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Kommer 14) M LrWeint aller .4 Lage S. Soli 1940 Unseve Heimat veilagesum Mlgemeioeo Aa-eiger, Schirgiswalde Hermann Klippel. (Vertont von Felix Töppel). und Altgrafenwalde hinab und an der langen Südwest- Mei Liebel, aus dr Heemt kimmst du! Ich tu dch su garne singen! -- Und wenn ich ne mih labm tu, do ward's noa wetterklingen: A kleenes Lied, a kleenes Lied, doas kimmt mer eegoal ei, an Klang hoat's, dar mich heemzu zieht — und früh macht's mich derbei. , Bauernhäusern, öden, oft leer gähnenden Fabrikgebäuden und protzig und eigenwillig dahingesetzte Fabrikantenvillen. s Ie mehr wir uns der Kirche und damit der Stadtmitte die ses nordböhmischen „Solingen" nähern, umsomehr empfin den wir den Uebergang vom einstigen Dorfe zur Stadt. Majestätisch grüßt die schöne, barocke St. Nikolauskirche, die einen prächtigen Hochaltar aufweist und deren Patron dem Orte den Namen Nixdorf-Nikolausdorf gab, vom Berges- Hange. Der schlanke, sicher später danebengesetzte Glocken turm bietet freilich für diese Gegend einen ungewohnten Anblick. Im Gasthof „Freischütz", der einst auch dem Kaiser Joseph H. Unterkunft bot, sind wir zur Rast gut aufgehoben. Nur die Unsicherheit des Wetters hält uns von unserem Vorhaben ab, den U Stunden südlich am Rande des Elb- kessel nicht entraten braucht. Dicht hinter der Baude hat der Gebirgsverein für das nördliche Böhmen, Ortsgruppe Schluckena'u, einen Alpengarten angelegt, in dem wir zwi schen künstlich aufgebauten Blöcken von Pirskenbasalt eine große Zahl jetzt blühender Alpenpflanzen bewundern kön nen, darunter auch den azurblauen stengellosen Enzian. Wen es nach einer kleinen Kletterei gelüstet, der kann von hier aus auf steinigem, von manchen seltenen Pflanzen ein gefaßten Gipfelpfad das Plateau erklimmen. Von einer an der Südostkante der Kuppe liegenden Bank, die heute nur noch von vereinzelten Buchen überschattet wird, findet man den Baudenblick noch gewaltig — besonders nach Süden und Osten — gesteigert. Neuerdings trägt der Pirsken wie sein Bruder, der Plissen, für Vermessungszwecke einen ge waltigen Holzturm. Am hochgelegenen Südfuße führt uns unser Weg an letzten Häusern Kunnersdorfs vorbei. Vor Jahren war das riesige, vor uns liegende Waldaebiet eine Beute der Non nen geworden; jetzt besteht es durchweg aus mitteljährigem Fichtenwuchs. Am letzten, einsamen Waldhaus biegt unser Weg südwärts in das ausgedehnte Waldgebiet des Plissen ein. Bald trennen wir uns von der blauen Raute, und unsere grünen Wegzeichen bringen uns in prachtvollen Mischwald. Mancher am Weae aufgestapelte Festmeter ge sunden, kräftigen Buchenholzes verrät uns, daß auch hier der Schneebruch des vergangenen harten Winters überplan mäßigen Einschlag zur Folge hatte. Nach Kreuzung der von Fürstenwalde kommenden Waldstraße, die dem Grünen Kreuz (vor Zeidler) zustrebt, klettert unser Weg allmählich am Nordhange des Plissens empor. Oft heißt es ein Baum hindernis im Sprunge nehmen oder seitwärts in den einem Schlachtfelde ähnelnden Wald abbiegen. Es ist aber immer ein gutes Zeichen für die Unberührtheit eines Gebietes, wenn es mit Anstrengungen genommen sein will. Der voll kommen bewaldete Gipfel des Plissen (auch er trägt einen Holzturm) weist noch einen 6 Meter tiefen Krater auf. In seinem Basalt finden fick Olivin, Bronzit und Magnetit. Da die Aussicht nicht verlockt, wählen wir eine uralte Dril lingsbuche als schattigen Rastplatz. Nicht weick davon er öffnet eine zart abgetönte Waldwiese schöne Ausblicke nach Nixdorf und dem fernen Tanzplan. Nach Ueberquerung der Straße Zeidler—Großschönau erreichen wir die Zeidler- Nixdorfer Straße. Von links naht sich uns die Rumburg- Nixdorfer Bahn. Beim Verlassen des Waldes grüßt uns die sinnvoll dreiseitig gestaltete Dreifaltigkeitskapelle. Auf den weiten Wiesenauen, die sich nach Salmdorf emporführt. Von einem einzelnen Hause, das am Wald ausgange steht, gewahren wir die idylliskch am Bergfuße gelegene Pirskenbaude. In ihrer ursprünglichen schlichten Holzbauweise erinnerte sie wohl an die schwäbische Alb, seit einigen Jahren ist ihr eine hochgelegene, verglaste Veranda vorgebaut worden, aus deren mächtigen Fenstern man auch im Winter des herrlichen Blickes auf den Schluckenauet Tal bar ist, beginnen wir unsere Wanderung. Beinahe bereitet uns von hier aus schon die Wahl der Wanderwege Oual. Es sind deren nicht weniger als vier, die strahlenförmig, der eine länger, der andere etwas kürzer, den Pirsken an steuern. Der blaue Rauten-Weg ist wohl der kürzeste und besonders im Winter oder bei nassem Wetter empfehlende, der schönste aber ist der durch die Wiesen des Silberbachtales führende grüne Halbpunktweg. Nach Aus tritt aus der Westvorstadt schreiten wir immer am munter plätschernden Silberbach entlang, den wir erst verlassen, wenn der Weg in den Hangwald zum allmählichen Anstieg 8m pirsken, Plilien und votzeo. W (Nachdruck verboten!) Das Schönste, was das Sudetenland dem Heimat- und! Naturfreund des Altreiches gebracht hat, ist seine unver gleichliche Natur. Ein Blick von einem unserer Lausitzberge gen Süden eröffnet uns ein landschaftlich besonders an mutiges und eigenartiges Bild: die nordböhmische Vulkan welt. Im Schluckenauer Winkel thronen gleich drei dieser imposanten sargförmigen oder — wenn man will — brot laibartigen Basaltkuppen beieinander, der Pirsken (605 j 8 kleenes Aed. (Nachdruck verboten). Vill Lieder hoa ich schun gehurrt, se gingen laut und leise; ees aber will ne vu mir furt, ganz eefach is de Weise: A kleenes Lied, a kleenes Lied. doas kimmt mer eegoal ei. an Klang hoat's, dar mich heemzu zieht - und früh macht's mich derbei. A brinkel Ernst, a brinkel Spoaß is a dan Liedel drinne, und vu dr Heemt derzählt mersch woas, doas ist ganz noa menn Sinne. A kleenes Lied, a kleenes Lied, doas kimmt mer eegoal ei an Klang hoat's, dar mich heemzu zieht — und früh macht's mich derbei. Meter), der Botzen (542 Meter) und der Plissen (591 Mir.).! In ihrem Bereiche auf samtenen Wiesenpfaden, schattigen § Waldwegen und aussichtsreichen Berglehnen zu wandern, u>.v ist ein besonders genußreiches Erlebnis. I flanke des Pirsken zwischen dunklen Waldstreifen wieder Vom gewerbefleißigen Schluckenau, das ja besonderschinaufziehen, deuten die weißen Büschel des Wollgrases auf voni Norden her durch die Autoverbindungen leicht erreich- sumpfigen Boden. Bald liegen die drei Brüder: Botzen, " .Pirsken und Plissen wieder vertraulich grüßend hinter uns, der Weg durch Niedernixdorf gibt Anlaß genug zu Betrach tungen und Vergleichen über Anlage und Bau von schönen