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WnMncr Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. 37. Jahrgang Donnerstag, den 2. Juni 1887. Nr. 123 'N für uilie ge- 887. iilie Hühcnßtlll-klllsÜhlll, Lbclliiiiglöjtz, Akci-AccknWitz, ABm, .Htms-orf, Liigsil Langtlibtrg, Fslkkü, MkilisW, Tüsttübrnüll, Erlbach, Kirchberg, Ursprung, Bernsdorf, Beichenbolh, Ärfchheiin, Knhslhnappel, Wttengrund rr. Zeit- ituisse «ischc Ven- karkeu :cte u. >dt. I.iebe abme euren Iiier- Oaick hem unä Un- ttiv üer- zten flrnn- ugau, bnuiiii Juli ii, beliebe rsvors ain bei ein ei« lben ab- peditio«. Hutten h. Tei selbiz8 >ro. I». Witternnks-Aussicht auf Donnerstag, ven 2. Juni: Ziemlich heiteres, meist trockenes u. etwas wärmeres Wetter bei schwachen umlaufenven Winvcn. Locale Gewitter wahrscheinlich Vvn dem Nachmittags '//i von Dresden nach Freiberg kommenden Pcrsoncnzuge stürzte am Montag in der Nähe von Hainsberg der koupirende Schaffner 1. Klasse Schwerdtner aus Reichenbach vom Trittbrett des Zuges herab. Hierbei erlitt er eine Verletzung am Kopse und eine Quetschung der rechten Seite, doch ist beides glücklicherweise nicht gefährlich. Mit deni nachfolgenden Kourierzuge konnte der Verletzte nach seiner Hcimath zurückkehren. Auf jähe Weise wurde am 1. Pfingstfeicrtag der Lebensfaden eines jungen kräftigen Mannes durch- chnitten. Bei einem Ausritt, welchen Herr Seconde- Lieutenant Wißmann mit dem Besitzer des Ritter gutes Lüttewitz bei Döbeln, bei welchem er zu Gaste var, unternahm, stürzte Ersterer so unglücklich vom Zierde, daß er das Genick brach. Ohne wieder zum Zewußtsein gekommen zu sein, verschied der Schwer verletzte, ein Hannoveraner von Geburt und 24 Jahre i Hembsl, Chemmy, -öbel das. iq König HZichier it FräM. mich nm mit FU. ieiiert in -erlange» Chemmy Mendmz h, Riner S, Musi!. Waunal, st Moritz Seyler st, „Den Maien viel Wind Begehrt des Bauern Gcsind." „Maimonat kühl und windig, Macht die Scheune voll und pfundig." In Bezug auf die Gewitter, deren wir viele habt, sind die Ansichten getheilt: „Viel Gewitter im Mai, Dann singt der Bauer Juchhei!" „Donnert's im Mai viel Haben die Bauern gewonnen Spiel." Gegenthcilige Stimmen aber sagen: „Maiwasscr trinkt den Wein aus." „Will der Mai ein Gärtner sein, Trügt er nichts in die Scheune ein." — für Deutschland höchstens 2' 4 Minute betragen. Die Krebse, welche seit dem 1. November v. I., also seit vollen 7 Monaten, in der Schonzeit standen, dürien von heute an bis zum Ende Oktober wieder gefangen und verkauft werden. Neuerdings werden ehr viel Krebse aus Galizien und Rußland bezogen, da auch die Oder schon seit längeren Jahren nicht mehr so viel liefern kann, als zum Eonsum gelangen. Daß unsere vaterländischen Bäche, die noch vor wenig Jahrzehnten sehr krebsreich waren, gegenwärtig nur einen verschwindenden Bruchtheil liefern, ist unseren Lesern wohl bekannt. richteten Institute in Anspruch nehmen. Jndeß läßt die Benutzung der letzteren noch viel zu wünschen übrig; der Grnnd hiervon mag wohl vornehmlich darin liegen, daß die Einrichtungen der Renten anstalten zum größten Theil nur auf die Betheiligung der bemittelteren Bevölkernngskreise berechnet sind. Dem gegenüber können wir nur immer wieder darauf Hinweisen, daß wir in unserem engeren Vaterland durch die Königliche Altersrentenbank zu Dresden (Altstadt, Landhausstraße 16, im Landhaus) ein In stitut besitzen, welches allen Bevölkerungsklassen, be sonders aber den Minderbemittelten Gelegenheit zur Altersversicherung bietet: den» die Altcrsrcntcnbank nimmt schon Einlagen von einer Mark an, die sic in derselben Weise wie große Einlagen verzinst. Oberhalb der Dresdner Vogelwiese wnrde am Montag Nachmittag in dem am Elbufer stehenden Gesträuch, mit Gras bedeckt, ein anscheinend nicht zu lauge vorher durch einen Stich in den Hals ge- tödtetcs, etwa 1 Ccntncr schweres Schwein gesunden. Dasselbe ist ohne Zweifel in der Nacht zum Montag in Dresden oder der Umgegend gestohlen worden. Die nächste totale Sonnenfinsterniß, welche am 19. August d. I. stattfindct, ist die letzte in diesem Jahrhundert, deren Kernschatten Centraleuropa durch zieht. Sie wird deshalb ein besonders hervorragendes Interesse in Anspruch nehmen. Dieselbe ist im ganzen östlichen Europa, in Asien, mit Ausnahme der süd lichen Halbinseln und in den Nordpolarländern sicht bar. Tie Zone der Totalität nimmt westlich von Nordhausen ihren Anfang und erstreckt sich in einer Breite von 25 Meilen durch das östliche Deutschland, Rußland, Sibirien, China, Japan m den Stillen Ozean hinein, woselbst sie westlich von den Sand- wichs-Jnseln ihr Ende findet. Nahe bei Nordhausen findet die totale Verfinsterung bei Sonnenaufgang, in der Nähe der Sandwichs-Jnseln bei Sonnenunter gang statt. Im östlichen Deutschland wird hiernach die Sonne im Augenblick der Verfinsterung noch recht tier am Horizont stehen. Die Dauer der totalen Ver finsterung ist je nach der Lage der Orte in der genann ten Zone verschieden, sie wird — nach der „Post" Erscheint jede» Wochentag abends für de» folgenden Tag und kostet viekteljästrlich durch dis Expedition und durch die Träger Mk. I.2S, durch die Post M. I.SV frei ins Haus. Inserate nehmen die Expedition bis Bormittag II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Annoncen-Expeditionen zu Originalpreisen entgegen. Einsprüche dagegen sind innerhalb 7 Tagen, vom Tage des Erscheinens der Bekanntmachung an gerechnet, bei Unterzeichnetem anzubringen. Abtei-Oberlungwitz, den l. Juni 1887. Der G em c ind c v 0 r st a n d. Lange. Geschäfts-Anzeiger für mk eim Bi- cs Clo tor Zim- Zorte« Frau. alt, gegen 10 Uhr Abends. Der traurige Vorfall war iu der 6. Nachmittagsstunde ohnwcit des Ritter- gutsgchöftes geschehen. Einen giücklicheu Fund hat nm 2. Feiertag ein Herr aus einem Grundstücke in Großzöbcrn (Vvgtl.) unterhalb des Burgsteins gemacht nämlich 40 Stück alteSilbcrmiinzcn, meistens (27) Sächsische, österreichische und spanische Thaler und Fünf-, bez. Zchngroschenstückc. Das Gepräge ist fast durchgängig gut erhalten. Die älteste Münze trägt die Jahreszahl 1540, die jüngste 1637. Muthmnßlich sind daher die Münzen zur Zeit des 30jährigcn Krieges in dem Steingerölle am Burg stein versteckt worden. Die Veranlassung zu dem Funde gab der Umstand, daß von einem Sohne des Grundstückbesitzers kürzlich ein solcher alter Thaler in der Nähe des Fundortes des Schatzes gefunden worden war. Altcrthumssreunden bietet sich nun wieder Ge legenheit zur Erwerbung schöner alter Münzstückc. Am 5. Juni