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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint . . , . ^.e e Abonnement «k»rk des Ämtsgmchts Lidentzock ZiZZL frrtionSpreiS: die kleinst). »en, sowie bei allen Reichs- z-«- w « und dessm Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — 4v. z«hr««««. 88. Sonnabend, den 29. Juli L8S3. I I i Am 25. Juli dss. Js. verstarb zu Leipzig, woselbst er Heilung suchte, Hm Malermeister Hvtnrivk FooAlmss». Er gehörte seit einer längeren Reihe von Jahren dem Stadtverordneten - Collegium als Mitglied an und hat sich durch sein verdienstvolles Wirken im Interesse der Stadt unsere vollste Anerkennung erworben und sich ein ehrendes Andenken gesichert. Wir rufen ihm ein inniges „Habe Dank" in die Ewigkeit nach. Eibenstock, den 26. Juli 1893. Der Stadtrath. Die Stadtverordneten. Vr. sLöru«!». I. Stellvertr.: L. Hans. finden statt: Mittwoch, den 2. August 1893, von Worin. '/.II Mr an im Rothhanse zu Johanngeorgenstadt und Montag, den 7. August 1893, von Worin. /-II Mr an im Amtsgerichtsgebäude zu Eibenstock. Schwarzenberg, am 24. Juli 1893. Königliche AmtshauMannschast. Frhr. v. Wirsing. Lr. Freiwillige GrmdstückMrstcigeriing. Auf Antrag der Erden der Lmlltv I»anlin« verw. 'bVIttlol» geb. Förster in Eibenstock sollen die zu deren Nachlaß gehörigen Grundstücke, und zwar: 1) Folium 313 des Grundbuchs, Nr. 274 und 275 des Flurbuchs, Abtheilung X für Eibenstock und Nr. 946 und 947 de« Flurbuchs, Abteilung ö für genannten Ort, Wohnhaus mit Gärten, geschätzt auf 37,847 Mk. — Pf., 2) Folium 433 des Grundbuchs, Nr. 36 des Flurbuchs, Abtheilung L für Eibenstock, Wiese, geschätzt auf 208 Mk. — Pf., am Montage, dem 7. August 1893, Vormittag 10 Uhr an unterzeichneter Gerichtsstelle und zwar jedes Grundstück einzeln versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen werden vor dem Termine bekannt gemacht, können auch vorher an Gerichtsstelle eingesehen werden. Eibenstock, am 24. Juli 1893. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. 8. össcntl. Sitzung der Stadtverordneten Wontag, den St. Juli 18«:!, Abends 8 Ahr im Rathhaussaale7 Eibenstock, den 27. Juli 1893. Der Stadtverordneten - Vorsteher. I. V: E. Hannebohn. 1) Richtigsprechung der Armenkassenrechnung auf daS Jahr 1892. 2) Begutachtung eine« Nachtrags zum Tanzrcgulativ. 3) Bewilligung einer Liebesgabe an die Verunglückten in Schneidemühl. 4) Mittheilung einer Zuschrift der Königlichen Oberforstmeisterei, die Abgabe von Waldheu betr. 5) RathSvorlage, die Ablösung de« Gartenzinses an die Kirchengemcinde betr. 6) Mitentschließunz über die Aufbringung der Mittel zur Kirchenheizung. Hierauf geheime Sitzung. 'Anmeldung zum Anschluß an die Stadt-Fernsprecheinrichtung. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtung für Eibenstock sind, wenn die Ausführung in dem im Monat September beginnenden zweiten Bauabschnitte des laufenden Jahre« gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dem Kaiserlichen Postamt in Eibenstock anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst im nächstjährigen ersten, im Monat April beginnenden Bauabschnitte berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf c« nicht. Leipzig, 1b. Juli 1893. Der Kaiserliche Ober-Postdircktor. Geheime Ober-Postrath Walter. Deutsch-russischer Zollkrieg? Während die Verhandlungen wegen eine« deutsch russischen Handelsvertrages noch in der Schwebe sind, hat die russische Regierung ein Druckmittel anzuwen den für gut befunden, da« den Güteraustausch zwischen beiden Reichen nach dem 1. August beinahe zur Un möglichkeit macht. Am 26. Juni hatte Kaiser Alexander die Einführung eine« Maximaltarifs für eingehende Güter angeordnet, der 15 bis 30 Prozent Zollzuschläge für Maaren aus solchen Ländern feslsetzt, die Rußland nicht daS Recht der meistbegünstigten Nation einräumcn. ES kommen hier besonders Deutschland und Oester reich-Ungarn, Rumänien und Portugal in Betracht, gegen welche dieser erhöhte Tarif mit dem 1. August in Wirksamkeit treten soll. Daß der Maximaltarif seine Spitze vornehmlich gegen Deutschland richtete, kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die schwebenden Verhandlungen des Zarenreichs mit der österreichischen Monarchie nach dem Zeugnisse beider betheiligten Seiten die besten Aussichten auf baldige Verständigung darbicten. Trotzdem ist da» Zustandekommen einer Vereinbarung über gegenseitige zollpolitischc Zugeständnisse zwischen dem Deutschen Reich und Rußland nicht ausgeschlossen, wenn auch für die nächsten Monate infolge de« rücksichtslosen Vorgehen» Rußland« sehr gespannte wirthschaftliche Beziehungen zwischen hüben und drüben eintreten sollten. Bis zur letzten Stunde ist von den mit ein ander unterhandelnden Parteien die Geneigtheit offen an den Tag gelegt worden, den Faden zu einer Ver ständigung nicht abreißen zu lassen. Die „Köln. Ztg.", die in den letzten Tagen wieder holt auf die kritische Gestaltung der Dinge hingewiesen hat, charakterisirte kürzlich die Stellung Deutschland« zu einem Handelsverträge mit Rußland wie folgt: „Frankreich und Oesterreich-Ungarn können sich in der Thal zur Zeit mit Rußland ohne jede« Be denken aus den einfachen Boden der Meistbegünstig ung stellen, weil sie ihrerseits der russischen Einfuhr keine nennenSwerthen Zugeständnisse zu machen haben und anderseits für ihre Ausfuhr auch von Rußland keine beträchtlichen Erleichterungen erhalten. Für Deutschland liegt die Sache gerade umgekehrt. Die Herabsetzung der deutschen Getreidezölle von 5 auf 3'/, Mark ist für Rußland um so schwerwiegender, weil Deutschland inzwischen die willkommene Erfahr ung gemacht hat, daß e« nicht mehr ausschließlich für den Bezug der Kornvorräthe, deren e» für die Lebens erhaltung eine« Theil« seine Bevölkerung bedarf, von Rußland abhängig ist, vielmehr seinen Bedarf auch in anderen Ländern vollauf decken kann. Für Deutsch land kommt ferner die erfreuliche Thatsache hinzu, daß, während schon die letzte deutsche Ernte sehr die anfänglichen Erwartungen übertroffen hatte, auch namentlich die augenblickliche Roggenernte einen recht guten Ertrag verspricht und beweist, daß die Befürcht ungen wegen der au« der großen Dürre entstandenen Schäden zum Theil nicht zutreffend waren. So sieht man in Deutschland in dem überwiegenden Theile der wirthschaftlichen Bevölkerung der von Rußland an gekündigten Erhöhung der Zölle durch Anwendung de« neuen Maximaltarif» mit Ruhe entgegen . . . Die deutschen verbündeten Regierungen können der Zustimmung in den weitesten kaufmännischen u. indu striellen Schichten unsere« Reiche« gewiß sein, je rascher u. energischer sie ein russische« Vorgehen mit nachdrück lichen Gegenmaßregeln beantworten. Ein Zollkampf ist niemals erwünscht u. würde, wenn e» mit Schicklichkeit geht, besser vermieden, wird er aber von russischer Seite begonnen, dann ist auf jeden Fall ein wuchtiger, kräftig geführter Kampf um so willkommener, weil er um so rascher zur schließlichen befriedigenden Lösung führen wird. Der Staat, dessen Handel und Gewerbe am meisten unter einem solchen Kampfe leidet, wird, so bald er diese Nachtheile am eigenen Leibe verspürt, um so rascher zu einer nachhaltigen und dauernden Verständigung bereit sein. Daß bei einem energisch geführten Zollkampf zwischen Deutschland und Ruß- land daS letztere Reich der am meisten leidende Theil sein wird, darüber sind alle deutschen Fachmänner einig."