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Tagevlatü Mittwoch, den IS. October. » Ubr M dil «Schst. «rschetnrndr Nummer «gtnommpi. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!, der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. den bi, i»a»mittag» UNd W. Tagesgeschichle. 'Dresden. Im zoologischen Garten wurden an den beiden VANgstvergangenen Tagen» an denen nach Anordnung de» Verwaltungs- Draths ein ermäßigtes Entree von 3 Ngr. für einen Erwachsenen und 1 Ngr. für ein Kind (statt 5 bez. 2 Ngr.) stattfand, zusammen , 7885 Billets, nämlich Mittwoch den 9. d. M. 1567 sür Erwachsene, 781 für Kinder, Sonntag den >3. 4073 für Erwachsene, 1464 für Kinder — zusammen 7885 BilletS — verkauft, die eine Einnahme von 638 Thlr. 25 Ngr. ergaben. Obgleich der Billetverkauf sich durchschnittlich auf die Zeit von 1—5 Uhr beschränkte, ist gleich wohl bei einem Andrange von 5537 Menschen an den Billetaus gaben am Sonntag eine Unordnung oder Stockung nicht vor gekommen. Leipzig, 13. October. Der hiesige Flottencomitö hat heute die fünfte Quittung über Beiträgexzum Bau von Kanonenbooten unter preußischer Flagge veröffentlicht. Dieselbe umfaßt die letzten 2 Wochen und weist einen Betrag von 307 Thlr. (darunter 1 Posten zu 100 Thlr. und.1 bergt. zu 50 Thlr.) nach. Der Gelammt- betrag der hiesigen Sammlung ist jetzt auf,6793 Thlr. gestiegen. Chemnitz, 5. Octbr. Fortuna ist den Chemnitzern immerhin nicht gram. In eine kleinere hiesige Collecte, die deS Hrn. Frey in Gablenz, sind Antheile von dem 50,000 und dem 30,000 Thaler gewinn gefallen, und eine und dieselbe Spielerin hat beide Num mern gehabt! ! ' Berlin, 13. Oct. Die osficiöse „A. Pr. Z." enthält in Betreff der Zusammenkunft in Compisgne folgende Note: „Mit Befriedigung wird das Land aus den Berichten über die Zusammenkunft der Monarchen in Compidgne ersehen haben, daß dieselbe deutlich das Gepräge der freundnachbarlichen Gesinnungen trug, denen der Besuch Sr. Maj. deS Königs einen erneuten AuS- drück zu verleihen beabsichtigte. Die herzliche Begegnung der beiden Monarchen, welche das in Baden-Baden angeknüpste Verhältniß freundschaftlicher persönlicher Beziehungen befestigt hat, und die in dem erhabenen Gaste Sr. Maj. des Kaisers nur die angenehmsten Erinnerungen hat zurücklassen können, wird dem Lande als eine gute Vorbedeutung gelten, daß auch zwischen den beiden Nachbar staaten die friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen fortdauern pnd sich befestigen werden, welche eine der wichtigsten Vorbedingun gen für die Entwickelung und die Wohlfahrt der beiden Nationen bilden. Es gereicht unS zu besonderer Freude, aus dem herzlichen Entgegenkommen, welches dem königlichen Gaste in Compidgne auch seitens der Bevölkerung zu Theil geworden ist, entnehmen zu können, daß der hohe Werth der Aufrechterhaltung und Befestigung eines freundschaftlichen Verhältnisses zwischen den beiden Nachbar staaten in Frankreich nicht minder lebhaft als in Deutschland ge würdigt wird, — und in diesen Gesinnungen, in denen beide Nationen zusammentreffen, glauben wir mit Recht ein erfreuliches Zeichen des wachsenden gegenseitigen Verstauens und eine werthvolle Bürgschaft sür eine befriedigende Gestaltung der Zukunft erblicken zu dürfen." — Der Preußische StaatS-Anzeiger theilt jetzt amtlich mit, daß der König den StaatSminister Frhrn. v. Schleinitz auf sein Ansuchen von der Leitung des Ministeriums der auswärtigen An gelegenheiten in Gnaden entbunden und unter Belassung des Titels und Ranges eine» StaatSmiuisterö zum Minister des königlichen Hause», dagegen den bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am großbritannischen Hose, Wirklichen Geheimrath, Grafen v. Bernstorff, zum StaatSminister und Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt habe. — Der König und dir Königin find heute früh nach Königsberg abgereist, Dir allerhöchsten Herrschaft«« trafen um 7'/, Uhr VW Potsdam hier ein, begaben fich, ohne die Stadt weiter zu berühren, mittels der Verbindungsbahn nach dem Bahnhöfe der Niederschlefisch- Märkischen Eisenbahn, und setzten bann von dort mittel» Extra- zugeS die Reise nach Königsberg fort. Im Gefolge derselben befanden sich der Kronprinz uyd die Kronprinzessin, sowie die sämmtlichen übrigen Prinzen und Prinzessinnen deS königlichen Hauses. Der französische Arönungsbotschafter, Marschall Mac Mahon, Herzog v. Magenta, ist heute früh mit dem rheinischen Courierzuge, mit großem Gefolgt, hier eingetroffeu und im Palais der französischen Gesandtschaft abgestiegen. Die allgemeinste Auf merksamkeit wurde dem berühmten Sieger von Magenta zu Theil, der auf dem Potsdamer Bahnhofe von dem Personal der französischen Gesandtschaft erwartet wurde. Der englische KrönungSbotschaftev, Earl v. Clarendon, ist ebenfalls Gegenstand vieler Aufmerksamkeit. In Königsberg wird der König am 14. October MittagS 12 Uhr mit der gesammten königlichen Familie seinen Einzug hal ten. Vor der Stadt schon, nehmen ihn dtr Kronprinz und die Prinzen des königlichen Hauses nebst Gefolge, die Generalität und eine Deputation deS Magistrats und der Stadtverordneten in Empfang, in und beziehungsweise vor dem Schlosse die Kronprin- zesfin und die Prinzessinnen des königlichen Hauses nebst Gefolge, da» Ofstziercorps, der Oberpräsident, sämmtliche Civilbehörden und die Geistlichkeit. Dienstag, der 15. October, welcher bekanntlich der Geburtstag des letztvcrstorbenen König» war, wird en rvtraite »»gebracht und bei einem Festconcert, welches der hiesige königliche Musikdirector Aug. Papst, Komponist der großen Oper „Die leMfi Tage von Pompeji", im Dome veranstaltet. Beim Banket des KrönungStages tischen die hiesigen Bäcker einen KrönungSkuchrn von fünf Fuß Höhe auf. Man meint, daß ein Rheinwein vöm Jahre 1822 aus dem königlichen Keller gut dazu schmecken wird. Für dramatische Genüsse sorgt daS Theater durch sechs Vor stellungen in der Festwoche vom 14.—10 , für welche, Sperrfitz, Estrade und Fremdenloge zweiten Range- 6 Thlr. und für den zweiten Rang 5 Thlr. gezahlt "werden. Dieromantisch-komische Oper „Der Müller von Meran", von Mosenthal und Tietze Musik von F. v. Flotow, gegen welche fich indessen das hiesige PMjkum entschieden hat, wird gegeben «erden. Der Fackelzug der Studenten ist angenommen, aber Tag und Stunde, wird der König selbst noch bestimmen. Der Gesundheitszustand der Stadt ist, häufige Sterbt- fälle der Kinder an der häutigen Bräune ausgenommen, im höchsten Grabe befriedigend, und namentlich ist kein einziger Fast her afiä« tischen Cholera vorgekommen, wie ihn eine Zeitung meldete Der „Allgem.Pr.Ztg." schreibt man au» Pose» vom 9. Oct.: „Dem Vernehmen nach ist die Untersuchung gegen den Premier- lieutenant v. Sobbe, dessen Regiment dem hiesigen Armeecorp» angehört und in Glogau steht, von dem Commandanturgericht in Magdeburg bereit- geschloffen, und find die Acten dem betreffenden DivlfionSgericht in Glogau, wohin auch Hr. v. Sobbe gebracht ist, zur kriegsgerichtlichen Schlußverhandlung übersendet." Der „Allgem. Ztg." wird au- Baier« u. A. berichtet: „Sind wir recht unterrichtet, so ist gegenwärtig ein Schritt von der österreichischen Regierung zu erwarten, der „auf breitester Basis dem Verlangen Deutschlands nach einer gemeinsamen Repräsentation entspricht und sowohl Preußen al» den übrigen deutschen Staaten Gelegenheit bietet, zu beweisen, daß es ihnen Ernst «st. diese be deutungsvolle Frage gründlich zu lösen." Auf diesem Felde werde fich dann zeigen, wem die Beruhigung de» vaterlande» wahrhaft am Herzen liege. Selbst der sächsische Minister v. Beust soll in der letzten Zeit an bedeutender Stelle au»gesprochen haben: so gehv e» nicht mehr! Dies« Ueberzeugung würden auch die preußischen Minister gewönne» haben und sie würden sich sehnen, ans M „doppeldeutigen Stellung" herau-zukommrn, in du sie die »idn-