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Blatt Amts und des Stadtraihes 24. August 18W Sonnabend iobei» h uoä 8 - rg, Montag, den 26. August L8SZ: Viehmarkt in Bischofswerda ut !8 - leitet >6itöv. Mied- r a i. 2. Als Beiblätter: Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). , allen llngen, ersandt -ts ain ich in ern zu '83- zniir uge' Grund gelegt war. Es ist deshalb ganz natürlich, wenn die Erinnerungsseste, die heute uns bewegen, auch zu einem Rückblick in die Jahre leit dem Kriege unregen. Denn alle diese Feste wären umsonst gefeiert, wenn nicht die Gegenwart der großen Vergangenheit entspräche, wenn wir, das Heer, nicht dieselben geblieben wären wie damals. Aber wir dürfen hoffen, daß wir es sind! An deS Reiches und des Heeres Spitze sehen wir unseren erhabenen obersten Kriegsherrn im Geiste König Wilhelm'S schöpferisch und unermüdlich thätig, das deutsche Schwert scharf und tüchtig zum wuchtigen Hiebe zu erhalten, uns Allen ein eben solches Bespiel, wie es der große Kaiser war. In der Armee herrscht auch heut Pflichttreue, Selbstzucht, Gehorsam, Opferfreudigkeit und das durch ernste Arbeit berechtigte, jeder Ruhmredigkeit abholde Selbstgefühl und ! Vertrauen auf die eigene Kraft. Dank dem wachsamen - Auge ihres obersten Führers aber schreitet die Armee stetig fort auf der Bahn kriegsgemäßer Ausbildung und Aus rüstung. Die Treue, die unser Kaiser uns bietet, wir haben sie gehalten und werden sie stets halten, gemäß unserem vor Gottes Angesicht gelobten Eide, so lange daS Herz schlägt. Mag auch der lange Friede, die nagende Sorge um das tä tliche Brod oder die Gewohnheit behag lichen Erwerbens, die Sucht nach Geld und Gut, nach Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. VreiS für die einspaltige Cor- Dnlck und Verlag von E. L. Für st er's Erden in Pulsnitz. urst, t, rsh Bescheidenheit bei Zuversicht auf die eigene, durch strenge ' Arbeit erlangte Tüchtigkeit waren die Elemente, aus denen sich der Geist des Heeres zusammensetztc. So hatte der edle König seine Soldaten in seinem Sinne denken gelehrt, so sie erzogen m seinem und zu seinem Geiste. Aber er und sein Heer waren auch Eins mit dem hinter ihnen stehenden Volk, dem ewig frisch sprudelnden Quell, aus dem das Heer sich ergänzt und zu dem es wieder zurück strömt, und in der Seele des Volkes stand fest begründet das Vertrauen auf Gott und die gerechte Sache, wie die treue Anhänglichkeit an seine Fürsten. Sein ganzes Volk stand hinter seinem Könige und unter den Volksgenossen ragten hoch empor die Männer, das Dreigestirn, das des Königs kluge Wahl sich erkoren hatte als Gehilfen zur Vollendung des Baues, der seine Krönung am 18. Januar 1871 im Königsschlosse zu Versailles finden sollte. Der Erscheint: Mütwoch und Sonnabend. puSzeile (oder deren Raum) 1V Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausch', Kamenz, Carl Daberkow,Gro - röhrSdorf. Annoncen-BureauSvon Haase - stein L Vogler, Jnvalidenda l. Rudolph Mosfe und G. L. Daube L Comp. Kutsnitz. DiebrnundvrWfigKev Aahvgaug Unser deutsches Heer. In einem Artikel „Zum 18. August" schrieb das „Militärwochenblatt" in Berlin u. A.: Ein höherer, un gleich bedeutungsvollerer Gedenktag als die voraufgegangenen Schlachttage ist uns der 18. August, an dem sich durch Das, was vor 25 Jahren geschah, und durch Das, was geschehen soll, alle unsere Gedanken auf unseren obersten Führer, unseren Heettkönig und größten Helden, unseren Kaiser und Komg Wilhelm den Siegreichen vereinigen. Sowie der 18. August, der Tag von Gravelotte—St. Privat, der Zett nach genau zwischen den Tagen von Weißenburg nnd Sedan liegt, so kann allein nur unser Heldenkaiser der Mittelpunkt alles Gedenkens, alles Feierns in diesem Erinnerungsjahre sein. Denn