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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alles weiter« üb« kinschl. Trägerlolin. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger Storungen des Rabatte usw. laut ausliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bis spätestens S Uhr vor« Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be- mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen An- ikher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung -WOHjA zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch auf Nachlaß erkscht HM des Bezugspreises. Klage od. Konkurs. — Mit den Bild - Beilagen „Neue Illustrierte' — „Mode und Heim' — „Kobold' — Kummer 148 Mittwoch, den 19. Dezember 1934 33. Jahrgang Fernruf: 231 DA.11.34411 vier, steckt einen lieben Festgruß hinein und schreibt den glänzende Erfolge gehabt. Soll Ottendorf zurück- Macht doch schnell noch ein weihnachtliches Paket Paketen stehen? , 88 Hektar Wirsingkohl, 189 Hektar Blumenkohl, 120 Hektar ! Rosenkohl, 56 Hektar sonstige Kohlarten. Grünkohl u. a., 123 Hektar Kohlrabi, 34 Hektar grüne Erbsen, 100 Hektar grüne Bohnen, 25 Hektar Mohrrüben, 142 Hektar Zwiebeln, 35 Hektar Merrettich, 542 Hektar Spargel, 93 Hektar Gur ken, 120 Hektar Salat, 73 Hektar Tomaten, 75 Hektar Spi nat und Mangold, 100 Hektar Sellerie, 887 Hektar Erdbee ren und 943 Hektar sonstige Gartengewächse. Die Erhe bung bezieht sich nur auf die feldmäßige Bestellung und Erwerbsgartenbaubetriebe, umfaßt also nicht den Anbau von Gartengewächsen durch Kleinsiedler, Kleingärtner usw. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes z» Radebev«, dauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nichtiger Fristablauf am 31. Dez. 1934. In die Liste der säumigen Steuerzahler wird aufgenom- werden, wer am l. Januar I935 mit nichtgestundeten Steuerzahlungen au« der Zett vor dem I. Januar 1935 rück- Mdtg ist oder es im Jahre 1935 hinsichtlich einer Zahlung °!>er Vorauszahlung zu einer zweimaligen Mahnung kommen W. Es liegt deshalb im lJnteresie eines jeden Steuer- pslichtigen, die vorhandenen Rückstände sobald wie möglich, spätestens bi« Ende Dezember 1934, restlos zu bezahlen und Januar 1935 die einzelnen Steuerzahlungen stets pünkt- ssch zu entrichten. Httewdorf-HkriUa, am 18. Dezember 1934. Der Gemeinderat. Amtlicher Teil. Dienstzeit im Rathause. Am 24. und 31. Dezember ds. Js. sind die Dienst- ^»me im Rathause im allgemeinen für den öffentlichen Ver ehr geschlossen. Die Spar- und Girokaffe ist jedoch auch ^ diesen Tagen bis 12 Uhr mittags geöffnet. Htttndorf-HKrilla, am 17. Dezember 1934. Der Gemeinderat. SchMpmtz—MMMchen Die neue Bahnstrecke dem Verkehr übergeben Kerttiches und Sächsisches. Vttenbors-Vkrilla, am ^s. Dezember — Zum ersten Male erstrahlte der im Hofe des Gast pof Hirsch aufgestellte mächtige Weihnachtsbaum gestern Abend sZ Licht« der vielen Kerzen und zauberte Vorweihnachts stimmung in die Herzen der Vorübergehenden. — Schon oft haben wir davor gewarnt, Wäsche des Nachts im Freien zu lassen. Doch immer wieder kann man dir Wahrnehmung machen, daß diese Warnung nicht befolgt p>ird. So ist jetzt in den letzten Tagen in Lausa aus drei Gartengrundstücken wertvolle Wäsche gestohlen worden. Also, Hausfrauen vorsichtig! — In allen Orten hat die Sammlung von Liebesgaben iurecht, steckt einen lieben Festgruß hinein und schreibt den Inhalt darauf, damit Eure Gabe den rechten Empfänger findet. — Morgen, am Mittwochnachmittag, kommen unsere FungenS vom Jungvolk und holen die Liebesgaben ab. Und Bautzen. Ein nationalsozialistischer Be tri e b s f ü h r e r. In der Lederwarenfabrik Leuner fand, der erste Betriebsappell im Kreis Bautzen statt. Betriebs- s führer Johannes Leuner erklärte der Vetriebsgefolgschaft? die Bedeutung des Betriebsappells; ab 1. Januar solle an jedem Montag ein Betriebsappell stattfinden und an jedem Montagnachmittag werde eine Sprechstunde abgehalten, in der der Betriebsführer für jedes Eefolgschaftsmitglied zu sprechen fei. Kreisleiter Martin und Kreiswalter Bautz mann, die an dem Appell teilnahmsn, besichtigten den Betrieb, wobei besonders die für die Belegschaft im Bau begriffenen räumlichen Verbesserungen große Beachtung fanden. Leipzig. Bor einer Klärung im Fall Keil? Von der hiesigen Justizpressestelle wird zu dem gegen Mar tin Keil aus Zjchoppach wegen Mordes an seiner Frau anhängigen Ermittlungsverfahren mitgeteilt, daß auf dem Feld, an dessen Rand der Kraftwagen mit der Leiche der Frau Keil verbrannte, eine Gaspistole gefunden worden ist, in deren Läufen sich zwei abgeschossene Partonenhülsen befanden. — Im.Zusammenhang mit dieser Mitteilung wird an eine Aussage eines Bäckergesellen vor der Gendar merie in Leisnig erinnert, der behauptete, Keil habe ihm einen Mordplan gegen seine Frau entwickelt. Keil wollte nach diesem Plan seine Frau in der Wohnung mit einer Gaspistole bewußtlos machen, dann erwürgen und die Leiche im Kraftwagen fortschaffen. Er, der Bäckergeselle, solle den Wagen gegen ein Hindernis fahren, damit der Wagen mit der Leiche verbrenne. Der Bäckergeselle war auf diesen Plan nicht eingegangen. vir hoffen, daß sie nirgends umsonst nachfragen. — Deutsches Jungvolk sammelt! Morgen kommen wir !ammeln. Es ist nicht nötig, daß wir viele Worte schreiben über die Pflicht des Gebens. Wir wissen, der Führer chat das WHW. eröffnet, wir bekennen uns rückhaltlos zu ihm »nb stellen uns opferfreudig in den Dienst der großen Sache. Dir wissen, es wird morgen keinen Ottendorfer geben, der — salls er eine Liebesgabe irgend ermöglichen kann — uns ab- >veisen wird. Es wird doch in jeder Familie etwas zu ent- dehren sein, wenn es auch nur wenig ist. Denkt immer da- ürn, daß Ihr alles, was Ihr gebt, dem Führer gebt! Deutsches Jungvolk, Oltendorf-Okrilla.' SS-Gruppenführer Freiherr von Eberstein Kreis hauptmann für Dresden-Bautzen Reichsstatthalter Mutschmann ernannte auf Vorschlag des Sächsischen Gesamtministeriums den SS-Gruppenführer Freiherrn von Eberstein zum kommissarischen Kreishaupt- Mann für Dresden-Bautzen. Bei der Einweisung des neuen Kreishauptmanns dankte Innenminister Dr. Fritsch dem in den Ruhestand getre tenen Kreishauptmann Dr. Heerklotz für seine Arbeit. In der Ernennung des SS-Gruppenführers Freiherrn von Eberstein zum kommissarischen Kreishauptmann komme der Wille zum Ausdruck, diesen Posten einem im Kampf um die Neugestaltung des neuen Deutschland bestens bewährten Mann anzuvertrauen, der die unbedingte Gewähr füreinunermüdlichesWirkenimSinn unse res Führers und Reichskanzlers bietet. Der neue Kreishauptmann betonte, daß er mit der gleichen Zähigkeit und Beharrlichkeit, mit der er als Soldat des Führers zwölf Kahre lang an der Vorbereitung des Dritten Reiches unter Einsatz seiner ganzen Person gekämpft habe, auch in seinem neuen Amt weiterarbeiten werde; er versicherte, daß er Mit der Beamtenschaft in nationalsozialistischer Arbeitskamerad- schaft zusammenarbeiten werde. Der Anbau von Gartengewächsen in Sachsen In Sachsen sind nach der Anbauflächenerhebung ins gesamt 5368 Hektar mit Gartengewächsen bestellt worden, Und zwar 1030 Nektar Weißkohl. 435 Hektar Rotkobl- Dresden. Zwei Frauenüberfallen. In einem Lebensmittelgeschäft in Trachau versuchte ein etwa 22 Jahre alter Mann einen Raubüberfall. Der Täter, der bei der allein im Laden anwesenden 69 Jahre alten Geichäftsinha- berin Witwe Krahl eine Kleinigkeit kaufte, wurde offenbar durch das Hinzukommen des Dienstmädchens gestört. Er schlug mehrmals mit einem Hammer aus das Mädchen, und, als die Frau ihm den Hammer entwinden wollte, auch auf diese heftig ein. Der Täter flüchtete auf die Hilferufe der Ueberfallenen, ohne etwas erbeutet zu haben und stellte sich bald darauf der Polizei. Bischofswerda. Weihnachtsgeschenk der Na tur: zweite G e rst e n e r n t e! An der Bautzener Landstraße in Spittwitz stehen auf einem Feld des Bauers Handrick regelrechte Gerstenpuppen. Bei der großen Trok- kenheit waren bei der Einerntung der Sommergerste viele Körner ausgefallen, hatten sich bei der milden Hsrbstwitte- rung entwickelt und Aehren und Körner angesetzt, und es mußte ein zweiter Schnitt und das Aufsetzen in Puppen erfolgen. Die Aehren und Körner haben sich zwar nicht ganz so voll entwickelt wie sonst, aber die Länge des Strohes ist doch als beträchtlich anzusehen. Da die Puppen nun auch gut ausgetrocknet sind, so kann also im Christmonat des an Naturwundern reichen Jahres 1934 die Einbringung dieser zweiten Ernte erfolgen, ein Fall, an den sich die älte sten Leute in der hiesigen Gegend nicht erinnern können. Auch die Knospen der Obstbäume, Weiden und Beerensträu cher sind so dick angeschwollen wie sonst im Frühling. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung ist am Sonn tag die neue Eisenbahnstrecke von Schwepnitz nach Straß gräbchen-Bernsdorf dem Verkehr übergeben worden. An der Feier nahmen Arbeits- und Wohlfahrtsminister Dr. Schmidt, Reichsbahndirektionspräsident Dr. D o m s ch, Vertreter der Reichs- und staatlichen Dienststellen und die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden teil. Ein Son derzug führte die etwa vierhundert Gäste, darunter auch zah'reiche am Bahnbau beschäftigt gewesene Arbeiter, von Schwepnitz über den einzigen Haltepunkt der neuen Strecke, Bulleritz-Großgarbe, nach Stratzgräbchen-Bernsdorf, wo Dr. Damsch u. a. auf Anfrage mitteilte, daß nach Möglichkeit alle Züge von Dresden bis nach Strüßgräbchen durchgeführt würden. Bei der kurzen Feier im Gasthof Bulleritz gab Dr. Domsch einen Rückblick auf den Bahnbau, der schon seit vierzig Jahren geplant gewesen sei; die Arbeit sei in zwei- hundert Tagewerken geschafft worden mit einem Kostenauf wand von rund 2,2 Millionen Die Eröffnung dieser Bahnstrecke sei als ein Weihnachtsgeschenk für dieses Gebiet zu werten, für das es zweifellos eine starke wirtschaftliche Förderung bedeute. mit Adventskränzen oder Tannenzweigen geschmückt wäre; seit Tagen schon sind auch Vorbereitungen für die Weih nachtsfeier der Kompanie, der Schwadron oder Batterie im Gange. Denn, so will es alter soldatischer Brauch: ehe es heim zu Muttern geht, will man im Kreis der Kameraden und Angehörigen ein paar frohe, vom Glanz des nahenden Festes überstrahlte Stunden erleben. Je näher die Weihnachtstage rücken, desto häufiger wandern wohl die Gedanken des Soldaten zu den Lieben in der Heimat; aber noch heißt es, stramm Dienst tun, und, wie der Soldat sagt, „ganz auf Draht sein". Denn jetzt, kurz vor dem Fest, darf nichts passieren, was den heißer sehnten Urlaub gefährden könnte. Ob Unteroffizier, Gefrei ter oder Rekrut, alle freuen sich mächtig auf den täglich näherrückenden Urlaub. Natürlich kann nicht die ganze Kompanie oder Schwadron auf einmal in Urlaub gehen, es müssen immer Leute Zurückbleiben für die Wachen, für die Pferdepflege und für die Aufrechterhaltung des sonstigen nötigsten inneren Dienstes. Drum geht ein Teil der Unter offiziere und Mannschaften über Weihnachten, der andere nach dem Fest über Neujahr auf Urlaub; so wird es im ganzen Heer gehandhabt. Irgendwelche Wolken am außenpolitischen Horizont sind zur'Zeit glücklicherweise nicht sichtbar, und so freut sich jeder Soldat auf den Tag, an dem er, mit seinem Trup- penauswsis und dem von seinem Chef unterschriebenen Urlaubsschein bewaffnet, an den Schalter tritt und vergnügt eine Militärfahrkarte verlangt nach — Finsterwalde. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 17. Dezember. Preise: Rinder:Ochsen: a 37-40, b 30—36, c 23—29; Bullen: a 37 bis 38, b 33-36, c 30-32, d 28-29; Kühe: a 31-34, b 23-30, c 16-22, d 11-15; Färsen: a 34-38, b 27-32, c 23-26; Fres ser 24—27; Kälber: Sonderklasse —; andere Kälber! a 42—46, b 36—42, c 30—35, d 25—30; Lämmer, Hammel: a1 45—48, b l 42—45, b2 38—43, c 32—43; Schafe! e 34—38; Schweine: a 1 52-53. a 2 50-51, b 49—53. c 47-52. » 45—50. Li 46^-47. Meißen. Die alte Zeit wird nicht verges» s e n. Auf dem Gelände des abgebrochenen Oberauer Tun nels wird ein Denkmal errichtet zur Erinnerung an den ältesten deutschen Eisenbahntunnel; es wird aus Steinen der alten Tunnelöffnungen gebaut und ähnelt den Türmen, die einst die Oeffnungen zierten. Links und rechts des Eisenbahn-Einschnittes, wo sich früher der Tunnel befand, sind Linden gepflanzt worden. Die Gesamtkosten des Tun nelabbruches betragen 1,5 Millionen Die Gesamt kosten des Baues des Tunnels (1837 bis 1839) beliefen sich auf 313 551 Taler, 15 Groschen und 9 Pfennige, also rund 950 000 Zwickau. Durch Umsehen verunglückt. Auf der Lößnitz-Waldenburger Straße bei Wildenfels sah sich der Mitfahrer eines Kraftradfahrers nach einem nachfol genden Kraftrad um; dadurch verlor der Fahrer in einer Kurve die Gewalt über die Maschine und fuhr gegen einen Baum. Während der Fahrer nur leichtere Verletzungen erlitt, brach der Mitfahrer, der 18 Jahre alte Optiker Eckardt, das Genick und war sofort to^ Sachsen; Polizei hilfsbereit Am 18. und 19. Dezember wird die Polizei aller deut schen Länder, aller Gliederungen und aller Dienstgrade den „Tag der deutschen Polizei" begehen; nicht durch festlich« Feiern im engen Kreis sondern durch einen Opfertag für unsere notleidenden Volksgenossen. In geschlossenem Einsatz und froher Tatbereitschaft wird die Polizei vom ersten Offizier bis zum jüngsten Beamten sich in den Dienst des Winterhilfswerkes stellen und damit ihre Volksverbundenheit und ihre besondere Anteilnahme an der Not der Aermsten unseres Volkes zum Ausdruck bringen. Diese Tat wird zugleich ein Symbol sein für die Umformung unseres Vaterlandes vom Untertanenstaat liberalistisch-demokratischer Prägung zum Volksstaat native nalsozialistischen Geistes. In stiller unermüdlicher Arbeit und nationaler Diszi plin hat die Polizei unser neues Deutschland sichern helfen; feder Volksgenosse, der diese Leistung erkennt und aner kennt, wird es am 18. und 19. Dezember als seine Ehren- vflicht betrachten, zum vollen Erfolg dieser weihnachtsaktion der Polizei belzutragen. gez. Dr. Fritsch, Staaksminister des Innern. Der Soldat geht aus Weihnachtsurlaub Nur kurze Zeit trennt uns noch vom Weihnachtsfest, das der Deutsche mit besonderer Liebe zu feiern pflegt. Und wenn es auch draußen in der Natur noch gar nicht weih nachtlich ausschaut, die Vorweihnachtsfreude ist doch schon allenthalben eingekehrt, und in Gedanken sieht man wohl dann und wann schon die Lichter des Tannenbaumes leuch ten. Diese erwartungsfrohe Stimmung, die Jung und Alt in diesen Wochen erfüllt, macht auch vor den Toren unserer Kasernen nicht halt. Wie der Soldat es um die Weihnachts zeit zuhause gewöhnt ist, so will er es auch in der Kaserne erleben. Jetzt gibt es wohl keine Kasernenstube, die nicht