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Diese» Matt wird de« Lesern von Dresden ^ )T 11L-ugestellt. während eS die Post.Abonnenten «rd Umgebung am Tage vorher bereit- al» V »V ^ V v am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. LeMeeMtMeaell«: »kartnistr. »K«. -snreigen-5afsk. «miabmr von HU riack-miftaaS » llbs Hpm« «>» KeikUao« nur Manensts«»« S» vo ll bis '/.l Ukr Dis l waltios SSrundreilk -ra s Siidenl » Btu > Aom>l>knn»chrichten ro Mo.: Ke- miäftsnu»eiaen au! der Prwatseile Zeile gv Via ^ die 2ivalti«e Zeile auf Terlicitr so P»a.: als Sinaeländt Livalliue .'.eile von Dresdner Aus- traaaeber» ?s Pi, . von auSwärtiaea l Pii Hn »tummern noch S»m»- und Heierlaaeu: I,val»,e Brundxeile so Pi,., aus Privaiikite «o Ps,. 2ivalii,c Zeile als Eingesandt von Dresdne, Austra,geben, l Mk. von answärligcn l.sv MI . ^amilien- nachrnliien Mrundreile 25 Psg. — Die Preise der Anierate nnd im Morgen- und Adcndblalle dieselben. Aus- wattige Aufträge nur gegen Lor- augbezalilung. — BeiegblLtter tollen lo Menmge. Fernsprecher-. Rr. U und 20SS» plmiiselier liLLvrkvllvr- HHti leii»8. VVI ItQkl» «ll «in«I Im van vatlKtittßl»««» TIn««i« ^mdntnnve» "MM 1» allen tttaelttetlao. "MG ^sclisjeMi Viililllei'. Uvanvv«! I n^e-ilre llk-i, I», aselan. — Lal«>»l»v» 184. Kvrudräu Md iM WM Ser LM M MUMillkl «k küe! In kleinen unö grossen flasvdvn ortiSItlivk in eilen filisivn lies KSflitrei' Meli-klnIiLllk-VewilsZ. Rr. SIS. Ziltgkl: Neueste Drahtbelichte. La Schloß e der Landwirtschaft, Sparkassen, nid- Zum Hau-Prozeß. Marokko. Kreil»,,. August 1807. Neueste Draptmeldunlie» vom 8. August. Z«« Eisenbahnunglück bei Gnese«. Berlin. Stach einer weiteren amtlichen Meldung geitzt der bei dem Eisenbahnunglück bei Tre- messen getötete russische Hauptmann nicht Sodow, sondern Sotow und der getötete Kürst nicht Bcgvtow. sondern Bebatofs. Als Wohnort des nebst Frau und Tochter ge tüteten Kaufmanns Abramowitz wird Kiew „ngegeben. Anfolge schwerer Verletzung ist die Porttcrssrau Rex aus Allenstein gestorben. Als schwerverletzt werde,, noch ange geben Monteur Karl Wieier.aus Rudolfstetten und Vieh händler Fleischhauer aus Breslau. Die Zahl der Leicht verletzten beträgt sechs. Als Ursache des Unfalles wird vorbehaltlich der gerichtlichen Feststellung teils un zureichende Vorsicht beim Gleisumbau. teils zu grobe Fahrgeschwindigkeit angegeben. Die Unterbrechung der Strecke wird voraussichtlich am 9. August Lefeitigt sei». <N » «sen. (Priv.-Tel.f Vergangene Nacht ist der schwer verletzte Moritz Zeiglin aus Petersburg selten Verletzun gen erlegen. UeLer bas Gesinden der übrigen Schwer verletzten am Krankenhaus Bcthesda wird mitgeteilt: Die Verletzungen, die die Herren Fleischhauer-BreSlau und Karl Hliser-Rudolfstätteu, sowie ein junger Mann aus Berlin erlitten haben, sind nicht unerheblicher Natur. Nach Aussagen der Krankenschwestern ist der Zustand dieser Ver letzten belsorgniserrogenü. Znm Mordprozcß Ha«. Karlsruhe. Der heutige Polizcibericht meldet: Gegen den 84jährigen verheirateten, zuletzt in Mannheim wohnhaften Karl o. Lin den au ist gestern vom Amts gericht in Karlsruhe ein Haftbefehl unter der Beschuldi gung -des Ervressungsversuchs. der Beleidigung und der Begünstigung erlassen worden. Der Haffbcfchl wurde gestern abend 8 Uhr in Mannheim vollstreckt. Lindenau hatte während der Verhandlungen gegen Hau an dessen Verteidiger ein Schreiben gerichtet, worin er mitteilie er habe sich am 8. November zum Zwecke eines Stelldicheins nach Baden^aden begeben und sei Zeuge der Ermordung der Frau Molitor gewesen. Hau sei nicht