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Hohenllemer Tageblatt sipp) Amtsblatt stir den Verwaltungsbezirk des Stadkrathes zu Hohensteim 46. Jahrgang. Dienstag, den 16. Juni 1896 M. 137. /, - N.-Brennrollen, kk 105 aus Stra' !.kk ;en z. ietheiligen gedenken, wollen dies baldmöglichst bei der Gesch telle des Landes-Obstbauvereins in Dresden-Neustadt, Gb ck LZ !en oder, in den bewaldeten erquickende Waldesluft zu athmen. !/ 1 36 der ""g, arn- htsl. "gen, ccckl. Nim, le) rv- a. !N. »atz t in l. age,. er. ags ,111. der- Neustadt, Glacis- traße 7, melden, da die diesjährige Probe Anfang Juli statt- len IK. sowie ca. 45 Plätze anstehendes Waldgras gegen sofortige Bezahlung und unter den üblichen Auctionsbedingungen versteigert werden. Mrstl. Schönb. Forstverwaltung Oberwaldenburg. 15. öffentliche Stadtgemeinderaths-Sitzung, Dienstag, den 16 Juni 1896, Abends 8 Uhr. Lohenstein, am 15. Juni 1896. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Tagesordnung: des Bauausschusses über Bebauung des Areals zwischen Weinkeller—Bahnhofstraße. ,^ächlilchcs. Hohenstein, den 15. Juni. iH. 1 Rm. N.-Aeste, 1,i» Wllh. L.-Reisig, 52,gg - N.-Reisig, Anträge Holz- und Waldgras-Äuctlvn auf Oberwaldenburg-Msdorfer Revier. Im Bade „Hohenstein-Ernstthal" sollen ^xpewnvr- Mi Borm »8-- -Dt owu m» Aurwans 2Üü Austräger. de^ i», Annoncen Ezvrdilicnen zu Ongl»«»< Preisen rmgcqew 8,5 Rm. R.-Brennscheite, L.°Brennrollen, Freitag, den 3. Juli, Bormittags von 9 Uhr an die in den Abth. 14, 15, 18-21, 23, 30, 35, 36, 38, 45, 46, 53, 55, 62-65 aufbereiteten 200 St. N.-Staugen 3/4 am unt. Stärke, 1270 - - - von 5/9 - - 710 - - - - 10/12 - . Thälern die st . , Die Capelle des Königl. Sächsischen 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 König Wilhelm I von Württemberg in Straßburg, Zwanzig Jahre haben sich erfüllt, daß das Gesetz über Beurkundung des Personenstandes, also auch die bürgerliche Eheschließung, in Kraft getreten ist. Im Jahre 1898 hält die deutsche Landwirthschafts-Gesell- schaft ihre Wanderversammlung mit Ausstellung in Dresden ab. Das Direktorium des Landes-Obstbau-Vercins für das Königreich Sachsen hat in feiner letzten Sitzung beschlossen, gelegentlich derselben außer einer Ausstellung frischen, nach ver schiedenen Methoden konservirten Obstes, auch eine Kosthalle für Obst, Beeren obst und Beerenobst-Schaumweine in der Aus stellung zu errichten, in welcher sächsische Erzeugnisse oben- gedachter Art zum Ausschank kommen sollen. Damit jedoch nur wirklich gute Erzeugnisse zum Ausschanke gelanget!, ist die Zulassung zu deren Beschickung von einer Vorprüfung der zu entsendenden Weine abhängig gemacht, welche in den Jahren 1896 und 1897 stattfinden und zugleich den Zweck haben sollen, die Produecnten auf etwaige Mängel bei deren Herstellung aufmerksam zu machen und sie in die Lage zu bringen, solche noch abhelfen zu können. Die Prüfungscommission wird aus Mitgliedern des Direktoriums, einem in der Gährungstheorie besonders erfahrenen Chemiker und einigen Obstweinproducenten bestehen. Die Prüfung foll derart stattfinden, daß die Proben nur mit Nummern ohne Namensbezeichnung des Producenten iezeichnet sind. Producenten, welche sich bei der Kosthalle zu irden Wochentag