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Schönburger Tageblatt Filialen.- in Altstadtwaldenburg bei Her Freitag, Sen 17. Januar 1902 sie können ab und zu einmal auch englische Kanonen gebrauchen. Um für die Noth gerüstet zu fein, nehmen sie sich von Zeit zu Zeit Geschütze bei den Engländern oder wird dem So vertauschen ihre alten gegen neue englische. Dies von den englischen Berichterstattern nicht immer innersten Wesen nach beurtheilt und weiter erzählt, wurde Anfangs September v. I. gemeldet, man b) o) ä) habe Delorey bei Blakfontein 3 Kanonen abgenommen. Das war ebenso richtig wie unrichtig. Telarey führte drei Kanonen mit sich, die sich nicht im allerbesten Zu stand befanden, und als er nun bei den Engländern schöne funkelnagelneue Armstrongs sah, überkam ihn das unwiderstehliche Gelüst, auch einmal aus solchen zu schießen. Er ließ deshalb die tapferen Tommies Sturm laufen aus seine fast unbrauchbaren Geschütze, bemächtigte sich inzwischen der jungfräulichen englischen und zwang die Engländer zu einem „siegreichen" Rückzug mit den drei eroberten Burenkanonen, indem er sie mit ihren eigenen Kartätschen beschoß. Die Tommies wollen auch nicht mehr gegen Delarey ausziehen, seitdem sie an ihm die üble Gewohnheit be merkt haben, ihnen die Schuhe auszuziehen, was ja unangenehme Gefühle weckt, wenn man über den steinigen Boden barfuß zurück zu den englischen Linien muß. Wenn sie zu Pferde sitzen dürfen, sind sie noch dazu zu bewegen, aber zu Fuße will kein Tommy mehr hinaus, um Delarey zu fangen. Gar mancher wurde darob schon in die Heimat zurücktransportirt mit einigen Jahren Festungsstrafe als Reisegepäck. Selbst in Pretoria fühlen sich die Engländer nicht sicher; es vergeht kaum eine Nacht, in der die Wacht posten nicht verstärkt werden müssen. Und Lord Kitchener "Waldenburg, 16. Januar 1902. Neues aus dem Burenlager berichtet ein gewisser Heemstede Obelt, der mit seiner Familie soeben aus Südafrika in Amsterdam angekommen ist; er weiß viel des Interessanten und für die Kriegslage Bezeichnenden aus dem Burenlager zu erzählen. Obelt saß längere Zeit in Pretoria, das er am 8. December verlassen hat, gefangen und hat seine Wissenschaft theils aus eigener Erfahrung, theils aus dem Munde von Kriegsgefangenen. Er erzählt: Die Wegnahme Von so und soviel englischen Convois und Lagern hat es mit sich gebracht, daß die Buren theilweise nicht bloß die erbeuteten Waffen führen, son dern davon auch große Depots anlegen. So führt nun dieser oder jener Trupp statt oder neben Mauserge wehren auch Lee Metfords, und gar mancher armer Tommy mag aus seinem eigenen Gewehr den Tod empfangen haben. In der Hand der Buren sind die Lee Metfords erst eine brauchbare Waffe geworden, als sie, die Meisterschützen, sofort erkannten, daß sie fast alle Rechtsschutz haben. Seitdem gehören zur Aus rüstung einer Burenabtheilung immer auch einige Eisen- feilen, mit denen sie das Gewehr corrigiren. Mit den Gewehren der Engländer haben die Buren selbstverständlich auch die Bajonette mit übernommen. Und so sehr sie sich nach ihrem Kampfgebrauch anfäng lich auch dagegen sträubten, diese Waffe zu gebrauchen, so sind sie doch allmählich dazu gekommen. Daraus erklärt sich auch, wie die Buren bei Tweefontein die englischen Vorposten überrumpeln konnten, „ohne daß ein Schuß fiel." führen nicht bloß englische Gewehre, ten Richter der Braut, ohne Zulassung eines Geistlichen oder anderer Perf . abgegeben und über dieselbe ein legales Protokoll in gesetzlicher Form ausgenommen werden. Der Richter hat hierbei aller Einwirkung auf die Willenserklärung der Pacis- centen sich zu enthalten, wodurch jedoch nicht ausgeschlossen ist, daß derselbe über die Willensfreiheit sich durch Befragen der Paciscenten Gewißheit verschaffen, auch dieselben auf die gesetzlichen Folgen dieser Verträge aufmerksam machen könne. 8 8. Dergleichen Vereinigungen können sowohl vor Eingehung der Ehe, als während derselben geschlossen, auch mit Beobachtung der in tz 7 enthaltenen Vorschriften wieder aufgehoben oder verändert werden. Aus die religiöse Erziehung derjenigen Kinder aber, welche das sechste Jahr bereits erfüllt haben, ist der Abschluß, die Aufhebung oder Veränderung solcher Vereinigungen ohne Einfluß. Bekanntmachung. Die Amtsräume des Stavtraths, der städtischen Sparkaffe und des Standes amts werden Montag, den 20. dieses Monats, gereinigt; sie sind daher an diesem Tage für alle nicht dringliche Angelegenheiten geschlossen. Waldenburg, am 16. Januar 1902. Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. W. Witternngsbericht, ausgenommen am 16. Januar, nachm. 4 Uhr. «^nmeterstaod 764 mm reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -j- 4,,« 6. (Morgens 8 Uhr -s- 3" 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Lust «ach " 82'/° Tbauvnukt -I- 1,r 0. Windrichtung: Nordwest. Niederschlagsmenge m den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 7,, mm. Lambrechts Potymeter 8^ -gitternngsansstchte« für den 17. Januar: Trübe, bei lebhaftem Winde aufhciternd. Bekanntmachung. Herr Schmiedemeister und Wagenbauer Friedrich Wilhelm Schlimper hier ist heute als Mitglied des Rathscollegiums hiesiger Stadt verpflichtet worden, was hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Waldenburg, am 16. Januar 1902. Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. W. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lnuzeuau, LichtensteinrEalluÜerg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen leuba-Niederham, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf * 8 Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Bekanntmachung, die confessionelle Erziehung von Kindern aus gemischten Ehen be treffend. Auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts werden im Hinblick auf die bevorstehende Aufnahme schulpflichtiger Kin der in die Schulen nachstehend die ZZ 6 — 8 des Gesetzes vom 1. November 1836, betreffend die Ehen unter Personen evangelischen und katholischen Glaubensbekennt nisses und die religiöse Erziehung der Kinder von Eltern dieser verschiedenen Con- sessionen, zum Abdruck gebracht. Dabei wird auf die Nothwendigkeit eines recht zeitigen Vertragsabschlusses über eine etwa beabsichtigte abweichende confessionelle Erziehung von Kindern aus gemischten Ehen noch ganz besonders hingcwiesen. Waldenburg und Glauchau, am 13. Januar 1902. Die Bezirksschulinspection für Waldenburg. Kretschmer, B. Schulrat Lötzsch. 8^- ... Die aus gemischten Ehen erzeugten Kinder sind in der Regel in der Confession des Vaters zu erziehen. Es ist jedoch den Eltern gestattet, durch freie Uebereinkunft unter den im fol genden Z vorgeschriebenen Erfordernissen hierüber unter sich etwas Anderes festzu- setzen. 8 7. Eine solche Uebereinkunft der Brautleute oder Ehegatten über die Confession der Kinder ist an eine Einwilligung der Eltern, Vormünder oder Geschlechtskuratoren nicht gebunden; es sind jedoch hierbei theils die allgemeinen Bedingungen eines rechtsbeständigen Vertrags, theils auch folgende Formen zu beobachten: a) vie Erklärung muß vor dem ordentlichen Richter des Bräutigams oder Ehemannes, und insofern derselbe ein Ausländer ist und im Jnlande ein bestimmtes Wohnsitzrecht noch nicht erlangt hat, vor dem competen- schläft keine zwei Nächte in ein und demselben Quartier! Tie Erklärungen, wie die Engländer in ihren Be richten zu der großen Zahl ihrer Gefangenen kommen, finden auch aus dem Munde Obelt's ihre Bestätigung: die Gefangenen sind zum großen Theil Viehaufseher, die nie in ihrem Leben ein Gewehr in Händen gehabt haben. Weiter hat sich auch eine Zahl Buren unter worfen, die wieder zu Frau und Kinder kommen wollten und dann in die Refugie-Campen geschickt wurden; hat man nun für gewisse Berichte einmal zu wenig Ge fangene, so werden diese „Surrenders" aus den Refugie-Campen geholt und trotz aller Reclamationen als Kriegsgefangene weggeführt. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Ter Kaifer, der Dienstag Mittag die Präsidien des preußischen Landtags empfing und abends in Potsdam einem Vortrage des Leutnants v. Stolzenberg über besten Erlebnisse in China beiwohnte, hörte Mittwoch Vormittag die Vorträge des Chefs des Civilcabinets und des Landwirthschaftsministers v. Podbielski. Mittags empfing er den Chef des Marinecabinets v. Senden nach dessen Rückkehr aus England. Präsident Roosevelt beabsichtigt, dem Prinzen Hein rich von Preußen zu Ehren ganz besonders groß artige Festlichkeiten zu veranstalten. Ein ameri kanisches Geichwader soll den hohen Gast auf hoher See begrüßen. Ter Ncwyorker „Sun" hofft, daß sich die Teutsch-Amerikaner nicht allzusehr in den Vorder grund stellen, sondern daß die Feier den Charakter einer amerikanischen tragen werde. Ter Prinz tritt , UUp Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herm Urscheint täglich mit Ausnahme der g . . , G Kaufmann Otto Förster; in Kaukungen bei scheinende Nummer bis ^Elttag . , II» FU lälUxII /I Wilhelm Dahler, Cigarreiffabrikant an der —Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg.