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DeranlworMch« «ebakleur: V«1 Setz«. - Dm» mb D«riag- ««I Sak« tu Mittwoch den 23. November 1921 Nr 273 Dte-es Blatt enthäll «e amtttth« ^5kan«ünach«W>» »er «mla-aaplmaanfchast.de» «mlsgerlchl» mch des Sladlral» za Dippoldlamalde Weitzeritz-Zettung ^n<,<«z-»imz MI» Anzeiger siir DiPpoMswatte, Schmieteber, »1l «elleste AEilNKF des BeAEe-s »»«»»»- ««»»»««»«»WWW» >,,,><>>' —— - . Merteüädrück LÄMK.o-neS»' MWMMklS. tragen. - Stnzeln« Dummen, Ay Ps F<rnspr«<1>er: Amt DIppoldimoaldeRr. 8. G^netndevertxmds-G trolumto Nr. 3. — Poflkbuk- Konto: Dresden 12548. WWWWWWWWWWWWWWW^v^ 87. Jahrgang vertllcheS «n» SSchsischeS Dippoldiswalde. In den letzten Tagen sind dl« von der Baugenossenschaft Groß-Dresden an -er Welßerltzstraße er richteten Häuser — wenigstens teilweise — bezogen worden. Mit ihrer Fertigstellung ist der bestehenden Wohnungsnot wenigstens wieder zu einem kleinen Telle gesteuert worden. Wer von der Ratsmahle her die Häuser erblickt, kommt wohl — und nicht ganz mit Unrecht — auf den «Stanken ausgebauter Scheunen. Und diesem Gedanken ist schon wiederholt Ausdruck gegeben worden. Auch der Architekt, der die Pläne entworfen, mußte, wie uns glaubhaft versichert wird, auf einer Eisenbahnfahrt unfreiwillig Zeuge und Hörer solch barten Urteils sein. Wem es aber möglich ist. vom Schloß herab oder von Häusern der Rosengaffe und Garjen- straße aus einen Blick auf die Neubauten zu werfen, der wird sich über das schmucke Aussehen dieser Seiten nur freuen können. Und so schmuck wie diese Seiten, ist auch das Innere. Jedes Haus enthält 4 schöne, ganz gleich große Wohnungen, bestehend aus einer einfenstrigen Wohnküche mit Kochherd und Ofen sowie Gaseinrichtung, einem zweifenstrigen Schlaf zimmer nach den Giebelselten und einem schönen Wohn zimmer mit Kachelofen neben der Küche. Die Räume sind etwa 14:15:16 Quadratmeter groß und haben auch sämt lich elekktrische Lichtanlage. Bon der Küche aus ist ein kleiner Borratsraum durch eine Tür abgetrennt, der Abort ist vom Treppenhaus aus zu erreichen. Zu jeder Wohnung gehören zusammenhängend ein kleineres Kellergelaß und ein großer Heller Kellerraum, der leicht als kleine Werkstatt ver wendet werden kann. Unter dem Dach ist ein geräumiger Trockenboden, für jede Wohnung ein abgelrennter Boden raum zum Einstellen von Schränken oder dergl. und eine schöne, Helle Dachkammer mit geraden Wänden und Fenster nach dem Giebel zu, die allerdings nicht heizbar ist. Sie kann je nach Bedarf dem Mieter im Erdgeschoß oder 1. Stock zugewiesen werden. Das Waschhaus ist, von außen zugäng lich, im Keller eingebaut, geräumig und mit schönem großen Kessel ausgestattet. Die Aschegruben liegen neben dem Grund- stücks-Eingang dicht an der Straße. Man hat dies aus Er sparnis-Rücksichten beim Abtransport der Asche getan. Zu nächst mutet der Gedanke, eine Aschengrube an der Straße zu bauen, vielleicht komisch an, so wie er ausgeführt ist, kann man ihn aber nur begrüßen. Die Sandsteinverblendung gibt dem Gartenzaun zugleich Stütze und ein geschloffenes Bild. HMler den Häusern liegt dann ein kleiner Hofraum und Garten. Für jedez, Wohnungsinhaber ist ein Stück Garten land vorgesehen, für den einen liegt es vor dem Hause, für andere an der Giebelseite, für wieder andere hinter dem Hofe. Ilm non möglichst gleich große Flächen zuzuweisen, ist «s nötig, einen schmalen, spitz zulaufenden Landstreifen von dem angrenzenden, jetzt »on der Gartengemeinschaft benutzten Grundstück abzutrennen. Es ist dies auch um deswillen ganz leicht möglich, weil einer der Mieter der neuen Häuser dort «n Stück Land aufgibt, da er nun hier Garten mit erhält: aber dieser Abtrennung werden