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ilen von 3. beginnt Damen wie vept. 1904. artt« 18.8b leib, Markt ! 19.50 bi» Sörse 15.60 00, Erbsen Kartoffeln »eizenmehl, eu. 50 IrA tück 5-14. ). Roggen- lichen Be- »on Herrn rn Bischof. > Großen- ßreßfonds über r An- räger »über n Ge- ann. — : Eold- ingen. le» Ber- n Stoffe !d dieses erreicht, werde», ber sein infolge- um die Spalt- on dem sierstofi. irren*), rgestellt igarren rofessor ockholm r Nach« zabe in l»r. L. Sll.1 8089 whaft wkrdk» dir ^qc'r-all,.»- «rUIjkw odrr drrrn «au',' » ^ 4!» der,chtt>l «ied>-rdotung bedeutender «abatl- Gin Wort zu gunsten der kath. Presse. Ter Ouartalswechsel steht vor der Türe: die Winter- monate nahen heran. Da sei auch uns ein Wort gestattet. Seit zwei Jahren geht nun die „Sachs. Dolksztg." hinaus in die Leserwelt. Wie vielfach und mannigfach sind die Wünsche und Forderungen, die wir täglich vertreten! Kein einziger Stand kann behaupten, daß wir uns nicht seiner Interessen angenommen haben. Wenn wir für die Wünsche des Volkes in allen seinen Teilen eintreten, so erfüllen wir nur eine Pflicht, unser soziales Programm erfordert dies, und wir halten uns stets daran. Aber gerade das Do l k hat deshalb das größte Interesse, daß unsere Zeitung groß und einflußreich wird. Je mehr dieselbe gelesen wird, um so ausgiebiger ist die Vertretung der religiösen, politi schen und wirtschaftlichen Forderungen des Volkes. Es ist also eure ureigene Sache, Katholiken, daß ihr für die Ver breitung unserer Zeitung eintretet! Die weitgestaltete Ausbreitung derselben gibt uns auch die Mittel an die Hand, um allen Ansprüchen der Leser ge recht zu werden. Aber ohne Geld, ja ohne viel Geld kann man auch den Zeitungskrieg nicht führen. Die Kassen müssen gefüllt sein. Unsere Gegner wissen das wohl und handeln danach. Blicken wir hinüber zur sozialdemokrati schen Presse, die riesige Ueberschüsse für ihre Parteizwecke abwirft: aber da liest jeder Genosse auch seine Zeitung- Wie weit sind wir leider hiervon noch in Sachsen entfernt! Wir wollen gar nicht davon sprechen, daß viele Katholiken geg nerische Blätter lesen, die Zahl jener, die sogenannte farb lose Zeitungen lesen, ist jedenfalls noch größer. Und doch ist gerade bei uns in Sachsen nicht die gegnerische Presse der größte Feind des Katholizismus. Diese erkennt man auf den ersten Blick und liest bereits mit Argwohn und Vorsicht die Notizen. Das Gift, welches offen angeboten wird, ver fehlt seine Absicht. Aber die farblose Presse bietet das Gift in versteckter Form. Da sie es allen Leuten recht niackien will, darf sie eher den Gegner verteidigen, wie die katholi schen Angelegenheiten: da muß man froh sei», wenn sie da von objektiv kurz berichtet. Ueber die Angelegenheit der Gegner freilich gibt es ausführliche Berichte. So ziehen in der farblosen Presse die Katholiken immer den Kürzeren. Wer kann auch heutzutage, wo die Richtungen so scharf aufeinanderstoßen, noch parteilos sein? Kein Mensch! So kann aber auch keine Zeitung sich mehr neutral halten. Wir möchten doch einmal ein Blatt kennen lernen, an dem der überzeugte Katholik und Zentrumsmann, der Protestant, der Evangelische Bund, der Liberale und der Freisinnige seine Freude haben können. Bis jetzt ist es uns noch nicht zu Gesicht gekommen. Ein solches Blatt müßte statt eines An zuges aus dem gleichen Stoff eine Kleidung von recht ver schiedenartigen Fetzen tragen: schwarz, braun, grau, grün und gar noch rot! Nimmt man aber einen Menschen ernst, der täglich in einein solchen Fastnachtsanzug herummar schiert und dabei noch versichert, er sei unser bester Freund? Just aber so ist cs, wenn ein Katholik und Zentrums- mann ein farbloses Blatt in sein Haus hereinläßt. Dieses versichert ja, daß es allen Leuten gefallen wolle: es müßte also in jeder Nummer die verschiedensten Farben zeigen. Ter Redakteur macht es nicht einmal allen Kreisen seiner engeren Gesinnungsgenossen recht. Jeder möchte am liebsten verlangen, daß seine persönlichen Interessen vertreten wer den, der Fabrikant jene der Industrie, der Arbeiter jene der Arbeiter, der Bauer jene der Landwirtschaft, der Städter jene der Konsumenten usw. Da wollten wir erst den Aller- U«sbl>S«giger lsgeblsn für lvadrdeti. steckt u. Seidel« N-dEc»r ,°nn°n ,E„, der cs ,-r.ig ^ ^»I.on «rocht i„ b-„r,> IN chrom Bckan.mnsr- ° c r a >°n» - Weltskünstler von bringt, die verschiedensten Parteien gerecht zu Kein Mensch kann aus seiner Haut fahren, auch jeder Re dakteur hat seine bestimmte politische Ansicht, die er min destens am Tage der Wahl selbst und einige Wochen vorder auch in seinem Blatte bekundet. Wenn nun aber der Re dakteur eines sogenannten farblosen Blattes am Wahltage gegen das Zentrum zum Kampfe ruft. w kann man von selbst daraus schließen, daß er das Jabr über nicht das Zentrum lobt und die Interessen vertritt. Wenn er angibt, dies doch zu tun, so ist er eben ein Heuchler, dem von rechtswegen abgcsprochen werden sollte, daß er überhaupt ein Blatt redigieren darf. Die farblose Presse sicht es auch nicht aus unsere Jntcr- essen ab, sie sieht nur auf unseren Geldbeutel: diesen will sie erleichtern durch das Abonnement und die Inserate. L-ie selbst rühmt sich ja noch, daß sie keine bestimmten Ideale irgend einer Partei vertrete, sie kann somit nur den Zweck haben, allerlei Klatschnachrichten zu verbreiten und dabei für den eigenen Geldbeutel tüchtig zu sorgen. Deshalb hinaus mit der farblosen Presse ans katholischen Familien! Kein Mensch läßt einen buntscheckig gekleideten Fastnachts- gasl das ganze Jahr bei sich zu Tisch sitzen. Aber ebenso entschieden dürfen wir fordern: Herein mit der katholischen Presse! Ohne ein täglich erscheinendes ka tholisches Blatt kann heute niemand mehr auskoinmen, wenn er nicht ganz rückständig werden will. Tie wichtigsten Er eignisse spielen sich aus dem Erdball ab: wir erinnern nur an den blutigen Krieg im fernen Osten, an den so große Kosten verursachenden Ausstand in Südwestafrika. Darüber berichtet unser Blatt stets sehr eingehend. Tie politischen Fragen sind auch nicht immer so einfach und so klar, daß sie jedermann ohne weiteres versteht und beurteilen kann: ein zuverlässiger Führer ist nötig. Nun dürfen wir ohne jede ttebertreibung von »ns sagen, daß wir ein solcher Führer sind. Schon unsere Verbindungen »>it Parlamentariern be fähigen uns hierzu. Gerade in diesem Winter aber kommen im Reichstage eine Reihe hochwichtiger Fragen zur Entscheidung- I» erster Linie stehen die Handelsverträge, die für alle Stände von höchstem Interesse sind. Der Landwirt hofft Schub für seine Produkte, bessere und lohnendere Bezahlung derselben, da von aber hat der Handwerker und .Kaufmann den größten Vorteil, denn auch heute noch gilt für die weitesten Staaten Deutschlands: „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt!" Aber dieselben Handelsverträge sollen auch dem Arbeiter Schutz bieten vor der Konkurrenz des Auslandes und seiner Ware, und wenn der Jnlandsmarkt kanftüchtiger ist, hat wieder der Arbeiter den Hanptvorteil. lieber die neuen Han delsverträge und ihre Bedeutung können wir um so zuver- lässsger und eingehender berichten, als wir einen parlamen tarischen Mitarbeiter in Berlin haben, der direkt aus der Onelle schöpft. Dann kommen hierzu die Verhandlungen über das neue Militärgesetz und die gesetzliche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit für die Infanterie. Noch mehr Interesse aber werden die Beratungen über den Toleranzantrag des Zen trums erregen: gerade hierbei werden unsere Leser stets besten Ausschluß in unserem Blatte finden. Aber auch der unterhaltende Teil wird nicht vernachlässigt: eine Reihe spannender und sittenreiner Romane steht zu unserer Ver fügung. so daß auch hier Herz und Gemüt seinen Teil er hält. Deshalb dürfen wir vollberechtigt an unsere seitberi- gen Freunde die Bitte richten: Bleibt uns Iren! Wir dür- dicncn damit unserer gemeinsamen guten Sacku? und arbe,- ten mit uns: ^ .. „Für Wahrheit, Recht und Freiheit. Politische Rundschau. Deutschland. — Den Mitgliedern dcS Reichstages wurde durch den Grasen Ballesrrem mitgeteilt. daß es der Wunsch des Kaisers sei. den Reichstagsabgcordneten Gelcgeiihcrt zu geben, an der Enthüllung des Kaiser Friedr.ch-DenkmalS am 18. Okmber teilnehme» zu können. Fürst Herbert Bismarck f. Als einstens der Tele graph die Kunde brachte: „Fürst Bismarck ist tot! da er- griff diese Meldung doch das gesamte deutsche Volk. Knn großer gewaltiger Staatsmann war nicht mehr, auch die, welche in vielen Fragen zu seinen Gegnern gehörten, leisteten dem Geistcsheroen ihre Anerkennung. Am gestrigen Mon tag hieß es wieder: „Fürst Bismarck ist tot": aber das deut sche Volk wird nickst ergriffen. Wer kannte den verstorbenen Fürsten Herbert Bismarck? Der nun verewigte FürstHerbert Bismarck hat das Unglück gehabt, daß er einen zu großen Vater besaß, an den er nie heraureichte, dessen geistige Größe den Sohn erdrückte. Gewiß hat ihn der Vater rasch und schnell emporgehoben, aber dessen Lckurz war sein Ruin, der Vater batte auch nach seiner Entlassung noch politische Be deutung, der Sohn dagegen war vernichtet. Man hat seine Demission als preußischer Staatsminister damals für über eilt angesehen. Denn Kaiser Ästhet», II- war dem jungen Bismarck gut gesinnt, vielleicht auch, weil er bereits erkannt hatte, daß von dessen „Hausmeiertum" die Hohenzollern nichts zu befürcheu haben. Als er in leitender Stellung uwr, sah man ihn nur als die aussührende Hand seines Vaters an, und wo er einmal selbständig eingriff, machte er Fehler. Im Samoa-Streit hat er die deutschen Interessen nicht ent schieden vertreten, erst der von ihm betritelte Gras Bülow hat uns dort zu jenem Rechte verhelfen, das wir bean spruchen nmßten. Man bezweifelte deshalb auch ganz all gemein, ob er überhaupt das Zeug zu einem Staatsmann hatte. Ter Verstorbene hat auch eine parlamentarische Lauf bahn hinter sich: dem preußischen Herrenhause gehörte er seit dem Tode seines Vaters an, hat dort aber höchst selten geredet. Reichstagsabgeordneter war er sckwn bon 1884 bis 188st für Lauenburg, aber diese Periode war nur ein Lückenbüßer. I8st.'i ließ er sich »nieder in den Reichstag wählen und sah nun seine Hauptausgabe darin, den leiten den Persönlichkeiten Steine in den Weg zu legen. Als guter Redner erwies er sich nicht: er sprach abgehackt und stockend. Nur selten nahm er an den Verhandlungen teil, in den Kommissionen arbeitete er nie mit. Zuletzt gehörte er der Reichspartei an. Sei»» Wahlkreis Jericho»» ist von der So zialdemokratie gefährdet: ob ihn die Reichspartei halten kann, ist sehr fraglich: der Name des Fürsten hat hier noch die Wahlen gemacht. Aus dem Grabstein des Verblichenen müßte die Aufschrift stehen: „Er war der Sohn seines Vaters!" — Hohenzollern und „Welfen". Die Presse brachte mancherlei Ausstreuungen des Inhalts, es seien zwiscben Berlin und Gmunden Verliaudlungen ans der