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Messer DTageblall ««d Anxelgr» MedlM ma Zsiyrigrr). .sxK,. Amtsötatt für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 163. DievStag, 16. Juli 1V12, abends. 6S. Jahr-. La» Riesaer Tageblatt rrschelat jede» Lag abend« mit Rurnahme der Corm- nnd Festtag«. Bi«rteljShrIicher Beze-ßtzrel» bet Abholung in der Expedition in Riesa I Marl 50 Pfg., durch unsere Tttlger kri in» Hau» I Mark 65 Psg., bei Abholung am Echolter der kaiseri. Poslansloiten I Marl 65 Psg., durch den Brirstrügrr frei in» Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch Monat-abonnenirnt« werden angenommen. Ae»ei»ri»-Auuah»e sür die Rümmer de» Slu»gabetageS bi» vormittag L Uhr ohne Gewübr. Prei» sür dir kieingespaltene «3 ww breite Aorpu»zeile 18 Psg. (Lokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — EeschüstSsirVe: Vorth« st raß» 6V. — Für di« Redaktion veraniwortlich: Arthur Hühnel in Riesa. Nachdem nach Mitteilung der Königlichen AmtShauptmannschast Meißen die MkMls »Md Klanensenche in Winkwitz erloschen ist, werden die mit Bekanntmachung vom 4. Juni 1912 — Nr. 128 de« Riesaer Amtsblattes — auf Grund von 8 168 der AuS- führungSoorschriften des BundeSratS »um viehseuchengesetz vom 7. Dezember 1911 (Gesetz, und Berordnung»blatt 1S12 Seite 83 flg.). fite den Ort Nünchritz angeordneten Beschrän kungen wieder aufgehoben. Hinstchtltch der link« der Llbe gelegenen Ortschaften des amt»hauptmannschaftlichrn Bezirk» bewendet e» bet der Bekanntmachung vom 2V. Juni 1912, wonach für diese Ort schaften die Beschränkungen weiter in Kraft bleiben. 1680 d L. Königliche Amt-Haudtmannschaft. Freitag, den IS. Jnli 1912, mittags 12 Uhr, soll da» auf der Feldparzelle Nr. 91 des Flurbuch» für Mehltheuer anstehende Korn gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hölzig'S Restaurant. Riesa, am 15. Juli 1912. — Der Gerichtsvollzieher des Kgl. AmlSgerlchtS. Gasmefserleihgebühr. Gemäß § 7 der neuen SaSbezugSordnung vom 24. Mai 1912 haben wir die GaS- messerlethgebühren, wie folgt, festgesetzt: sür einen 3 flammigen Messer auf jährlich 2 M. 40 Pfg. - . 5 - ... 3 M. — Pfg. - . 10 . - . . 4 M. — Pfg. . - 20 . . P . 6 M. — Pfg. . . 30 a . v . 8 M. — Pfg. . - 50 . . . . 12 M. — Pfg. Diese Sätze treten am I. Juli 1912 in Kraft. Gasmesser, für welche seit mindestens 5 Jahren Miete bezahlt worden ist, können durch sofortige Zahlung von sovielmal 10°/» de» festgesetzten Verkaufspreise», al» Miete für weniger al» 10 Jahre entrichtet worden ist, zu Eigentum erworben werden. Alle anderen Messer bleiben Eigentum de» Gaswerke». Anträge auf Erwerbung de» Eigentum» sind bi» spätesten» den I. August 1912 bei der Direktion de» Gaswerke» schriftlich oder mündlich zu stellen. Riesa, den 25. Juni 1912. Der R«t der Stadt Riesa. Fnd. Der 2. Lermtn der Gemetndeanlagcn ist am 1. Juli diese» Jahre» fällig und bi» längsten» den 20. Jnli dieses Jahres an unsere Steuerkasse abzuführen. Der Rat der Stadt Riesa, den 29. Juni 1912. K. Am 12. Juli 1912 ist hier ein Hund (Rehptnscher) etngesangen worden, da er ohne Steuermarke betroffen worden ist. Der rechtmäßige Eigentümer diese» Tiere» wird hiermit aufgefordert, » binnen 3 Lagen hier abzuholen, Widrigenfall» über dasselbe nach den bestehenden Vorschriften verfügt werden wird. Der Rat der Stadt Riesa, am 16. Juli 1912. Rig. Obst-Verpachtung. Die diesjährige Obstuutznng an der Nünchritz—Langenberger Straße soll Sonntag, den 21. Juli, nachur. 4 llhr, im GesellschastShause öffentlich an den Meistbietenden verpachtet werden. Nünchritz, den 15. Juli. Der Semeiudevorstand. Obst-Verpachtung. Die diesjährige vdpnutznna an den hiesigen Kommunikationswegen soll Sonntag, den 21. Juli d. I., vor«. V-H Nhr, im hiesige« Gasthofe an den Meistbietenden verpachtet werden. Nick ritz, am 16. Juli 1912. Der Semeiudevorstand. Freibank Röderau. " Morgen Mittwoch früh von 7 Uhr ab Rtndfleischverkauf, roh, Pfund 55 Pfg. Der Gemeindevorstand. Oertliches nnv TSchstsches. Riesa, 16. Juli 1912. —* Im Stadlpark findet heute abend da» dritte AbonnementSkonzert statt, da» von der 68er Kapelle auSgeführt wird. —* Der Krei»verein Riesa im Verband Deutscher Handlungrgehilfen zu Leipzig hatte an seine Mitglieder und Gäste Einladung zu einem zwanglosen Beisammensein am letzten Sonntag in Bahrmann» Gasthof in Nünchritz ergehen lassen, der außerordentlich zahlreich entsprochen worden war. Die Veranstaltung nahm einen sehr schönen Verlauf. Bei einem Konzert wurde im Garten der Kaffee eingenommen und dann begann im Saal da» übliche Tänzchen. Sehr angenehm wurde diese schweißtreibende Beschäftigung durch Vorträge unterbrochen, zu denen sich befreundete Herren de» Gesangverein» «Orpheus- und stlmmbegabte Mitglieder de» KreiSveretn» in liebenswürdiger Weise bereit gefunden hatten. Lieder im Doppelquartett wie im Einzelgesang, Rezitationen ernsten und heiteren Inhalt» lösten mit humoristischen Vorträgen, Ptstonsolt re. ab und trugen nicht zum wenigsten dazu bet, da» Der- gnügen zu einem gelungenen zu gestalten. Die Rückfahrt nacht» mit Extraschiff bet lustigen Weisen der Kapelle bildete einen würdigen Abschluß de» Ausfluges. —* Vorige Nacht wurde von der Polizei ein Mann festgenommen, der in Gastwirtschaften verschiedene Betrügereien verübt hat. Er hat Personen gegenüber an gegeben, daß er Obermonteur bei der Ueberlandzentrale Gröba sei und die Befugnis habe, Leute einzustellen. Einigen Leuten, denen er Arbeit versprochen hat, hat er die Kapier« abgenommen und sich von ihlken Geld ge liehen. Er gab an, ein Militärinvalid aus Berlin zu sein. Die bet dem Manne vorgefundenen Papiere laute ten auf die Namen Kupferschmied Max Schmidt, Former Gustav Geißler, Tischler Johann Schmey und Zimmer mann Eduard Josef Güllbert. — Aus einer wahrschein lich mittels Nachschlüssels oder Dieterichs geöffneten Woh nung in der Bismarckstraße wurden dieser Tage 10 Mark gestohlen. — Heute nachmittag ist von der hiesigen Polizei der frühere Krankenwärter Alois Artmeier fest genommen worden, der von der Staatsanwaltschaft zu Nürnberg wegen Diebstahls gesucht wurde. — Bei einer hiesigen Geschäftsinhaberin erschien dieser Läge ein Mann, dir angab, Reisender der Firma zu sein, von welcher die Frau ihre Süßrahm-Margarine beziehe. Er habe mit zuteilen, daß in der letzten Rechnung etwas nicht in Ordnung sei, außerdem werde die Firma künftighin Rabatt gewähren. Tie Frau hat sich schließlich bereit gefunden, den Betrag der Rechnung in Höhe von 22 M. an den angeblichen Reisenden zu bezahlen. Von der Fir ma, der sie bald darauf hiervon Mitteilung machte, wurde der Frau aber der Bescheid, daß die Firma im hiesigen Bezirk keinen Reisenden beschäftige, also auch keiner Geld einkassieren könne. Die Frau ist demnach einem Schwindler in die Hände gefallen. — Wie gemeldet wird, wird der in Köln stationierte »g. 2- der Manöoerpartei zugeteilt werden, die au» dem 4. Armeekorps (Provinz Sachsen) und dem 19. (2. kgl. sächsische») Korp» zusammengesetzt ist, während auf der Gegenpartei, die au» dem 3. Korp» (Provinz Brandenburg) und 12. (1. kgl. sächsische») Korp» besteht, ein Parfeoal- Luftschiff Aufklärungsdienste leisten soll. Ferner sollen an den Kaisermanöoern etwa 15 bi» 20 Fltegeroffiziere teilnehmen, die zu gleichen Teilen auf beiden Parteien ver wendet werden. Im vorigen Katsermanöoer waren im ganzen nur 8 Fltegeroffiziere tätig. Di« genaue Anzahl der Fliegeroffiziere und die Su-wahl der Flugzeuge für die Manöver ist endgültig noch nicht festgesetzt worden. Die Teilnahme de» »Freiwilligen Fliegerkorps- wird sich nicht ermöglichen lassen, da e» erst in der Gründung be griffen und nicht anzunehmen ist, daß bi» zum 11. Sep tember die Organisation soweit gediehen ist, daß e» bei den Manöern in Tätigkeit treten kann. Diese werden nicht zuletzt delhalb besondere» Interesse erregen, weil die Zuteilung von Flugzeugen an die aufklärenden Kaoallertemaflen stattfinden soll, so daß man die Auf- klärungStätigkeit dieser Waffe gleichzeitig, mit der der Lenk- ballon» und der Flugzeuge beobachten kann. Eine ver hältnismäßig große Kaoalleriemaffe von je 12 Regimentern auf jeder Sette, der je eine reitend« Artillerieabteilung mit 8 Batterien zu 4 Geschützen zuteilt wird, tritt in Dtvtsiou». verbänden In Tätigkeit und außerdem find den 8 Infanterie divisionen KavallerteeSkadron» zugetellt, sodaß im ganzen bei den diekjähren Kaisermanöoern außergewöhnlich große Reitermaffen beteiligt sind. Flugzeuge, die den Kavallerie divisionen bitgegeben werden, werden auch voraussichtlich ihr Zusammentreffen mit den Lenkballon« zur Anschauung bringen. Eine wirksame Bekämpfung der letzteren durch Flugzeuge geschieht bekanntlich am besten durch Ueberfltegen Heute aveiid^grotzes und Herabwerfen von Sprengstoffen. Hierbei sei daran erinnert, daß die »Z.-Luftschiffe- bereit» Proben ihrer außerordentlichen Steigfähigkeit gegeben haben. Einmal ergab sich, daß diese da» 2*/, fache in dieser Beziehung leisten wie Flugzeuge, und ferner wurde bei dem Fluge in Freiburg nach Konstanz konstatiert, daß der ,L. Z. 12- (der »Z. 3- der Militärverwaltung) die Höhe von 1400 Meter, die zum Ueberfltegen de» Schwarzwalde» nötig war^ in viel kürzerer Zeit erreichte al» der schnellste Flieger, der 35 Minuten hierzu gebrauchte. Sowie bei den Fliegern wie bet den militärischen Zuschauern ist man nach diese« Leistungen der Ueberzeugung, daß die »Z.-Schiffe- die Flugzeuge sehr wirksam abwehren können, zumal sie auch mit Gewehren ausgerüstet sind. —* Am Meer. Alljährlich strömen Tausende von erholungsbedürftigen Menschen an die wogende See. Die einen zieht's vielleicht nach der von meilenweiten Waldungen geschmückten Ostseeküste, wo ein reicher Kranz von idyllischen Badeorten zn längerem Verweilen einlädt. Und die anderen, sie wandern nach der in ihrer Art imposanten, von Ebbe und Flut getragenen Nordsee, wo ebenfalls so manches präch tige Fleckchen Erde winkt. Es ist nahezu unbegreiflich, wie etliche behaupten können, an der See sei es langweilig. Das Meer mit seinem Branden und Brausen, seiner majestätischen Ruhe und seiner wechselnden Farbe, es hat einem doch so vieles zu sagen, wenn man es nur hören will. Die rastlos flutenden Wellen, stolz einhereilend -im weißglitzernden Gischt, sie reden vom Auf und Nieder des menschlichen Lebens; sie erzählen von geheimnisvollen Tiefen, sie klingen nach Freude und Leid. Schon mancher hat in der Wogen flüchtigem Spiele das Bild der menschlichen Vergänglichkeit geschaut. Unser heimischer Dichte»? Rudolf von Gottschall hat dafür die schönen sinnigen Verse gefunden: Ich aber starr' ins Meer hinaus! Mein selig Hoffen, freudig Liebe», ich hab' es in den Sand geschrieben; die nächste Welle löscht cS auS .. Und daneben das lachende, den Augenblick genießende Leben! Große und kleine Menschenkinder am sonnigen Strande. Die Kinder werfen Sandburgen auf oder patschen bis zu den Knien ins Wasser. Die Erwachsenen schwatzen und flirten und machen Pläne für den Nachmittag. Da das Surren eines benzinduftenden Motorbootes, hier ein überfüllter Passa gierdampfer und dort — allgemeines freudiges Hallo! — ganz in der Ferne ein wirkliche» stattliches deutsche- Kriegs schiff! Vormittag ist herum, man weiß kaum, wie. Zumal wenn man nach stärkendem MeereSbad noch ein Stündchen MilitSr-Konrert.