abends für den folgenden frei ins Haus. ' Der gestrige Sonntag hat uns wiederum den deutlichen Beweis erbracht, daß die hiesige Gegend mit ihren großen Garten-Restaurants ein beliebter Ausflugsort ist. Trotzdem das Pferderennen m Chemnitz, das Fest der 105cr in Glanchau, der Gencral-Apcll der Jäger und Schützen in Dresden, die Turnhallenweihe in Limbach und was dergl. Festlichkeiten mehr noch von hier aus stark besucht waren, entwickelte sich in unserer Stadt, vornehmlich aber in den Gartenrestaurants schon in den Frühstunden reges Leben und Treiben, durch eintreffende Ge- sellschaftsparthien und Vereinsausflüge, die bis in die späten Abendstunden aushielten. Der Abends gegen 10 Uhr nach Chemnitz gehende Personenzug allein brachte nach Hunderten zählende Ausflügler von hier nach der Heimath zurück. Es ist aber auch lohnend, an Tagen wie der gestrige durch unsere Umgebung zu streifen, auf den Höhen die herrliche Aussicht finden soll. Für dieselbe sind je 2 Flaschen jeder der anzu meldenden Weine, gut verkorkt, an eine noch aufzugebende Adresse kostenfrei einzusenden. Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 1897. In den Kreisen der Gas- und Wasser- Fachmänner Sachsens und Thüringens ist der Wunsch laut geworden, durch eine Collectiv-Ausstellung im nächsten Jahre in Leipzig vertreten zu sein, weshalb daselbst vor wenigen Tagen eine 'Versammlung von Vertretern dieses Faches aus Annaberg, Dessau, Dresden, Eisenach, Erfurt, Gera, Glauchau, Leipzig rc. stnttgefunden hat, welche beschlossen haben, alle be- achtenswertnen Objecte aus dem Gebiete des Gas- und Wasser versorgungsfaches, insonderheit Heizungs- und Beleuchtungs- Einrichtungen in würdiger Weise in einem besonderen Gebäude auf der Ausstellung zur Anschauung zu bringen. Es haben ich sofort 30 Firmen zur Betheiligung bereit erklärt, auf deren Wunsch Herr Gasdirector Wunder in Leipzig die Führung der essen erlabt, was ihnen nicht übel mundete. Im übrigen sind sie mit ihrem Aufenthalt in London wohl zufrieden und sollten cs sicherlich mit dem Beifall sein, den Sie finden. Die Straß burger können sie nicht mehr gegiert haben, als die Engländer es thun. Namentlich nach dem großen Kricgsspiel — Erinner ungen an 1870/71 von Saro —, welches sie vorigen Samstag pielten und heute Abend wiederholen werden, kannte der stürmische Beifall keine Grenzen mehr, der Musiktempel wurde 'örmlich gestürmt von Beifallklatschenden." Aus Baden-Baden wird ferner über diese Capelle berichtet: Am vorigen Donnerstag hatten wir Gelegenheit, zum ersten Male in dieser Saison wie der einmal die Capelle des Königl. Sächs. 6. Infanterie-Regi ments Nr. 105 aus Straßburg l. E. im Curgarten zu hören. Bekanntlich errang die Capelle im vorigen Jahre in London den 1. Preis. Die Leistungen der wirklich gut geschulten Ca pelle waren derartig, wie wir sie wohl hier selten von einer Militär-Capelle gehört haben. Von dem geschmackvoll zusam mengesetzten Programm wollen wir besonders die „Tannhäuser- Ouverture" von R. Wagner hervorheben, sie wurde mit Fleis und unermüdlicher Hingabe gespielt. Stürmischen Beifal erntete dabei die Capelle. Dieselbe Kunst bewies das Orchester auch in Lisz't 1. Rhapsodie, ein Werk, das an alle einzelnen Instrumente große Anforderungen stellt, aber bei virtuoser Uebcrwindung aller Schwierigkeiten mit künstlerischem Ausdruc wiedergeben wurde. Der zweite Theil wurde eingeleitet mit der herrlichen „Oberon-Ouverture" von Weber. Dieses schöne Werk wurde ebenfalls mit Bravour durchgeführt. Dann traten ein großer Theil der Künstler mit ihren Heroldstrompeten und fliegenden Fahnen auf. Die hier so gern gehörte „Wda-Fan- tafie" (Solo für 10 Mda-Businen) bildete den Schluß des Concerts. Wir hoffen, das Musik-Corps recht bald wieder in Baden-Baden begrüßen zu können. Ueber die Fahrpreisermäßigungen für gewerbliche Arbeiter zum Besuch der Berliner Ausstellung wird amtlich geschrieben: Die Mindestzahl der zu entsendenden Arbeiter ist nunmehr auf zehn festgesetzt, die auch bei verschiedenen Arbeitgebern desselben Orts und des gleichen Gewerbezweigs in Arbeit stehen können. Die Beurtheilung der Bedeutung der Ausstellung für den betr. Gewerbezweig ist den Arbeitgebern überlassen. Für die Fahrt werden besondere Karten mit der Bezeichnung „Arbeiterkarte zum Ausstellungsbesuch" und der Angabe der Giltigkeitsdauer ausgegeben. Der sachverständige Begleiter erhält eine gleiche Karte. Diese Bestimmungen gelten auch für Arbeiter der StaatSbahn-Wertstätten. Den Angehörigen des Fleischereiqe- werbes ist Einzelreife gestattet. Deutscher Reichstag. Berlin, 13. Juni 1896. Der Reichstag verhandelte in zweiter Berathung über den Antrag des Elsässers Colbus weger Abänderung des 8 31 des elsaß-lothringischen Preßgesetzes und den Antrag Auer (Soc.- Dem.) wegen Einführung des Reichspreßgesetzes in Elsaß-Loth- ringcn. — Der Elsässer Preis schilderte die Zustände in der Presse in Elsaß-Lothringen, die, von der Regierung abhängig, die öffentliche Meinung sälsche. Die Dictatur werde die El- säfser für Deutschland nicht gewinnen. Geheimrath Halley be zeichnete diese Schilderung als übertrieben. Die socialen Ver hältnisse und die Beziehungen zwischen der eingewanderten und alteingesessenen Bevölkerung hätten sich erheblich gebessert und würden es ohne die Wühlerei der Protestler noch mehr gethan haben. Der Protestler Colbus, der Antisemit Werner, der Freisinnige Barth und der Socialdemokrat Bebel treten für die Anträge ein; Letzterer konnte es nicht unterlassen, sich an der nationallibcralcn Partei wegen ihrer Stellung zu den Aus nahmegesetzen zu reiben. Der nationalliberale Abgeordnete v. Marquardscn blieb die Antwort darauf nicht schuldig und er klärte, so lange die Regierung Bürgschaften gegen die fran zösische Hetzpresse bedürfe, würden seine Freunde sie ihr ge währen. Nachdem noch der Abgeordnete Lenzmann (freis. Volksp.) die von der Regierung für die Beibehaltung des jetzigen Zustandes vorgebrachten Gründe als völlig unzureichend be zeichnet hatte, wurde der Gesetzentwurf des Abgeordneten Cul- bus gegen die Stimmen der Conservativen der Reichspartei und der Nationallibcralcn angenommen. Auf Vorschlag des Abg. Lenzmann wurde das Gesetz sofort auch in dritter Lesung angenommen. Ein vom Abg. Graf Holstein (cons.) beantrag ter Gesetzentwurf, der die Beschlagnahme des Arbeits- oder Dienstlohncs zur Begleichung von Alimentationsansprüchen unehelicher Kinder zulasten will, wurde an eine Kommission verwiesen, nachdem