Grnndlage einer Abtretung hannoverischer Landesteile an das welfische Haus im Gauge. Die „Nordd. Allg. Zlg." schreibt offiziös dazu: ..Wir weisen deslialb diese Behauptung als völlig unbegründet zurück und fügen narb lü»m. daß in der so- 6 1 Fest-Prolog zur Fahnenweihe des kath. Arbeitervereins Leipzig (Gruppe West) am 11. September 1004. Wolken ziehen. Gewitterwolken Schmer gewaltig. — droh'u Verderbe» Und Vernichtung allem Menschenhandgebilde Und dem Menschen selbst. Dem Herrn der Schöpfung. — Wer schafft Blitzableiter, um zu schützen. Die in Angst und Furcht erzittern, Eigner Ohnmacht sich bewußt? Wolken sind's nicht, die ich ni»ine; Menschenmassen sind es. Die von Land zu Land, fluten Arbeit suchend. Arbeit findend. Broterwerb znr Leibesnahrnng. Erdenleben. Lust und Schonung — Drohen Durchbruch allen Schranken Die Gesetz und Sitte schufen; Höhnen Gott und Ewigkeit, Sinnen Tod dem Christentums. — Wer Hilst Seel' und Glauben schützen? Kirche, fest auf Petri Fellengrimde stehend Eint der Erde Völkcrscharen. Führt auf Hiinmelspfade alle: Jung und All und Arni und Reich. Kündet Gottes Wort und Willen. Spendet Segen. Gnadcnfülle. Wacht und schützt mit Mutterlreue. Trutzt der Feinde List und Stürmen, Allen ist sie alles morden: Heerschar Gottcö, wohl geordnet. Und der Zeiten Lauf beachtend Baut zur rechten Zeit sie rechte Mittel Sichert Erdenwohl und Himmelsglück. Jedes Heer braucht mannigfache Waffen, Uebt im Waffendienst die Mannschaft ein. Um im Kampfe mit vereinten Kräften Siegeslorbeeren zu erringen. Kirche Gottes bat Vereine vielerlei. Kleine Vesten sind es die den Feind zmn stehen zwingen Und des Bürgers Hab und Leben sichern. Neue Zeit bringt neue Feinde. Und die Kirche sammelt neue Truppen. Stattet ans mit guter Wafsenrüstnng Uebt znm Geisterkampf die Kräfte: Arbeiter die unter treuer Leitung Ansgewählt ans den Arbeiterscharen, Sammeln froh sich im Verein znm Kampfe Um des Lebens höchste Güter. Es trat in Leos Jubeljahre ') In L-iPügS Vorort Plagwitz-Lindenan Durch Fischers Arbeit unter Priesterleilnng Ein Er'iverein im Sachsenland ins Leben Der imqes't'eut ans Katholiken Die Arbeitglieder sammelt unter wahren Namen. ') 1^88 Papst Leo XIll. goldenes Pricsterjubiläum. ') Ludwig Fischer. Swrif'setzer. storb in Lindrnau. ') «ott'r ed Schmitz. Kaplan in Leipzig, jetzt Pfarrer in Hastenrat Meinprovinz. «) stift»ng»taq des kitholischen Arbeitervereins Leipzia- Plagwitz-Lindenan ist 19. März 1888. Gar viel verkannt als kleine Schar Hat sechszchn Jahr sie treu geschaffen. Rekrntenarbeit mar's. die lange, schwere. Nun ist die Schar geschult, gestärkt. Und endlich beut erhält sie dieses Banner, Das immer dringender ersehnet worden. Auf zur hehren Arbeitsfeier! Weihe soll durch Priesterhand erbaiten, Was des Künstlers Fleiß geschaffen, Und im Gotteshanse zeigen Was wir sind und was wir wollen. Ein alter Stamm und festgeschult Schar um sich junge Kräfte Znm Irenen Bund um Josefs Bild. St. Joses zeigt das Arbeitszeug: Das soll dein Himmelsschiiisset sein! Weiß-grün, des Sachsenlandes Farben, künden, Daß ,ren wir stell» zu König. Vaterland. Und Leipzigs Wappen rnst daß Bürgerpflicht Wir üben stets mit christlichem Gewisse»! Halt deine Fahne bock». Verein! Inmitten grimmer Feindesschar. Wenn klein die Herde auch, doch treu, ?o ist der Sieg dir sicher. Li>ht ir-'i, zur Falme allezeit ihr Männer! Voran sollt schreiten ihr im Sachsenland. Ja Ordnung. Zuckst und Ehristensinn. -a wird der kulwlstckie Arbeiterverein In Leipzigs glänzender Verrmeskrone Sei» und bleibe» ein echter gut geschliffener Edelstein. Gott segne die christliche Arbeit! F. I>, 11. September 1S04.