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KWMWMsM Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fcrnrnf: Sammel- Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten- Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein - Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal W unüAnMer W Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Rachrichten und Reueste Rachrichten Im Falle höherer Gewalt - Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. - Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- l Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des StadtratS behördlicherseits Nüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt- Kuhschnappel, Wüstcnbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal lowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Nr. 286 SSS——— Mittwoch, den 8. Dezember 1937 48 mm breite Millimcterzcile tm Anzetaeiiteil 8 Psg, 78 mm breite Mtlltmcterzeile tm Tertetl 21 Pf«. Bezugspreis halbmonatlich 85 iltcichspfenniae einschUebltch Triigerlobn. 87. Äahrg. Bereitschaft -er Rationalisten - Ausflüchte der Bolschewisten der Nichlemmischungsausschuß kam Mr die Zusammensetzung -er S-aMen-Kommisswuen nicht einig werde« Franco: Kmgsühren-enrechte Voraussetzung für rechtsgültiges Abkommen London, 7. Dezember In der heutigen Sitzung des Nichtein mischungsausschusses wurden die Antwort noten der beiden spanischen Par teien auf dis Anfragen des Nichteinmischungs- ausschusses in der Freiwilligenfrage einer vor läufigen Prüfung unterzogen. Es wurde festge stellt, daß diese Antwortnoten es dem Nichtein mischungsausschutz möglich machten, seine Arbei ten fortzusetzen. Dann wurde die Frage er örtert, wie die beiden Kommissionen zur Nachprüfung der Zahl der in Spanien vorhan denen Freiwilligen zusammengesetzt werden sol len. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Der Vorsitzende ist daher ermächtigt worden, in unverbindlichen Besprechungen eine Einigung über diese Frage zu versuchen. Drittens wurde die Frage erörtert, welchen Auftrag die bei den nach Spanien zu entsendenden Kommissionen zur „Auskämmung der Freiwilligen" erhalten sollen. , . Die nationalspanische Antwortnote betont eingangs, datz es für General Franco wichtig sei, zu wissen, ob der Nichteinmischungs- ausschuß die Macht besitzt, um die in ihm vertretenen Regierungen zu zwingen, die gegen über der nationalspanischen Regierung eingegan genen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Regierung General Francos stimme im Erundsatzder Zurückziehung der Freiwilligen z u und nehme die Mitarbeit und Ernennung der vorgeschlagenen Kommissionen für die Auskäm mung der Freiwilligen grundsätzlich an. Sie be hält sich jedoch das Recht vor, noch gewisse B e - merkungen über die Zusammen setzung dieser Ausschüsse und deren Voll machten zu machen. Die nationalspanische Regierung, so hebt die Note ferner hervor, be stehe daraus, datz die Frage der Kriegsüh- rung (und der sich daraus ergebenden Rechte ist selbstverständlich damit gemeint. D. Schr.) nicht ein Recht, sondern eine Tatsache sei, die sich klar aus dem Bürgerkrieg ergeben habe. Ein Beweis hierfür sei allein die Tatsache, datz der Nichteinmischungsausschutz an beide Teile in Spanien herangetreten sei. Jedoch sei die natio nalspanische Negierung bereit, die entsprechenden Vorschläge der britischen Regierung im wesent lichen anzunehmen. Was die Frage der Kon trolle anbetrisst, so stimmt die nationalspa nische Regierung dem zu, datz die Landkontrolle verstärkt werden müsse. Was die Seekontrolle anlange, so würden die vom Nichteinmischungs ausschutz vorgebrachten Vorschläge geprüft wer den. Die Note betont schließlich die außerge- wöhnliche Tatsache, datz der spanischen National- rcgierung die Kriegführendenrechte nicht zugestanden worden seien; dies hindere sie daran, ein rechtsgültiges Abkommen sowohl über die Einzelheiten der Durchführung der Zurück ziehung der Freiwilligen als auch der Organisa tion der Kontrolle zu Lande und zur See abzu- fchlietzen. Die Regierung General Francos schlägt daher vor, datz gleichzeitig mit der Gewährung der Kriegführendenrechte 3000 Freiwillige auf beiden Seiten zu rückgezogen werden sollen. Dies würde es ge statten, ein Abkommen über die Freiwilligen vnd die Kontrolle abzuschlietzen. Die spanischen Bolschewisten beteuern scheinheilig in ihrer Antwort, datz sie ebenfalls für eine Auskämmung der Freiwilli gen unter internationaler Aufsicht einträten. Sie seien bereit, sich hierzu der Vorschläge der Kommissionen zu bedienen. Aber sie wollen „gewisse Punkte" vorher geklärt haben. Zu diesen Punkten wird die Seekontrolle gezählt. Hierbei verlangen die Sowjetspanier besonders, über den Charakter der geplanten „Verstärkung" der Seekontrolle unterrichtet zu werden. Die gleiche Frage wird auch bezüglich der Landkontrolle gestellt. Ferner wird gefragt, ob die vorgeschlagene proportionale Zu rückziehung der Freiwilligen in ein bestimmtes Verhältnis zu den verschiedenen Waffengattungen gestellt werden soll. Dann wird in der Note das von den Bolschewi sten schon mehrfach zu Agitationszwecken ange schnittene Thema der Freiwilligen aus Spa nisch-Marokko aufgewärmt. Weiter ver langen die Bolschewisten zu wissen, ob die Wie derherstellung der Kontrolle vor der Einsetzung der Freiwilligenkommission erfolgen soll oder umgekehrt. Endlich wird Aufklärung darüber gefordert, ob die vom Nichteinmischungsausschutz verlangte Zustimmung sich ausschlietzlich auf die Zurückziehung der ausländischen Freiwilligen be zieht oder ob diese auch die Frage der Gewäh rung Kriegführenderrechte und die Wiederher stellung der Land- und Seekontrolle mit umfaßt. * 28 Meter von der Grenze entfernt Paris, 8. Dezember Die französischen Gerichtsbehörden haben sich am Dienstagnachmittag nach Coustouges in der Nähe von Perpignan an den Tatort des Über falles von bolschewistischen „Erenzmilizen" auf französische Spaziergänger begeben. Hier war am Sonntag ein Franzose von Rotspaniern er schossen worden. Die Untersuchungen des Staats anwalts haben ergeben, datz der Überfall auf französischem Boden in 28 Meter Entfernung von der Grenze stattgefunden hat. Berlin, 7. Dezember Durch die inzwischen brkauntgewordenen Nachmeldungen zur Sammlung am Tag der nationalen Solidarität im Reich hat sich deren Ergebnis ganz auherordentlich erhöht. Am Sonntag, dem 5. Dezember, war das vorläufige Ergebnis mit 7 855 476,49 NM. bekanntgegeben worden. Inzwischen wurden 308 026,27 RM. nachgemeldet, io datz sich also ein endgültiges Ergebnis im Reiche von 7 964 102,78 RM. ergibt. Das sind 2 301823,57 RM. oder 4 0,8 v. H. mehr als das Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität 1936. Auch das Ergebnis der Sammlung am Tag der nationalen Solidarität in der Reichshaupt stadt Berlin hat sich nachträglich noch autzer- ordentlich erhöht. Waren am Sonntag als vor läufiges Ergebnis 633 285,16 RM. bekannt gegeben worden, so erhöht sich das endgültige Ergebnis durch die inzwischen nachgemeldeten 173 420,19 RM. aus insgesamt 806 705,35 RM. Dresden, 7. Dezember Mit berechtigtem Stolz können wir feststellen, datz der Gau Sachsen bei jedem Grotzeinsatz an erster Stelle oder zumindest mit in der Spitzen gruppe marschiert. Auch das Sammelergebnis am Tage der nationalen Solidarität war wieder ein überwältigendes Bekenntnis zum Führer, der ständig wachsenden Einsatzbereitschaft und freudiger Mitarbeit an dem Aufbauwerk des Führers. Die Opferbereitschaft lätzt sich in Kundgebungen sw Nalionalsbamen in Aluan Tetuan, 7. Dezember Die Machenschaften der französischen Volks front in der internationalen Tangerzone gegen Nationalspanien haben unter der arabischen und spanischen Bevölkerung Spanisch-Marokkos grotze Empörung hervorgerufen. In Tetuan kam es am Dienstag zu großen Protestkund gebungen, an denen fast die gesamte einhei mische Bevölkerung sich beteiligte. Die Kund gebung übertraf alle bisher in Spanisch-Marokko veranstalteten Sympathiefeiern der Muselmanen für das nationale Spanien und General Franco. Eine gewaltige Menschenmenge zog unter Hoch rufen aus das neue Spanien und Franco vor das Gebäude des Oberkommissars von Spanisch- Marokko, um ihm für die energische Protestnote zu danken, die er wegen der französischen Machen schaften in der Tangerzone veröffentlicht hatte. Der Oberkommissar erschien auf dem Balkon und dankte der Menge für ihre vaterländische Huldi gung. Dabei gedachte er auch des marokkanischen Kalifen, über den er sich wegen seiner oft be wiesenen Verbundenheit mit dem nationalen Spanien in herzlicher Weise aussprach. Franco besteht auf Blockaderecht London, 7. Dezember Wie verlautet, ist zur Ankündigung der KUstenblockade eine weitere Verbalnote General Francos in Hendaye eingegangen, in der er dar aus hinweist, datz die spanischen Bolschewisten durch die Orangenverkäusein den Stand gesetzt würden, sich Geldmittel für den Ankauf von Kriegsmaterial zu beschaffen. Die ser Handel werde daher von General Franco als Verbrechen und ungesetzmätzig angesehen. Zahlen folgendermaßen ausdrücken: Im Jahre 1934 betrug das Sammelergebnis am Tage der nationalen Solidarität 284 000 RM., während es sich in diesem Jahre auf 547 984,28 RM. be zifferte. Das bedeutet eine Zunahme um fast das Doppelte! Im einzelnen stellten sich die Er gebnisse in den einzelnen Kreisen in diesem Jahre wie folgt dar: Annaberg 8453,62 RM., Aue 10 444,02 RM., Auerbach 16165,04 RM., Bautzen 34 201,17 RM., Borna 4799,76 RM., Chemnitz 30506,30 RM., Dippoldiswalde 3537,03 RM., Döbeln 5187,47 RM., Dresden 190 061,09 RM., Flöha 7163,50 RM., Freiberg 9009,24 RM., Glauchau 7264,48 RM., Grimma 11128,20 RM., Großenhain 5512,22 NM., Kamenz 3697,31 RM., Leipzig 80 887,21 NM., Löbau 5316,46 RM., Marienberg 4605,04 RM., Meißen 15 814,49 RM., Ölsnitz 5216,82 RM., Oschatz 3888,47 RM., Pirna 9895,72 RM., Plauen 12 377,58 RM., Rochlitz 9364,21 RM., Stollberg 5895,29 RM., Zittau 36015,23 RM., Zwickau 17 967,31 RM. Für unser neues Deutschland bedeutet der „Tag der nationalen Solidarität" eine „Volks abstimmung", um die uns jedes Volk der Erde beneidet. Daß der Gau Sachsen in dem herr lichen Wettstreit dieser „Abstimmung" auch in Zukunft seinen Platz an der Spitze behalten wird, dürfte allen denen klar sein, die an die sem Ehrentag der Nation die glänzenden Augen und die gebefreudigen Gesichter der Spender bei den Sammelbüchsen gesehen haben. MU «ach Belgrad Zweite Unterredung Stojadinowitschs mit Mussolini Rom, 8. Dezember Der jugoslawische Ministerpräsident S1 oja - dino witsch ist nach der Besichtigung der Universitätsstadt, wo er vom italienischen Er ziehungsminister Bottai und vom Rektor der Universität feierlich empfangen worden war, vom italienischen Außenminister in den Palazzo Venezia begleitet worden. Dort hat er am Dienstagabend mit dem Duce in Anwesenheit des Grafen Ciano eine zweite herzlich« Unterredung von eineinhalb Stunden Dauer gehabt. Stojadinowitsch kommt nach Berlin Belgrad, 7. Dezember Wie hier verlautet, wird sich der jugosla wische Ministerpräsident, Dr. Stojadino witsch, demnächst nach Berlin begeben und den Besuch erwidern, den Reichsaußenminister Freiherr von Neurath vor einiger Zeit der jugo slawischen Regierung in Belgrad abstattete. * Die Zusammenkunft des jugoslawischen Mi nisterpräsidenten Dr. Stojadinowitsch mit dem italienischen Regierungschef Mussolini, der bevorstehende Besuch des französischen Außenministers Delbos in Jugoslawiens Hauptstadt und die Ankündigung einer Erwide rung der Aufwartung, die Reichsaußenminister Freiherr von Neurath in Belgrad machte, durch Ministerpräsident Dr. Stojavino- witsch lassen blitzartig erkennen, daß hier der Lauf der Dinge nicht Zufälligkeiten anvertraut ist, sondern daß man vor allem in Belgrad sehr kräftig in das Steuer der Außenpolitik eingreift, dessen Kurs sich in ganz Osteuropa auswirkt und nicht wenig auch in Westeuropa beachtet wird. Die italienisch-jugoslawische Freundschaft ist neuesten Datums. Jahrelang drohte wegen des Handstreichs auf Fiume in der Adria Mars mit dem flammenden Schwerte. An der Grenze bei Triest war die Stimmung kein bißchen friedens bereiter. Ein ernstlicher Verständigungsversuch 1924 scheiterte. 1929 trieben die beiderseitigen Interessen in Albanien die Spannung noch höher. Und doch bewahrte sie die Vernunft vor der letzten Kraftprobe. Die wirtschaftliche Ent wicklung zwang Jugoslawien ebenso wie die politi schen Linien seiner Nachbarn zu einer Überprü fung seines Verhältnisses zu Italien, das stets aufrichtigen Verständniswillen und weitreichen des Entgegenkommen gezeigt hat. Je mehr sich die russische Hand in Osteuropa fühlbar machte, desto lebendiger wurde in Belgrad das Bedürf nis, sich in der Außenpolitik auf eigene Füße zu stellen. Daß es dabei von Erfolg begleitet war, ist augenscheinlich. Mit Italien wurde am 25. März 1937 ein Abkommen geschloffen, das sich auf die Achtung der Grenzen, Einhaltung der Neutralität, Ver zicht auf Krieg, Unterbindung schädlicher Hetze und Propaganda, Einvernehmen bei Bedrohung gemeinsamer Interessen und Verstärkung des Handelsverkehrs bezog. Wenn dieses Abkom men auch selbst ein Ausfluß des jugoslawischen Selbständigkeitsbestrebens ist, so gibt es diesem doch einen gewaltigen Austrieb. Belgrad kann heute eine wesentliche Lockerung, sogar eine Lösung seiner Bindung an Frankreich ohne weiteres in Kauf nehmen. Seine Stellung in der Kleinen Entente ist sowohl von der Tschechoslowakei wie von Rumänien uneinge schränkt anerkannt; von ersterer Seite wegen des Noch RM. RachmeldMM Fast 8 Millionen Sammelergebnis am Tag der nationalen Solidarität