Staatssecretär Nicberding sachliche und rechtliche Bedenken dagegen geltend gemacht hatte. Sodann erledigte das Haus noch eine Reihe von Bittschriften, darunter eine solche betr. Aussuhrzuschüsse für den bei der Fabrikation von condensirter Milch verwendeten Zucker, die dem Reichs kanzler zur Berücksichtigung überwiesen wurde. — Am Montag stehen die Entwürfe betr. die«Schutztruppen, die vierten Batail lone und Nachtragsetat auf der Tagesordnung. die bekanntlich für das in Glauchau gegenwärtig stattfindende Regimentsfest engagirt worden ist, concertirt am 18. dss. im Deutschen Kaiser zu Oberlungwitz. Hoffentlich wird diese Ge legenheit, die sich nicht so bald wieder bieten dürfte, benutzt, um die Capelle, welche den Söhnen unserer Gegend so ost auf ihren Uebungsmärschen in den Reichslanden aufgespielt, einmal zu hören, zumal derselben bezüglich ihrer Leistungen ein aus gezeichneter Ruf vorausgcht. Die Theilnehmer am gestrigen Festtage in Glauchau haben sich hiervon überzeugt, und auch über ihren Aufenthalt in England sprechen sich die dortigen Zeitungen sehr lobend aus; so schreibt eine derselben: „Die Musikcapelle des sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 105 aus Straßburg i. E. hat heute zum Luncheon in Windsor gespielt. Sie concertirte anfangs etwa eine Stunde lang im Schloßhofe, wo ihr die Hofgesellschaft von den Fenstern des ersten Stockwerkes aus zuhörte, und fodann noch auf besonderen Wunsch der Königin auf der westlichen Terrasse vor den Fenstern des Privatcabinets der Königin, welche den Musikern ihren Dank für die vortreffliche Leistung ausdrücken ließ. Rach dem Concert wurden die Künstler durch ein königliches Mittag- Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz. Gersdorf» Lugav Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, LangenchurÄ>orf, Meinsdorf, Mtzvork, Wüstenbrand. Grüna, MMewa». Ursprung, Leukersdorf, Seifersdörf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Lallenberg Tlrfchber^ Kuhschnappel, St. Egidien, Hüllengrund u. f. w. Die Einrichtung, daß auf der Eisenbahn eine erhebliche Fahrpreisermäßigung zugestanden wird, wenn eine Gesellschaft von 30 oder mehr Personen zu einer gemeinschaftlichen Fahrt vereinigt und dies rechtzeitig vorher anmeldet, soll auch dem Minderbemittelten eine öftere kleinere Reise ermöglichen. Aber unerläßlich dabei ist vorherige, rechtzeitige Anmeldung und Lösung der Fahrkarten mindestens eine halbe Stunde vor An tritt der Fahrt. Es dürfte die Betheiligten gewiß sehr schmerz lich berühren, wenn wegen zu späten Erscheinens am Fahrkar tenschalter der betreffende, gerade anderweit stark beschäftigte Beamte die Abgabe der Karten zu der Gesellschastsfahrt mit Fug und Recht ablehnt und damit die beabsichtigte Reise zu Wasser werden sollte. Also sorge Jeder, der an einer Gesell schaftsfahrt theilnehmen und sich eine unangehme Enttäuschung ersparen will, dafür, daß wenigstens die mit Lösung der Fahr karten betraute Person sich rechtzeitig, d. h. '/» Stunde vor Abgang des betreffendes Zuges am Fahrkartenschalter cinfindet. Am heutigen Montag den 15. Juni nahmen die Gerichts ferien ihren Anfang. Während derselben werden nur in soge nannten Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen.