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ISO» mar Möglichst soeben Die Gefahr des Scheiterns der A-ichsfiaaazreform. fi i««tzrafottn ze^ttr bis jetzt nM nur keine Fort^ schritte, jond«ll alle Fttunde des BatetlandeS «üfseazu ihrem Bedauern erkennen, datz die ein- zelm» Fragen bet ReichSfinanzreform schon so vechMen OSd, Hotz! -»^wahrscheinlich gär nicht mSgltch sein wird, ans Gründ -«.ResierungSvor- Der König und die Königin von England trafen am Dienstag vormittag gegen 11 Uhr mit gröberem Gefolge auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin ein. Daselbst fand groher Empfang im Rahmen des hierzu aufgestellten Programms statt. Das Kaiserpaar empfing, umgeben von den Prinzen und Prinzessinnen des Königshauses, seine hohen Gäste und Verwandten und begrüßte sich mit ihnen aufs herzlichste. Bald nach der An- kunft der gesamten hochfürstlichen Herrschaften im Residenzschloß fand dort Frühstückstafel statt. Die Einzugsstraßen vom Lehrter Bahnhof bis zum KönigSschloß prangten im festlichsten Schmuck. — Die offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." widmet dem englischen Königspaar einen warmen Willkommenartikel, in welchem sie die bestimmte Hoffnung ausdrückt, daß der Besuch der englischen Majestäten am Berliner Hof das seinige dazu bei tragen werde, die deutsch-englischen Beziehungen in sichere Bahnen zu lenken. Die Londoner Blät ter kommentieren die Berliner Reise Les Königs Eduards durchweg in sehr deutsch-freundlich ge haltenen Betrachtungen. Bei der Galatafel am Dienstag im König!. Schlosse trug der Kaiser die Uniform der Royal Dragons und der König preußische Generalsuni- form. Während deS Mahles plauderten die Majestäten angeregt miteinander. Der Kaiser hielt einen Trinkspruch in deutscher Sprache. Die Musik spielte „God save the King". Der König erwiderte ebenfalls in deutscher Sprache. Die Musik spielte die deutsche Hymne. Nach dem Diner hielten die Majestäten Cercle ab. Bei der Galatafel im König!. Schloß brachte Kaiser Wilhelm folgenden Trinkspruch auS: „Es bereitet der Kaiserin, Mir und Meinem ganzen Hause aufrichtige Freude und Genugtuung, Ew. Majestät und Ihre Majestät die Königin in mei ner Haupt- und Residenzstadt Berlin und in die- Projekt zu gewinnen, wenn man nämlich der be treffenden Partei in einer anderen wichtigen Frage eine Konzession macht. So hätten viel- leicht die Freisinnigen für das Tabakhandels. Monopol, daß dem Reiche sehr hohe Einnahmen gebracht haben würde, gestimmt, wenn man ihnen sonst in der Frage der direkten Reichssteuern eine. Konzession gemacht haben würde. Das Tabakmvffopol und eine in der richtigen Weise eipWrichtete Reichserbschaftssteuer hätten dann sein alten Schlosse meiner Vorfahren aufs Herz lichste ivillkommen zu heißen. Alte Traditionen und enge Bande der Verwandtschaft verknüpfen uns miteinander, und unsere mannigfachen Be- Segnungen sind mir stets eine Quelle besonderer Genugtuung gewesen. Noch vor wenig mehr als einem Jahre war eS der Kaiserin und mir ver gönnt, unvergeßliche Tage als Ew. Majestät Gäste in dem altehrwürdigen Schlosse Windsor zu verbringen. Wir Höften, daß es Ew. Majestäten kaft» Mfgebracht. Jede Lrt von Steuer hat ja stets die Schattenseite, daß sie denen, die sie be zahlen müssen, oder die sie wirtschaftlich trifft, nicht gefällt, so ist es auch mit dem TabakhandelS- monopol, aber eS ist schon nachgerechnet worden, daß LüS geplante Tabakhandelsmonopol in einer Form hätte eingeführt werden können, welche die deutsche Tabakindustrie nicht sonderlich geschädigt hätte; /X HWßM DoWrDHchächtr Brantttkstttnnronopol ist HiuidelstchdMpvl bekanntlich fchün vom ReVhStag übgefihnt wordrn, und die Zigarren- bostchqfillinstMtr, lste W Elektrizi- tätSsteNer, Gassteuer und Jnseratensteuer haben Lie best^ Aussicht, vollständig abgelehnt -u werden. Wie sollte da eine Finanzreform zustandekom- men? Ferner besteht ein hartnäckiger Streit über die Nachlaßsteuer zwischen der Regierung und der konservativen Partei und der Zentrums partei. Dabei hat aber ein unparteiischer Kenner der deutschen Finanzpolitik, der Professor vr. Koeppe (Marburg) in einer sehr schätzenswerten Arbeit über die ReichSfinanzreform nachgewiesen, -aß die gewaltigen Fehlbeträge in unseren Finanzen nicht allein mehr durch indirekte Steuern aufgebracht werden können, und daß zur Schönung der unbemittelten VolkSklassen die Be sitzenden noch zu einer direkten Steuet für die Reichskafse herangezogen werden müssen. Die Nachlabsteuer hält Professor Koeppe auch für ver fehlt in ihrer jetzigen Form, eine Reichsver mögenssteuer verwirft er aber auch, wegen der- fasfttngSmätziger Bedenken bez. der Rechte der Bundesstaaten, und auS demselben Grunde hält er auch eine ReichSeinkommensteuor für ünan- nehmbar. Die einzige direkte Reichssteuer ist nach dem Urteil des Professors Koeppe die richtig aus gebildete Reichserbschaftssteuer, weil sie so einge richtet werden kann, daß sie mit anderen Rechten und Steuerfragen nicht in Konflikt kommt. Man sieht au» allen diesen. Verhältnissen, -aß die ge samten Steuervorlagen zur Durchführung der ReichSfinanzreform sehr große Fehler und Mängel Haden, und daß der ReichSschatzsekretar Sydow zum Teil ganz unannehmbare Vorlagen dem Reichstage unterbreitet hat. Diese großen parlamentarischen Fehler wären aber vermieden worden, wenn die Regierung vor der Fertig- stellung der Steuervorlagen mit den Parteien Fühlung genommen hätte. ES ist ja an sich in hohem Grade wahrscheinlich, daß auch dann eine glatte Annahme der Steuervorlagen nicht statt- gefunden hätte, aber diejenigen Vorlagen, die fast alle Parteien verwerfen, hätten dann dem Reichstage auch erspart werden können, denn sie sichren nur zu vergeblicher parlamentarischer Arbeit und zu zwecklosen Sitzungen. Dann gibt eS auch noch ein Mittel, mn die eine oder die andere Partei doch noch für ein neues Steuer- vestellULge» vwrdm bet allen Postaustalren de« deutsch« Reiche», für vischostwrrd« und Umgegend bet unser« Zrtvmgdboien, somie in der »rfchäftestrll« diese« Blatte« angrnomm«. Schluß der «eschkstttzrlle Abend« 8 Uhr. S«h»««Rg. diese gut gelüftet und nötigenfalls unter Benutzung von Coattkürbrn gut geheizt werden. Bei der Verwendung von Coakskörben ist Vorsicht geboten, da durch die Entwicklung von Kohlenoxyd leicht Gefahren für die Hausbewohner entstehen können; es muß daher für reichliche Lüftung gesorgt werden. Außerdem sind die Bewohner der überschwemmten Ortschaften darauf hinzuwersrn, daß die Brunnen vor der Benutzung mehrere vollständig «tSMumpeu und zu reinigen sind. S-ni-lkche A«tthaRpt»a«aschaft. nur kurze Aufenthalt nur angenehme Erinne rungen hinterlassen wird. ES gereicht der Kai serin und mir zur ganz besonderen Freude, daß Ihre Majestät die Königin, unsere geliebte Tante, den Glanz dieser festlichen Tage durch den Zauber ihrer gewinnenden und liebenswürdigen Anwesenheit erhöht. Wir sind ihr besonders dankbar, daß sie die Reise in den nordischen Win ter nicht gescheut hat, um uns durch ihr Erschei nen in Berlin den Beweis ihrer verwandtschaft lichen Gesinnung zu geben. Ew. Majestät können versichert sein, daß zugleich mit Mir auch Meine Haupt- und Residenzstadt und das gesamte Deut- sche Reich in Ew. Majestät Anwesenheit ein Zei chen der freundschaftlichen Gesinnung erblickt, welche Ew. Majestät zu diesem Besuche bewogen hat. Das deutsche Volk begegnet dem Beherr scher des mächtigen britischen Weltreichs mit der ihm gebührenden Achtung und sieht in dem Be suche eine neue Bürgschaft für die fernere fried liche und freundschaftliche Entwicklung der Be ziehungen zwischen unseren beiden Ländern. Ich weiß, wie sehr unsere Wünsche nach Erhaltung und Festigung des Frieden» übereinstimmen und ich kann Ew. Majestät kein schöneres Willkommen bieten, als mit dem Ausdrucke der zuversichtlichen Ueberzeugung, daß Ew. Majestät Besuch zur Ver wirklichung jener unserer Wünsche beitragen wird. Indem ich noch der Hoffnung Ausdruck verleihe, daß das weite Reich, über welches Ew. Majestät herr schen, auch fernerhin gedeihen und blühen möge, weihe ich mein GlaS Ew. Majestät und Ihrer Majestät der Königin Wohl!" Auf den Trinkspruch des Kaisers erwiderte der König von England Folgendes: „Im Namen der Königin wie für mich selbst sage Ich Ew. Majestät unseren wärmsten Dank für die Worte des Will- kommens, mit denen Ew. Majestät uns soeben begrüßt haben, und nicht weniger für den ebenso freundlichen wie glänzenden Empfang, welchen Ew. Majestät und Ihre Majestät die Kai- serin, sowie Sw. Majestät ganze» HauS und Ihre Haupt- und Residenzstadt uns heute bereitet haben. Obgleich ich meine wiederholten Besuche in Kiel, WilhelmShöhe oder Cronberg in angenehmster Erinnerung behalten habe, so gereicht eS mir doch zu besonderer Ge- nugtuung, datz eS der Königin möglich war, mich beim gegenwärtigen Besuche zu begleiten, und daß wir ihn in diesem alten Schlosse Sw. Majestät ich« »«Va-Mnd» für h« folg«»« La, und Hließlichd« AMwoch« und «omuttwud« ersched. -F ov Btt XUfttlUMg MG vaus L «A 7V PMNMWch« I chvufiv« B«st«llgÄd. ckWchw RmmMm kost« IO tzkwuu« der Aettuugttprttöltst« «587. Der säcUche LrMter, La-e-latt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend AintSßlatt der Kgl. Schulinspettio« und des Kgl. Hauptzollamtes Inserate, welche in diesem Blatte dir wettest» «rrdrelmug Wen, »erd« bl« vorm. 10 Uhr angenommen, größer« und kompliziert» Anzeigen tag» vorder, und koste« »tr oirrgrspaltme KorpuHeile IS «l, di« Reklamrzeile 30 «l Geringster Jnseratenbettag 40 «l. Für Rückerstattung emgesandtrr Manuskript« usw. leine Sewllhr. DgS ip den fitzten Tagen ausgetretene Hachwaffer ist in einer großen Anzahl von Otten des hiesigen Bezirk« auch m die Wohrumge« O«p so haß die Bewohner sie haben räumen müssen. „ . Da z« befürchten ist daß Krankheiten entstehen können, wenn die rassen Wohnungen ohne weitere« wieder bezogen werden, wollen der Herr