werden gegen 200 Radfahrer aus allen Gancn Sachsens, welche dem Gauverbandc 21 des deutschen Radfahrerbundes als Mitglieder angehö ren, sich in Chemnitz versammeln, um im Saal des Hand werkervereinshauses ihren diesjährigen Gautag abzu halten. Die Wcbcrinnung zu Glauchau feiert in den Tagen des 25., 26. und 27. Juni d. I. das hundert jährige Bestehen ihrer Begrübnißkasse und im Hinblick auf die gegenwärtige Nenbelebung des Jnnungswcsens das 358jährige Bestehen der Innung, sowie den dritten Jahrestag ihrer Krankenkasse. Bei der Bedeutung und dem Umfange der beiden Jnnungskassen und ein gedenk des bindenden Halles, den Erstere der Innung als solche in Ven Jahren gewerblicher Lethargie verlieh, wird cs nicht Wunder nehmen, daß Vorbeitungcn getroffen werden, diese Gedenktage festlich und würdig zn begehen. Seit dem Eintritt der Reichsregierung in die Socialpvlitik wird namentlich der Vorlage derselben über die Altersversicherung der Arbeiter mit Span nung cntgegcngesehen. Wenn nun diese Vorlage auch nur einem Theile der Arbeiter die Staatsbeihilfe bringen wird, so hat ihre Ankündigung doch schon das Gute gehabt, daß die Gleichgültigkeit der Be völkerung gegen die Altersversorgung im Allgemeinen mehr und mehr zu schwinden beginnt und viele um die Sicherung ihres Unterhalts im Alter besorgte Per sonen die Hilfe der für diesen speciellen Zweck cr- Bekanntmachung. Nachdem die Wahlliste für hiesigen Ort, die Wahlen >ür den Landtag betr., rcvidirt (8 24 d. Ges. v. 3.12. 1868), wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß dieselbe vvn heute an in hiesiger Gemeinde-Expedition zur Einsicht der Betheiligten ausliegt. S'nchsilches Hohenstein, den 1. Juni. Der Mai, der Wonnemonat, mit seiner Blüthen- pracht ist der eigentliche Frühlingsmonat, der von vielen Dichtern besungen worden ist. Doch dieses Jahr hat er uns gänzlich im Stich gelassen: haben wir doch Tage gehabt, an denen die Lufttemperatur bis auf 1,6»(am 14.), ja bis 1,1» (23.) heruntcr- gegangeu war. An zwei Tagen waren unsere Gürten und Felder mit Reif bedeckt und am 13. Vormittags und 22. Mittags schneite es sogar. Reich, sehr reich war er an Gewittern (8), besonders in seiner ersten Hälfte. Der Bnnmblüthc nicht zuträglich war der viele Regen. An 77 Viertcltagen regnete es, so daß die ganze Nicderschlagshöhe 172,1 wm beträgt. Nur an 3 Tagen blieben wir von Regen verschont. Wenn er uns nun auch wegen seine Kühle und Regenfeuch tigkeit nicht gefallen hat, so wird er doch Gutes im Gefolge haben, denn puler lerstchU!. igensttM f Nr. 7» „Ein kühler Mai wird hvchgeacht', Hat stets ein fruchtbar Jahr gebracht." „Mai, kühl und naß, Füllt dem Bauer Schenn und Faß." „Kühler Mai, — groß Geschrei, Viel Getreide, langes Heu." „Kühler Mai bringt keine böse Zeit." „Kühler Mai Schad't keinem Ei." In Throl sagt man: „Kühler Mai, volle Kasten." „Ist der Mai kühl »nd naß, Thut der Brachmonat auch was, Und ist der Henmvnat nicht naß, So füllen sie'den Söller und das Faß." Ein kühler Mai wird gewünscht, doch kein kalter, denn: „Kält und Nachtfrost schädlich sind, Gut hingegen sein die Wind." „Maienfrost, Blüthcn und Früchten das Leben kost'." In allen Gauen Deutschlands herrscht auch der Glaube, daß der Wind einen günstigen Einfluß ausübe: