!" Drum ist die Welt in Blut getaucht, Versenkt in Gram und bitt're Not ! Aus tausend Trümmern aber raucht Und loht's in's Ostermorgenrot! Herr! wehre du mit starker Hand Dem grausen Tod, und ruf: „Halt ein!" Und segne wieder unser Land, Laß alle Völker einig sein! Daß, wenn des Ostermorgens Licht In unsre dunkeln Herzen dringt, Von Frieden jede Lippe spricht, Und froh dir Dankeslieder singt! Und segne jedes deutsche Haus, Und zieh in Schloß und Hütte ein, Und Streit und Unfried geh' hinaus, Und Glück und Frieden trete ein. Sv laß uns alle ausersteh'n, Geläutert und gewandelt sein, Daß wir mit reinem Herzen seh'n Des Ostermorgens Sonnenschein! WS" Des vstettems wegen erscheint die nächste Nummer Mitt woch Nachwittag. Die Expedition. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Da schon wieder Klagen über Beschädigung von j Grabschmuck Anlaufen, wird folgendes bekannt gegeben: Kinder unter 12 Jahren dürfen den Friedhof nur in ' Begleitung Erwachsener betreten, die ein wachsames stAuge auf die Kinder haben müssen und sie keinesfalls «sich selbst überlassen dürfen. In jedem Falle sind die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. Alle besonnenen ! Gemeindeglieder werden gebeten, den Frieden und die Ordnung unseres Friedhofs wahren zu helfen. Rabenau, den 19. April 1916. Das cv.-luth. Pfarrammt. Sturm. «I IM!!! I k! Lokales und Sächsisches. Rabenau, 22. April 1916. * Neue Drucktype. Von dem Bestreben ge leitet, unserer Zeitung in der Aufmachung ein gefälligeres Aussehen zu geben, lassen wir von der heutigen Nummer ab unsere Zeitung in einer neuen Schrift Herstellen. Es kam uns hauptsächlich darauf an, eine kräftige, gut les bare Schrift zu erhalten, und die glauben wir in der „Dresdner Amtsfraktur" gesunden zu haben. Wir hoffen damit den Beifall unserer Leser zu finden und bitten um , fernere Unterstützung. * Ausflug. Der Gewerbeverein Rabenau ver- - anstaltet am Z. Osterfeiertag einen Ausflug. Als Ziel ! sind die Braunsdorfer Kalkwerke ausersehen. Es wird Fine Besichtigung des Bergwerks erfolgen. Die Abfahrt von Rabenau wird nachmittags 1,25 erfolgen. Falls ! das Wetter günstig ist, ist eine zahlreiche Beteiligung zu I erwarten. * Unterhaltungsabend. Der Turnverein j „Freie Turner" veranstaltet am 1. Osterfeiertag auf der j „König Albert-Höhe" einen Unterhaltungsabend. Die ! Vortragsfolge ist reichhaltig. Außer turnerischen Vor- ! sührungen werden auch 2 Einakter gespielt. Der Besuch i des Abends sei bestens empfohlen. Spechtritz. Am 19. April konnte Herr Gasthofs- ! bescher Max Härtel und Gemahlin hier im Kreise seiner ' Familie das Fest der Silberhochzeit feiern. Wir wünschen dem Jubelpaar von ganzem Herzen ein gleiches rüstiges goldenes Fest. Dresden. (K. M.) Als Nachfolger des als Armeeführer verwendeten kommandierenden Generals des 12. Armeekorps General der Infanterie d'Elsa ist der Kommandeur der 32. Infanterie-Division Generalleutnant Edler v. d. Planitz mit der Führung dieses Korps be auftragt worden. Gleichzeitig wurde Generalleutnant Edler v. d. Planitz zum Generalleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Dresden. Der Frauenmordin Radebeul scheint jetzt aufgeklärt zu werden. Bekanntlich wurde am 23. Januar die Frau Johanna Clausnitzer, deren Mann am gleichen Tage ins Feld zurückgekehrt war, aus dem Heim wege ermordet. Unter dem Verdacht der Täterschaft ist jetzt der Provisionsreisende Rudolf Boege verhaftet wor den. Schwere Verdachtsgründe sprechen gegen ihn, doch hat ec bis jetzt kein Geständnis abgelegt. Freiberg. Von der Strafkammer des Kgl. Land gerichts hier ist der Fischhändler Theodor Paul Ranft aus Tharandt wegen unberechtigten Fischens, Betrugs und schweren Rückfallsdiebstahls zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt worden. 2 Monate Untersuchungshaft sind angerechnet worden Chemnitz. Die vier aus dem Gefangenenlager Ebersdorf bei Chemnitz entwichenen französischen Kriegs- gesangenen sind aus österreichischem Gebiet bei Pilsen aufgegriffen worden. Sie werden nach Chemnitz zurück gebracht werden.