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Aetteste Zeitung des Bezirks -- Dienstag, am 7. Januar 1936 192. Jahrgang Nr.S Tatsache gewordener Grundsatz: keine Ausgabe ohne Deckung Diese« Älatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Rmtshaupimannschaft, der Skadkals und der Finanzamts Dippoldiswalde Ml«MnlW les AMMitMiItu Ausgabeort Dresden Bei südlichen Winden wechselnde Bewölkung mit zeitweise fönigrm Ausklaren, besonders im Osten des Bezirks. Tempera turen wenig geändert. I Bezugspreis: Für «inen Monat r.— ? mit Zutrauen; «Inzelne Nummer 1v Rpfg. s :: Gemeint«-BerbandS-Gtrokonto Nr. S :: r Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 4VS Postscheckkonto Dresden 125 48 - Anzeigenvrels: Die 46 Millimeter breit« i - Millimet«rzetl« 6 Rpfa.; im Tert keil di« VS i j Millimeter breite Millimeterzetl« 18 Rpfg. I Die Hauptarbeit der meisten ehemaligen Machthaber in oen deutschen Gemeinden bestand, nach dem Borbild der ebenfalls am gesamten Volk unverantwortlich handelnden Reichsrsgierungen, darin, die Gemeinden durch ziellose und willkürliche Anleiheaufnehmerei einigermaßen lebensfähig zu erhalten. Die daraus sich ergebenden hohen Zinslasten machten eine Gesundung von vornherein aussichtslos, denn Arbeitsmöglichkeiten wurden durch die im Weg der Anlei hen aufgenommenen Mittel nicht geschaffen, so daß neben den hohen Zinslasten, die infolge der Unfähigkeit, sie abzu decken, immer höher schwollen, die Ausgaben für die Lebens erhaltung der Arbeitslosen ebenfalls aufzubringen waren. Die Uebernahme der Regierungs- und Varwaltungsgewalt durch die Nationalsozialistische Bewegung machte diesem Elend, das unabsehbare Folgen nach sich ziehen mußte, je weiter es getrieben wurde, ein Ende. In ganz besonders schwerem Maß litten die sächsischen . Gemeinden, durchweg von roten Machthabern beherrscht, unter diesem Zustand. Auf der einen Seite Wirtschaftstod und Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite planloses Arbei ten der Gemeindeverwaltungen, und meist war auch nicht der Wille vorhanden .diesen Zustand zu ändern. Am Ende des Rechnungsjahres 1932/33 dürfte wohl kaum eine der 2915 Gemeinden in Sachsen in der Luge gewesen sein, ihre Ausgaben mit den ordentlichen Haushaltsmitteln zu decken, denn mehr als 2000 Gemeinden waren mit ihren laufenden Verpflichtungen ein halbes Jahr in Verzug geraten, und von den siebenundzwanzig Bezirksverbänden konnten nur zwei ihre steuerliche Verpflichtungen erfüllen. Die rückstän digen Staatssteuern waren am 31. März 1933 auf drei Millionen angewachsen. Viele Gemeinden sahen sich gezwungen, die eingezogenen Staatssteuern zur Aufrecht erhaltung der eigenen Geldwirtschaft zu verwenden, andere Slrüichts MMUtzks i s wachsens Gemeinden gesunden Gemeinden entzogen widerrechtlich ihren Girokassen Gelders ' um die Wohlfahrtsunterstützungen und Gehälter zahlen zr, können; die ungedeckten Vorschüsse bei den eigenen Giro kassen stiegen bis zum 31. März 1933 bis auf rund zehn Millionen Das zahlenmäßige Ergebnis dieser Miß wirtschaft stellte sich am 31. März 1933, alio zur Zeit der Machtübernahme durch die Nationalsozialistische Bewegung, für die sächsischen Gemeinden auf 1,243 Milliarden H oder 239 Schulden je Kopf der Bevölkerung. Die Maßnahmen der Nationalsozialistischen Bewegung auf allen Gebieten ermöglichten einen wesentlich günstigeren Abschluß des Rechnungsjahres 1933. Die Arbeitsbeschaf- fungsmyßnahmen, Ehestandsdarlehen, Bereinigung des steuerwesens usw. verursachten einmal die Verminderung Ser Wohlfahrtsausgaben und zum andern Mal erhöhte Steuereinnahmen.. Für die sächsischen Gemeinden'und Be zirksverbände wirkten sich alle diese Maßnahmen dahin aus„ Saß am Ende des Rechnungsjahres 1933 der Gesamtsehlhe- irag nur noch 2 Millionen gegen 42,3 Millionen im Jahr vorher und 136,5 Millionen Ende 1932/33 betrug. Am 31. März 1935 betrugen die Steuerrückstände nur noch 25 Millionen gegen 47,6 Millionen am 31. März l933 und die aus den Girokassen übernommenen Vorschüsse nur noch 1,3 Millionen gegen 10 Millionen; die Staats- fteuerrückstände waren bis auf einen kleinen Rest zurück- zezahlt worden. . - .. - Ohne gesunde Gemeinden kann niemals ein gesunder Staat bestehen! Nach diesem Grundsatz handelt die Natio nalsozialistische Bewegung, wenn in der von ihr geschaffe nen neuen Deutschen Gemeindeordnung gesagt wird, dah Sie Gemeinden ihr Vermögen und ihre Einkünfte als Treu händer der Volksgemeinschaft gewissenhaft zu verwalten ter Pumpen in die Leitung gedrückt werden, so daß nach Fertig stellung der Wassermangel als behoben gelten kann. Ein weiterer Borbeil ist die neue Anlage auch für das städtische Schwimmbad. In wasserarmen Zeilen, wie beispielsweise im Borjahre, kann das Wasser aus den Sickerrohrctt zur Füllung d«S Badebeckens ver wendet werden, während das bedeutend kältere Quellwasser als Gebrauchswasser dienen wird. Dadurch ist auch die Erneuerung des Wassers im Badebecken gewährleistet, was in hygienischer Beziehung nur begrüßt werden kann. Dresden. Aus dem Direktorium der Girozentrale Sachsen — öffentliche Bankanstalt — ist der Geheime Regierungsrat a. D. Dr. von Soeben auf feinen Wunsch im Einvernehmen mit dem Verbandsvorstand des Giroverbandes Sächsischer Gemeinden ausgeschieden. Der Verbandsvorstand hat zur Er gänzung des Direktoriums,.den bisherigen Leiter der Reichen bacher Zweiganstast, Direktor Albert Geupel, berufen, der am Montag in sein Amt eingeführt worden ist. - Dresden. In seiner. Wohnung auf der Görlitzer Straße wurde am Sonnabend abend ein 76 Jahre alter Mann tot aufgesunden. Er war einem Unfall zum Opfer gefallen. Kohlen orydgase, die einem Ofen entströmt waren, hatten den Tod des alten Mannes herbeigeflihrt. Dresden. Auf der Wartburgstraße stieß am Montagvor miltag ein Lastkraftwagen mit einem Etraßenbahnzug zu sammen. Dabei wurde ein Beifahrer verletzt. Das Lastauto stürzte auf den Bürgersteig und mußte von der Feuerwehr dufgerichtet werden. Auf dem Zöllnerplatz Ecke Stephanien- straße stießen in der Mittagsstunde zwei Personenkraftwagen zusammen, von denen einer umstürzte. Bei dem Uvfall wurde eine Gaslaterne umgebrochen. Ein 6vjähriger Glaserober meister erlitt schwere Verletzungen, sodaß er dem Rudolf Heß- Krankenhaus zugeführt werden mußte. Gegen Abend wurde auf der Marienbrücke unweit des Kaiser-Wilhelm-Platzes ein 65 Jahre alter. Mann von einem Personenkraftwagen ange fahren. Der Fußgänger - erlitt eine erhebliche Kopfverletzung, die seine Uebersührung ins Friedrichstadter Krankenhaus er forderlich machte. Dresden. Kraftrad Unglück. An der Ecke Come- üus- und Canaletto-Straße Pietz der zwanzigjährige Kraft radfahrer Thieme mit einem Kraftwagen zusammen und wurde so schwer verletzt, daß bald nach seiner Einlieferung us Krankenhaus der Tod eintrat. Wilsdruff. Heute Dienstag wird zwischen Wurgwitz und Kesfelsdorf aus der Eisenbahnlinie Freital—Wilsdruss der volle Eisenbahnbetrieb wieder ausgenommen. Die vor einiger Zeit beim Befahren durch zwei schwere Lokomotiven eingeknickte Eisenbahnbrücke ist neu erbaut worden. Die Brücke ist länger als. die alte ind besitzt auch eine andere Linienführung. So war es möglich, mit dem Neubau zu beginnen, bevor die alte Brücke vollkommen abgebrochen war. Anfangs bestaub der Plan, eine Jnterimsbrücke aus Holzjochen herzustellen. Es waren jaber an einer Stelle Brückenjoche frei geworden, die nach einer geringen Umarbeitung sofort zum Neubau zur Verfügung standen. Der neue Brückenbau gilt nur als Zwischen lösung. Er wurde: aber sehr stabjl ausgeführt, damit die Reichs- bahndirektion auf Jahrzehnte hinaus in' ihren Entschließungen zum Ausbail der Schmalspurlinie auf Vollspur freie Hand hat. Werdau. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich an der Ecke Reichenbacher — Zwickauer Straße. Als ein mit Stroh beladener Wagen in die Zwickauer Straße einbog, kippte er um wobei das Stroh auf den Bürgersteig siel. Mn dort stehender Kinderwagen wurde von den Strohmassen ver schüttet; während der Wagen beschädigt wurde, blieb ta»im Wagen befindliche Kind unverletzt. Die Mutter des Kindes- wurde gegen die Wand eines Gebäudes gedrückt und erlitt eine leichte Verletzung am Kopfe. Limbach. Unverantwortlicher Leichtsinn. Beim Füllen einer Kanne mtt Benzin benutzte ein Kraft- Wagenführer, um besser sehen zu können, eine Stallaterne. Einige Benzintropfen spritzten an die Skaüaterne, wodurch eine riesige Stichflammc entstand. Geistesgegenwärtig konnte der Mann das offene Benzinfatz in Sicherheit bringen, wobei er sich erhebliche Brandwunden zuzog. Der Feuer wehr gelang es, die Gefahr zu beseitigen und vor allem ein Ueberspringen. des Feuers aus drei m der Nähe lagernde Benzinfässer zu verhindern. Reichenbach i. V. Acht Geschwister erhielten das Ehrenkreuz. Die sechs Söhne des Horst-Wessel- Straße 22 wohnenden Eisenbahnasfistenten i. R. Ernst Trommler erhielten das Ehrenkreuz für Frontkämpfer und zwei Töchter, die während des Krieges im Fernsprechdienst der Feldeisenbahn tätig gewesen waren, das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer. Der Vater der acht Geschwister ist Teilnehmer des Krieges von 1870/71 und ebenfalls Inhaber von Kriegsauszeichnungen. WecheritzZeilung Tageszettung un- Anzeiger sür Dippolüiswalöe, Schmieöeberg u. A. ' DippoMkoalde. Heute hat auch an der Hans-Schemm- Schule der Unterricht wieder begonnen. Mit der zu 'Ferien- Beginn erhofften Sportbetätigung war es freilich nichts. Der Schnee, der damals lag,"verschwand nur allzürasch und immer blieb die Temperatur über dem Gefrierpunkt. Nun beginnt fast ein volles Vierteljahr ferienloser Unterrichtszeit und für manche ist es der Abschluß des Besuchs der Volksschule. Dippoldiswalde. Unter dem l. Januar l936 ist di« Be- zirkspslegerin Frl. Helene Günther krankheitshalber ingden Ruhestand getreten. Seit 1919 ist es,ihr vergönnt gewesen, ihre Erfahrungen auf sozialem Gebiete auf dem ihr über- iragenen Arbeitsfelde anzuwenden und in dem räumlich aus gedehnten Verwaltungsbezirke eine umfangreiche, nicht nur fürsorgerische, sondern insbesondere auf dem Gebiet« der Tuberkulose- und Mütterberatung organisatorische Tätigkeit erfolgreich auszuüben. In ihrer großen Selbstlosigkeit und Pflichttreue hat sie dabei dem Bezuk der Amtshauptmann schaft Divpoldiswalde unschätzbare Dienste geleistet. — 3m Bereiche der Ortsglup, e Dippoldiswalde d«r NS- KriVsopferversorgung hatte die Sammlung für das WHW das erfieuliche Ergebnis von 524 67 RM. Davon entfallen 312.58 RM. aus den Bereich der Ortsgruppe Dippoldiswalde des WHW, das sind die Stadt Dippoldiswalde und die Ort schaften Berreuth, Elend, Malter, Paulsdorf, Reinholdshain, Oberhäslich, Reinberg, Ulberndorf. - Dippoldiswalde. Es ist keine Frage, der Film „Der alte und der junge König" zählt zu den besten, die in den letzten Jahren gedreht worden sind. Er ist denn auch als „künstlerisch und staats politisch besonders wertvoll" und „im höchsten Maße volksbiidend" anerkannt worden. Es ist daher zu begrüßen, daß der Besitzer Ler Ar-Ni-Lichtspiete, Baumeister Arthur Nitzsche, gerade diesen Film Len vom WHW Betreuten zum Anschauen zugänglich machte. In einer NachmitlagSVorstellung für die Kinder der vom WHW Betreuten, in einer Spätnachmittags-Vorstellung für diese selbst lief der Film. Zu letzterer, die um 18 Uhr begann, war die Bühne mit dem Bilde des Führers und Pflanzen schön ge schmückt und Schulleiter Dünnebier, Reichstädt, richtete vor Be ginn an Lie. Bersammeiten eine Ansprache, in der er eingangs Baumeister Nitzsche dankte und dann darauf hinwies, daß wie einst Preußen in jenen beiden Königen der Herrgott auch uns im Führer wieder einen Mann an die Spitze gestellt hat, wie wir ihn größer nicht finden. Er Hal das WHW erstehen lasten, entspre chend seiner Forderung „Für Dich nichts, alles für Dein Volk". Das Geben von einst ist zum Opfern geworden, und das Ausland, Lasalles dies schaut, beneidet uns um den Führer und um das WHW; denn kein Boik der Erde sorgt so für seine Aermsten, wie -das teutsche Bolk, kein Führer so für di« Notleidenden, wie unser Führer. Wenn da noch vom WHW Betreute meckern, weil ander« angeblich besser bedacht worden seien, dann sollten sie ' eigentlich gar nichts mehr bekommen. Die Arbeit des Verteilens sei schwer, di« Opfer groß, Li« die Waller d«S WHW brächten. Wenn einmal jemand nicht bedacht worden sei, Laun sollten Lie, Lie Kenntnis davon erhielten, Lies Len Amtsulaltern melden. Es werde dann Rat geschafft werden. Niemand dürfe Las /Sammeln zu viel werden; denn di« Not s«i ja noch so ungeheuer groß. Dann lief Ler Film und fanL auch hier wie bet allen, die ihn sahen, Beifall. Riederfrauendorf. Auch an uusrrer Schule hat heute der Unterricht in allen Klassen wieder begonnen. Reinhardtsgrimma. Am 6. Januar vollendeten sich 205 Jahre, datz die in uns« er Kirche befindliche, von dem Orgel- baumeister Gottfried Silbermann erbaute Orgel, geweiht wurde. Reinhardtsgrimma. Als vor mehreren Wochen der Brücken bau an der Mittelmühle begann, glaubte wohl niemand, daß er in kurzer Zeit fast vollendet werden würde. Es war «in Wag nis, bei Ler vorgeschrittenen Jahreszeit, wo täglich mit Frost zu rechnen war, mit dem Bau zu beginnen. Aber unermüdlich ist gearbeitet worden,, ja sogar zum Teil Sonntags und zur Nacht zeit, Laß Lie Brücke nun bis aufs Pflaster fertiggestellt ist, was wohl in den nächsten Tagen geschehen wird. Nach endgültiger Fertigstellung kann auch di« Straß«, La ja der Mittelmühlen mühlgraben tiefer und in 1 Meter im Lichten weil« Rohre ver legt ist, nach der Barhseile verdrückt und die Kurve fast beseitigt werden. Glashütte. Aufgeboten wurd« -er Handlungsgehilfe Emil August Max Forkert mtt der Zahntechnikerin Marie Louise Leo nore Schellenberg, beide in Glashütte; Ler Mechaniker Erich Ru dolf Fischer mtt -er Metallarbeiterin Ella Frieda Scholz, beid« in Glashütte; der Eifendreher Christian Pohkai, Pirna, mit der Be dienung Marlha Gertrud Else Brossog, Dresden. Glashütte. Im Zusammenhang mit Len im Herbste von Ober bohringenieur Kleinau duchgeführlen Untersuchungen und Feststel lungen von Quellpunklen in Ler Nähe des Sickerrohrnehes unse rer Wasserleitung im Prießnthlal stehen Ausschachtungsarbrilen, Lie jetzt begonnen haben. Es wurden damals drei Quellpunkte in einer Tiefe von 27 bis L1 Metern festgelegk, Lie nach den ange- slellten Berechnungen täglich 600 Kubikmeter Wasser liefern wer ben. Das Aufkommen aus Ler jetzt bestehenden Anlage beträgt zur Zeit täglich 290 Kubikmeter. Da die neuen Ou«llpunkte sich in unmill«lbarer Nähe der jetzigen Leitung befinden, begegnet der Anschluß keinen großen Schwierigkeiten. Das Master aus den neuen Quellen wird mittels sich selbstlägig «in- und ausschallen-