es ist unzweifel haft: die damals ins Feld rückende Armee war ausschließ lich sein Werk, das Ergebmß seiner treuen, jahrzehntelangen, unendlich schwierigen, durch Unverstand und Böswilligkeit °, t gestörten und gefährdeten Arbeit, ein Werk so festge lugt und unerschütterlich, daß es den stärksten Stürmen -Notz zu bieten vermag bis auf den heutigen Tag und auf lange hinaus, ein Werk dabei, das nur durch den Geist und in dem Geiste lebt, den sein Meister ,hm emgehaucht hatte. Dieser Geist trug ebenso damals die Borbedingungen des Sieges in sich, wie es stets im Kriege der Geist der Völker und Heere, nicht aber Zahl und Ulechanische Vollkommenheit gewesen ist und sein wird, der das Zünglein der Waage des Schlachtengeschicks lenkt. Pflichttreue Selbstzucht und Gehorsam, Opferfreudigkeit, erste der Drei, Fürst Bismarck, der große gewaltige Kanzler, den Deutschland noch heute zu besitzen das all- beneidete Glück hat, dann Graf Moltke, der Schlachten- denker und Graf Roon, der Organisator des Heeres: die Drei hat ihr Herr schöner und würdiger geehrt und ge feiert, als es hier zu geschehen vermag; nur wieder holt sei hier, was König Wilhelm beim Festmahle zu Vendresse am 3. September 1870, dem Tage nach der Capitulation von Sedan, sprach: „Sie, Kriegsminister v. Roon, haben unsere Waffen geschärft, Sie, General v. Moltke, haben sie geleitet, und Sie, Graf Bismarck, haben seit Jahren durch die Leitung der Politik Preußen auf ...... _ . , ._ seinen jetzigen Höhepunkt gekrackt. Ich trinke auf Ihr! Vergnügen und Genuß, die künstlich geM Brigade- nnd Divisions-Manöver. Die Brigade-Manöver werden am 3V. und 31. August, sowie am 2. und 3. September dieses Jahres in den Fluren von Königsbrück, Koitzsch, Petershain, Branna, Kamenz-Spittel, Jesau, Zschornau, Bernbruch, Liebenau, Rohrbach, Neukirch und Weihbach abgehalten werden, die Divisions-Manöverda gegen in der Zeit Vom 5. bis Mit 11. Septbr. dieses Jahres in den Fluren von Lichtenberg, Pulsnitz, Pulsnitz M.-S., Böhmisch-Vollung, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Möhrsdorf, Gersdorf, Rehnsdorf, Elstra, Ländchen, Wohla, Prietitz, Hennersdorf, Gelenau, Wiesa, Kamenz, Lückersdorf, Schwosdorf, Bischheim, Niederlichtenau, Oberlichtenau, Weißbach, Friedersdors, Mittelbach, Großnaundorf, Höcken dorf und Kleindittmannsdorf. Die Besitzer von Feldgrundstücken in diesen Fluren werden hiermit angewiesen, die Feldfrüchte, foweit möglich, bis ZUM 29. dieses Monats abzuernten und besonders werthvolle Grundstücke, wie z. B. Krautfelder und Rapssaaten, sowie Holzschonungen durch Aufstecken weithin sichtbarer Strohwische oder Warnungstafeln kenntlich zu machen. Das Aufstecken von Strohwischen in jedem kleinen Kartoffel- oder Krautfelde hat dagegen keinen Zweck, da diese Stücke sich genügend von selbst kennzeichnen und doch nicht immer geschont werden können. Hierbei ist auch gleichzeitig darauf hinzuweisen, daß ein Anspruch auf Vergütung von Flurschäden nicht begründet ist, wenn das rechtzeitige Abernten unterlassen worden ist. Wenn erfahrungsgemäß die entstehenden Flurschäden zum großen Theile nicht durch die Truppen, sondern durch die Zuschauer verursacht werden, so ist weiter darauf Hinzu eisen, daß der Militärfiscus für Flurschäden, welche durch das znschauende Publikum verursacht werden, Entschädigung nicht gewährt. Für das den Manövern als Zuschauer folgende Publikum wird die Bestimmung in § 368 Ziffer 9 des Reich-strafge,etzbuchs, nach welcher Derjenige, welcher unbefugt vor beendeter Ernte über Wiesen oder bestellte Aecker, oder über solche Aecker, Wiesen, Weiden oder Schonungen, welche mit einer Einfriedigung versehen sind, oder deren Betreten durch Warnungszeichen untersagt ist, geht, fährt oder reitet, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bedroht wird, hiermit ausdrücklich eingeschärft und dabei zu gleich darauf aufmerksam gemacht, daß die Gendarmerie, deren Weisung unbedingt Folge zu leisten ist, angewiesen worden ist, gegen Zuwiderhandelnde unnachsichtlich einzuschreiten, nach Befinden auch mit der Arretur vorzugehen. Den zur Wahrnehmung des Polize-.dienstes befehligten Kavallerie - Unteroffizieren und Mannschaften, welche an einem Ringkragen aus weißem Metall kenntlich sind, stehen alle Befugnisse eines Landgendarmen zu. Alle Geräthschaften, welche Unfälle verursachen können, wie Pflüge, Eggen, Walzen und dergl., sind während der Manövertage von den Feldern wegzunehmen nnd in den Gehöften aufzuheben, Steinbrüche, größere Sand- oder Lehmgruben sind einzufriedigen, kleinere derartige Vertiefungen wenigstens durch darumgezogene Strohseile kenntlich zu machen. Die Herren Gemeindevorstände und Gulsvorsteher haben für Veröffentlichung dieser Bekanntmachung Sorge zu tragen und nach Kräften dahin zu wirken, daß den vorstehens gedachten Anweisungen allenthalben nachgegangen wird. Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t K a m e n z, am 15. August 1895. von Erdmaunsdorff. Den hiesigen Feldgrundstücksbesitzern, sowie dem, dem Manöver folgenden Publikum wird hiermit auf die genaueste Befolgung der in vorersichtlicher Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Kamenz getroffenen Anordnungen aufgegeben. Pulsnitz, am 16. August 1895. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Exerzieren des 1 Feld-Artillerie-Negiments Nr. L2 und Manöver der 1. Infanterie Brigade Nr. 45. Das Exerzieren der III. und reitenden Abtheilung des oben gedachten Regiments wird vom 24. bis mit 28. dieses Monats in dem Gelände, welches durch die Ort schaften Pulsnitz, Elstra, Ostro, Crostwitz, Räckelwitz, Deutschbaselitz, Kamenz, Schönbach, Krakau, Höckendorf und Lichtenberg begrenzt wird, stattfindcn. Darauf folgt bis mit 3. September dieses Jahres das Manöver der obengenannten Brigade in einem Gelände, welches durch die Ortschaften Großnaundorf, Seifers, dorf, Liegau, Radeberg, Ohorn und Pulsnitz begrenzt wird Die Besitzer von Feldgrundstücken werden hiermit angewiesen, die Felofrüchte, soweit möglih, bls ZUM 24. dieses Monats abzuernten und besonders werthvolle Grund stücke, wie z. B. Krautfelder und NapSsaaten, sowie Holzschonungen durch Aufstecken weithin sichtbarer Strohwische oder Warnungstafeln kenntlich zu machen. Gemähte, aber noch anliegende Früchte sind, soweit angängig, auf den von den Hebungen nicht betroffenen leeren Fluren aufzubreiten. " Im Uebrigen werden die Grundstücksbesitzer und das zuschauende Publikum auf die genaue Befolgung der in der amtshauptmannschaftlichen Bekanntmachung vom 15. dieses Monats gegebenen Anweisungen, welche auch für das Exerzieren der Artillerie und Vas darauffolgende Brigade-Manöver in Geltung treten, hiermit aufmerksam gemacht. Die Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher haben für Veröffentlichung dieser Bekanntmachung Sorge zu tragen und nach Kräften dahin zu wirken, daß den vorstehends und den in der Bekanntmachung vom 15. dieses Monats gedachten Anweisungen allenthalben nachgegangen wird. Königliche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t Kamenz, am 20. August 1895. von Erdmannsdorff. Vies§ äufe^ her. «e* ine. MISH«— Wohl!" — So war es vor 25 Jahren. Seitdem begann eine neue Zeit, und gewaltige Aufgaben traten an daS neugeeinigte Reich heran, denn nun galt eL auszubauen, zu sichern und zu festigen, wozu im Schlachtensturm der ischeni^ Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Abonnements - Preis dSS KöMgt. Amtsgerichts Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung.