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Dienstag, den 13. März 1900. vorher erber M. 27. Jahrgang L,», A'»m.8nW, Ml-Witz, 8«^ . "17-7^-—--^ E>, Urspruna. Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf Langenberg, Falken, «» «MdM—i » t»Khi da» ». Amtrgarchy. b«r Wuü^^^Mrlich L M» » . . Nr. 59 6-, 1-, 2-, 3., 4>, 5., Zeitung mitzutheilen, dagegen bleiben einige Zeitungen dabei, daß thatsächlich ein Telegramm vom Deutschen Kaiser eiugetroffcn sei, das als Glückwunsch aufgefaßt wurde. Ob es sich um Ladysmith oder die Uebergabe Cronje's handelte, wird nicht ausdrücklich gesagt. Von dem officiösen Dementi, daß in deutschen Zeitungen erschien, hat die englische Presse keine Notiz genommen. — In der von München ausgehenden Petition an den Reichstag zu Gunsten der Flottenvorlage, sür die jetzt im ganzen Deutschen Reich die Unterschriften von Reichstagswählern gesammelt werden sollen, heißt es: „Es genügt nicht mehr, wenn die deutsche Flotte nur den Schutz der heimischen Küsten leistet — und bei der gewaltigen Vermehrung der maritimen Weltmächte wird ja selbst diese Sicherheit mehr und mehr zweifelhaft — sondern das Reich muß auch in der Lage sein, die Person jedes Reichsangehörigen, das Eigenthum des Volkes, die Producle seiner Arbeit und seines Fleißes überall nachdrücklich zu schützen, wie in der Heimath, so auch in fernen Landen. Das deutsche Volk hat ein verfassungsmäßiges Recht, diesen Schutz zu verlangen; denn ohne ihn fordert der steigende Wohlstand, die enorme Entwickelung der deutschen Industrie und des deutschen Handels zu Angriff und Schädigung geradezu heraus. Nur eine ausreichende Seemacht wird die Erhaltung der Großmachtstellung des Reiches, das Blühen und Gedeihen unserer politischen und wirthschaftlichen Entwickelung in Wahrheit gewährleisten können. Wir bitten daher den hohen Reichstag, der jetzt zur Berath- ung stehenden Vorlage der Reichsregierung zur Ver stärkung der Kriegsflotte in ihren, ganzen Umfange zu- stimmei zu wollen, damit die Sicherheit von Vaterland und Volk, die nachdrückliche Wahrung der Ehre und der Macht Deutschlands und die friedliche Entwickelung seiner Interessen auch in der Zukunft verbürgt ist." Mainz, 11. März. Auf dem Rhein sank ein Dampfer in Folge eines Zusammenstoßes; die Mann schaft konnte sich retten. Coburg, 10. März. Einen ehrenvollen Tod vor Ladysmith fand, wie so viele Brave, auch ein junger Mann aus Oberfranken, der 23-jührige Weber Adolf Schrepfer von Marlesreuth. Mit ihm fielen am 8. Februar im Kampfe gegen die Engländer noch zehn deutsche Landsleute, zwei ehemalige Offfciere und acht Gemeine. Schrepfer hatte sich am 2. October v. I. in Bremerhaven nach Transvaal eingeschifft. England. London, 10. März. Der Afrikanderaufstand im westlichen Gebiete der Cupcolonie greift weiter um sich. Die Aufständigen stehen in erheblicher Stärke, auch mit Artillerie versehen, bei Vosburg, Zorreuskuil, Omdraa, Vlei, Elandberg, Modderyck, Prieska und Kennhardt'. Depeschen aus Carnavon sprechen die Besorgniß aus daß durch Entsendung zu schwacher Truppencöntinqente zur Unterdrückung des Aufstandes dessen Verbreitung befördert werden wird. Von englischer Seite wird ge klagt, daß die Ausständig-m noch viel hartnäckiger und ingrimmiger im Kampfe sind, als die Verbündeten, und die Gefangenen viel schonungsloser behandeln. Aus dem östlichen Gebiet bei Dortrecht melden mehrere Be richte übereinstimmend, daß die dortigen Aufständigen L u g e tz g r s ch j H x Deutsches Reich. lung über die FleiMchau ^d^ Verhand- Mau beginnt mit der der"^? fort. Hausschlachtunqen die bisb->v cL Trichinenschau für war. M- R-qmu,,a m b-r EmMaatm IchlachtmM« „ä-nüb-r d l dm Haas, ch-u nicht mIhL" » I. L ? Trichmm. sich so heftig daß ,er vom Präsidenten Grafen Balle- strem zur Ordnung gerufen werden muß. Er stellte den Antrag auf na.nentliche Abstimmung, doch mußte er es erleben, daß Graf Klinckowström unter allge- Befall >hur in diesem Beginnen entgegentrat. Allgemeinen faßten sich heute die Redner kürzer als bisher man will die Sache zum Abschluß bringen, nur Herr Wurm kann kein Ende finden. Am wirk- samsten traten