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Königliche Zlmishauptmannlchaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu AippoNswatde. 77. IahWMN Nr. 52 Donnerstag, den 4. Mai 1911. Amtstage werden ge- ein für der Zustandekommen der Universität dürste schon heute sichert sein. Stuttgart, 2. Mai. Der Zweiten Kammer ist Gesetzentwurf betr. die Schaffung von Geldmitteln Eisenbahnbauten und für außerordentliche Bedürfnisse Verkehrsanftalten und Perwaltung in der Finanzperiode 1911/12 zugegangen. Angefordert werden insgesamt 40781000 Mark. Bückeburg, 2. Mai. Die Beisetzung des verstorbenen Fürsten Georg wird am 5. Mat vormittags I I Uhr in der lutherischen Stadtkirche zu Bückeburg erfolgen. Als Vertreter des Kaisers wird Prinz Eitel Friedrich von Preußen daran teilnehmen. Mülhausen i. E., 2. Mai. Oberleutnant Roser vom 1. Oberclsässischen Feldartillerie-Regiment Nr. 15 in Saar burg, der erst vor wenigen Tagen das gliegereram-n ab gelegt halte, unternahm heute früh bei prächtigem Wetter einen Flug, wobei er zweimal das Dorf Habsheim kreuzte. Beim Nehmen einer Kurve über dem tzabsheimer Bahn- Fahnenweihe des Miliiärvereins Walda bis auf weiteres verschoben. Nossen. In der Nacht zum Sonntag wurde auf der Straße zwischen Augustusberg und Siebenlehn der Schuhmacher und Handelsmann Westphal aus Siebenlehn von dem 26 jährigen Kupferschmied Paul Hupfer über fallen und seiner Barschaft im Betrage von 100 Mark beraubt. Den Nachforschungen der Gendarmerie gelang es, den Täter kurze Zeit darauf zu ermitteln und zu ver haften. Bei seiner Festnahne wurden noch 67 Mark Bargeld bei ihm vorgefunden. Kamenz, 2. Alai. Unter Anteilnahme aller Beoölke- rungskrcise der Stadt beging heute Bürgermeister vr. Feig sein 25jähriges Jubiläum als Bürgermeister der Stadt Kamenz. Aus Anlaß dessen fand heute eine Festsitzung des Rats- und Stadtverordnetenkollegiums statt. In den städtischen Anlagen des Hutberges fand mittags die Pflanzung einer vr. Feig-Tanne statt. Ein offizielles Fest essen findet am 4. Mai im Bür^ersaale des Rathauses statt. Freitag, den 5. Mat l. I., nach«. '/4 3 Ahr in» LitzLungwwwwIv «Ivi» XSnigk KmRwkwupKmsnnwvksGt Kien, Montag, den 8. Mat l. I., nachm. >/2l Ahr im kaknkodel Lu Lieising, Donnerstag, den 11. Mat l. 3 , vorm. 9 Ahr im Lnkgenivkßsg«»Kke§v reu Aneisvka, Tagesgeschichte. Berlin. In der gesamten parlamentarischen Lage hat sich in der Ferienzeit des Reichstags nichts geändert. In allen bürgerlichen Kreisen herrscht das Bestreben, von dem vorliegenden Gesetzmaterial noch möglich viel zu ver abschieden. Das besondere Interesse gilt natürlich der Reichsverjicherungsordnung und der Verfassungsoorlage für Elsaß-Lothringen. Wie aus nationalliberalen Kreisen verlautet, ist man dort fest entschlossen, nicht eher in eine Vertagung des Reichstags auf den Herbst zu willigen, ehe nicht die Reichsverstcherungsvrdnung zum Abschluß gelangt ist. Mit einer Herbsttagung des Reichstags rechnet man allgemein. — Von der Küste Kameruns kommen Nachrichten über Eingeborenenunruhen In Südkamerun. — Die 7,5-Zentimeter-Gebirgsgeschütze bei der süd- westafrikanischen Schutztruppe haben sich außerordentlich gut bewährt. Bei ihrer Anschaffung lagen die Erfah rungen zugrunde, die England mit Gebirgsgeschützen mit verlegbaren Rohren in den Kolonien gemacht hat. Die Schußweite des 7,5-Zentimeter Gcbirgsgeschützes reicht bis 4500 Meter. Die Ausbildung der Mannschast erfolgt augenblicklich auch noch am Feldgeschütz, damit im Kriegs fall beide Geschützarien gleichzeitig von den Soldaten be dient werden können. Hamburg. Der seit langem erörterte Plan einer Universität der Hansestadt scheint jetzt endlich dicht vor seiner Ausführung zu stehen. Der hamburgische Senat hat nach längeren Verhandlungen beantragt, es möge eine aus 9 Mitgliedern bestehende Kommission mit einer Senatskommission zusammentreten, um über die ge plante Universität Hamburg vertraulich zu beraten. Das Der Amtshauptmann. Mtt achtfettige« „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hausmirtfchastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. 1 Wonnezelt. Darum sollen gleich frühmorgens alle Fenster geöffnet werden, und den ganzen Tag sollen sie geöffnet sein. Am besten auch nachts. Da wird dann mit den Fenstern auch das Herz geöffnrt, und der Maisnluftzauber, die Maisonnenpracht macht die Erinnerung an den Mai unseres Lebens wieder lebendig — Herr Brigadier Vormann aus Schandau ist vom 1. Mai d. I. zur Dienstleistung bei der neugegründeten - Eendarmeriestation Malter befohlen worden, deren Er- .richtung sich infolge der zahlreichen beim Talsperrenbau beschäftigten ausländischen Arbeitern nötig machte. Die Gendarmeriestation befindet sich zurzeit mit im Hause des König!. Talsperrsnbauamtes, Obermalter Nr. 6b. — Die Maul- und Klauenseuche trat am 30. April im Königreich Sachsen in 55 Gemeinden mit 134 Ge höften gegen 78 Gemeinden mit 141 Gehöften am 15. April auf. — Der Bezirk der kgl. Amtshauptmann- schäft Dippoldiswalde war am Berichtslage von ansteckenden Tierkrankheiten überhaupt frei. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade April 1911; Vereinigte Weißeritz: beob. 13, norm. 14, Abwchg. — I; wilde Weißeritz: beob. 13, norm. 15, Abwchg. —2; rote Weißeritz: beob. 12, norm. 16, Abwchg. —4; Müglitz: beob. 10, norm. 16, Abwchg. —6. — Im ganzen Lande ist die Maifeier ruhig ver laufen; in Hamburg werden Aussperrungen der Feiernden in großem Umfange erfolgen. In Paris kam es mehr fach zu blutigen Zusammenstößen. — Die Sitzung des kgl. Schwurgerichts Freiberg beginnt am 8. Mai. — 2. Mai. Heute mittag 1/212 Uhr erfolgte in Obergittersee bei Potschappel ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Güterzug. Das Unglück geschah insolge falscher Weichenstellung. Ein Güterwagen wurde völlig zertrümmert, zwei andere ent gleisten. Glücklicherweise kamen Personen nicht zu Schaden. Kipsdorf. Am Sonntag Misericord. Domini wurde im Vormittagsgottesdienste vor versammeltem Kirchen vorstande Herr Rudolf Bernhard Hutschenreuter als erster Kirchschullehrer hier durch Herrn Pfarrer Birkner in sein Amt seierlichst eingewiesen. In seiner Einweisungs rede ermahnte derselbe Herrn Hutschenreuter, hinweisend auf die vorausgegangene Schriftoerlesung über „Den guten Hirten" zur Ausübung rechter Hirtentreue in seinem verantwortungsvollen Amte. Dem bisherigen Vertreter der Kirchschulstelle, Herrn Vikar Alfred Oehler, widmete Herr Pfarrer Birkner noch Worte des Dankes für seine gewissenhafte Amtsverwaltung. Die Weihe erhöhte ein geistliches Lied für gemischten Chor und Orgelbegleitung. Möge die Amtierung des Herrn Hutschenreuter zum Segen werden, ihm und der Gemeinde Kipsdorf. Dresden. Die Beteiligung Englands an der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung ist nunmehr gleich falls gesichert, nachdem das britische Nationalkomitee sich einstimmig hiersür ausgesprochen hat. Mit dem Bau eine« englischen Staatspavillons, für welchen die Aus- stellungsleitung bereit» einen hervorragenden Platz auf dem Gelände reserviert hat, ist heute begonnen worden. — Ferner hat die italienische Regierung ossiziell ihre Teilnahme an der Hygiene-Aurstellung noch zugesagt. Auch mit dem Bau eines italienischen Sonderpavillons ist sofort begonnen worden. Großenhain. In hiesiger Gegend breitet sich die Maul- und Klauenseuche immer weiter aus Zur Verhütung von Einschleppung ist das Hausieren und Betteln verboten und an den Gütertoren vieler Dörfer prangt dar Schild mit der Aufschrift „Hausieren und Betteln verboten". Vereins- und sonstige Festlichkeiten werden ver schiedentlich abgesagt; so wurde auch die für Mai geplante 677 ä. Dippoldiswalde, am l. Mai 1911. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat April d. I. 800 Einzahlungen im Betrage von 77 541 M. 95 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 406 Rückzahlungen im Betrage von 85629 M. 24 Pf. — Ist auch die kommende Jahreszeit nicht gerade die Zeit des Jahres, die am meisten zum Lesen ver anlaßt, so gibt es doch aus der anderen Seite auch im Sommer Stunden und Tage genug, an denen unfleund- iche Witterung uns an die Stube fesselt. Und hochwill- ommen ist dann ein gutes Buch, wie solche für jeden Sefchmack und in großer Auswahl die hiesige Volks- »ibliothek bietet, deren Bestand alljährlich durch Neu- mschassungen vergrößert wird. In nachstehenden Zeilen eien eine Anzahl der letzteren genannt und zwar für den Seschichtsfreund Pflugk Hartung „Die Geschichte der Frei- eitskriege"; für den Heimatsfreund „Die Denkmalspflege n Sachsen" von Bruck; für den Theaterfreund Ibsens dramatische Werke; für den Kolonialsreund „Aus Süd- oestafrikas schweren Tagen" von Rohrbach, „Der Kampf m Südwestasrika" von Henkel und v. Liliencrons „Reiter riefe aus Süd west"; für den Naturfreund „Stubai, Tal nd Gebirge, Land und Leute" und „Streif- und Jagd- üge in Amerika usw." von Gersläcker, Nansen schildert in einem „Eskimoleben" Sitten und Gebräuche jenes fernen üolkes. Während Ritter in „Die Wunder der Urwelt" le Entwickelung der Tierwelt in vorgeschichtlicher Zeit uns >ahe bringt, behandelt Hagenbeck in „Tiere und Menschen" ie Tiere der Gegenwart, bringt hochinteressante Schilde ungen über Fang und Dressur wilder Tiere und über ie Entstehung seines berühmten Tierparks in Stellingen ei Hamburg, nach dessen Muster auch der Dresdner soologische Garten eingerichtet werden soll. (In Stellingen ecken die Tiere, selbst Löwen und Tiger, nicht in Käsigen, mdern leben im Freien, vom Beschauer natürlicherweise cher getrennt und zwar durch Gräben usw) Neufeld Mildert die Zeit seiner lOjährigrn Gefangenschaft in den änden des falschen Kalifen, aus der ihn die Engländer lt schweren Opfern befreiten. Bezüglich der Unter- »llungsleklüre seien genannt die Namen Ganghofer („Der Kann im Salz", „Der hohe Schein"), Geißler („Das ioordorf", „Die goldenen Türme", „Die Musikantenstadt" as Leben der reisenden böhmischen Volksmulikanten und Erzgebirger behandelnd), „Am Sonnenwirbc!" Usw, . Polenz („Der Psarrer von Breitendors", „Der Graben- ägrr", „Thekla Lüdekind" saus dem Leben verschiedener 'tände unseres sächsischen Volkes)) Hildebrandt schildert 1 seinem „Und Raben flogen um Dohna", wo auch Ippoldiswalde, Maren, Weesenstein, Mäusegast, Dresden id Pirna genannt werden, die zur Zerstörung der Burg ohna sührende Fehde des Burggrafen, Jeschke mit deren Rittern und dem meißnischen Markgrafen. Omptedas „Sylvester von Geyer" behandelt den Adel 1 1900 (Entwickelung eines jungen Offizier« und das ben seiner Familie). Mar Schmidt („Humor") und hott (Wildhos", „Hüttenmeister", „Der letzte Richter") chnen da« Leben im Böhmerwalde. Die „Meister wellen" neuerer Erzähler machen uns mit den Schrist- lern der Gegenwart bekannt. Für die Jugend von — 17 Jahren stehen gute Jugrndschriften von nam- ftrn Verfassern zur Verfügung. Und Eltern und Lehr- reit können auch an ihrem Teil« Mitwirken an der ekämpsung der Schundliteratur, wenn sie ihre Schutz- fohlenen aus die Bolksbibliothek Hinweisen. Schließlich i noch erwähnt, daß mit Vorstehendem nur eine kleine urlese der vorhandenen neuen Büch,»schätze gegeben sein -kl. Uebrigen« enthalten auch die älteren Bestände meist uch noch jetzt vollwertige». — Lesen bildet! — Die Fenster aus! „Die Fenster auf, di, Herzen us! geschwind», geschwinde!" So habe», wir In der —nd gesungen, und so empfinden wir heute noch. lht es im Heben Schönere» al» des Frühjahr» Heritz-Mtlng Anzeiger für Dippoldiswalde nnd Umgegend. Inserate werden mtt 15 Mg., solche au» unsaU Amtshauptmai inschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. zg Psg. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat« mit entsprechenden« Aus schlag. - Eingesandt, in redaktionellen Teile, di Spaltenzeile 30 Pfg, Mittwoch, den 17. Mai l. Z., vorm. 2/48 Uhr im XsRvI LUM in k>auvn»1sin abgehalten. Nach Schluß der Amtstage in Geising, Kreischa und Frauenstein wird der Amts hauptmann für Bezirkseingesessene zu sprechen sein. Sollen Rücksprachen in laufenden Sachen genommen werden, würde zweckmäßig der Sachbetreff einige Tage vor dem Amtstage der Königlichen Amtshauptmannschaft anzuzeigen sein, damit die nötigen Akten mit zur Stelle gebracht werden können. AckDiemckHDonnu»- tag und Sonnabend und Mdandmmncherg denAbendena Prel» viert e SS Psg., zwe >4 Pfg„ ein monatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern K Psg. - Alle Postan- Men, Postboten, sowie znsereAusträger nehmen Bestellungen an. Amtsblatt jur die n. 1«.