leider rechte Schwierigkeiten entgegengesetzt, die wirklich nicht nötig wären. Will der Besitzer des angrenzenden Landes nicht verkaufen, so ist das zu verstehen, wenn auch im Interesse des großen Ganzen nicht gutzuhetßenr begrüßen die bettoffenen Gartenmieter einen Umzug nach einem anderen Landstück nicht mit Freuden, kann man es ihnen wohl nachfühlen, unrecht ist es aber, wenn unbeteiligte Dritte sich um diese Angelegenheit kümmern, nur um den Besitzwechsel zu hintertreiben. Nun, die Häuser sind fertig, bald sind sie voll bezogen und jede Mkekspartei wird im kommenden Frühjahr auch Ihren Garten - bestellen können. — Da nun der Bau von Häusem hier zur Lat geworden ist, finden sich auch immer mehr Mitglieder für die Gnoffenschaft: keine Woche vergeht, wo nicht An meldungen vorliegen. Vielleicht ist es möglich, daß im näch sten Jahre weitere Häuser von selten der Baugenoffenschaft Groh-Dresden hier errichtet werden. Alljährlich im November vereinigte die priv. Schützen- I «Allschaft in Vorkriegszeiten ihre Mitglieder zum Stiftungs- ! Mt«, dem sogenannten Schützenschmause. Im vergangenen Jahre machte man den Versuch, diese Sitte, wenn auch nicht mtt Schmausen, wieder aufleben zu lassen, fand aber doch Anklang damit. Dieses Jahr jedoch kamen, s alsdtt Gesellschaft rief, alle Mitglieder herbei und viele Gäste ! kEen sich ein. das SNftunsfest würdig zu feiern. Gegen IW Personen konnte der stellv. Vorsteher. Herr Hamann, be grüßen, als er am Montag abend im Schühenhaussaale die Tafel eröffnete. Namens des Gesamtvorstandes entbot Herr vderttn. Stodttat Schwind an Stelle des als Retterkönig zu «n Schützenmajestäten zählenden Vorsitzenden den Erschie nenen herzlichen WillkommenSgruß. Es sei Sitte der Schützen, um die Zeit der MartinsganS sich zu frohem Feste zu vereinen, um die Bande der Freundschaft zu erneuern. Viele, denen froh« Stunden im Leben kärglich zugemeffen feien, wollten nicht fehlen und fehlten nicht, ein Beweis, daß das Fest Daseinsberechtigung habe. Er begrüßte die Gäste, besonders die, die aus dem Thürtngerland herbeigekommen, freute sich der großen Zahl junger Schützenbrüder, wünschte, daß der Geist der Vaterlandsliebe und Manneszucht weiter unter den Schützenbrüdern lebendig bleibe und schloß mit einem Hoch auf die Gesellschaft. Herr stellv. Vorsteher Hamann begrüßte in längerer Rede die Schützenmajestäten, die Herren Schwarz, Möget und Haubold, und deren Mar schälle. Herr Hörl gedachte der Schützenfrauen, die mit ihren Ehemännern Lei- und Freud im Geschäft teilen und nun auch an der Freude des Stiftungsfestes Tell haben sollten, tn den Tagen des Schützenfestes aber ein Auge zudrücken möchten. Herr Hahn sprach auf das Kommando, Herr Jäckel auf die Gäste, während Herr Haubold in seinen Dankesworten für bas den Majestäten gewidmete Hoch feststellte, daß mehr als 60 Mitglieder tn den letzten Jahren -er Gesellschaft beige treten seien. Möchten sie alle, den alten Traditionen nach eifern. Herr Schützenmajor Stadttat Gieholk krank auf das gute Einvernehmen zwischen Schützen und Kommando einen kräftigen Schluck und Herr Stadttat Schwind sprach den Wunsch aus, daß nicht nur die Feste, sondern auch die Ver sammlungen einen gleich guten Besuch aufweisen möchten. Ein launiges Tafellied hob die Stimmung ganz bedeutend, seinen Verfassern brachte man ein dreifaches Hoch, ein Doppelquartett aus Schützen - Sangesbrüdern unter Herm Börners Leitung erfreute während der Tafel und auch später nochmals mtt verschiedenen ernsten und heiteren Vorträgen. Dann aber ging man zum Tanze über und blieb noch lange, recht lange in froher, ungetrübtester Stimmung beisammen. — Die Ziehung der 2. Kriegerheimstätien-Lotterie, die am l 4. und l 5. Oktober stattfinden sollte, findet nunmehr am j 5., 6. und 7. Dezember in Dresden statt. Reichstädt. Die am Sonntag hier stattgefundenen Ge meinderatswahlen haben einen ganz bedeutenden Ruck nach > rechts ergeben Zwei Wahlvorschläge waren eingereicht worden, die Liste Zimmermann der bürgerlichen Parteien und die ' Liste Hayn der sozialdemokratischen Partei. Bei 496 Wählern von 696 Wahlberechtigten und einem ungiltigrn Stimmzettel Stimmzettel entfielen 359 Stimmen auf Liste Zimmermann ' und l 36 auf Liste Hayn. Die Sitze-Derteilung ergibt darnach i 9 Sitze für erstere Liste, 3 für letztere. Bei der letzten Wahl war da» Ergebnis 6 : 6. Schmiedeberg. Die .Freie Bühne für künstlerische Volks- splele, Dresden' veranstaltete am Sonntag im hiesigen Gast hofe eine Auffahrung des .Totentanz-Spieles'. Daß aus dem Splel ein Erleben wurde, beiderseits, bei Darstellern und Hörern, möge den jkntzen Künstlern als bestes Lob gesagt sein. Das Splel vom Tode, der alle ruft, der dem einen erwünscht, dem andern ungerufen siommt, der alle zum Tanze befiehlt, den jungen Landsknecht und den müden Bauer, den König und das kranke Mädchen, zog kurz, aber eindrucksvoll vor über, und wundervoll war es, wie Ton, Wort, Bild und Be wegung tn einem Rhytmus Zusammenstössen. Man sah neben einigen besonders schönen Einzelletstungen überall ehrlichen Kunstwillen am Werke, und das Ganze war beseelt vom künstlerischen Feuergetste des jungen Leiters der Gruppe, der auch aus -er beherrschenten Rolle des Todes eine meister liche Leistung schuf. Großölsa. Bei den Gemeinderatswahlrn am vergangenen Sonntag wurden hier je 5 Bürgerliche und Sozialdemokaten gewählt. — 2m benachbarten Klein-Isa 5 Bürgerliche und 3 Sozialdemokraten., Borlas. Am Totensonntage erfolgte die Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen. Unter den Klängen eines Trauermarsche» zog die Gemeinde nach der schön gelegenen Denkmalsstätte. Lehrer Thiel feierte den Tag als einen, der uns erinnert an schwere» Herzeleid, und mahnt zu inniger Dankbarkeit. Sodann hielt der Pfarrer der Kirchspiel» die Weiherede. Umrahmt wurde die Feier von Gesängen de» Männergesangvereins und der Schulkinder. Da» Denkmal, ein 3 Meter hoher Granitblock, trägt 2l Namen der Gefallenen und gereicht dem Ort« zur besonderen Zierde. Der schlicht«, künstlerisch gut durchgearbettete Entwurf zum Denkmal stammt von Architekt Richard Kühn in Dresden. Dresden. Nach eingrhenden Beratungen im Kultus- " Ministerium mit den Vertretern der Hochschulen, den Ver tretern der Volksschulen, der Seminarlehrer usw. ist ein Plan für die Umwandlung der Seminare und ein Studienplan für «in 3jähriges Studium aurgearb«itet worden. D»ndsLtzllch soll bei einem Umbau der Seminare der Entwicklung mehr Spielraum gelassen werden. Ueberall sind FSrder- oder Uebergangsklaffen in Aussicht zu nehmen, die dem Volk« schiller nach 7- oder 8 jährigem Bolksschulbesuch den Heben- gang zur höheren Schule gestatten. Pesterwitz. Die bei dem Raubmordversuch schrver oer letzte Frau Frehner befindet sich auf dem Wege der Besserung. E» machte sich eine größere Schädeloperation nötig, wobei drei Knochensplitter au» dem Gehirn entfernt wurden. Es besteht die Hoffnung, daß man Frau Frehner am Leben und auch arbeitsfähig erhalten kann. Leipzig. Am Sonntag früh stürzte rin 19 Jahre alter Bierausgeber aus dem Fenster seiner im 4. Stockwerk eine« Hauses der Lößnitzer Straße gelegenen Wohnung herab und verstarb bald darauf. Vermutlich liegt ein Unglücksfall vor. Oelsnitz i. V. Die feierliche Einweihung der hier neu erbauten katholischen Kirche, die den Namen St. Karl Borro mäus-Kirche trägt, fand am 20. November durch den Bischof von Meißen, vr Schreiber, statt. Bautzen. Der Streik der Textilarbeiter in Ostsachsen hat sich nach dem Schettern der Vermittlungraktion ganz bedeutend ausgedehnt. Es stehen insgesamt bereit, etwa 12000 bis 13000 Textilarbeiter in Ostsachsen im Streik, noch bevor die von den Arbeitgebern beschlossene allgemeine Kündi gung, die etwa 40000 Arbeitnehmer trifft, wirksatn wird. Bautze«. Ein Unfall hat sich in dem Host einer Fabrik der Südvorstadt ereignet. Ein 12 jähriger Knabe fand in der Nähe einer Schleuse einige keine schmutzig-grlbglänzende Stückchen Masse, die er in die Hosentasche steckte. Sein Vater hat den Fund für Kolophonium gehalten. Nach einer Welle setzte sich die Masse in der Hosentasche in Brand, so daß die ganze Kleidung de» Knaben mitbrannte. Schnell herbei geeille Männer erstickten die brennende Kleidung und retteten so den Knaben. Er hatte aber starke Brandwunden «Men. Man nimmt an, daß die betreffende Masse Phosphor ge wesen ist, das mtt Alteisen in Berührung kam und in Brand geriet. Die Erörterungen sind noch nicht abgeschlossen. Von Schritt zu Schritt. General Rollet tn Berlin hat seine blondere Arbeitsart. Wenn man da draußen tn der Welt — natürlich mit Ausnahme von Pari» — allmählich wie- der einmal der Ueberzeuguna ist, daß «S tn Deutsch land wirklich nichts mehr abzurüsten gibt und das- S Zett wäre, die kostspieligen UeberwachungSauLschüsft aus Deutschland herauszuziehen, dann fühlt sich Ge neral Rollet tn Berlin, der oberste der Äbrüstungs kommtsfare, In seiner Existenz bedroht. Er steht sich dann, um tn Berlin noch länger tn so vorteilhafte! Weise sein hohe» Arankengehalt tn gewaltige Mark- summen umrechnen zu können, gezwungen, die Not- wendig Kit seine« wetteren Verbleiben» tn Berlin da- durch zu beweisen, daß er befiehlt, diese» oder jenes an produktiven Werken in Deutschland zu zerstören Da die Herstellung allen Kriegsmaterial» bekanntlich aus technischem Wege geschieht, kann e» nicht auSblei: den, daß man dazu Wertzeugmaschinen braucht, wie das tn der Technik nun einmal üblich ist. Da man also mit Friedenswertzeugen Kriegsmaterial Herstellen kann, muß man die YriedenSwerkzeuge zerstören. Da« ist eine so einfache Logik, daß man, da Herr Rollet ja Wohl noch einige Zett in Berlin verbleibt, schon jetzt berechnen kann, wann nach seinen Wünschen di« letzte Dreh- und Bohrbank tn Deutschland vernichtet sein wird. Irgend etwas haben Herr Rollet und di« Seinen immer zu zerstören, und, wenn es einmal an Ideen mangelt, greift man aus Altes zurück und verlangt, daß das zerstört werde, dessen Weiterbestand man vor einigen Monaten genehmigt hat. So ging e» bekanntlich den Deutschen Werken, und so soll e» jetzt auch Krupp gehen. In Paris weiß man bei allen Gelegenheiten nicht genügend zu betonen, daß die völlig auf Friedensarbeit «mgestellten Essener Werke Krupp» unter dem Feuerbereich der französischen Kanonen liegen und daß man deshalb auch Duis burg und Düsseldorf nicht räumen werde. Aber di« zur Zerstörung bereltstetzenden Kanonen genügen al. lem Anschein nach nicht, man will auch die deutschen Arbeiter wieder einmal zur Zerstörung vorschicken. Di« Arbeiter wollen aber nicht mehr, wie sie auch bei den Deutschen Werken nicht mehr wollen. Eie denken nicht mehr daran, selbst die zerstörenden Hammerschläg« zu tun, um sich nicht um ihr eigen Brot durch eigen« Hand zu bringen. Sie erheben Einspruch, denn ein mal muß endlich Schluß sein mit dem Zerstörungs- Willen, hinter dem ja doch nur der Vernichtungs- Wille steht, der neuerdings auch schon den «lick aus unsere großen chemischen Fabriken wirst, die der Kon kurrenz da drüben ja schon längst ein Dorn im «ug. ist .«mH in diesem Falle genügt e» den «hauvintste»