der Täter. Wer geschossen habe, sage er nicht. Der Verteidiger möge dies zur Kenntnis der Geschworenen bringen. An den Staats anwalt kam «in solcher Brief nicht. Um dieselbe Zeit richtete Lindenau einen anonymen Brief desselben wesent lichen Anhalt» an Fräulein Olga Molitor. er habe gesehen, daß sie ihre Mutter erschollen habe. Er versprach, zu schwei gen, versicherte sie gleichzeitig seiner Liebe und warb um ihre Hand. Sr erbat sich Antwort in der „Badischen Presse". An diesem Briese wird e,n Ervressungsversuch und Be leidigung deS Fräuleins Olga Molitor erblickt. Zur Lage in Marokko Kök«. (Priv.-Tel.s Ein Berliner offiziöses Tele gramm der „Köln. Ztg." ersährt zu den Vorgängen in Ca sab l a n c a .der französischen Negierung stehe eine schwere Aufgabe bevor, der gegenüber man in Deutschland, wie in arideren Ländern, deren Angehörige in Casablanca nicht zu Schaden gekommen sind, gut tun werde, die bisher beobachtete Zurückhaltung auch weiter zu bewahren. Die französische Regierung legte von Anfang an Wert darauf, von teilen Maßnahmen, die sie zur Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung in Casablanca -für notwendig hielt, auch in Berlin Kenntnis zu geben. Die Gesichtspunkte, von denen sie sich bei ihrem Vorgehen leiten läßt, sind neuer dings in einer Note niedergelegt worden, die gestern durch den französischen Botschafter in Berlin übergeben wnrdc, ebenso wie es auch den anderen europäischen Kabinetten mitgeteilt worden ist. Zweifellos ist die Note in den an deren europäischen Hauptstädten mit demselben Entgegen kommen ausgenommen worden wie in Berlin. Die Ermor dung der Franzosen in Casablanca konnte selbstverständlich nicht ohne Ahndung bleiben. Was die Franzose» im Ver ein mit de» Spaniern in Casablanca, ferner für die Sicher heit der bedrängten Europäer und für den Schutz der Handelsinteressen in der gegenwärtig schwierigen Lage aus dem Boden der Algccirasakte zu unternehmen gedenken, kann auch in Deutschland aus volle Sympathie rechne». Die französische Rote betont ausdrücklich, das; diese Maß nahmen sich streng im Rahmen der Algecirasaktc bewegen werden. Wir haben alles Vertrauen zu dieser Versicherung oer französischen Regierung. Gegenüber der Vermutung, daß die Beschießung von Casablanca dcn Ausgangspunkt einer Wendung bilden könnte, die die Abmachung von Alge- ciras durchbreche, oder daß der Zwischenfall Len Franzosen nicht unerwünscht sei, erklärt die „Köln. Ztg." man habe in Berliner unterrichteten Kreisen aus Grund der aus Paris und Tanger vorliegenden Berichte dcn Eindruck, daß die plötzliche Beschießung Casablancas den Leitern der französischen Politik selbst ein -unerwartet gekommener Zwischenfall ist, dessen Veranlassung und Einzelheiten übrigens noch nicht ganz klar sind. Vorläufig find auch skeptische Beurteiler -er Meinung, daß die Versicherung Clemenceaus, die Angelegenheit möglichst friedlich und ohne unnötiges Blutvergießen zu erledigen, ernst ge wesen ist. Chcm « i tz. Ein Automobil, das von Dresden hier durchkam und. weil die Ansassen des Weges unkundig waren, von hier einen Chauffeur, namens Allgcn, mitnahm, fuhr heute nacht in der Nähe von Psaffenhain in dcn Chansseegrabcn. Allgcn, der verheiratet und Batcr eines Kindes ist. wurde dabei der Brustkasten eingedrückt, so daß er sofort verstarb. Die beiden andere» An sassen blieben unverletzt. Das Automobil ist stark beschädigt. Unterreichenau. Auf den hiesigen Kohlcn- sch ächten haben sämtliche Arbeiter die Arbeit ein- gegellt. Altengrabow. Der Kaiser stieg heute früh 7 Uhr zu Pferde. Die hier anwesenden Kavallerie-Regimen ter waren heute zu einem Kavalleriekorps formiert. Die Gefechtsaufgabe war für dieses Korvs durch den General inspekteur der Kavallerie General v. Kleist gestellt. Berlin. sPriv.-Tel.) Der König von Siam hat hier bei der Firma Leonhard u. Flegel Schmuckstücke im Werte von annähernd 1 Million Mark gekauft. Zwei über aus kostlmre Korsagen, die als Geschenke für die Königin bestimmt sind, repräsentieren jede eine Summe von etwa 35090» Mk. König Chulalongorn wird morgen früh Berlin verlassen, um in einen ihm vom Kaiser zur Verfügung gestellten Hoszug nach Wilhelmshöhe zu reisen: Wohnung wird im Nosideiizschloß in Kassel genommen. Am Sonn abend mittag erfolgt die Weiterreise nachBraunschweig. Ende nächster Woche begibt sich der König nach Homburg zu län gerem Äiiogebrauch. Heute nachmittag besuchte der König die Damuka. Göttingen. Wrtv.-Tel.) Der Seismograph notierte ein längeres starkes Erdbeben in nur 4000 Kilometer Entfernung. Der Ort des Bebens ist noch unbekannt. Die Dauer des Bebens war 1ü Minuten. Eisleben. Aus dem Zirkelschacht bei Klostermannsseld r i ß heute früh bei der Einfahrt in den Schacht das Seil. Der Fördcrkorb stürzte in die Tiefe. Drei Bergleute wurden getütet und drei verletzt. Nt ü n st e r. Zum landwirtschaftlichen Ge- ii o s s e n s ch a s t s t a g c trascn gestern MO Delegierte von ländlichen Genossenschaften aus allen Teilen Deutschlands ein, zum Teil auch aus dem Auslände. Generalanwalt Geh. Rcgierungsrat Haas crösfnete den Kongreß des Ge- iivsseiischaftstages mit einem dreifachen Hoch aus den Kaiser und beantragte, ein Hnldigungstelegramm abzusenden. Der Oberprüsident Stnatsminister a. D. Freiherr v. d. Recke begrüßte den Genossenschaftstag im Austrage des Land- witrschastsiiiinisterS. der Direktor der Preußischen Zentral- GeiiossenschastSknssc Kautz-Berlin im Austrage des Finanz ministers. Am Aahresberichte wird konstatiert, daß das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen in steter Fort entwicklung begriffen ist. Petersburg. 125 Semstwoverw.altungen reichten eine Bittschrift an das Kultusministerium ein, in der sie ersuchen, sofort die allgemeine Schulpflicht ein zuführen. Die Semstwos erbitten hierzu eine staatliche Unterstützung von 7Vr Millionen Rubeln für das laufende Fahr und von 5 Millionen Rubeln jährlich. Samara. Hier sind 12 neue Cbolerafälle vor gekommen. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 8 August. —* Dem Stadtbaurat Erlwein wurde das Ritter kreuz vom Orden der italienischen Krone verliehen. —* Die Prinzessin von Wales bekundete ihr Interesse für das von ihr besichtigte Körner-Museum der Stadt Dresden noch dadurch, daß sie seinem Begründer und Direktor Hofrat Dr. -Pcschcl ihr Bild mit eigenhändiger Namensuiitcrschrift überreichen ließ.. —* An den Zeitungen ist vielfach die Rede von dem Ausfälle, den die vorläufigen Einnahme-Ausweise der Eisenbahnen für den Auni im Personenverkehr ergeben, und meistens wird für diesen Ausfall die Tarisrcsorm verant wortlich gemacht. Dabei wird aber, wie man uns mitteilt, übersehen, daß dieser Ausfall, dem eine starke Mehrein- nahme im Mai gegenübersteht, vor allem auf die ungleiche Lage des Pfingstfestes zurückzusühren ist. Der Pfingstvcrkehr fiel nämlich in diesem Aahre in der Haupt sache in dcn Mai, während er im vorigen Aahr« in den Auni fiel. Will man also ein richtiges Bild gewinnen, so muß man die Einnahmen beider Monate zusammen in Betracht ziehen und vergleichen. Die Personenver- kehrseinnahmc der sächsischen Staatseisenbahnen betrug im Mai und Auni d. A. zusammen: 9 807 000 Mark, gegen die gleichen Monate im Vorjahre 164820 Mark mehr. Hiernach haben beide Monate keinen Ausfall, sondern noch eine, wenn auch nicht beträchtliche Mchreinnahmc ergeben, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß die ungünstige Witte rung, die zum diesjährigen Psingstseste herrschte, einen sehr ungünstigen Einfluß auf den Verkehr und die Fahr- gcldeiiiiiahine ansübte. Am anderen Falle wäre die Mchr- cinnahme jedenfalls beträchtlich höher ausgefallen. —* Der Aahresbericht über die Landwirt schaft im Königreich Sachsen für das Aahr 1906, herausgegeben von Sem Landeskulturrate, ist soeben er schienen. Ucbcr die allgemeine Lage der Landwirtfchaft wird darin ausgeführt: „Am Berichtsjahre hat sich die Lage der sächsischen Landwirtschaft im allgemeinen zwar gegen die vorangegangenen Aahre etwas gebessert, «ine durch- Kunst nnd Wissenschaft. Kaiser Wilhelm al» Theaterbesucher. Aus Anlaß der Notiz, daß König Eduard von England der größte Theaterfreund unter den Monarchen unserer Zeit sei, wird im „Gaulois" einiges über die Beziehungen der Könige zum Theater zum besten gegeben. Bon Kaiser Wilhelm wird erzählt, er habe eine ausgesprochene Vorliebe für Musik, und der „GauloiS" tischt die alten Geschichten auf. nach welchen der Kaiser an verschiedenen Opernterten (u. a. an Leoncovallo» „Roland von Berlin") niitgearbeitet haben soll. Seine besondere Neigung für die Musik habe der Kaiser noch zuletzt anläßlich des Gastspiels der Monte Carlo-Oper kund- gegcben. und eS sei ein höchst pikanter Zug. daß in demselben Augenblick, wo in Frankreich auf musikalischem Gebiete Richard Wagner fast Alleinherrscher ist, der Deutsche Kaiser sich für das „lateinische Genie" von Männern wie Saint-Sciöns. Massenet und Lavier Leroux begeistert habe. Aber der Kaiser liebe nicht nur die französische Musik, sondern auch die französische Schau spielkunst. waS er nach den Aufführungen von „Madame Sans GSne" und von „Chiana" Herrn Coguelin und Frau Minne offen und freimütig gejagt habe. Im Theater zeigt sich der Kaiser sieberhaft erregt, sobald er von dem Inhalt des Stückes gefesselt werde. Er beugt sich dann vor. um bester zu hören und zu sehen, folgt nicht nur mit den Augen, sondern mit jeder Bewegung seine» Körper» dem Spiel de» Schauspielers, ist ganz im Banne de» Werke« und gibt da» Zeichen zum Beifall. Er fordert wohl auch die Kaiserin auf, zu applaudieren, bittet sie mit einem Blick darum, und ist glücklich, wenn rr konstatiert, daß auch sie durch «ine -vzrne oder durch ein Stück, dir ihm gefallen haben, gefesselt ist. Schloss PMnitz. n. E» war im Frühjahr 1818. Schon rüstete man sich allerorten -im allerdings recht klein gewordenen Sachscn- lande, um daS 80jährige Regiernngsjubiläum deS gelieb ten König», de» vielgeprüften Mannes, der es mit seinem Sachfenvolke stets treu :wmeint hatte, stets geglaubt hatte, das zu tun, was zur Wohlfahrt seines Landes dienen konnte, der in Kriegs- und JriebenSzciten ein wirklicher Landesvater gewesen und den Beinamen „der Gerechte" wohl verdient hat. durch Veranstaltung von allerhand Fest lichkeiten feierlich zu begehen, La erscholl plötzlich die Schreckensbotschaft: „Das Schloß Pillnitz steht in Flam men." Es war am 1. Mai 1818. Vermutlich brach das Feuer bei ziemlicher Trockenheit in der an das alte Schloß anstoßenden Malzdarre aus. Dicht daneben war das Theater, eine Art Sommertheater wie das alte Nesmüller- sche Theater im König!. Großen Garten, immerhin 500 Per sonen fassend. Daran reihte sich das Lügengebäude, ein Bau aus der Zeit Heinrich v. Bttnaus, der oben in der ersten und einzigen Etage große Säle besaß, in der unte ren oder Halbetagc aber LogementS für die Dienerschaft aufwi-es, und daran reihte sich das alte Pillnitzer Schloß, welches die alten gräflichen Familien v. Loh und von Ziegler hergestellt hatten. Dieser Bau war, da er in vielen Aahrzehnten so nach und nach entstanden war, ziemlich ver wickelt und räumlich sehr beschränkt. Hatte man doch, um mehr Platz im Innern des Schlosses zu gewinnen, im kleinen Schloßhose aus allen vier Seiten, bis unter das Dach hinauf, hölzerne Galerien, Gänge und Treppen an gelegt, die gewiß zum schnellen Untergange des Schlosses bei dem großen Brande wesentlich mit betgetragen haben. Dadurch aber, daß man diese äußeren Gänge anlegte, wurden -die inneren frei und konnten zu Garderoben, Entrees und Domestikenz-immer» verwendet werden. Aus den vordem nach dem Schloßhose gehenden Fenstern wurden zum großen Teil Türen. Auch ist von den alten verschwundenen Baulichkeiten noch zu nennen das „Snst- haus am Wasser", welches bereits 1894 genannt wird, vorn an der Elbe stand, vielleicht am Löwenkopf, mindestens dicht am jetzigen WasserpalaiS und diesem bei besten Errichtung zwischen 1720 und 1723 weichen mußte. Kurzum, der Brand brach aus, das Feuer wütete so heftig, es griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß an ein Retten der alten Gebäude, die zum großen Teile aus Fachwerk, aus Holz, au» leichtem Baumaterial hergestellt waren, nicht gebacht werden konnte, zumal es auch an ausreichender Löschmann schaft gefehlt zu haben scheint. Man denke auch dabei an die alten ungenügenden Feuerlöschgerüte jener Zeit, an die unvollkommenen Landspritzen, an die geringen Wasser vorräte jener Tage, denn der Mühltcich der alten Pillnitzer Mühle faßte nicht viel. Eine Wasserleitung gab es nicht: die Schloßfeuerwache wurde erst später eingerichtet. Das Branbunglück nahm einen großen Nmsang an. Wenige Stunden nach Ausbruch des Brandes lagen in Asche das ganze alte Schloß, das Logengebäude, das Theater, der Veiiustempcl, die Brauerei und verschiedene kleine Dienst wohnungen. Es blieben vor dem gefräßigen Elemente nur verschont das abseits liegende Berg- nnd WasserpalaiS und die an der Landstraße liegenden Ställe und Wagenschuppen, die vor etwa 30 Fahren nachträglich auch in Feuer auf gingen und neuen, zweckmäßigen Bauten Platz machen mußten. Es gelang aber während des großen Brandes, eine Menge Effekten aus den der Vernichtung geweihten Gebäuden zu retten, namentlich die wertvollen Gemälde aus dem Spcisesaal mit seinen vier Pavillons und eine ganze Anzahl Mobiliargcgenstäiide. Ziemlich intakt blieben die jedenfalls stark gewölbten Keller des alten Schlosses, und sie versehen heute noch ihre Stelle als Wein-, Bier- und Küchenvorratskeller des königlichen HofeS und liegen hauptsächlich unter dem ziemlich hoch gelegenen Mittelbau des Schlosses, unter dem großen Speisesaal. Wie aber die malerischen Ruinen L-eS ab gebrannten alten Schlosses ausgcschen, das zeigt uns ein Karton des Altmeisters Ludwig Richter, der damals, im Alter von 15 Fahren, eine Skizze schnf, die später von Spring gestochen worden ist. Das Blatt ist ziemlich selten, da nur eine kleine Anzahl Bilder von der Platte ab gedruckt, die Platte selbst aber wieder abgefchltffen und weiter benützt worden ist. Schon am anderen Tage, nachdem daS Schloß in Schutt und Asche zusammengesunken war, boten die «Sen in Dresden versammelten Landstünde dem Könige ei» Kapital von 60 000 Talern zur Erbauung eines neuen Schloff«» an. und der König Friedrich August I. beschloß amk ««»