ihm und seinem freisinnigen Gefährten der kleine, zornige Bürgermeister von Alfershausen, Herr Rißler und sein engerer Landsmann Schrempf entgegen. Beide wurden dicht umdrängt, und als Herr Wurm sich bemühte, den Einen oder Andern durch lange Zwischenreden aus dem Concept zu bringen, da ertönten einige recht kräftige „Ruhe dadrüben". Der Stadtpfarrer Weißenhagen aus Mannheim, jedoch Centrumsmann, war der dritte Schwabe, der seinen heimischen Dialect wirksam zu Ehren brachte. Alle drei operirten nicht mit grauen Theorien, sondern mit dem, was sie auf dem Felde der Praxis geerntet hatten. Natürlich gab es dann auch heute eine namentliche Abstimmung, und zwar über jenen Paragraphen, der die obligatorische Trichinenschau bestimmt. Mit schier überwältigender Mehrheit — 165 Stimmen gegen 66 — wurde der Paragraph abgelehnt. Frhr. v. Langen befürwortete dann mit großer Wärme eine bessere Be handlung des Pferdes. Er ist Anhänger der Pferde- sleischnahrung und wünscht deshalb eine Mastgng des Pferdes, wenn dasselbe für Zugdienste untauglich ge worden ist. Wie unbegründet die Vorurtheile gegen Pferdefleisch sind, beweist Frankreich. In Paris wur den bis 1870 jährlich 600 Pferde geschlachtet, jetzt aber werden deren 29 000 geschlachtet. Die Propa ganda für das Pferdefleisch fand aber zu wenig An hänger. Mit einer knappen Mehrheit wurde die Re solution des Grasen Bismarck-Bohlen und des Frhrn. v. Langen abgelehnt. Dann zog sich die Debatte noch ein halbes Stündchen weiter hin, bis gegen 6'/, Uhr das Gesetz in zweiter Lesung erledigt war und die Vertagung eintreten konnte. . , , - Ueber das angebliche Telegramm des Kalsirs an die Königin von England, m dem er ihr Mr Ge L Ls L VS- sL Pvl'tffche Anspielung" enthielt, antwortet laut Hes Telegramms vermochte bis M re" Dienstags^Mverordneten-SU » Uhr. D-r stellv, «„rst-her. Johannes Koch. Uffen niedergelegt und mehrere ihrer Führer sich d-r Bum bn»«-». unliebsamer Weise aufgeklärt. . Ni-iaade durch Bewunderung der Buren für d? m einen ziemlich heiteren Zwischenfall Bei einem Besuche, den Reitz dem Hospital 1 kam er auch an das Bett eures verwundeten Iren, oer auf der Burenseite gekämpft hatte. MMleidig bu sich Reitz über den Mann und sagte zu ihm ° wundere Ihren Edelmuth der Sie so tapfersur^ tivlaud streiten und dulden laßt! „Ach wa - f der Ire und drehte sich mürrisch um. „Das Adoplw- land soll der Teufel holen! Wir kämpfen ans Haß gegen die Engländer." . — Der Aufstand der Afrikander ergreift Natal und das nördlich- Kapland. Er lähmt die Bewegungen der britischen Generale Gatacre und Clements. Die Zahl der Rebellen ist 7000. Belgien. Brüssel, 1l. März. „Petit Bleu" veröffentlicht eine Depescvc aus London von heute früh 3 Uhr, welche in der bestimmteste 1 Form das Gerücht bestätigen zu können glaubt, dos; die Präsidenten Krüger und Steijn an die englische Regierung telegraphirt und sich zum Friedensschluß auf der Grundlage der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit beider Republiken erboten hätten. Die Sache habe sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch abgespielt und am Mittwoch früh sei den beiden Präsidenten die Antwort der englischen Regierung tele graphisch übermittelt worden. Dieselbetrage unversöhn lichen Charakter und schließe damit, daß die einzige Be dingung, unter welcher England Frieden schließen wolle, die bedingungslose Uebergabe sei. Bulgarien. — Der Fürst von Bulgarien hat mit seinen Ver suchen, die Königswürde zu erlangen, wieder einmal kein Glück gehabt. Die bulgarische Regierung läßt daher wieder in der „Pol. Corr." erklären, sie' habe garnicht daran gedacht, gegenwärtig die Unabhänqigkeits- erklärung Bulgariens zu betreiben. Solange eine solche Action nicht olle Chancen des Erfolges darbiete, solange insbesondere nicht die Zustimmung aller in Betracht kommenden auswärtigen Factoren zuverlässig erwartet werden könne, werde eine derartige Action dem Lenker Bulgariens nicht verlockend erscheinen. Transvaal. c "uf einen Vernichtunqskampf abae- KÄS L7«°rÄ L L 'L Tagesordnung: M-nchtung^ neuen ^"digen LA der Logenstraße. LLl-nsch mtt B-LZ Si/Rich.-- -» d« ES