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Dn .«»»,«1-11,11«« »»U»Ir«u»d' ^«,1»l U,N» ml, Vusnohm« d«r T°g« xa« Sonn- und N«NI-^n. v« Pr«I» Ilir d!« »4 mm d«,t< Tolon«! - 1In„„«»z«U, Im »I»1«dlalld«»tr1i I» >0 ^-mM«„<w,»I," und SkU«na<,uch« Beda,IN,« »5>, -u»u>«,I» »1. wr dl« SV mm d,«U, P«I». Ntdlam,,«»« »0. «»»wirk »00, M» die S0 mm drelle omU, Lolonrlz»«« «5 EwiM- »4 S»X>p!«nnIg. V»ftl««a-a»«1» > Leip»«, Nr. 12225. *em«lnd«-*lr»-aonl»> 4 »e, «rzged. Nr. 2«. Verlag E. M. Giirlner, Aue» Srzgeb. S«mNre«er: «u« »1 und »1, UftiM tAmt Auel 440, Schneede,g 40, Schwa,,ende,, Sai. vmhlonschilfti DolkSk,eund «ueerzgeblrg«. « enlhallend die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschasl und der Slaalsbehvrdcn in Schwarzenberg, der Slaais- u. stäblischen Behörde» in Schneeberg, Löbnitz, Mustcidtel, Gritnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden auberdem oerössenilicht: Die Bekanntmachungen der Sladlräte zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Numm« nti uormUIngs s Uhr In den AaupIgetchiHs. fteUsn. Tine Gewähr >ür die 2ü>Innhme der iiln,eigen am vor,«Ichri,denen Tag« iow.« an destimmler SI«I« wird nichi gegeben, auch nichi lür di» RichUsdeil der durch g-rnipreter aulg,„denen Nn,eigen. — F ir Rdchgad« an- verlang, «in,«land,er Schriftstück« übernimm! dl« Sch,Ist. KUung dein« Deranlworiung. — Unlerbrechungen de, G». schäft,deirled«, d„,Inden dein« Ansprüche. Bei Zahlung^ verzag und Nondurr geilen Rabatte al, „ich, verelnbarl. -auptgrschLftisteile» in: Aae, Löhnih, Schneeberg und Schwarzenberg. Nr. 277. Sonntag, den 29. November 1925. s— 78. Iahrg. " - > > >» — - ' ai!M Amtliche Anzeigen. Dienstag, den 1. Dezember 1925, nachmittags 2 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten in Affalter öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden: 1 Drückbanl, 26 verschiedene Futter, 1 Abkantmaschine, 1 Rundmaschine, 1 Treibriemen, 1 Tafelschere, 1 Kreisschere, 1 Sickenmaschine. Meter sammeln in Habermanns Gast hof in Äsfalter. Lößnitz, den 28. November 1925. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. * WM. BMI« WM. Als Rctübahn wird die Linden-Allee am Schießhaus hiermit angewiesen. Auf allen anderen Straßen und Degen ist das Rodeln und Schlittschuhfahren strengstens verboten. Zuwiderhandelnde zahlen Geldstrafe bis zu 60 Mk. bzw. erhalten bis zu 14 Tagen Haft. Außerdem ist Wegnahme der Schlitten und Schlittschuhe zu gc- wattigen. Lößnitz, am 27. November 1925. Der Rat der Stadt. WM. Eke«, mS Lein!« Ser Mmse belr. 1. Die Verpflichtung zum Streuen bei eintretender Glätte liegt im hiesigen Stadtbezirk den Anliegern der an öffentlichen Straßen und Plagen gelegenen Grundstücke je nach Verhältnis der Anlieger- länge ob. Die Beseitigung des Schnees bei Schneefall, sowie die Beseitigung von Schnee und Lisstücken bei cintretendem Tauwetter hat zu unter bleiben. Schnee und Eisstücke dürfen nicht auf die Straßensahrbahn geworfen werden. Doi Tauwetter ist lediglich das Schnittgerinne zum Ablauf des Tauwasscrs von Schneemasscn freizulcgen. 2. Das Streuen hat bei erhöhten Fußwegen auf der ganzen Breite zu erfolgen, bei Grundstücken, die nicht an einem erhöhten Fußweg liegen, auf eine Breite von 114 Meter von der Grundstücks- grenze nach der Straßen- oder Platz-Mitte zu. Als Stroumatcrial darf, soweit es sich um unverstcinten Grund und Boden handelt, nur scharfer Sand verwendet werden. 3. Die Verpflichtung trifft jeden Grundstückseigentümer, ohne Rücksicht derauf, ob daß Grundstück bebaut oder nicht bebaut ist. Grundstückseigentümer, die aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage sind, die obigen Verpflichtungen selbst zu erfüllen oder durch ihre Leute erfüllen zu lassen, haben mit der Ausführung einen geeigneten Vertreter zu betrauen. In diesem Falle haftet der Vertreter für die ordnungsmäßige Erfüllung der Verpflicht»mgen. 4. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden nach F 366 Ziffer 19 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Besondere Aufforderungen zur Erfüllung der obigen Verpslichtun- <p n, insbesondere auch zum Streuen der Fußwege, ergehen nicht, so daß bei Unterlassung ohne weiteres Bestrafung erfolgt. Lößnitz, am 25. November 1925. Der Rat der Stadt. Zweiter Jahrmarkt in Lötznih Montag, den 14. Dezember 1925. Drennhotzversteigerung auf Johanngeorgenstadter Staatvforstrevier. Sonnabend, den 5. Dezember 1925, nachmittags 142 Uhr, im Hotel „Deutsches Hans" in Johanngeorgenstadt: 53-i rm w. Brennscheite, 64 rm w. Brennknüppcl, 73X1 rm w. Zacken, 74F rm w. Lrennäste u. 12,0 rm Stöcke. EinzeHLlzer im Eefmntrevier. Forstwirt Johanngeorgenstadt. Forstkasfe Schwarzenberg. Streiflichter. Der Entscheidung erster Teil. Das gestörte Siegsssesk. Me wackelige Lorarnssront. Jnnerpotittsche Rückwirkungen. Die SchieksaissLunde -es Parlamentarismus. Der erste Teil des Kampfes um Locarno ist entschieden. Mit ganz verschiedenen Marschzielen waren die einzelnen Formationen der Locarnosront des Reichstages in das Treffen gegangen. Es fehlte ihnen die große gemeinsame Idee, durch die erst eine Entscheidung zum wirklichen Sieg wird. Diejenigen, die ihre Stimme für Locarno abgaben, haben es nur zum kleinsten Teile um der Sache willen getan, die große Mehrzahl wurde dazu durch Gründe bestimmt, die mit den Verträgen nichts zu tun haben. Das Gefühl, daß der Streit um die Siogespreise in kürzester Zeit ausbrechen wird und daß sein Ausgang durchaus unsicher ist, läßt eine Freude am Er folg nirgends aufkommen. Der leidtragende Teil, das ist die einzige Gewißheit, wird das deutsche Volk sein. In Paris, London, Brüssel, Prag und Warschau aber stimmt man das Tedeum an. Hat sich doch der Deutsche wieder einmal für die anderen geopfert, ohne daß diese sich in Unkosten zu stürzen brauchten. Das große Sieg es fest in London hat der Tod einer alten Dame gestört. Außerdem die Ilmstände, daß just im Momente des Reifens der Dinge in Frankreich eine Re gierungskrise ausbrach, die bis zur Stunde noch ungelöst ist, und daß sich die Londoner Arbeiterschaft den Besuch Mussolinis verbeten hat. Gerade genug Zufälle, die den Arrangeuren in der britischen Hauptstadt Kopfzerbrechen verursachten. Man schwankte einige Zeit, ob das Geschäft der Unterzeichnung unter diesen Umständen nicht am besten den Botschaftern überlassen werden sollte. Schließlich entschied man sich doch dafür, die Minister kommen zu lassen und genierte sich nicht, folgende „Einladung" zu veröffentlichen, dis ebenso bezeichnend für den Takt John Dulls wie beschämend für die Eingelodenen ist: „Manchester Guardian" schreibt, die britische Re gierung habe die auswärtigen Negierungen lediglich benachrichtigt, daß die im Zusammenhang mit der Unter zeichnung der Locarnovertrüge geplanten Festlichkeiten ab gesagt seien; sie habe aber selbstverständlich nicht angeregt, -aß nur die fremden Botschafter den Pakt unterzeichnen sollten. Wenn die fremden Minister, die an der Arbeit an Locarno teilhatten, nicht kommen würden, so würde das in London als die gr ö ß te En t t üus chung empfunden werden. Man erwarte in London die Go- legenheit, die sich für Besprechungen zwischen den briti- schen Staatsmännern und den Staatsmännern der andern Signatarstaaten bieten werde. Es würde z. B. für wert voll gehalten werden, wenn Dr. Luther ebenso wie Dr. Stresemann kommen würden. Das Blatt fügt hinzu, die fremden Minister würden selbstverständlich nicht in ihren Hotels sitzen bleiben und miteinander dinieren; im Gegenteil würden diegleichenDiners und Frühstücke stattfinden, die ursprünglich vor- gesehen waren, nur daß sie «inen privaten und nicht offiziellen Charakter haben würden. Die fremden Minister würden auf diese Weise die gleichen Leute treffen, wie wenn die offiziellen Festlichkeiten nicht abgesagt worden wären. Es sei wichtig, daß man dies in den beteiligten Ländern wisse. Das klingt doch so, als ob Diners und Frühstücke di« Hauptsache wären. Nun ist der Belgier Dandervelde auch noch krank geworden. So kann es kommen, daß der deutsche Re- gierungschef und sein Außenminister, abgesehen von dem Polen und dem Tschechen, allein von der Partie sind. In alten Zeiten zeigte man triumphierend besiegt« Germanenhäuptlinge in der Hauptstadt der Feinde in Käfigen, heute sollen sie bei S«kt und Kaviar herumger«icht werden. Unter diesen Um ständen hatten Luther und Stresemann sich die Reise überlegen und die Sache Hrn. Sthamer überlassen sollen, der ja Uebung im Trinken aus Liebesbechern hat. * Der zweite Teil des Kampfes wird nach London beginnen. Bekanntlich treten die Beitrüge von Locarno erst in Kraft, wenn Deutschland in den Völkerbund eingetreten ist. Es ist nicht unmöglich, daß bis dahin die Dinge doch auch für die Locarno-Optimisten ein anderes Gesicht bekommen, und daß man beginnt, etwas energischer auf die Erfüllung der Ver sprechen über di« Rückwirkungen zu drängen. Der Aus tritt des Reichsministers für Justiz und die besetzten Gebiete, des Ze n t r u m s m a n n e s Frenken, aus Lem Kabinett ist eins der Zeichen dafür, daß die Locarnofront nicht allzu fest ist. (Nebenbei bemerkt versuchte eine unehrliche offiziöse Bericht erstattung das Ausscheiden Frenkens erst mit dessen hohem Alter in Verbindung zu bringen, die Wahrheit ließ sich aber nicht vergewaltigen.) Ferner führt di« „Köln. Ztg.", Lie auf Lem linken Flügel der Deutschen Dolkspartei steht, einen erbitterten Kampf gegen Locarno. Sie wird recht deutlich, z. B. wenn sie schreibt: „. . . dann treiben gewiß diejenigen ein leicht fertiges Spiel, dir in einer H urr« stim m ung und aus parteipolitischer Einstellung unbesehen die Annahme des Vertragsentwurfes, Lee Unterschrift in London und den Eintritt rn den Völkerbund propagieren." Und Ler Oberbürgermeister von Köln, der Demokrat Adenauer, bekannte auf Ler Tagung Les Reichsöunbcs der höheren Beamten: „Und wir müssen freimütig sagen, trotz aller schönen Worte und paraphierten Vcrtrogs- entwürfe kann man sich auf Ler anderen Seite noch nicht entschließen, wenigstens auch nur einen Termin Ler Räumung bekanntzugeben. Den Worten müssen Taten entsprechen, wenn man Vertrauen zu den Worten haben soll. Man mnß die Auffassung haben, Laß Liese Taten losigkeit der klarste Beweis ist, Laß Lie europäische Atmosphäre noch nicht so auf gut Wetter und-Beständigkeit steht, wie es die amtlichen Wetterpropheten glauben machen." In Trier erklärte imlängst der Reichstagsabgeordnete Dr. Kaas, ein Parteigenosse Frenkens, unter dem lebhaften Beifall der Versammlung, er rechne sich auch zu den Leuten, die sich mit Lem „Geist von Locarno" nicht begnügen wollten, sondern greifbare Beweise für die Wirklichkeit und Tatsächlichkeit dieses Geistes erwarteten, bevor sie ihr letztesWort über Locarno aussprächen. „Auch für mich ist ein Ja oder Nein erst in dem Augenblick möglich, wo der Umfang der Rückwirkungen sich für das Rheinland übersehen läßt." * Das sind nur einzelne Symptome für Li« wirkliche Stimmung im Rheinland. Die Franzosen sorgen dafür, daß eine Blenderung darin nicht eintritt. Im „Geiste von Locarno" bedrücken sie die Bevölkerung Lurch neue Maß nahmen immer mehr. Den Militärs fällt es, wie vorauszu sehen war, gar nicht «in, irgendwelche Rücksichten auf das Ehrenwort des Außenministers Briand zu nehmen. Wenn es sich mm noch henmsstellen wird, daß gerade di« drakonischsten der Nheinlandordonnanzen bestehen bleiben werden, und die Franzosen gar nicht daran denken, di« Besatznngsfristen abzu- kürz«n (von denen bisher noch nicht feststeht, wann sie nach dem Willen der Gegner zu laufen anfangen) und auf das Investigationsprotokoll zu verzichten, durch welches di« Militär- kontrolle verewigt werden soll, dann wird wohl kein« ministerielle Hypnose und werden auch nicht di« geschicktesten Reden imstande sein, den Eintritt in den Völkerbund und damit das Inkrafttreten der Locarnoverträge den Deutschen auszuzwingsn. Es wird sich dann auch die Frag« von selbst erledigen, ob der Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund, der noch gestellt werden muß, eine Berfa ssungs- änderungin sich schließt. Wie die Leser des „E. V." wissen, steht der hervorragende Staatsrechtslehrer Philipp Zorn auf diesem Standpunkt. Das letzte Wort über diese Frage ist noch nicht gesprochen. Eine zur Abänderung der Verfassung not wendige Zweidrittelmehrheit aber würde, wie die bisherigen Abstimungen ergeben Habens niemals zusammenkommen. * Auch die immer nnhr sichtbar werdende Gefahr der i nnerp ol i ti s chen- Nü ckw irku ng en, haben manchem Locarno freund Ne Äilgen geöffnet. Der Vorstoß, den unter Berufung auf Len Schwindel Les Schriftstellers Enttl Ludwig die Sozialisten etwas voreilig gegen den Reichsmehrminister Geßler unternahmen, hat die bürgerlichen Parteien ahnen lassen, was bevorsteht. Dis weit in die Reihen Ler Demokraten hinein hat dieses Manöver «ine heilsame Wirkung ausgeubt. Ebenso die Erkenntnis, daß die Gegner mit den Sozialisten Hand in Hand arbeiten, indem sie Len Führer Ler Reichswehr seiner Selbständigkeit entkleideten. Selbst der schwarz-rot- goldenste Bürger würde ein Haar darin finden, wenn die Reichswehr an Haupt und Gliedern unter die Fuchtel eines xbelivbstnm marxistischen Ministers kommen würde. Hier stehen sich, wie so ost, Theorie und Praxis diametral gegenüber. * Es ist kein Zweifel, die S chi ck sals stun de des deutschen Parlamentarismus naht. Um ihn wird es sich in der zweiten Phase des Locarnokampsts handeln. Noch weiß niemand, was werden soll, wenn Las Rumpfkabinett nach der Unterzeichnung seine Remter in die Hand des Reichspräsi denten znrücklrgt. Man kann dir Koalitionen zusammensetzen, wie man will, keine hat Aussicht, die folgenden Monate zu überleben, es sei denn — auch wenn auf allen Seiten noch so viele Kreuze geschlagen werden — eine Nechtskvalition. Davon ist wohl in seinem Innern jeder vernünftige Mensch überzeugt. Laß nur eine solche von Bestand sein kann. Kommt sie nicht, dann kann nur eine D i k ta tu r, die ja durch die Ver fassung mcht ausgeschlossen ist, Helsen, bis der Parlamentaris mus sich selbst besiegt und Vernunft annimmt. Der deutsch-russische Vertrag. Berlin, 27. Nov. Der deutsch-russische Vertrag vom 12. Oktober 1936 ist heute veröffentlicht worden. In ihm. sind der Sowjetunion besonders auf dem Gebiet der Ein fuhr von Vieh bedeutende Zugeständnisse gemacht worden, während Deutschland besonderen Wert daraus gelegt Hot, dis Neichsangehörigen in Rußland nach Möglichkeit von allen Schwierigkeiten zu befreien. Die von der Sowjet union in dieser Beziehung gemachten Zugeständnisse beziehen sich auf die Frage der Ginreise und des Rechtsschutzes, be sonders in privatrechtlicher Beziehung. Auch- hinsichtlich der Eisenbahn- und Eeeschiffahrtsfragen hat di« Sowjet-Univ« Entgegenkommen gezeigt. München, 27. Nov. Die bayrische Staatsregierung erläßt angesichts der zahlreichen Tanzvergnügen und Festveranstal tungen einen dringenden Aufruf, in dem diejenigen, die noch in der Lago sind, Mittel für ander« Zwecke als für die Be dürfnisse ihrer unmittelbaren LebensmittelnotdUrft frei zu. machen, aufgefordert werden, ihrer Mitmenschen zu gedenke« und öffentliche und private WohltättOeitsanstalkn zu unter stützen. Berlin, 27. Nov. Der Magistrat hat einstimmig beschlossen, dem Flieger Freiherrn von Richthofen in Berlin «i« Denkmalzu errichten und zu diesem Zweck «neu Antrag an Li« Regierung zu richten.